Jacob von @TrustFire Deutschland hat mir die MC1 für einen Test zukommen lassen. Danke dafür, lieber Jacob, auch vielen Dank für das Extra .
Als die MC1 in den Foren erwähnt wurde, war ich spontan interessiert. Einerseits mag und benutze ich überwiegend 16340 Lampen, andererseits war dieses Exemplar als einziges seiner Art mit einer Fresnel-Linse ausgestattet. Im Grunde hielt mich nur das Fehlen eines Moon-Modus und das unvermeidliche Mode-Memory vom Kauf ab.
Die Lampe kommt in einem in Folie eingeschweißten Karton. Zum Zubehör zählen neben dem eingelegten Akku der magnetische Ladeadapter, ein Ersatz O-Ring, ein Schlüsselring, das Fangseil und natürlich die Bedienungsanleitung.
Die Bedienungsanleitung inklusive Sicherheitshinweisen, Tabellen und Abbildungen ist in Englisch, in drei weiteren Sprachen, darunter Deutsch, wird immerhin noch die Benutzung der Lampe erklärt.
Das Fangseil ist relativ schmucklos, eine Einfädelhilfe nicht dabei. Mir macht das nichts, ich benutze sie nicht an den kleinen Lampen und könnte notfalls auf eine der sehr schönen Olight-Lanyards zurückgreifen.
An meinen Schlüsselbund kommt die MC1 auch nicht, obwohl sie aufgrund ihrer Größe (oder Kleine?) durchaus dazu geeignet wäre. Der stramme mitgelieferte Ring macht jedenfalls einen tauglichen Eindruck.
Vor Inbetriebnahme ist ein Plättchen zu entfernen, das den Minuspol der 16340-Zelle von der Tailcap isoliert.
Der “high drain” Akku hat lt. eigenen Angaben 650 mAh und ist ca. 35 mm hoch, d.h. er ist vermutlich ungeschützt. Geliefert wurde er mit satten 4,066 V.
Das ist meiner Meinung nach zuviel und somit ist mein erster Rat an TrustFire, ihre Akkus nach Fertigung auf Lagerspannung zu bringen.
Abb. oben, v. l. n. r.: Klarus Mi1C HCRI, TrustFire MC1, Olight S1RII
Kopf
Kernstück der MC1-Optik ist eine Fresnel-Linse. Diese spart gegenüber normalen Linsen Gewicht und Platz. In der MC1 ermöglicht sie damit eine Länge, die etwa der einer rekordverdächtig kurzen Klarus Mi1C entspricht (Glaslinse oder extrem flacher Reflektor) - und das mit integriertem Ladeanschluss! Mit 56 mm ist sie tatsächlich nur einen Millimeter länger als die Klarus.
Hinter der Linse, die durch einen blauen (vermutlich) Einpress-Ring fixiert ist, verbirgt sich eine kaltweiße XP-L Hi.
Einen Blick auf den Treiber habe ich noch nicht nehmen können. Er weist keine Feder, sondern einen Metallkontakt für den Pluspol der Zelle auf. Die Platine ist bis auf diesen Kontakt abgeklebt.
Der Kopf lässt sich per Hand nicht vom Batterierohr trennen.
Magnetladeport
Der Magnetadapter sitzt fest auf dem Port und scheint eine aktive Elektronik zu besitzen. An einem Netzteil angeschlossen (ohne Lampe) blinkt die LED rot/grün, auf dem Port der Lampe sitzend leuchtet sie grün.
Nach dem Laden hat der Akku eine Spannung von 4,155 V. Das Laden erfolgt mit bis zu ca. 1,5 A, was zuviel Strom für die kleine Zelle ist. Die Empfehlungen liegen bei 0,6 bis 1 mal der Kapazität / h. Die Folge ist eine schnellere Alterung der Zelle. Übrigens gibt TrustFire selbst einen Ladestrom von bis zu 2 A an.
Taster
Der Taster ist aus Kunststoff und geht so in Ordnung, wobei mir Silikonkappen lieber sind. Zu erfühlen ist er nicht, jedoch gibt die Orientierung der Lampe dank des Clips keine Rätsel auf.
