Ergänzend zu amarattos genialem Review der TN36 CW stelle ich euch heute die von vielen immer noch ungeduldig erwartete TN36 in Neutralweiß vor.
Ich hatte mich schon länger mit der TN36 beschäftigt, konnte mich aber vor Weihnachten noch nicht durchringen, sie zu kaufen. Schließlich war die Lampe als NW Version am 7. Januar für kurze Zeit bei Amazon verfügbar und so habe ich gleich zugeschlagen und geliefert wurde sie am 9. Januar.
Die wichtigsten technischen Daten lauten:
Verpackung und Lieferumfang
Die TN36 wird in der für Thrunite typischen braunen Pappschachtel geliefert. Neben der Lampe selbst befinden sich ein Holster, Ersatzdichtungsringe, eine Schaltergummikappe und eine Bedienungsanleitung im Lieferumfang.
Haptik und Verarbeitungsqualität
Die TN36 ist komplett aus Flugzeugaluminium gefertigt, die Anodisierung ist routiniert und sorgfältig ausgeführt worden, gleiches trifft auf die Gravuren zu. Der Rand des Reflektorkopfes wird von einem Ring aus Edelstahl geschützt. Die TN36 liegt gut in der Hand, ist aber auch relativ schwer.
Überraschend ist, wie kompakt die TN36 doch ist, wie der folgende Vergleich zeigt:
Das Gewicht liegt betriebsbereit bei 582g. Die Gewinde sind sauber geschnitten, gefettet und dennoch recht schwergängig. Es ist nicht unbedingt ein Vergnügen die Lampe zum Akkuwechsel auf- und zuzuschrauben.
Der einzig wirkliche Verarbeitungsmangel ist eine Kerbe in einem der 3 Reflektoren:
Design und Funktionalität
Das Design der Lampe ist sehr schlicht gehalten. Obwohl mir eine Nitecore TM26 optisch mehr zusagt, finde ich die TN36 mittlerweile durchaus attraktiv.
Durch das flache Ende des Batterierohres ist Kerzenstand problemlos möglich:
Der Schalter der Thrunite TN36 verfügt über eine LED, die blau leuchtet, wenn sich die Lampe in den regulären Leuchtmodi befindet:
Im Fireflymodus leuchtet sie nicht. Leere Akkus signalisiert die TN36 indem die LED rot leuchtet:
Das UI ist gewöhnungsbedürftig aber nach kurzer Eingewöhnung intuitiv nutzbar. Einmal klicken und die Lampe schaltet in die zuletzt genutzte Helligkeitsstufe. Mit gedrückt gehaltenem Knopf schaltet die Lampe mit Ausnahme von Firefly und Turbomode alle Leuchtstufen automatisch durch. Den Turbomodus erreicht man per Doppelklick. Den Fireflymodus erreicht man nur bei ausgeschalteter Lampe durch Gedrückthalten des Schalters. Den Strobe aktiviert man aus dem Turbomode per Doppelklick.
Die Leuchtstufen sind gut gewählt (116 / 785 / 2.280 lm). Der Firefly ist ein echter Moonmodus mit 1,6 lm. Im Turbomodus werden lt. Hersteller 6.510 lm erreicht, wobei auch in der Bedienungsanleitung angegeben ist, dass die NW Variante etwas weniger Lumen erreicht. Auf meine Rückfrage bei Thrunite wurden 10 - 15% genannt, was im schlimmsten Falle immer noch respektable 5.500 lm bedeutet.
Der Turbomodus kann ohnehin in der Praxis nur für kurze Zeit genutzt werden, denn sofort und unmittelbar nach seiner Aktivierung kann man nahezu in Echtzeit die Erwärmung der kompletten Lampe fühlen. Vermutlich wird jeder Nutzer freiwillig einen Gang herunterschalten, noch bevor die Temperaturregelung in der Lampe bei 80°C selbst eingreift.
Im Modus High ist das Temperaturverhalten erträglich, sodass diese Stufe für lange Zeit genutzt werden kann (194 min lt. Hersteller).
Die Stromversorgung erfolgt über vier geschützte 18650er Li-Ionen-Akkus. Das Einlegen der Akkus in den Käfig gelingt problemlos, die Entnahme ist jedoch eher schwierig. Zumindest, wenn man wie ich Akkus mit erhöhtem Pluspol verwendet. Bei der ersten Entnahme verhakte sich eine Feder und der Schrumpfschlauch am Minuspol wurde aufgerissen. Hier sollte man also aufpassen!
