Ronny von PiXXASS hat mir die Lupine Piko X4 SmartCore des Modelljahres 2014 ausgeliehen. Vielen Dank dafür!
Die Produkte von Lupine dürfen zu Recht als Wertarbeit "Made in Germany" bezeichnet werden. Die Piko X4 ist eine fast perfekte, extrem kleine und leuchtstarke Kopf- bzw. Stirnlampe. Im Vergleich zum Vormodell wurde die Leistung auf nun 1200 Lumen erhöht. Man muss wissen, dass Lupine nicht etwa (nur) theoretisch errechnete Emitter-Lumen angibt sondern seine Produkte selbst in der hauseigenen Ulbrichtkugel misst.
Zuerst habe ich mich gewundert, warum eine kleine Kopflampe so eine große Verpackung benötigt. Grund dafür ist ein ordentlich verarbeitetes Softcase aus Nylon, in dem alle mitgelieferten Komponenten stoßgeschützt transportiert oder aufbewahrt werden können. Die sind im Folgenden:
----------------------------------------------------------------------------------------------------
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Lieferumfang:
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Anwendungsbeispiel
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Aufbau, Beschreibung
Der Piko X4 Lampenkopf ist vertikal schwenkbar an einer Montageplatte aus Kunststoff mittels Inbusschrauben fixiert und bereits am Stirnband vormontiert. Das (verstellbare) Stirnband selbst fühlt sich angenehm weich und hautfreundlich an und macht einen hochwertigen Eindruck. Ein Band läuft horizontal zur Lampe und nimmt an einer Seite das Zuleitungskabel der Lampe auf, das andere Band läuft vertikal über den Kopf und soll verhindern, dass die Lampe verrutscht. Am Hinterkopf hält das Kopfband eine Montageplatte, in die der mitgelieferte Akkupack eingeklipst wird. Darin hält der Akku absolut sicher.
Akku wird eingerastet
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Der dreiteilige Lampenkopf ist aus Alu gefräst und fühlt sich entsprechend massiv an. Die schwarze Oberflächenbeschichtung und auch die sonstige Verarbeitung ist ohne Makel. Für den seltenen Fall, dass eine Reparatur notwendig werden sollte, lässt sich die Front des Lampenkopfs abschrauben. Der hintere Teil auf der Unterseite lässt sich ebenfalls abschrauben. Ich kann mir denken, dass dieses Detail dazu dienen soll, gegebenenfalls die fest verbundene 25cm lange Kabelzuleitung austauschen zu können.
Auf der Oberseite der Leuchte ist ein zweifarbig hinterleuchteter Tastschalter eingelassen. Er lässt sich auch mit nicht zu dicken Handschuhen gut erfühlen und vermittelt einen deutlichen Druckpunkt.
Es ist erstaunlich, dass innerhalb dieses kleinen Stück Leichtmetalls (32 x 24mm, 55 g) sowohl die Regelungselektronik als auch 2 Stück Cree XM-L2 LEDs samt optischen Linsen Platz finden. Anstelle von Reflektoren wählte Lupine glasklare und bruchfeste Polycarbonatlinsen. Bezogen auf den Anwendungszweck als Kopflampe hat so eine Linse m.E. ausschließlich Vorteile:
- minimaler Platzbedarf
- kontrollierte Abstrahlung mit ordentlicher Reichweite
- nahezu unzerstörbar, auch bei harten Stürzen
Falls Angst vor Kratzern besteht: Da auch die Pilotenkanzeln von Kampfjets aus diesem Material sind, sollten Linsen aus Polycarbonat auch für eine Kopflampe stabil und kratzresistent genug sein.
Frontansicht
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Rückansicht
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Inbetriebnahme
Zunächst muss die Lampe mit dem Akkupack über einen wasserdichten Stecker verbunden werden. Er hält stramm genug, um sich nicht durch Vibrationen zu lösen.