In der Mitte des Tasters sitzt eine LED, die den Ladezustand der Zelle anzeigt:
Die Schalter-LED leuchtet kurz nach einem Klick von Aus auf. Unterhalb einer Akku-Restladung von 5% blinkt sie rot auch bei eingeschalteter Lampe.
Clip
Der Clip ist nur angesteckt, sitzt aber gut und erlaubt beide Orientierungen. Kopf aufwärts ist ein tiefes Versenken der Lampe z.B. in der Hosentasche möglich (“deep carry”). Der Clip ist aus dünnem, gehärteten Stahl gefertigt, man kann ihn problemlos einhändig anstecken.
Tailcap
Die Tailcap ist ordentlich gefettet und enthält Feder und Magnet. Sie ist anodisiert, so dass ein physischer Lockout möglich ist. Mir persönlich ist der Magnet etwas zu schwach - vertikal angeheftet neigt die Lampe zum Herunterrutschen.
Der Lampenkörper ist sauber gefertigt ohne Frässpuren und ohne Anodisierungsfehler. Die Oberflächenstruktur ist leicht rau und seidenmatt glänzend. Das geht in Ordnung, wobei ich ein mattes Finish immer bevorzuge, da es einfach edler aussieht.
Reichweite
Die Bedienungsanleitung gibt für den High-Modus, bei dem knapp 2 A fließen, eine Reichweite von 129 Metern an. Das ist arg wenig für dieses kleine Fresnel-Geschoss, und tatsächlich komme ich auf andere Werte. Auf zwei Metern gemessen berechne ich wenige Sekunden nach dem Einschalten 189 m und 30 s später knapp 170 m. Das ist ordentlich und entspricht meinem Eindruck.
Leistung
Ich habe keine Lumentube, keine Kugel, nur ein Badezimmer und eine Olight R50 mit verlässlichen 2500 lm, mit der ich meine Lampen vergleiche. Hier vermesse ich die Olight mit 450, die MC1 mit 170 lx. Daraus folgt eine Lichtleistung von 944 lm. Für mich liegt der Wert ausreichend nahe an der TrustFire-Angabe, so dass ich ihr Glauben schenke. Auch rein visuell ist die kleine Lampe ein Kraftzwerg.
LED und Farbe
Das Kaltweiß der XP-L Hi wirkt sauber ohne Farbstich und Regenbogen. Mein Opple Lightmaster III Spielzeug findet die folgenden Werte:
Duv = 0.005, also oberhalb der Schwarzkörperlinie (die Grafik der Opple-App liegt leider etwas daneben).
Charakteristik
Die MC1 ist primär ein Taschenthrower mit einem kleinen Hotspot, der nahtlos, zunächst fast linear in einen sehr weiten, nicht weiter abgegrenzten Spill übergeht. Ich habe keine Lampe, die vergleichbar wäre. Die Linien in der Abbildung oben sind übrigens nicht auf der Leinwand, sondern der PWM der Lampe geschuldet.
Abb. oben: MC1 vs. Leinwand, Distanz ein Meter.
Abb. oben: Das Helligkeitsprofil im Querschnitt.
PWM
Pulsweitenmodulation bedeutet, dass ein Signal wiederkehrend ab- und wieder angeschaltet wird, wobei das Verhältnis von An zu Aus variiert. Viele Lampen sind so geregelt, und auch die MC1 macht in den Modi Low und Middle keine Ausnahme. Leider ist die Frequenz so niedrig gewählt, dass man das An- und Abschalten der LED bei bewegter Lampe sehen kann. Im High-Modus gibt es PWM, wenn die Lampe wärmebedingt abregelt, was bei meiner Lampe ab etwa 41 °C der Fall ist. Die Lücken sind dann allerdings sehr klein und mit dem Auge nicht mehr sichtbar.
