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Review Wurkkos DL10R Tauchlampe (USB-C, 21700 + Selektorring)

amaretto

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12 August 2010
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@Wurkkos hat dem TLF kostenfrei mehrere Lampenmodelle für Tests zur Verfügung gestellt, die von Forenmitgliedern ausprobiert werden können. Es sind die TS30S, FC12, DL10R, WK01 + 02, TS21. Ein entsprechender Passaround mit dem Lampenpaket kommt in Kürze.

Hier zunächst eine Kurzvorstellung der DL10R Tauchlampe (auch als normale Taschenlampe verwendbar), hierzulande erhältlich für ca. 80€, auf der Hersteller-Homepage für 45,60 Dollar.

Lieferumfang:
DL10R Lampe, USB-C Ladekabel, Lanyard, 21700 Li-Io-Akku mit 5000mAh, Ersatzdichtungen, Bedienungsanleitung


Daten und Eigenschaften
  • max. Leistung 4.500 Lumen (ANSI)
  • 20.650 cd / 287 m Leuchtweite
  • Cree XHP70.2 LED mit 4700K - 5000K
  • leicht strukturierter Reflektor (l.o.p)
  • Leuchtstufen 600 lm (4 h 19 min) / 1.800 lm (1 h 44 min) / 4.500 lm (1 h 25 min)
  • Stroboskop: nein
  • Bedienung über Selektorring
  • interne Aufladung über USB-C
  • 21700 Li-Io Akku
  • Betriebsspannung 2,8 - 4,5 V
  • 100 m wasserdicht / IPX8
  • hartanodisiertes Alu-Gehäuse
  • Maße 140 x 41.5 mm
  • Tailstand: nein
  • Gewicht 176 g (ohne Akku)
Hinter einem unvergüteten Frontglas ist die XHP70.2 gut mittig im orange peel Reflektor zentriert. Einen schützende Edelstahlkrone gibt es nicht.




Das User Interface ist simpel und gut mit Drehring von links nach rechts: aus - niedrig - mittel - hoch :thumbup:
Ein Disco-Strobe ist nicht vorhanden, das braucht unter Wasser wohl auch niemand.

Die DL10R ist schön handlich, sehr kompakt. Der Body ist für meine Handgröße sogar schon zu kurz, denn zum Drehen des Selektorrings muss ich Daumen und Zeigefinger schon sehr anwinkeln. Etwas längeres Akkurohr oder der Ring weiter vorn wäre ergonomischer. Insgesamt ist die Lampe ziemlich glatt für eine Nutzung im Wasser.


Ein Pfeil zeigt die gerade eingestellte Stufe an. Der Selektorring hat einen festen Links- und Rechtsanschlag.
Für meinen Geschmack könnte er etwas leichter laufen. So bieten die kleinen Kerben im Ring gerade so eben genug Grip, dass man nicht beim Regeln abrutscht. Man kann den Lampenkopf eine Viertelumdrehung lösen, um vor unbeabsichtigtem Einschalten sicher zu sein (mechanischer Lockout).

Die Lanyard-Öse ist groß genug, um auch kräftige Fangschnüre aufzunehmen.
Zum internen Laden des großen 21700er Akkus wird die wasserdichte Kappe abgeschraubt. Dahinter liegt die USB-C Buchse. Rote LED = Ladevorgang, grüne LED = Akku voll.


Eine Kontaktfeder im Akkurohr lässt die Verwendung auch von etwas längeren oder kürzeren Akkus als dem mitgelieferten zu.
Doppelte Dichtungsringe auf beiden Seiten des Akkurohrs sollen 100 Meter Tauchtiefe ermöglichen.


Der Dome über der Phosphorschicht der LED verursacht einen fiesen Tintshift im Leuchtkegel.



