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[Review] TrustFire SST-80 / ST-80 + Kameralicht

Dagor

Ehrenmitglied & Erschaffer der TL-Smileys
14 Mai 2011
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113
Bremen
Moin Leute,

da mir meine neuste Lampe ganz gut gefällt, dachte ich mir, dass ich euch mal ein kleines Review bastel...

img_589087ae.jpg


Prolog: Der Name der Lampe

Wer die Überschrift gelesen hat weiß um welche Lampe es geht: also welche ist es? (Die richtige Lösung ist in weiß angekreuzt ... einfach die Kästchen markieren, wenn ihr euch entschieden habt.)

[X] TrustFire SST-80
[X] TrustFire ST-80
[X] TrustFire SST-50
[X] TrustFire ST-50

Wie jetzt? Alle 4? Was soll denn das? ... Das weiß ich leider auch nicht.
Sammeln wir ein paar Fakten:
- Gekauft habe ich sie hier im Forum als gebrauchte Trustfire ST-80
- Vorne drauf steht Trustfire SST-80
- Hinten drauf steht Luminous 1800LM ST-80 ... Luminous stellt LEDs her. Eine ST-80 gibt es aber nicht. Drin steckt eine SST-50
- Im Internet kann man die Lampe auch als SST-50 oder ST-50 kaufen

Was schließen wir daraus? Niemand weiß, wie das Teil heißt. Wahrscheinlich nichtmal der Hersteller selbst. Man hat wohl versucht sie nach der LED zu benennen. 50 klang zu billig, also hat man bei der Lumenangabenoptimierung aus der 50 im Namen noch eine 80 gemacht. Und das fehlende S? Angst vor Copyrightverletzungen? Kosteneinsparung? Keine Ahnung ...
(Spekulationen zur Namensgebung bitte unten als Antwort!)

Um die ganzen entstandenen Verwirrungen im weiteren Verlauf des Reviews auszublenden nenne ich die Lampe ab jetzt "Horst" (Nicht zu verwechseln mit der DSLR von Canon)


img_5887k7y5.jpg



Kapitel 1: Technische Daten
Hersteller: TrustFire
Modell: Horst
Material: Luftfahrtaluminium (1)
Anodisierung: HAII (1)
Farbe: dunkelgrau/anthrazit
Abdichtung IPX8
Taster: Backward-Clicky in der Tailcap
LED: Luminous SST-50
Leuchtkraft: 1800 Aufdrucklumen (= ca. 1000 Lumen (1) )
Charakteristik: Thrower
Leuchtstufis: 3 (High, Low, Strobe)
Stromversorgung: 2x 18650
Länge: 23cm (2)
Grifflänge: 8,6cm (2) (Kopf <--> "Combat-Ring")
Durchmesser: 56 - 37 / 26 / 22,5 / 33 / 28 mm (Kopf / Griff / Griff (dünnste Stelle) / "Combat Ring" / Tailcap) (2)
Batterierohrinnendurchmesser: ca. 18,8mm (2)
Materialstärke: sehr ordentlich / 3,6 / 1,85 / 7,1 / 4,6mm (Kopf / Griff / Griff (dünnste Stelle) / "Combat Ring" / Tailcap) (3)
Lanyard-Löcher 8 x 3,5mm (abgerundet) (2)
Gewicht: 371g / 466g (ohne Akkus / mit 2 geflammten TrustFire 3000mAh) (2)
Lieferumfang: Horst (1) (--> Gebrauchtkauf)
(1) geschätzt (Informatikstudentengehirn)
(2) gemessen (Zollstock / Küchenwaage)
(3) berechnet (Messwerte & Taschenrechner)



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Kapitel 2: Form und Verarbeitung
Als relativ starker Thrower hat die Horst einen sehr großen Kopf mit wuchtig wirkenden Kühlrippen. Diese haben Einbuchtungen um die Lampe wegrollsicher zu machen. Dies funktioniert bei kleineren Bodenwinkel in der Ruhelage recht gut. Außerdem hat der Kopf einen "Combat-Bezel", so dass man bei einem Headstand auf einer glatten Oberfläche erkennen kann, ob die Lampe eingeschaltet ist.