So sieht das Lichtsignal zeitlich hochaufgelöst aus:
Abb. oben, v. l. n. r.: Low-Modus, Middle-Modus, High-Modus
Die Periodendauer beträgt 4 ms, das entspricht einer Frequenz von 1/4^-3 = 250 Hz. Das ist bei schnell bewegter Lampe und schnell bewegten, beleuchteten Objekten sogar direkt sichtbar und sehr unangenehm.
Laufzeit
Nach zwei Minuten konsolidiert sich die Leistung auf gut geregelte 15% (150 lm). Nach ca. 22 Minuten ist die Lampe offenbar soweit abgekühlt, dass die Temperaturregelung die Leistung wieder anhebt und dann ins Schwingen gerät. Das wäre meine Erklärung für die Daten. Ein unteres Niveau wird dabei niemals unterschritten.
Nach mehr als 1 ½ Stunden hat die Haupt-LED geblinkt (nahe 0% im Diagramm, Lampe gab aber noch gutes Orientierungslicht ab), der Akku hatte 3 V Restspannung. Die angegebenen 75 Minuten Herstellerangabe der Laufzeit (bis 10% Leistung unterschritten werden) sind erreicht worden, und auch danach steht man nicht im Dunklen.
Leuchtstufen und -dauer
In der typischen EDC-Praxis funktioniert das abgesehen von der zu hellen Low-Stufe ganz gut, wobei ich High eher als Turbo betrachte und gleichzeitig einen Moon-Mode vermisse. Meine Empfehlung für ein Update der Lampe wären drei reguläre Modi zwischen 5 und 600 Lumen sowie Moon und Turbo außerhalb der normalen Schaltreihenfolge.
Strobe steht von Aus zur Verfügung. Hierzu muss der Taster zwei Sekunden lang gehalten werden. Das Strobe hat wechselnde Frequenz.
Ein Doppelklick von Aus bringt die Lampe in den Software-Lockout, aus dem sie durch einen weiteren Doppelklick geholt werden kann.
An die opulenten 1000 Lumen haben wir uns in der Welt der kleinen Lampen schon gewöhnt. Sie stehen nicht lange zur Verfügung, aber sie sind da und beeindrucken durchaus.
Das Lichtbild ist nicht nur erfrischend anders, es ist überaus nützlich. Man kann argumentieren, dass eine Fresnel-Linse vielleicht nicht das Optimum an Effizienz darstellt, aber ernsthaft: Wir sind hier, was die Leistungen unserer Lampen und die Kapazität unserer Zellen angeht, auch bei den Kleinsten in einem Bereich, in dem man sich den Luxus von ein wenig Lumen-Verschwendung leisten kann. Die MC1 verschwendet sie auf sehr schöne Weise.
Das UI ist für mich indiskutabel. Auf Anforderung muss eine Lampe an- und ausgehen. Darauf warten zu müssen geht gar nicht. Da ist sogar der Doppelklick der neuen Acebeam E70 noch weniger ärgerlich. Es gibt keinen direkten Weg zur niedrigstens und keinen zur höchsten Leuchtstufe, und aufgrund des Mode-Memory ist es ein Ratespiel, in welcher Stufe man die Lampe anschaltet.
Neutral sehe ich den hohen Ladestrom von bis zu 1,5 A. Eine volle Ladung dauert nicht lange, die Zeit, bis ein neuer Akku erforderlich ist, aber halt auch nicht. Das ist eine Frage der Präferenzen.
Unzeitgemäß ist die niedrige Frequenz des PWM. Das geht heute nicht mehr in Ordnung und sollte so bald wie möglich behoben werden.
Ich hoffe, das Review hat euch gefallen. Desweiteren hoffe ich, das TrustFire sich der Kritik annimmt und möglichst zeitnah eine verbesserte Version bringt.
Thomas
Als die MC1 in den Foren erwähnt wurde, war ich spontan interessiert. Einerseits mag und benutze ich überwiegend 16340 Lampen, andererseits war dieses Exemplar als einziges seiner Art mit einer Fresnel-Linse ausgestattet. Im Grunde hielt mich nur das Fehlen eines Moon-Modus und das unvermeidliche Mode-Memory vom Kauf ab.
