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Review: ThruNite Scorpion V2 (+Turbo Head)

herculaneum79

Flashaholic**
14 September 2011
1.646
2.105
113
Somewhere deep in Bavaria
www.sahlmen.net
Hallo Leute,

Heute stelle ich euch recht kurz eine Lampe vor, die einen Selektorring hat und mit einem 18650er betrieben wird. Selektorring wird hier wörtlich genommen: Am Ring, der am Lampenende sitzt, können die verschiedenen Betriebsmodi ausgewählt werden.

Zur Verfügung gestellt wurde die Lampe freundlicherweise von MSITC, danke hierfür!

Erhältlich ist die Taschenlampe für etwas über 100 Euro. Der Turbo Head schlägt mit rund 30 Euro zu Buche.
Preislich ist die Scorpion V2 also doch in der oberen Klasse angesiedelt und ungefähr auf dem Niveau der bekannten LumaPower MRV SK IV, die ebenfalls mit einem Turbo Force Head ausgestattet werden kann.



Als Käufer erhält man die ThruNite Scorpion V2 in einer dem Preis angemessenen, recht schicken Pappverpackung. Der Inhalt ist durch Schaumstoffeinlagen gut vor Verrutschen geschützt.
Nicht ganz so hübsch ist der Karton des Turbo Head - er ist bilder- und glanzlos und nur mit Schrift versehen.
Stabil sind die beiden Verpackungen aber allemal!





Im Lieferumfang der Scorpion befindet sich das Lampengehäuse selbst, ein Tragriemen bzw. Lanyard, eine Garantiekarte, eine englische Anleitung, ein Clip (montiert), ein Holster sowie drei Ersatz-O-Ringe.
Zudem ist ein Plastik-Röhrchen beigelegt, das dazu dient, sehr dünne 18650er oder zwei CR123A Batterien wackelfrei betreiben zu können.

Die beiden Transport-Zubehörteile möchte ich kurz näher beleuchten. Wie gewohnt liegt der Scorpion ein Holster bei, der in Sachen Qualität den Holstern anderer Lampenhersteller in nichts nachsteht. Nichts großartiges, aber eine solide Tasche für den Schutz beim Transport im Rucksack oder zur Befestigung am Gürtel.

Vergleichsweise lang ist das Lanyard - mit einem kleinen Karabiner wird es recht weit hinten an der Lampe befestigt. Dort ist ein Ring angebracht, der als Rollschutz dient und zugleich ein kleines Loch zur Montage des Lanyards hat. Ich persönlich bin kein Fan von Tragebändchen, aber wer die Dinger praktisch findet, wird damit sicherlich zufrieden sein.





Kommen wir zur Lampe selbst. Das Gehäuse misst mit dem normalen Kopf von ganz hinten bis ganz vorne 16,6 Zentimeter. Damit passt die Scorpion gerade noch so in die Jackentasche. Mit dem Turbo Head, auf den ich später eingehe, misst die Lampe 17,2 Zentimeter.
Der normale Kopf hat einen Durchmesser von 35 Millimetern. Der Ring hinten misst 26 Millimeter.

Wie auf den Bildern zu sehen, ist nahezu das gesamte Gehäuse geriffelt - das Knurling von vorne bis hinten sorgt für gute Griffigkeit. Sogar der Kopf ist mit dieser Struktur versehen, was bei Lampen mit Wechselkopf eher selten ist. Zum relativ taktischen Design der Scorpion passt das Knurling gut, finde ich.
Zwischen Kopf und Griffstück liegen vier kleine Kühlrippen. Der Edelstahl-Bezel ist vergleichsweise taktisch gehalten, die Kanten sind jedoch gut geglättet und stellen daher kein Verletzungsrisiko dar.