Lichtleistung
Obwohl ich bereits mit der Acebeam X40 und Nitecore TM26 zwei extrem lichtstarke Lampen besitze, legt die TN36 hier noch eine ordentliche Schippe drauf. Hinsichtlich Lichtfarbe habe ich keine speziellen Präferenzen. Hätte es die Lampe in CW Ausführung gegeben, hätte ich auch diese genommen. Dennoch ist die vergleichsweise warme Lichtfarbe besonders bei Nutzung in Innenräumen sehr angenehm. Anfangs störte mich ein leichter Violett-Stich im Randbereich, er ist aber wirklich minimal und vermutlich auch nicht für jeden Menschen sichtbar. Ich nehme es eigentlich nur an weißen Wänden war, und auch nur, wenn ich bewusst darauf achte.
Die Farbtemperatur der TN36 NW habe ich mit meinem Spektralfotometer mit 4.459 Kelvin ermittelt. Hier ein Wellenlängendiagramm im Vergleich zur TN4A CW:
Für die "Nicht-Physiker" ein paar kurze Erklärungen: Das menschliche Auge erfaßt elektromagnetische Strahlung im Bereich von 380 - 730 Nanometer als sichtbare Farbe. Das ist der Bereich der allseits bekannten Regenbogenfarben. Je nach dem, welche Wellenlänge das jeweilige Licht hat bzw. welche Anteile innerhalb des Wellenlängenbereichs, nehmen wir das Licht in unterschiedlichen Farben war. Meist ist es eine Unterscheidung in wärmer (gelb/orange/rot) oder kühler (blau/grün). Hier im Beispiel kann man gut sehen, dass der Peak im blauen (also kühlen) Bereich bei der TN4A CW höher ausfällt, während der Anteil des warmen Bereichs deutlich unter der TN36 NW liegt.
Ich hatte zuvor einige Berichte von enttäuschten Nutzern gelesen, die sich mehr Lichtleistung vorgestellt haben und wo der WOW-Effekt ausgeblieben sei. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die Leistung erfüllt voll und ganz meine Erwartungshaltung und setzt sich wie gesagt von bereits vorhandenen Hochleistungslampen ab. Das wirklich Einzigartige an der TN36 ist die extrem breite Ausleuchtung. Und das war für mich noch mehr ein Kaufgrund als die bloße Angabe der Lumenleistung.
Sollte ich mal irgendwelche Leute mit einer meiner Taschenlampen "beeindrucken" wollen, wäre die TN36 definitiv meine erste Wahl.
Fazit
Die Thrunite TN36 CW gehört zu den hellsten Taschenlampen, die man derzeit kaufen kann. Gemessen an der Leistung geht auch der Preis in Ordnung. Abstriche muss man hinsichtlich Leuchtdauer im Turbomodus hinnehmen, weil innerhalb weniger Minuten Temperaturen erreicht werden, die in der Hand einfach nicht mehr erträglich sind. Abstriche muss man ebenfalls beim Akkuwechsel hinnehmen, was dem schwergängigen Gewinde und dem zu knapp dimensionierten Batteriekäfig geschuldet ist.
Insofern muss sich niemand ärgern, der bereits eine Nitecore TM26 besitzt. Diese ist zwar nicht ganz so hell, gehört aber aufgrund ihres informativen Displays und der Lademöglichkeit direkt in der Lampe noch lange nicht zum alten Eisen.
Beamshots:
Aufgrund des nicht enden wollenden stürmischen Wetters kann ich leider keine aufwendigen Beamshots beisteuern. Es müssen ein paar Schnappschüsse vom Balkon reichen. Um ein gewisses Bild von der Leuchtcharakteristik zu geben, habe ich die TN36 NW mit einigen anderen Lampen verglichen:
Bei diesen Aufnahmen mit 35 mm Brennweite bleibt der WOW-Effekt tatsächlich aus. Interessanter wird es im Weitwinkel:
Die große Stärke der TN36 liegt einfach im extrem breiten Abstrahlwinkel. Das wird übrigens besonders in Innenräumen sichtbar. Die TN36 kann ganze Hallen komplett ausleuchten.
Ich hoffe euch hat diese Vorstellung ein wenig gefallen und die eine oder andere Frage etwaiger Interessenten wurde beantwortet.