Lieferumfang
Die Lampe kommt in einem in Folie eingeschweißten Karton. Zum Zubehör zählen neben dem eingelegten Akku der magnetische Ladeadapter, ein Ersatz O-Ring, ein Schlüsselring, das Fangseil und natürlich die Bedienungsanleitung.
Die Bedienungsanleitung inklusive Sicherheitshinweisen, Tabellen und Abbildungen ist in Englisch, in drei weiteren Sprachen, darunter Deutsch, wird immerhin noch die Benutzung der Lampe erklärt.
Das Fangseil ist relativ schmucklos, eine Einfädelhilfe nicht dabei. Mir macht das nichts, ich benutze sie nicht an den kleinen Lampen und könnte notfalls auf eine der sehr schönen Olight-Lanyards zurückgreifen.
An meinen Schlüsselbund kommt die MC1 auch nicht, obwohl sie aufgrund ihrer Größe (oder Kleine?) durchaus dazu geeignet wäre. Der stramme mitgelieferte Ring macht jedenfalls einen tauglichen Eindruck.
Vor Inbetriebnahme ist ein Plättchen zu entfernen, das den Minuspol der 16340-Zelle von der Tailcap isoliert.
Der “high drain” Akku hat lt. eigenen Angaben 650 mAh und ist ca. 35 mm hoch, d.h. er ist vermutlich ungeschützt. Geliefert wurde er mit satten 4,066 V.
Das ist meiner Meinung nach zuviel und somit ist mein erster Rat an TrustFire, ihre Akkus nach Fertigung auf Lagerspannung zu bringen.
Aufbau
Abb. oben, v. l. n. r.: Klarus Mi1C HCRI, TrustFire MC1, Olight S1RII
Kopf
Kernstück der MC1-Optik ist eine Fresnel-Linse. Diese spart gegenüber normalen Linsen Gewicht und Platz. In der MC1 ermöglicht sie damit eine Länge, die etwa der einer rekordverdächtig kurzen Klarus Mi1C entspricht (Glaslinse oder extrem flacher Reflektor) - und das mit integriertem Ladeanschluss! Mit 56 mm ist sie tatsächlich nur einen Millimeter länger als die Klarus.
Hinter der Linse, die durch einen blauen (vermutlich) Einpress-Ring fixiert ist, verbirgt sich eine kaltweiße XP-L Hi.
Einen Blick auf den Treiber habe ich noch nicht nehmen können. Er weist keine Feder, sondern einen Metallkontakt für den Pluspol der Zelle auf. Die Platine ist bis auf diesen Kontakt abgeklebt.
Der Kopf lässt sich per Hand nicht vom Batterierohr trennen.
Magnetladeport
Der Magnetadapter sitzt fest auf dem Port und scheint eine aktive Elektronik zu besitzen. An einem Netzteil angeschlossen (ohne Lampe) blinkt die LED rot/grün, auf dem Port der Lampe sitzend leuchtet sie grün.
Nach dem Laden hat der Akku eine Spannung von 4,155 V. Das Laden erfolgt mit bis zu ca. 1,5 A, was zuviel Strom für die kleine Zelle ist. Die Empfehlungen liegen bei 0,6 bis 1 mal der Kapazität / h. Die Folge ist eine schnellere Alterung der Zelle. Übrigens gibt TrustFire selbst einen Ladestrom von bis zu 2 A an.
Taster
Der Taster ist aus Kunststoff und geht so in Ordnung, wobei mir Silikonkappen lieber sind. Zu erfühlen ist er nicht, jedoch gibt die Orientierung der Lampe dank des Clips keine Rätsel auf.
In der Mitte des Tasters sitzt eine LED, die den Ladezustand der Zelle anzeigt:
Grün | ab 50% |
Gelb | ab 20% |
Rot | ab 5% |
Rot blinkend | unter 5% |
Die Schalter-LED leuchtet kurz nach einem Klick von Aus auf. Unterhalb einer Akku-Restladung von 5% blinkt sie rot auch bei eingeschalteter Lampe.