Eigene Messungen
(mit Hobbyequipment und ohne Gewähr)
  • Ladeschluss-Spannung: 4,15 V
  • Ladestrom: knapp 1,7 A
  • Endabschaltung bei 2,6 V (warnt vorher mit zweimaligem Blinken)
  • PWM nicht messbar bzw. allenfalls hochfrequent
  • Luxwerte für Low-Mid-High: 3.350 / 9.575 / 24.625
  • Lichtstrom: 499 / 1.435 / 3.700 lm (ceiling bounce)
  • Farbtemperatur: 4800K/Ra68 (Spot), 4500K/Ra65 (Corona), 4900K/Ra71 (Spill)
Laufzeittest mit Originalakku auf hellster Stufe mit Ventilatorkühlung (besser wäre bei einer Tauchlampe ein Wasserbad)


Leuchtergebnis
Die Lichtverteilung ist ohne Fehler. Der nicht zu kleine Spot läuft weich in einer Corona aus, das Streulicht (Spill) ist von der Helligkeit her gleichmäßig. Leider ist eine starke Farbverschiebung innerhalb des Lichtkegels auffällig, optisch sogar stärker, als dies messtechnisch nachweisbar ist. Schade. Wobei ich vermute, dass die im Zentrum wärmere Lichtfarbe unter Wasser durchaus von Nutzen sein könnte.




Kurzfazit:
+ leuchtet weiter als versprochen
+ simple intuitive Bedienung
+ gute Lichtleistung
+ interne Aufladung
+ kompakte Maße
+ sehr solider und qualitativer Aufbau

- leuchtet weniger hell als beworben
- deutliche Farbunterschiede im Lichtkegel
 
Zuletzt bearbeitet:

casi290665

Flashaholic***²
31 Mai 2016
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Besten Dank auch für dieses Review, Amaretto ! :thumbup:

Auch hier komme ich auf ähnliche Messwerte wie Du, dieses mal liegen meine mit 3500 Lumen (bzw. 1375 für High) und max. 23.800 Lux etwas unter Deinen. (Bin aber froh, daß wir beide zu ziemlich ähnlichen Ergebnissen kommen die keine 5% voneinander abweichen !) :D

Und selbstverständlich findet sich die DL10R auch in Bluzies Beamshotliste zum vergleichen mit andern Lampen: https://abload.de/img/p1210070r9khm.jpg

Gruß
Carsten
 
  • Danke
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amaretto

Moderator
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12 August 2010
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Bei seinem Outdoorbeamshot fällt das mit der unterschiedlichen Lichtfarbe gar nicht so auf.
An der weißen Wand ist es halt nicht so schön. Ich finde die Lampe davon abgesehen eigentlich prima.
 

pho

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29 Oktober 2019
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486xx
Bei mir bin ich auf etwas höhere Lumenergebnisse gekommen, die werden aber mit dem Auge nicht sichtbar sein.

Ich hab auch ein paar Laufzeitdiagramme gemacht mit unterschiedlicher Kühlung.

Wurkkos DL10R.JPG

Interessant finde ich das Verhalten bei der Wasserkühlung, dass die nach dem Einschalten immer heller wird, kurz vor dem ersten Stepdown blinkt die Lampe ein paar mal. In einem weiteren Test habe ich herausgefunden, dass der Akku zu dem Zeitpunkt bereits eine Leerlaufspannung von nur noch 3,7V hat. Naja, Kraft kommt von Kraftstoff...:D

Nach dem Stepdown blinkt die Lampe nicht mehr und die Leistung steigt wieder langsam.

Bei jeder Stufe die ich gemessen hab gilt, wenn der Stepdown auf unter 1000lm erfolgt, blinkt die LED regelmäßig bis sie Ausschaltet, danach kann die Lampe durch Aus und wieder Einschalten in sehr schwachen Stufen weiterbetrieben werden. Sollte jedoch man nicht zu lange machen, da der Akku zu diesem Zeitpunkt ungefähr nur noch 2,8V hat.


Durch das Verhalten in High im Wasser ist vielleicht zu erklären warum ich eine kleine Mehrleistung zu euch messe. Vielleicht war meine Lampe kälter, als ich den Referenzwert für die Laufzeitmessungen gemacht hab. Dennoch schafft auch meine die beworbene Leistung von 4500lm nicht.

Die Hysterese könnte vielleicht etwas feiner ausfallen, damit die Helligkeit nicht so weit schwankt. Bin aber im großen und ganzen recht zufrieden mit der Regelung. Es kann gut eine funktionierende Temperaturregelung erkannt werden, die nicht nur zwischen zwei Stufen schaltet, sondern immer versucht das maximale zu machen. Und das in Verbindung mit ein Konstantstromregler, gut gemacht Wurkkos.:thumbup:

Gruß
pho
 

SammysHP

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6 Oktober 2019
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www.sammyshp.de
dass die nach dem Einschalten immer heller wird […] und die Leistung steigt wieder langsam
Ich bin nun wirklich keine Experte für Schaltregler, kann mir aber vorstellen, dass mache Komponenten (z.B. Induktivität) falsch dimensioniert sind. Sieht so aus, als ob der Strom von der Different zwischen Input und Output-Spannung abhängt. Kleinere Differenz, mehr Strom. Also eher kein Temperaturproblem. Gibt es hier jemanden, der sich mit Schaltreglern auskennt? Würde mich echt interessieren!
 