Gruß
T-Freak
Ich hatte mich schon länger mit der TN36 beschäftigt, konnte mich aber vor Weihnachten noch nicht durchringen, sie zu kaufen. Schließlich war die Lampe als NW Version am 7. Januar für kurze Zeit bei Amazon verfügbar und so habe ich gleich zugeschlagen und geliefert wurde sie am 9. Januar.
Die wichtigsten technischen Daten lauten:
Verpackung und Lieferumfang
Die TN36 wird in der für Thrunite typischen braunen Pappschachtel geliefert. Neben der Lampe selbst befinden sich ein Holster, Ersatzdichtungsringe, eine Schaltergummikappe und eine Bedienungsanleitung im Lieferumfang.
Haptik und Verarbeitungsqualität
Die TN36 ist komplett aus Flugzeugaluminium gefertigt, die Anodisierung ist routiniert und sorgfältig ausgeführt worden, gleiches trifft auf die Gravuren zu. Der Rand des Reflektorkopfes wird von einem Ring aus Edelstahl geschützt. Die TN36 liegt gut in der Hand, ist aber auch relativ schwer.
Überraschend ist, wie kompakt die TN36 doch ist, wie der folgende Vergleich zeigt:
Das Gewicht liegt betriebsbereit bei 582g. Die Gewinde sind sauber geschnitten, gefettet und dennoch recht schwergängig. Es ist nicht unbedingt ein Vergnügen die Lampe zum Akkuwechsel auf- und zuzuschrauben.
Der einzig wirkliche Verarbeitungsmangel ist eine Kerbe in einem der 3 Reflektoren:
Design und Funktionalität
Das Design der Lampe ist sehr schlicht gehalten. Obwohl mir eine Nitecore TM26 optisch mehr zusagt, finde ich die TN36 mittlerweile durchaus attraktiv.
Durch das flache Ende des Batterierohres ist Kerzenstand problemlos möglich:
Der Schalter der Thrunite TN36 verfügt über eine LED, die blau leuchtet, wenn sich die Lampe in den regulären Leuchtmodi befindet:
Im Fireflymodus leuchtet sie nicht. Leere Akkus signalisiert die TN36 indem die LED rot leuchtet:
Das UI ist gewöhnungsbedürftig aber nach kurzer Eingewöhnung intuitiv nutzbar. Einmal klicken und die Lampe schaltet in die zuletzt genutzte Helligkeitsstufe. Mit gedrückt gehaltenem Knopf schaltet die Lampe mit Ausnahme von Firefly und Turbomode alle Leuchtstufen automatisch durch. Den Turbomodus erreicht man per Doppelklick. Den Fireflymodus erreicht man nur bei ausgeschalteter Lampe durch Gedrückthalten des Schalters. Den Strobe aktiviert man aus dem Turbomode per Doppelklick.
Die Leuchtstufen sind gut gewählt (116 / 785 / 2.280 lm). Der Firefly ist ein echter Moonmodus mit 1,6 lm. Im Turbomodus werden lt. Hersteller 6.510 lm erreicht, wobei auch in der Bedienungsanleitung angegeben ist, dass die NW Variante etwas weniger Lumen erreicht. Auf meine Rückfrage bei Thrunite wurden 10 - 15% genannt, was im schlimmsten Falle immer noch respektable 5.500 lm bedeutet.
Der Turbomodus kann ohnehin in der Praxis nur für kurze Zeit genutzt werden, denn sofort und unmittelbar nach seiner Aktivierung kann man nahezu in Echtzeit die Erwärmung der kompletten Lampe fühlen. Vermutlich wird jeder Nutzer freiwillig einen Gang herunterschalten, noch bevor die Temperaturregelung in der Lampe bei 80°C selbst eingreift.
Im Modus High ist das Temperaturverhalten erträglich, sodass diese Stufe für lange Zeit genutzt werden kann (194 min lt. Hersteller).
Die Stromversorgung erfolgt über vier geschützte 18650er Li-Ionen-Akkus. Das Einlegen der Akkus in den Käfig gelingt problemlos, die Entnahme ist jedoch eher schwierig. Zumindest, wenn man wie ich Akkus mit erhöhtem Pluspol verwendet. Bei der ersten Entnahme verhakte sich eine Feder und der Schrumpfschlauch am Minuspol wurde aufgerissen. Hier sollte man also aufpassen!