Unmittelbar nach dem Verbinden startet die Lampenelektronik einen Selbsttest (erkennbar am Aufleuchten des Schalters). Außerdem wird über den hinterleuchteten Schalter der aktuelle Ladezustand des Akkus angezeigt.
blau = ganze Volt, gefolgt von rot = Zehntelvolt. Am besten ihr schaut es euch an:
Video:
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Grundbedienung
Hier noch einmal in bewegten Bildern:
Video:
Erweiterte Funktionen
Die Piko X4 wird im Auslieferungszustand wie oben im Video bedient. Also 3 Leuchtstufen (hig, mid, low). Man hat darüber hinaus die Möglichkeit, sie nach eigenen Wünschen zu programmieren. Hierzu benötigt man die leicht verständliche Bedienungsanleitung. Menschen, die die X4 (noch) nicht gekauft haben, können sie hier nachlesen:
Bedienungsanleitung als pdf
Es stehen folgende Programmierungsmöglichkeiten offen:
Zur Auswahl der gewünschten Programmierung hält man den Taster gedrückt und lässt ihn nach der entsprechenden Anzahl der Lichtsignale los.
Zur Veranschaulichung hier die vergleichbare Programmierung der Piko TL Minimax, deren Programmieranleitung praktischerweise auf dem Gehäuse aufgedruckt ist:
Video:
Kommen wir zu einem (kleinen) Schwachpunkt. Ich hatte es bei der TL Minimax schon erwähnt und der gleiche "Bug" tritt auch bei der X4 auf:
Die Elektronik unterscheidet im ersten Augenblick beim Tastendruck nicht zwischen einem Modi-Wechsel (kurzer Druck) und dem Ausschalten (gedrückt halten), obwohl dies sehr wohl machbar wäre. Das äußert sich dann so, dass die Lampe beim Ausschalten zunächst in den nächsten Modus weiter schaltet, bevor sie ausgeht. Folgende Situation ist vorstellbar: Besitzer schaltet die Lampe auf low ein, da ein Lowstart in vielen Fällen zur Vermeidung von Blendung die bevorzugte Einstellung sein dürfte. Benutzer möchte sie wieder ausschalten aber anstatt sich dezent zu verabschieden, blitzt die Lampe mit allem was sie hat (1200 Lumen) nochmal auf bevor es dunkel wird. Was soll das? Hell-Dunkel-Adaption nochmal schnell zerstören? Partner/Kind wecken? Mitmenschen blenden? Für manche mag so ein Verhalten ein Feature sein, für mich ist es ein Bug. Ich find es ärgerlich, dennoch macht es diese hervorragende Lampe nicht schlecht. Es mag auch Besitzer geben, die sich daran nicht stören.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Zusatzfunktionen des Akkus
Die Piko X4 ist mit zwei Akku-Versionen erhältlich. Mit einem "einfachen Energiebehälter" oder einem "SmartCore"-Akku wie in diesem Testexemplar mit zusätzlichen Status-LEDS und Features wie Kapazitätsanzeige und zwei Leuchtfunktionen. Für den SmartCore-Akku enthält das Manual ebenfalls einen Bedienungshinweis. Je nachdem, wie oft der Taster am Akku schnell hintereinander drückt wird, erhält man folgende Funktionen:
Video:
Die zusätzliche Beleuchtung als Rücklicht ist ein nettes Gimmick, wegen der geringen Leuchtstärke kann es aber beispielsweise am Fahrrad kein reguläres Rücklicht ersetzen. Zum Joggen etwa aber eine willkommene Zusatzausstattung.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Weitere Verwendungsmöglichkeiten
Wenn die Lampe ohne Stirnband genutzt werden soll (z.B. als Handscheinwerfer, Helm- oder Fahrradleuchte), kann dies leicht demontiert werden. Ein Austausch der Montageplatte des Stirnbandes gegen eine andere Halterung ist dank der Schrauben schnell erledigt:
Demontage mit mitgeliefertem Inbus
----------------------------------------------------------------------------------------------------
let me see you stripped
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Lupine bietet hierzu weiteres Zubehör an:
Zudem eröffnet die mitgelieferte Verlängerung zwischen Lampenkopf und Akku (1,20m lang) weitere Anwendungsmöglichkeiten. Beispielsweise das Tragen des Akkus in der Jacke, einer Tasche oder Rucksack anstatt am Stirnband.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Größenvergleich X4 vs. Minimax
----------------------------------------------------------------------------------------------------
kleiner gehts kaum
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Laden des Akkus
Ladegerät "Wiesel" in eine 220V-Steckdose stecken, mit dem Akkupack verbinden, das war's. Wenn die Leuchtdiode auf dem Ladegerät die Farbe gewechselt hat, ist der Ladevorgang beendet. Dies wird je nach vorherigem Ladezustand nach spätestens 3 Stunden sein.