Ein Teil des Lieferumfangs ist bereits am Lampengehäuse montiert: Der schwarze Clip, der relativ stramm sitzt. ThruNite setzt sich hier zum Glück einem Trend entgegen: Bei immer mehr Lampen wird der Clip nur "aufgesteckt" und kann sich somit bei stärkerer Belastung vom Gehäuse lösen. Hier ist der Clip wirklich gut geschützt: Erst wenn man den Schalter bzw. die Tailcap entfernt, kann man einen schwarzen Ring bewegen, der über dem Clip sitzt und ihn bombenfest arretiert. Löst man diesen Ring, kann man den Clip entfernen.
Ein nettes Detail, das so oder ähnlich gerne bei weiteren Taschenlampen vorhanden sein dürfte!






Schraubt man besagte Tailcap ab, fallen gleich die vergoldeten Kontakte samt Kontaktfeder auf.
Leider hat bei meinem Exemplar schon eine Art Korrosion eingesetzt - was da genau passiert ist, vermag ich nicht zu sagen.

Dank schwarzer O-Ringe an den Gewinden wird laut Hersteller eine Wasserresistenz nach IPX-8 Standard erreicht.

Hauptbestandteil des Bedienkonzepts ist übrigens der Selektorring samt Clicky am hinteren Ende der Taschenlampe. Eingefasst von einem Ring mit sechs leichten Zacken befindet sich am Lampenende ein Plastik-Druckschalter. Meiner Meinung nach passt das Plastik nicht wirklich zum restlichen Gehäuse, es wirkt einfach ganz anders beim Anfassen. Aber gut, viele Alternativen blieben wohl nicht.
Auf das Bedienkonzept gehe ich später noch ein.

Wie bei den meisten anderen modernen Taschenlampen findet auch hier eine Cree XM-L Verwendung. Sie sitzt hinter einem schön glatten Smooth-Reflektor.

Die XM-L braucht Strom - und der kann hier wahlweise von einem 18650er oder von zwei CR123A Batterien geliefert werden. Ich habe die Laufzeit mit einem 2600mAh Spark-Akku getestet: Bei voller Helligkeit (bzw. bei 89% Leistung, da die Lampe nach etwa 1 Minute von 3A auf 2,5A zurück schaltet) konnte ich eine Laufzeit von 1:41 Stunden ermitteln. Dann habe ich die Scorpion ausgeschaltet - der Akku hatte eine Restspannung von 3,01 Volt.











Auch die obligatorische Temperaturmessung habe ich wieder durchgeführt, da die Wärmeentwicklung meiner Meinung nach durchaus Relevanz hat. Wer hat schon gerne einen "Glühstab" in der Hand? ;-)
Gemessen wurde am "e" des Firmenlogos am Kopf.

Starttemperatur
21,4° Celsius
Nach 5min
29,5°
Nach 10min
33,9°
Nach 15min
37,1°
Nach 20min
39,0°


Von den meisten anderen Taschenlampen unterscheidet sich die ThruNite Scorpion V2 dank des ausgeklügelten Bedienkonzepts.
Der Drehring, der den Schalter einfasst, ist für die Einstellung des gewünschten Modus zuständig. Insgesamt gibt es fünf Betriebsmodi, die jeweils einzeln einrasten.
Gehen wir die verschiedenen Modi im Uhrzeigersinn durch:
Selektorring in Stellung "ganz links": Lampe aus, Schalter ohne Funktion. Quasi die Transportstellung.
Einen Dreh weiter nach rechts: Hier gilt "Klicken->Ein, Klicken->Aus", also wie bei einer Lampe mit Forward Clicky. Die Helligkeit lässt sich stufenlos im Bereich von 100mA und 3A einstellen, indem man den Schalter gedrückt hält. Dass die eingestellte Helligkeit gespeichert wird, finde ich echt praktisch.
Noch ein Dreh nach rechts: Firefly Mode. Hier leuchtet die LED mit etwa 1 Lumen Stärke. Nachts ist das indoor genau richtig, wenn man nicht geblendet werden will. Man kann sogar problemlos in die LED blicken.
Nächste Stellung: Strobe. Die Scorpion blinkt mit gleichbleibender Frequenz und der Schalter liefert nur Strom, solange man ihn gedrückt hält. Selbiges gilt für die letzte Selektorring-Stellung: Hier leuchtet die Lampe bei voller Helligkeit, solange man hinten drückt.