Taucher

Flashaholic
15 November 2020
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Ich bin nun wirklich keine Experte für Schaltregler, kann mir aber vorstellen, dass mache Komponenten (z.B. Induktivität) falsch dimensioniert sind.
Ohne die Lampe zu kennen...
Die Wasserkühlung wirkt erstmal auf das Gehäuse und und die Wärmeabfuhr der LED.
Eher träge oder garnicht auf Bauteile im Treiber. Die werden aber auch intern wärmer. Viele Bauteile haben einen negativen Temperaturkoeffizienten.
werden also nach dem Einschalten warm, verringern ihren Innenwiderstand und erhöhen je nach Verschaltung durch geringere Innenverluste den Output. Das führt dann zu dem beschriebenen Verhalten. ausgerechnet bei Kühlung.
Und ist vielleicht sogar im Wasser konstruktiv toleriert oder gar erwünscht...
Die Tauchlampe ohne Wassereinfluss zu messen ist eher aargh. alte UW-Lampen mit Glühobst haben sich u.U. an der Luft selbst zertört.
Selbst die Eigenerwärmung durch Stromfluss in der Batterie kann zu höherer Zellenspannung und Mehrleistung(sabgabe) führen, da Leistung im Quadrat auf Strom- oder Spannungsänderung reagiert.
 

SammysHP

Flashaholic**
6 Oktober 2019
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Eher träge oder garnicht auf Bauteile im Treiber. Die werden aber auch intern wärmer. Viele Bauteile haben einen negativen Temperaturkoeffizienten.
Eben das halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. Sonst müssten sich die Bauteile ja über eine halbe Stunde lang und sogar nach dem Stepdown weiter erwärmen.

Sieht mir eher danach aus, dass es vom Unterschied zwischen Eingangs- und Ausgangsspannung beim Regler abhängt.
 

Taucher

Flashaholic
15 November 2020
139
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"Sieht mir eher danach aus, dass es vom Unterschied zwischen Eingangs- und Ausgangsspannung beim Regler abhängt."

Eben, genau, das ist das Resultat aus meinen Überlegungen....
Und die erhöhte Leistungsabgabe kann nicht ne halbe Stunde ansteigen , weil z.B. die Energiemenge in der Zelle endlich ist und auch in den ersten Minuten die dann sinkende Zellenspannung dann die höhere Zellenspannung einholt und die Leistungsabgabe einbremst. Und ganz genau genommen ist sogar die Interne Zellenspannung bis fast zum Schluss relativ stabil, nur das was wir aussen bei Belastung messen ist durch den Innenwiderstand der Zelle variabel. Und der Innenwiderstand ändert sich bei Temperatur. Also recht komplex bei der Betrachtung.
 
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SammysHP

Flashaholic**
6 Oktober 2019
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Und ganz genau genommen ist sogar die Interne Zellenspannung bis fast zum Schluss relativ stabil, nur das was wir aussen bei Belastung messen ist durch den Innenwiderstand der Zelle variabel.
Allerdings handelt es sich hier nicht um direct-drive. Man müsste den Strom mal messen (oder einfach ganz ohne Akku mit einem leistungsstarken Labornetzteil), aber ich gehe davon aus, dass der Innenwiderstand nicht der limitierende Faktor ist.
 

Taucher

Flashaholic
15 November 2020
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Düsseldorf
es ist immer.... irgendein Innenwiderstand.... der limitiert...
Genauso Gesetz wie der Elektronikerspruch "Wer misst, misst Mist"
 

Buteo

Flashaholic**
25 März 2015
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1.295
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Danke für das Review. :)
Ich hab die DL30 und ziehe sie nur aufgrund des recht gutes Lichtbildes vor.
Die 3 Samsung-LEDs mit High CRI sind schon Klasse. :)
 
  • Danke
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