sonstige Informationen
Lupine empfiehlt, bei jedem Transport die Verbindung vom Akku zum Lampenkopf zu trennen, um versehentliches Einschalten zu verhindern. Auch bei längerer Lagerung sollte die Verbindung getrennt werden, da ein geringer Stromverbrauch der Elektronik im "Standby" den Akku etwas entlädt. Bei längerem Nichtgebrauch kann der Akku auch mit dem Ladegerät verbunden bleiben.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Technische Informationen
Schnell noch die wichtigsten Daten und Merkmale, bevor wir (endlich) zum Leuchtverhalten kommen.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Leuchtverhalten / Output
Ich habe die X4 mit der Piko TL Minimax (900 Lumen-Version) verglichen. Die X4 hat eine etwas kältere Lichtfarbe, der Durchmesser des Spills ist etwas kleiner, der Spot einiges größer und heller. Subjektiv ist die Mehrleistung von 300 Lumen zur alten Piko klar erkennbar, auch wenn keine Welten dazwischen liegen. An der Beamqualität gibt es nichts übermäßig auszusetzen, die Linsen schaffen tatsächlich eine homogene Ausleuchtung ohne störende Artefakte.
Messung mit eigenem Luxmeter (alles ohne Gewähr!!!)
Piko X4 - 6.550 Lux / 1040 Lumen
Piko TL Minimax (900 lm) - 5.125 Lux / 890 Lumen
----------------------------------------------------------------------------------------------------
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Laufzeittest/Helligkeitsvergleich
auf höchster Stufe (1200 Lumen) über 1 Stunde.
Kühlung per Standventilator.
Ein Wort zur Kühlung bei solchen Laufzeitmessungen. In der Diskussion mit anderen Flashies wurde mir deutlich, dass es unterschiedliche Auffassungen über die "besten" Messbedingungen gibt. Manche glauben, nur eine möglichst starke/effektive Kühlung könnte das wahre Potential einer elektronischen Regelung der Lichtstärke aufdecken. Meine persönliche Meinung: das halte ich für nicht praxisgerecht.
Bei der Piko X4 habe ich (nur) einen ordentlichen Standventilator auf höchster Stufe in 1m Entfernung laufen lassen. Die Windgeschwindigkeit würde ich ganz grob geschätzt mit sehr flottem Fahrradtempo vergleichen. Also durchaus ein möglicher Anwendungsfall für die Piko.
Es sei daher darauf hingewiesen, dass eine andere oder gar keine Kühlmethode zu vollkommen anderen Ergebnissen führen dürfte. Denn die Elektronik der Piko X4 regelt die Helligkeit in Abhängigkeit zur Lampentemperatur (um eine Überhitzung zu vermeiden).
Die folgenden Luxwerte sind eine Deckenreflektionsmessung und nur in Relation zueinander zu sehen und nicht als absolute Angabe.