Clip
Der Clip ist nur angesteckt, sitzt aber gut und erlaubt beide Orientierungen. Kopf aufwärts ist ein tiefes Versenken der Lampe z.B. in der Hosentasche möglich (“deep carry”). Der Clip ist aus dünnem, gehärteten Stahl gefertigt, man kann ihn problemlos einhändig anstecken.
Tailcap
Die Tailcap ist ordentlich gefettet und enthält Feder und Magnet. Sie ist anodisiert, so dass ein physischer Lockout möglich ist. Mir persönlich ist der Magnet etwas zu schwach - vertikal angeheftet neigt die Lampe zum Herunterrutschen.
Der Lampenkörper ist sauber gefertigt ohne Frässpuren und ohne Anodisierungsfehler. Die Oberflächenstruktur ist leicht rau und seidenmatt glänzend. Das geht in Ordnung, wobei ich ein mattes Finish immer bevorzuge, da es einfach edler aussieht.
Lichtbild
Reichweite
Die Bedienungsanleitung gibt für den High-Modus, bei dem knapp 2 A fließen, eine Reichweite von 129 Metern an. Das ist arg wenig für dieses kleine Fresnel-Geschoss, und tatsächlich komme ich auf andere Werte. Auf zwei Metern gemessen berechne ich wenige Sekunden nach dem Einschalten 189 m und 30 s später knapp 170 m. Das ist ordentlich und entspricht meinem Eindruck.
Leistung
Ich habe keine Lumentube, keine Kugel, nur ein Badezimmer und eine Olight R50 mit verlässlichen 2500 lm, mit der ich meine Lampen vergleiche. Hier vermesse ich die Olight mit 450, die MC1 mit 170 lx. Daraus folgt eine Lichtleistung von 944 lm. Für mich liegt der Wert ausreichend nahe an der TrustFire-Angabe, so dass ich ihr Glauben schenke. Auch rein visuell ist die kleine Lampe ein Kraftzwerg.
LED und Farbe
Das Kaltweiß der XP-L Hi wirkt sauber ohne Farbstich und Regenbogen. Mein Opple Lightmaster III Spielzeug findet die folgenden Werte:
Duv = 0.005, also oberhalb der Schwarzkörperlinie (die Grafik der Opple-App liegt leider etwas daneben).
Charakteristik
Die MC1 ist primär ein Taschenthrower mit einem kleinen Hotspot, der nahtlos, zunächst fast linear in einen sehr weiten, nicht weiter abgegrenzten Spill übergeht. Ich habe keine Lampe, die vergleichbar wäre. Die Linien in der Abbildung oben sind übrigens nicht auf der Leinwand, sondern der PWM der Lampe geschuldet.
Abb. oben: MC1 vs. Leinwand, Distanz ein Meter.
Abb. oben: Das Helligkeitsprofil im Querschnitt.
PWM
Pulsweitenmodulation bedeutet, dass ein Signal wiederkehrend ab- und wieder angeschaltet wird, wobei das Verhältnis von An zu Aus variiert. Viele Lampen sind so geregelt, und auch die MC1 macht in den Modi Low und Middle keine Ausnahme. Leider ist die Frequenz so niedrig gewählt, dass man das An- und Abschalten der LED bei bewegter Lampe sehen kann. Im High-Modus gibt es PWM, wenn die Lampe wärmebedingt abregelt, was bei meiner Lampe ab etwa 41 °C der Fall ist. Die Lücken sind dann allerdings sehr klein und mit dem Auge nicht mehr sichtbar.
So sieht das Lichtsignal zeitlich hochaufgelöst aus:
Abb. oben, v. l. n. r.: Low-Modus, Middle-Modus, High-Modus
Die Periodendauer beträgt 4 ms, das entspricht einer Frequenz von 1/4^-3 = 250 Hz. Das ist bei schnell bewegter Lampe und schnell bewegten, beleuchteten Objekten sogar direkt sichtbar und sehr unangenehm.