Da sie mit zwei 18650er-Akkus betrieben wird ist sie außerdem recht lang. Das Griffstück hat für meine schmale aber relativ große Hand genau die richtige Größe. Der Griff wird vorne durch die Kühlrippen des Kopfes und hinten durch einen kleinen fest eingebauten "Combat-Ring" begrenzt.

Zur Bedienung ist hinten in der Tailcap ein Backward-Clicky. Diese reicht über die Gummikappe, so dass die Lampe tailstandfähig ist. Um die Erreichbarkeit des Clickys zu verbessern, hat dieser Rand eine Aussparung für einen Finger. Außerdem hat der Tailcapendring zwei ausreichend große Löcher für ein Lanyard.

Die Horst kann ohne Werkzeug in folgende Teile zerlegt werden:
- Bezel
- Glasscheibe
- "Screw-In" (sehr "fettes" Drop-In zum Schrauben)
- Lampenkopf
- Batterierohr
- Tailcap

Der Lampenkorpus fühlt sich auf den ersten Griff sehr wertig an. Dies liegt vor allem an der Materialstärke und dem daraus folgenden Gewicht. Die Anodisierung ist wirkt nicht ganz so hochwertig wie eine Fenix oder Spark, ist aber durchaus ordentlich. Das Clicky-Gummi quitscht leider ein bisschen (siehe (bzw höre) MP3-Datei im Anhang (in zip-Archiv)).

Sehr interessant ist die Abdichtung der Horst: An den Übergängen Bezel-Scheibe, Bezel-Kopf und Kopf-Batterierohr wurde je ein einzelner Dichtungsding verbaut. Am Übergang Batterierohr-Tailcap wurden zwei normale innenliegende Dichtungsringe verbaut und zusätzlich ein außenliegender, der zwischen Batterierohr und Tailcap eingedrückt wird. (Spekulationen zum Sinn dieses Unterschiedes bitte unten als Antwort!)


Kapitel 3: Verwendung
Die Horst ist ein relativ großer Thrower und übertrifft alle meine anderen Lampen in der Reichweite deutlich.
Als Hosentaschen-EDC ist die Horst leider nur eingeschränkt geeignet. Sie passt zwar in die Tasche, aber normalerweise ist das der Platz meines Handys. Außerdem ist sie in der Hosentasche relativ unergonomisch. Headup ist das noch halbwegs ergonomisch, aber wenn man sitzt ist sie rausfallgefährdet. Tailup sitzt sie sicher, dafür ist es entweder total unergonomisch, wenn die Tailcap wie auf dem Foto in der Tasche ist, oder unpraktisch, wenn sie schräg rausguckt. Daher würde ich die Verwendung eines Holsters empfehlen. Das Holster der LED Lenser P14 passt relativ gut.


edcqcsn.jpg



Wie man die Lampe am besten hält, habe ich noch nicht herausgefunden:
- Mit der normalen Haltung kommt man sowieso nicht an den Clicky
- Mit der taktischen Fausthaltung in Lampenmitte auch nicht (Daumen zu kurz)
- Bei der taktischen Fausthaltung am Lampenende ist der Combat-Ring auf der Handfläche unangenehm
- für Ein- oder Zweifinger-Zigarrengriffhaltung ist die Lampe zu frontlastig - auch unangenehm
- Die taktische Autopannen-Haltung habe ich gar nicht erst probiert, da die Horst groß, schwer und kopflastig ist. Das KANN nicht funktionieren.
- Am besten bisher: taktische Haltung mit Zeigefingerbedienung (der Arm muss nur extrem angewinkelt werden)


img_5892173x.jpg





Kapitel 4: Bedienung
Die Bedienung der Horst mit dem Backward-Clicky ist sehr einfach:

Clicky durchdrücken: ein- / ausschalten (Wenn die Lampe einige Sekunden ausgeschaltet bleibt startet sie im zuletzt verwendeten Modus. Wird sie nur kurz ausgeschaltet startet sie im NÄCHSTEN Modus.)
Clicky antippen: durch die Leuchtstufis schalten

Die Reihenfolge der Leuchtstufis ist:
-High
-Low
-Strobe


Kapitel 5: Leuchtkraft und Leuchtcharakteristik
Die Horst erreicht zwar auf keinen Fall die aufgedruckten 1800 Lumen, aber mit etwa 1000 Lumen (Verglichen mit der Spark SL6 über Bouncing) ist sie immer noch sehr hell. Auch auf größere Distanzen kann man noch erkennen, was man anleuchtet.