Beim Einschalten lag der Luxwert kurzzeitig bei 440 Lux.
nach 2" --- 410
nach 4" --- 251
nach 6" --- 193
nach 8" --- 261
nach 10" --- 319
nach 12" --- 278
nach 14" --- 250
nach 16" --- 293
nach 18" --- 299
nach 20" --- 264 (ab hier relativ gleichbleibend)
nach 40" --- 284
nach 60" --- 284
Bei 1 Stunde habe ich den Testlauf abgebrochen. Die X4 hätte aber vermutlich noch lustig ne Stunde weiter auf dem Niveau geleuchtet, denn die Kapazitätsanzeige des Akkus stand noch bei über 60%. Insofern kann eine fehlende Kühlung auch zu verlängerter Laufzeit verhelfen
Die X4 war im Test zwar sehr warm, man verbrennt sich aber nicht die Finger.
Es ist zu beobachten, dass die X4 ohne jede Körperkühlung nur mit dem Lüfter nach etwa 6 Minuten nur noch halb so hell wie beim Einschalten ist. Für das Auge fällt das gar nicht mal großartig auf, da die Veränderung allmählich ist. Danach steigert sich die Helligkeit und bleibt konstant bei etwa zwei Dritteln der kurzzeitigen Anfangshelligkeit.
Dass es optisch viel weniger dramatisch als in der Messung ist, zeigen folgende Bilder:
----------------------------------------------------------------------------------------------------
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Zusammenfassung
aus persönlicher Sicht
Mit der Lupine Piko X4 erwirbt der Käufer den Mercedes unter den Leuchten. Viel kleiner und leichter lassen sich fast 1200 Lumen nach dem derzeitigen technischen Stand wirklich nicht verpacken. Man hat quasi die Leistung eines Auto Halogenscheinwerfers komprimiert auf das Format eines Radiergummis. Die Verarbeitungsqualität des Produkts ist ohne jeden Fehl und Tadel. Durch Verlängerungen und Zubehör ist die Lampe nicht auf den Einsatz als Stirnlampe begrenzt. Man kann den nahen und mittleren Bereich vor der Lampe taghell erleuchten und hat beide Hände frei. Die Bedienungsmöglichkeiten sind vielseitig und auf die persönlichen Bedürfnisse umprogrammierbar. Dass eine so winzige Lampe eine derart hohe Lichtleistung schon rein physikalisch (Abwärme) nicht lange halten können wird, ist logisch und ich rechne es der Lampe auch nicht im geringsten an. Die gebotene hohe Qualität, dazu noch Handarbeit made in Germany hat verständlicherweise ihren Preis. Ich finde ihn angemessen für so einen (fast) perfekten Lichtriesen.
Vielen Dank für eure Geduld, wenn ihr es bis hierhin geschafft habt
Die Produkte von Lupine dürfen zu Recht als Wertarbeit "Made in Germany" bezeichnet werden. Die Piko X4 ist eine fast perfekte, extrem kleine und leuchtstarke Kopf- bzw. Stirnlampe. Im Vergleich zum Vormodell wurde die Leistung auf nun 1200 Lumen erhöht. Man muss wissen, dass Lupine nicht etwa (nur) theoretisch errechnete Emitter-Lumen angibt sondern seine Produkte selbst in der hauseigenen Ulbrichtkugel misst.