Laufzeit
Nach zwei Minuten konsolidiert sich die Leistung auf gut geregelte 15% (150 lm). Nach ca. 22 Minuten ist die Lampe offenbar soweit abgekühlt, dass die Temperaturregelung die Leistung wieder anhebt und dann ins Schwingen gerät. Das wäre meine Erklärung für die Daten. Ein unteres Niveau wird dabei niemals unterschritten.
Nach mehr als 1 ½ Stunden hat die Haupt-LED geblinkt (nahe 0% im Diagramm, Lampe gab aber noch gutes Orientierungslicht ab), der Akku hatte 3 V Restspannung. Die angegebenen 75 Minuten Herstellerangabe der Laufzeit (bis 10% Leistung unterschritten werden) sind erreicht worden, und auch danach steht man nicht im Dunklen.
Leuchtstufen und -dauer
Low | 15 lm | 35 Std. |
Middle | 168 lm | 139 Min. |
High | 1000 lm | 75 Min. |
Strobe | 1000 lm |
In der typischen EDC-Praxis funktioniert das abgesehen von der zu hellen Low-Stufe ganz gut, wobei ich High eher als Turbo betrachte und gleichzeitig einen Moon-Mode vermisse. Meine Empfehlung für ein Update der Lampe wären drei reguläre Modi zwischen 5 und 600 Lumen sowie Moon und Turbo außerhalb der normalen Schaltreihenfolge.
Benutzerinterface (UI)
Um die Lampe ein- oder auszuschalten, muss der Taster für 0,8 s gehalten werden, die drei Leuchtstufen (L-M-H mit Mode-Memory) werden mit einfachen Klicks durchgeschaltet.Strobe steht von Aus zur Verfügung. Hierzu muss der Taster zwei Sekunden lang gehalten werden. Das Strobe hat wechselnde Frequenz.
Ein Doppelklick von Aus bringt die Lampe in den Software-Lockout, aus dem sie durch einen weiteren Doppelklick geholt werden kann.
Fazit
TrustFires MC1 ist in jedem Sinne besonders. Eine der kürzesten 16340 Lampen mit viel Throw, dennoch einem weiten und gut nutzbaren Spill und einem Ladekontakt für einen Magnetadapter, der nicht die Nutzung von Spezialakkus erzwingt.An die opulenten 1000 Lumen haben wir uns in der Welt der kleinen Lampen schon gewöhnt. Sie stehen nicht lange zur Verfügung, aber sie sind da und beeindrucken durchaus.
Das Lichtbild ist nicht nur erfrischend anders, es ist überaus nützlich. Man kann argumentieren, dass eine Fresnel-Linse vielleicht nicht das Optimum an Effizienz darstellt, aber ernsthaft: Wir sind hier, was die Leistungen unserer Lampen und die Kapazität unserer Zellen angeht, auch bei den Kleinsten in einem Bereich, in dem man sich den Luxus von ein wenig Lumen-Verschwendung leisten kann. Die MC1 verschwendet sie auf sehr schöne Weise.
Das UI ist für mich indiskutabel. Auf Anforderung muss eine Lampe an- und ausgehen. Darauf warten zu müssen geht gar nicht. Da ist sogar der Doppelklick der neuen Acebeam E70 noch weniger ärgerlich. Es gibt keinen direkten Weg zur niedrigstens und keinen zur höchsten Leuchtstufe, und aufgrund des Mode-Memory ist es ein Ratespiel, in welcher Stufe man die Lampe anschaltet.
Neutral sehe ich den hohen Ladestrom von bis zu 1,5 A. Eine volle Ladung dauert nicht lange, die Zeit, bis ein neuer Akku erforderlich ist, aber halt auch nicht. Das ist eine Frage der Präferenzen.
Unzeitgemäß ist die niedrige Frequenz des PWM. Das geht heute nicht mehr in Ordnung und sollte so bald wie möglich behoben werden.
Ich hoffe, das Review hat euch gefallen. Desweiteren hoffe ich, das TrustFire sich der Kritik annimmt und möglichst zeitnah eine verbesserte Version bringt.
Thomas
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