Das Lichtbild der Horst besteht auf den ersten Blick aus einem sehr engen hellen Spot und einem relativ großen sechseckigen Spill. Auf den zweiten Blick erkennt man einen quadratischen gelblichen Übergang vom Spot zum Spill. Auf den dritten Blick fällt noch ein Ring außerhalb des Spills auf. Bei Leuchtweiten unter 32cm bildet sich in der Mitte des Spots ein dunkles Donuthole (Spill-Helligkeit).


Epilog: Fazit
Die Horst ist bestimmt nicht der hellste oder hochwertigste Thrower auf dem Markt, aber (v.A. gebraucht gekauft) bekommt man einiges an Leistung für sein Geld. Das Design gefällt mir gut, die Verarbeitung ist für den Preis sehr ordentlich und sie macht was sie soll: weit leuchten. Ich bin sehr zufrieden.


Anhang A: mehr Fotos

img_5896a7rk.jpg

Der erste Versuch die Lampe zu zerlegen


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Oh, da geht noch mehr


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img_5899876u.jpg

Die Dichtungsringinvasion


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Das Kurzstreckendonuthole


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Der Spot


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Der ganze Beam


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Die Horst auf High


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Die Horst auf Low


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Zum Vergleich: Fenix LD20 R5 auf Turbo


Anhang B: Die Horst als Kamera-Lampe "Tele-Thrower"
Ich hatte mal die Idee mein Teleobjektiv mit einer Lampe auszurüsten. Diese könnte entweder direkt das Motiv beleuchten oder wenigstens als Hilfslicht für den Autofokus arbeiten.

Also die Kamera geschnappt, das Tele dran und die Horst draufgebunden. Ich habe sie einfach mit ein bisschen Polsterfolie abgestützt und dann mit selbsthaftendem Tarnband an das Objektiv gebunden.


imag0143_800_2hpx9.jpg



Ich habe ein Canon EF 100-400 4.5-5.6L IS USM an einer Canon EOS 7D mit einer Brennweite von 400mm verwendet. Auf eine Entfernung von 15m reicht die Horst bei ISO12800 und Blende 5.6 für eine Belichtungszeit von 1/50s also für die komplette Beleuchtung:
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Bei einer Entfernung von 45m sieht man durch den Sucher noch einiges. Für manuelles Fokussieren reicht es also aus, der Autofokus tut sich aber schon relativ schwer (hat aber getroffen). Als Hauptlicht reicht die Horst hier leider nicht mehr:
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Fazit:
Als Hilfslicht ist die Horst am 400er-Objektiv echt ideal. Mit einem Blitz (am besten mit Teleconverter) kriegt man dann auch das nötige Licht für's Foto in die Ferne.

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Alle Angaben ohne Gewähr aber mit subjektiver Meinung
 

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Zum Thema Hosentaschen-EDC habe ich Kapitel 3 noch ein wenig ergänzt:

Als Hosentaschen-EDC ist die Horst leider nur eingeschränkt geeignet. Sie passt zwar in die Tasche, aber normalerweise ist das der Platz meines Handys. Außerdem ist sie in der Hosentasche relativ unergonomisch. Headup ist das noch halbwegs ergonomisch, aber wenn man sitzt ist sie rausfallgefährdet. Tailup sitzt sie sicher, dafür ist es entweder total unergonomisch, wenn die Tailcap wie auf dem Foto in der Tasche ist, oder unpraktisch, wenn sie schräg rausguckt. Daher würde ich die Verwendung eines Holsters empfehlen. Das Holster der LED Lenser P14 passt relativ gut.

edcqcsn.jpg
 
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