Zuerst habe ich mich gewundert, warum eine kleine Kopflampe so eine große Verpackung benötigt. Grund dafür ist ein ordentlich verarbeitetes Softcase aus Nylon, in dem alle mitgelieferten Komponenten stoßgeschützt transportiert oder aufbewahrt werden können. Die sind im Folgenden:
- Piko X4 13W Lampenkopf
- "Smartcore" Lithium-Ionen Akkupack
- "Wiesel V4" Ladegerät
- Verlängerungskabel 1,20m
- Kopf- bzw. Stirnband
- Bedienungsanleitung
- eine Adapterplatte mit mir unbekannter Funktion
----------------------------------------------------------------------------------------------------
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Lieferumfang:
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Anwendungsbeispiel
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Aufbau, Beschreibung
Der Piko X4 Lampenkopf ist vertikal schwenkbar an einer Montageplatte aus Kunststoff mittels Inbusschrauben fixiert und bereits am Stirnband vormontiert. Das (verstellbare) Stirnband selbst fühlt sich angenehm weich und hautfreundlich an und macht einen hochwertigen Eindruck. Ein Band läuft horizontal zur Lampe und nimmt an einer Seite das Zuleitungskabel der Lampe auf, das andere Band läuft vertikal über den Kopf und soll verhindern, dass die Lampe verrutscht. Am Hinterkopf hält das Kopfband eine Montageplatte, in die der mitgelieferte Akkupack eingeklipst wird. Darin hält der Akku absolut sicher.
Akku wird eingerastet
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Der dreiteilige Lampenkopf ist aus Alu gefräst und fühlt sich entsprechend massiv an. Die schwarze Oberflächenbeschichtung und auch die sonstige Verarbeitung ist ohne Makel. Für den seltenen Fall, dass eine Reparatur notwendig werden sollte, lässt sich die Front des Lampenkopfs abschrauben. Der hintere Teil auf der Unterseite lässt sich ebenfalls abschrauben. Ich kann mir denken, dass dieses Detail dazu dienen soll, gegebenenfalls die fest verbundene 25cm lange Kabelzuleitung austauschen zu können.
Auf der Oberseite der Leuchte ist ein zweifarbig hinterleuchteter Tastschalter eingelassen. Er lässt sich auch mit nicht zu dicken Handschuhen gut erfühlen und vermittelt einen deutlichen Druckpunkt.
Es ist erstaunlich, dass innerhalb dieses kleinen Stück Leichtmetalls (32 x 24mm, 55 g) sowohl die Regelungselektronik als auch 2 Stück Cree XM-L2 LEDs samt optischen Linsen Platz finden. Anstelle von Reflektoren wählte Lupine glasklare und bruchfeste Polycarbonatlinsen. Bezogen auf den Anwendungszweck als Kopflampe hat so eine Linse m.E. ausschließlich Vorteile:
- minimaler Platzbedarf
- kontrollierte Abstrahlung mit ordentlicher Reichweite
- nahezu unzerstörbar, auch bei harten Stürzen
Falls Angst vor Kratzern besteht: Da auch die Pilotenkanzeln von Kampfjets aus diesem Material sind, sollten Linsen aus Polycarbonat auch für eine Kopflampe stabil und kratzresistent genug sein.
Frontansicht
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Rückansicht
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Inbetriebnahme
Zunächst muss die Lampe mit dem Akkupack über einen wasserdichten Stecker verbunden werden. Er hält stramm genug, um sich nicht durch Vibrationen zu lösen.
Unmittelbar nach dem Verbinden startet die Lampenelektronik einen Selbsttest (erkennbar am Aufleuchten des Schalters). Außerdem wird über den hinterleuchteten Schalter der aktuelle Ladezustand des Akkus angezeigt.
blau = ganze Volt, gefolgt von rot = Zehntelvolt. Am besten ihr schaut es euch an:
Video:
Grundbedienung
- Einschalten --- kurzer Schalterdruck
- Leuchtstufenwahl --- kurzer Schalterdruck, Schaltreihenfolge von hell nach dunkel
- Ausschalten --- Schalter gedrückt halten
Hier noch einmal in bewegten Bildern:
Video:
Erweiterte Funktionen
Die Piko X4 wird im Auslieferungszustand wie oben im Video bedient. Also 3 Leuchtstufen (hig, mid, low). Man hat darüber hinaus die Möglichkeit, sie nach eigenen Wünschen zu programmieren. Hierzu benötigt man die leicht verständliche Bedienungsanleitung. Menschen, die die X4 (noch) nicht gekauft haben, können sie hier nachlesen:
Bedienungsanleitung als pdf
Es stehen folgende Programmierungsmöglichkeiten offen:
- 2, 3 oder 4 Helligkeitsstufen
- Start auf höchster (high - mid - low) oder auf niedrigster Stufe (low - high - mid - low)
- Stromsparfunktion "Eco" (alle Leuchtstufen mit reduzierter Leistung zur Laufzeitverlängerung)
- Akkuwarnung früh oder spät
- schnelles Blinken oder SOS
Zur Auswahl der gewünschten Programmierung hält man den Taster gedrückt und lässt ihn nach der entsprechenden Anzahl der Lichtsignale los.