Lichtleistung
Obwohl ich bereits mit der Acebeam X40 und Nitecore TM26 zwei extrem lichtstarke Lampen besitze, legt die TN36 hier noch eine ordentliche Schippe drauf. Hinsichtlich Lichtfarbe habe ich keine speziellen Präferenzen. Hätte es die Lampe in CW Ausführung gegeben, hätte ich auch diese genommen. Dennoch ist die vergleichsweise warme Lichtfarbe besonders bei Nutzung in Innenräumen sehr angenehm. Anfangs störte mich ein leichter Violett-Stich im Randbereich, er ist aber wirklich minimal und vermutlich auch nicht für jeden Menschen sichtbar. Ich nehme es eigentlich nur an weißen Wänden war, und auch nur, wenn ich bewusst darauf achte.
Die Farbtemperatur der TN36 NW habe ich mit meinem Spektralfotometer mit 4.459 Kelvin ermittelt. Hier ein Wellenlängendiagramm im Vergleich zur TN4A CW:
Für die "Nicht-Physiker" ein paar kurze Erklärungen: Das menschliche Auge erfaßt elektromagnetische Strahlung im Bereich von 380 - 730 Nanometer als sichtbare Farbe. Das ist der Bereich der allseits bekannten Regenbogenfarben. Je nach dem, welche Wellenlänge das jeweilige Licht hat bzw. welche Anteile innerhalb des Wellenlängenbereichs, nehmen wir das Licht in unterschiedlichen Farben war. Meist ist es eine Unterscheidung in wärmer (gelb/orange/rot) oder kühler (blau/grün). Hier im Beispiel kann man gut sehen, dass der Peak im blauen (also kühlen) Bereich bei der TN4A CW höher ausfällt, während der Anteil des warmen Bereichs deutlich unter der TN36 NW liegt.
Ich hatte zuvor einige Berichte von enttäuschten Nutzern gelesen, die sich mehr Lichtleistung vorgestellt haben und wo der WOW-Effekt ausgeblieben sei. Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die Leistung erfüllt voll und ganz meine Erwartungshaltung und setzt sich wie gesagt von bereits vorhandenen Hochleistungslampen ab. Das wirklich Einzigartige an der TN36 ist die extrem breite Ausleuchtung. Und das war für mich noch mehr ein Kaufgrund als die bloße Angabe der Lumenleistung.
Sollte ich mal irgendwelche Leute mit einer meiner Taschenlampen "beeindrucken" wollen, wäre die TN36 definitiv meine erste Wahl.
Fazit
Die Thrunite TN36 CW gehört zu den hellsten Taschenlampen, die man derzeit kaufen kann. Gemessen an der Leistung geht auch der Preis in Ordnung. Abstriche muss man hinsichtlich Leuchtdauer im Turbomodus hinnehmen, weil innerhalb weniger Minuten Temperaturen erreicht werden, die in der Hand einfach nicht mehr erträglich sind. Abstriche muss man ebenfalls beim Akkuwechsel hinnehmen, was dem schwergängigen Gewinde und dem zu knapp dimensionierten Batteriekäfig geschuldet ist.
Insofern muss sich niemand ärgern, der bereits eine Nitecore TM26 besitzt. Diese ist zwar nicht ganz so hell, gehört aber aufgrund ihres informativen Displays und der Lademöglichkeit direkt in der Lampe noch lange nicht zum alten Eisen.
Beamshots:
Aufgrund des nicht enden wollenden stürmischen Wetters kann ich leider keine aufwendigen Beamshots beisteuern. Es müssen ein paar Schnappschüsse vom Balkon reichen. Um ein gewisses Bild von der Leuchtcharakteristik zu geben, habe ich die TN36 NW mit einigen anderen Lampen verglichen:
Bei diesen Aufnahmen mit 35 mm Brennweite bleibt der WOW-Effekt tatsächlich aus. Interessanter wird es im Weitwinkel:
Die große Stärke der TN36 liegt einfach im extrem breiten Abstrahlwinkel. Das wird übrigens besonders in Innenräumen sichtbar. Die TN36 kann ganze Hallen komplett ausleuchten.
Ich hoffe euch hat diese Vorstellung ein wenig gefallen und die eine oder andere Frage etwaiger Interessenten wurde beantwortet.
Gruß
T-Freak
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