Auf den ersten Blick mag diese Art der Bedienung kompliziert erscheinen, da man sich die einzelnen Stellungen erst mal merken muss. Das Konzept ist aber recht logisch, sodass ein paar Minuten Ausprobieren in der Regel viele Fragezeichen lösen!
Ich mag die Art der Bedienung doch recht gern, auch wenn ich eher auf Lampen mit stufenloser Regelung ohne Spielereien wie zusätzlichem Firefly stehe.



Wer etwas mehr Reichweite haben möchte, der kann für etwa dreißig Euro einen Turbo Head erwerben. Dieses Zubehörteil ist etwas größer und breiter als der Standardkopf.
Im Durchmesser gewinnt man mit dem TH immerhin 6 Millimeter, in der Länge legt die Kombination 7 Millimeter zu.
Der größere Kopf und demnach auch größere Reflektor bringt ein bisschen mehr Throw, man muss aber schon genau hinsehen, um den direkten Unterschied zu bemerken. Meiner Meinung nach ist der Turbo Head daher nicht mit Ersatzköpfen anderer Hersteller wie LumaPower (vgl. MRV SK4 Review) zu vergleichen, da der Zugewinn an Reichweite relativ gering ist.



Abschließend möchte ich noch auf die Leuchtcharakteristik eingehen. Dank Smooth-Reflektor ist die Scorpion ein Semi-Thrower mit relativ klar abgegrenztem Spot und hellem Spill, sodass man genug Licht für die nähere Umgebung und für die Entfernung hat.
An der weißen Wand sieht man leichte Ringe, die im Außeneinsatz jedoch nicht auffallen.



Anbei ein großes Vergleichsbild mit mehreren Lampen - darauf auch ein direkter Vergleich zwischen dem normalen Kopf und dem Turbo Head.

Als kleines, kurzes Fazit kann ich sagen, dass die ThruNite Scorpion V2 durchaus eine interessante Taschenlampe ist, die aufgrund ihrer Größe ganz gut in der Hand liegt, sich dank durchgehendem Knurling gut anfasst und mit durchdachter Drehring-Steuerung aufwarten kann.
Leider bleibt der optional erhältliche Turbo Head deutlich hinter den Erwartungen zurück.

EYE30, Scorpion V2, 7G5-V2, SK3 und Short Orb
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Xandre

Flashaholic***²
8 März 2011
13.263
5.524
113
BaWü
Super Review,wieder mal :thumbup:


Der TH 6mm Zugewinn :D

Luxwerte finde ich auch immer interessant.(Nur als Anregung)

Gruß Xandre
 

msitc

Händler
14 Dezember 2009
4.535
3.766
0
Hallo Marcel,

danke für das interessante Review. :thumbup:

Gruß,
Markus
 
8 Mai 2012
5
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0
Bonn
Ich habe die Scorpion V2 jetzt seit 2 Monaten nachdem sie mir auch hier im Forum von einem User empfohlen wurde und bin extremst zufrieden mit der Lampe!

Das Bedienkonzept ist meiner Meinung nach wirklich Extraklasse, man kann problemlos schon vor dem Einschalten den Modi wählen, stufenlos die Stärke verstellen welchen sich die Lampe merkt, den Knopf gegen versehentliches Ein- (oder Aus-)schalten sperren und hat einen Firefly sowie Max Modus zur Hand. Nur den Strobe Modus benötige ich nicht, aber den kann ja überspringen. Die Lampe selber ist super gebaut, sehr stabil und wertig - für den Preis könnte höchstens das Holster etwas mehr hermachen, funktional ist es aber ok.

Ich weiß, auch andere Mütter haben schöne Töchter - aber die Scorpion V2 ist für mich wirklich ein Glückstreffer :D