Zur Veranschaulichung hier die vergleichbare Programmierung der Piko TL Minimax, deren Programmieranleitung praktischerweise auf dem Gehäuse aufgedruckt ist:
Video:
Kommen wir zu einem (kleinen) Schwachpunkt. Ich hatte es bei der TL Minimax schon erwähnt und der gleiche "Bug" tritt auch bei der X4 auf:
Die Elektronik unterscheidet im ersten Augenblick beim Tastendruck nicht zwischen einem Modi-Wechsel (kurzer Druck) und dem Ausschalten (gedrückt halten), obwohl dies sehr wohl machbar wäre. Das äußert sich dann so, dass die Lampe beim Ausschalten zunächst in den nächsten Modus weiter schaltet, bevor sie ausgeht. Folgende Situation ist vorstellbar: Besitzer schaltet die Lampe auf low ein, da ein Lowstart in vielen Fällen zur Vermeidung von Blendung die bevorzugte Einstellung sein dürfte. Benutzer möchte sie wieder ausschalten aber anstatt sich dezent zu verabschieden, blitzt die Lampe mit allem was sie hat (1200 Lumen) nochmal auf bevor es dunkel wird. Was soll das? Hell-Dunkel-Adaption nochmal schnell zerstören? Partner/Kind wecken? Mitmenschen blenden? Für manche mag so ein Verhalten ein Feature sein, für mich ist es ein Bug. Ich find es ärgerlich, dennoch macht es diese hervorragende Lampe nicht schlecht. Es mag auch Besitzer geben, die sich daran nicht stören.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Zusatzfunktionen des Akkus
Die Piko X4 ist mit zwei Akku-Versionen erhältlich. Mit einem "einfachen Energiebehälter" oder einem "SmartCore"-Akku wie in diesem Testexemplar mit zusätzlichen Status-LEDS und Features wie Kapazitätsanzeige und zwei Leuchtfunktionen. Für den SmartCore-Akku enthält das Manual ebenfalls einen Bedienungshinweis. Je nachdem, wie oft der Taster am Akku schnell hintereinander drückt wird, erhält man folgende Funktionen:
- 1x Drücken= Akku-Kapazitätsanzeige (pro LED/Piepton = 20% Restkapazität, 1=20, 2=40, 3=60, 4=80, 5=100%)
- 2x Drücken= Dauerlicht / Deaktivieren durch erneutes Drücken
- 3x Drücken= Lauflicht / Deaktivieren durch erneutes Drücken
Video:
Die zusätzliche Beleuchtung als Rücklicht ist ein nettes Gimmick, wegen der geringen Leuchtstärke kann es aber beispielsweise am Fahrrad kein reguläres Rücklicht ersetzen. Zum Joggen etwa aber eine willkommene Zusatzausstattung.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Weitere Verwendungsmöglichkeiten
Wenn die Lampe ohne Stirnband genutzt werden soll (z.B. als Handscheinwerfer, Helm- oder Fahrradleuchte), kann dies leicht demontiert werden. Ein Austausch der Montageplatte des Stirnbandes gegen eine andere Halterung ist dank der Schrauben schnell erledigt:
Demontage mit mitgeliefertem Inbus
----------------------------------------------------------------------------------------------------
let me see you stripped
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Lupine bietet hierzu weiteres Zubehör an:
- verschiedene Helmhalter
- Schnellspanner für Lenkermontage
- GoPro Halter
Zudem eröffnet die mitgelieferte Verlängerung zwischen Lampenkopf und Akku (1,20m lang) weitere Anwendungsmöglichkeiten. Beispielsweise das Tragen des Akkus in der Jacke, einer Tasche oder Rucksack anstatt am Stirnband.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Größenvergleich X4 vs. Minimax
----------------------------------------------------------------------------------------------------
kleiner gehts kaum
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Laden des Akkus
Ladegerät "Wiesel" in eine 220V-Steckdose stecken, mit dem Akkupack verbinden, das war's. Wenn die Leuchtdiode auf dem Ladegerät die Farbe gewechselt hat, ist der Ladevorgang beendet. Dies wird je nach vorherigem Ladezustand nach spätestens 3 Stunden sein.
sonstige Informationen
Lupine empfiehlt, bei jedem Transport die Verbindung vom Akku zum Lampenkopf zu trennen, um versehentliches Einschalten zu verhindern. Auch bei längerer Lagerung sollte die Verbindung getrennt werden, da ein geringer Stromverbrauch der Elektronik im "Standby" den Akku etwas entlädt. Bei längerem Nichtgebrauch kann der Akku auch mit dem Ladegerät verbunden bleiben.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Technische Informationen
Schnell noch die wichtigsten Daten und Merkmale, bevor wir (endlich) zum Leuchtverhalten kommen.
Leisung (ANSI) | Leuchtdauer |
1200 lm | 2 h |
940 lm | 2 h 30" |
750 lm | 3 h 15" |
620 lm | 4 h 20" |
470 lm | 5 h 45" |
380 lm | 7 h 30" |
160 lm | 18 h |
140 lm | 22 h |
50 lm | 58 h |
- Emitter - 2x CREE XM-L2 mit zusammen 1200 Lumen
- Farbtemperatur - 6000K
- Temperaturgesteuerte Helligkeitsregelung
- Spannungsanzeige
- Akku-Warnung
- Gewicht Lampenkopf - 55 g
- Gewicht komplett mit Akku - 210g
- SmartCore-Akku - 7,2V / 3,3Ah / 2x Panasonic NCR18650B / max. 2C
- Abstrahlwinkel - 22'
- Ladestrom des Ladegerätes - 1,2A max.
- Wasserdicht - nach IP68 bis 1m
- Abmessungen Kopf - 24 x 32 mm / Akku - 72 x 40 x 22mm
- Gehäuse - CNC-gefrästes Alu, hart anodisiert
- Kabelverlängerung - 1,2m
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Leuchtverhalten / Output
Ich habe die X4 mit der Piko TL Minimax (900 Lumen-Version) verglichen. Die X4 hat eine etwas kältere Lichtfarbe, der Durchmesser des Spills ist etwas kleiner, der Spot einiges größer und heller. Subjektiv ist die Mehrleistung von 300 Lumen zur alten Piko klar erkennbar, auch wenn keine Welten dazwischen liegen. An der Beamqualität gibt es nichts übermäßig auszusetzen, die Linsen schaffen tatsächlich eine homogene Ausleuchtung ohne störende Artefakte.
Messung mit eigenem Luxmeter (alles ohne Gewähr!!!)
Piko X4 - 6.550 Lux / 1040 Lumen
Piko TL Minimax (900 lm) - 5.125 Lux / 890 Lumen
----------------------------------------------------------------------------------------------------
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Laufzeittest/Helligkeitsvergleich
auf höchster Stufe (1200 Lumen) über 1 Stunde.
Kühlung per Standventilator.
Ein Wort zur Kühlung bei solchen Laufzeitmessungen. In der Diskussion mit anderen Flashies wurde mir deutlich, dass es unterschiedliche Auffassungen über die "besten" Messbedingungen gibt. Manche glauben, nur eine möglichst starke/effektive Kühlung könnte das wahre Potential einer elektronischen Regelung der Lichtstärke aufdecken. Meine persönliche Meinung: das halte ich für nicht praxisgerecht.
Bei der Piko X4 habe ich (nur) einen ordentlichen Standventilator auf höchster Stufe in 1m Entfernung laufen lassen. Die Windgeschwindigkeit würde ich ganz grob geschätzt mit sehr flottem Fahrradtempo vergleichen. Also durchaus ein möglicher Anwendungsfall für die Piko.
Es sei daher darauf hingewiesen, dass eine andere oder gar keine Kühlmethode zu vollkommen anderen Ergebnissen führen dürfte. Denn die Elektronik der Piko X4 regelt die Helligkeit in Abhängigkeit zur Lampentemperatur (um eine Überhitzung zu vermeiden).
Die folgenden Luxwerte sind eine Deckenreflektionsmessung und nur in Relation zueinander zu sehen und nicht als absolute Angabe.
Beim Einschalten lag der Luxwert kurzzeitig bei 440 Lux.
nach 2" --- 410
nach 4" --- 251
nach 6" --- 193
nach 8" --- 261
nach 10" --- 319
nach 12" --- 278
nach 14" --- 250
nach 16" --- 293
nach 18" --- 299
nach 20" --- 264 (ab hier relativ gleichbleibend)
nach 40" --- 284
nach 60" --- 284
Bei 1 Stunde habe ich den Testlauf abgebrochen. Die X4 hätte aber vermutlich noch lustig ne Stunde weiter auf dem Niveau geleuchtet, denn die Kapazitätsanzeige des Akkus stand noch bei über 60%. Insofern kann eine fehlende Kühlung auch zu verlängerter Laufzeit verhelfen
Die X4 war im Test zwar sehr warm, man verbrennt sich aber nicht die Finger.
Es ist zu beobachten, dass die X4 ohne jede Körperkühlung nur mit dem Lüfter nach etwa 6 Minuten nur noch halb so hell wie beim Einschalten ist. Für das Auge fällt das gar nicht mal großartig auf, da die Veränderung allmählich ist. Danach steigert sich die Helligkeit und bleibt konstant bei etwa zwei Dritteln der kurzzeitigen Anfangshelligkeit.
Dass es optisch viel weniger dramatisch als in der Messung ist, zeigen folgende Bilder:
----------------------------------------------------------------------------------------------------
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Zusammenfassung
aus persönlicher Sicht
Mit der Lupine Piko X4 erwirbt der Käufer den Mercedes unter den Leuchten. Viel kleiner und leichter lassen sich fast 1200 Lumen nach dem derzeitigen technischen Stand wirklich nicht verpacken. Man hat quasi die Leistung eines Auto Halogenscheinwerfers komprimiert auf das Format eines Radiergummis. Die Verarbeitungsqualität des Produkts ist ohne jeden Fehl und Tadel. Durch Verlängerungen und Zubehör ist die Lampe nicht auf den Einsatz als Stirnlampe begrenzt. Man kann den nahen und mittleren Bereich vor der Lampe taghell erleuchten und hat beide Hände frei. Die Bedienungsmöglichkeiten sind vielseitig und auf die persönlichen Bedürfnisse umprogrammierbar. Dass eine so winzige Lampe eine derart hohe Lichtleistung schon rein physikalisch (Abwärme) nicht lange halten können wird, ist logisch und ich rechne es der Lampe auch nicht im geringsten an. Die gebotene hohe Qualität, dazu noch Handarbeit made in Germany hat verständlicherweise ihren Preis. Ich finde ihn angemessen für so einen (fast) perfekten Lichtriesen.
Vielen Dank für eure Geduld, wenn ihr es bis hierhin geschafft habt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: