@Sofirn bot mir an, die neue Sofirn SF47T im Rahmen eines Reviews zu testen und hier im Forum vorzustellen. Vielen Dank an dieser Stelle an Adelina (Sofirn) und das TLF-Forum für diese Möglichkeit. Disclaimer: Außer der Lampe selbst habe ich keine weitere Kompensation für das Erstellen und Veröffentlichen des Reviews erhalten.
Ich werde mein Review zeitnah auch in englischer Sprache im Budgetlightforum veröffentlichen. Parallel dazu verweise ich auf das sehr informative, englischsprachige Video-Review von Jacob "Funtastic" aus Neuseeland.
Welche Besonderheiten hat die Sofirn SF47T?
Mit der SF47T (T steht für Thrower) hat nun auch Sofirn den Schritt zu den Osram-LEDs vollzogen. Entstanden ist dabei eine interessante und recht schlanke Lampe u.a. für Such- und Jagdeinsätze sowie zum Ausleuchten mittlerer Entfernungen bis 1100m ANSI-Reichweite, d.h. 300-400m typischer Sichtweite. Herausragende Merkmale sind u.a. der 7A Konstantstromtreiber, das 21700 Akkuformat, die Verwendung der neusten Osram KW CULPM1.TG ("Boost HX") LED sowie eine deutlich optimierte Temperaturregelung - mehr dazu später. Die SF47T verfügt über ein für viele taktische Taschenlampen duales Schalterkonzept mit einem mechanischen Heckschalter und einem elektronischen Seitenschalter sowie einem User Interface mit zwei verschiedenen Gruppen (Outdoor/Tactical).
Ein paar Spezifikationen:
Bitte beachtet, dass es immer wieder Promotions und Rabattaktionen für Sofirn-Taschenlampen gibt. Ein Blick in den TLF-Marktplatz lohnt sich in der Regel.
>>> Amazon <<<
>>> Sofirnlight.com <<<
>>> AliExpress <<<
Unboxing
Auffallend ist ein leicht überarbeitetes Verpackungsdesign, welches nun den Schriftzug von Sofirn, deren neuen Slogan sowie zwei Matrixcodes zum Aufrufen der Internetpräsenzen (u.a. Sofirnlight und AliExpress) trägt. Die umweltfreundliche Verpackung und die leichte Zugänglichkeit zum Verpackungsinhalt (keine Schnittwunden verursachende Blisterverpackung) wissen zu gefallen.
Im Lieferumfang der Kit-Version sind neben der Lampe ein einfaches 2-Schachtladegerät (5V 2A Input, 1A Ladestrom je Schacht), ein microUSB-Kabel, ein Lanyard, die mehrsprachige Bedienungsanleitung sowie zwei 21700 5.000mAh Akkus enthalten.
Die SF47T verfolgt das typische Design taktischer Dualswitch Stablampen wie bspw. der SP70, Jetbeam BC40 Pro, Nitecore MT42, Klarus XT32, Acebeam T21 oder Fenix TK47. Sofirn setzt dabei jedoch auf das moderne 21700 Akkuformat, welches zum einen höhere Kapazitäten andererseits aber auch ein stimmigeres Griffgefühl, ein ansprechenderes Größenverhältnis zwischen Kopf und Akkurohr sowie eine bessere Schwerpunktverteilung der Lampe bietet.
Im Kopf der Lampe sehen wir eine leicht zinnenförmige Bezel für den taktischen Anspruch. Auf Edelstahl wurde verzichtet, was dafür jedoch dem Lichtbild zuträglich ist. Verbaut ist ein für Thrower typischer, tiefer SMO-Reflektor in dessen Mitte Osrams aktuelle Boost HX (KW CULPM1.TG) LED thront. Im Vorteil gegenüber der „White Flat 2“ (KW CSLPM1.TG) ist sie vor allem durch den 4040-Footprint, der eine etwas leichtere Zentrierung und ein etwas besseres Wärmeverhalten bei Spitzenströmen ermöglicht. A propos Zentrierung: Die LED ist einigermaßen gut zentriert, könnte aber für optimale Messergebnisse noch präziser in der Mitte sitzen. An der weißen Wand sieht man bei meinem Exemplar keine ganz perfekte Überlappung der vier typischen Ovale um den Hotspot herum. Draußen fällt dies aber nicht auf.
Die Lampe lässt sich problemlos in drei Teile (Kopf, Akkurohr, Tailcap) zerlegen. Die Gewinde sind sauber gefertigt und leichtgängig, jedoch ab Werk völlig trocken. Ich habe hier gleich etwas nachgeholfen. Das Akkurohr hat leider kein durchgängiges Knurling, so dass man nur am hinteren Ende ein sicheres Griffgefühl hat. Hier sollte Sofirn noch nachbessern. Das Rohr lässt sich aufgrund unterschiedlicher Gewinde nur in einer Richtung befestigen. Die Länge des Rohrs lässt im Übrigen keine Verwendung von geschützen Button Top 21700 Akkus zu. Die maximale Länge für beide Akkus beträgt 145mm. Es kommt bereits mit zwei Flat Top Akkus zu einer starken Kompression. Mehr dazu später.
Kommen wir zum Herzstück - dem Treiber. Sofirn verlässt das Feld der Linear/FET-Treiber und verwendet hier einen effizienten und nahezu perfekt auf die Osram Boost HX abgestimmten 2S Bucktreiber mit 7A Konstantstromregelung sowie verbesserter Temperaturregelung (ATR). Wie gut die Regelung ist, sehen wir später noch im Laufzeitdiagramm.
Dass ein Lineartreiber bei LEDs mit niedriger Vorwärtsspannung wie der Boost HX vergleichsweise ineffizient ist, kann man bspw. bei der Noctigon K9.3 sehen, welche die überschüssige Spannung in Wärme abführen und damit unnötig schnell runterregeln muss.
Im Kopf der Lampe ist eine dickere, einfach ausgeführte Feder verbaut. In der Tailcap hingegen wurde für einen optimierten Stromfluss auf eine doppelte Feder gesetzt.
Ein näherer Blick auf den Kopf der Lampe zeigt, dass Sofirn hier viel Liebe zum Detail investiert hat. Der Seitenschalter ist leicht erhöht und damit im Dunkeln besser auffindbar. Dessen Druckpunkt wurde offenbar optimiert, könnte aber immer noch etwas besser sein. Die Kühllamellen sind sauber entgratet und weich. Die Anodisierung ist eine der besten, die ich je bei Sofirn gesehen habe.
Neben dem Lob leider auch etwas Kritik: Der Reflektor meines Exemplars enthält eine ordentliche Menge Staub. Kein Einzelfall, da auch Jacobs Review-Exemplar ähnlich aussieht. Auf das Lichtbild und die Reichweite des Lichts dürfte sich dies glücklicherweise nicht nennenswert auswirken.
Betrachtung der beiliegenden Akkus
Im Lieferumfang der Kit-Version befinden sich zwei 21700 5.000mAh Akkus mit Sofirn Branding. Hierbei handelt es sich um ein neues Modell, welches u.a. auch Wurkkos in der TS30S verwendet. Unter dem Schrumpfschlauch verbirgt sich ein Lishen LR2170SD. Auffallend sind ein leicht erhöhter Pluspol sowie ein vertiefter Ring im Minuspol. Seine Leistung entspricht in etwa einem Samsung 50E/G - eine gute Wahl für diese Lampe wie ich finde.
Die wichtigsten Specs laut Datenblatt sind:
Durchmesser: 21,7mm ± 0,2mm
Länge: 70,9mm ± 0,2mm
Masse: 72g ± 4g
Nennkapazität: 5000mAh bei 0.2C Entladestrom
Entladeschlussspannung: 2.50V
Ladeschlussspannung: 4.20V ± 0.03V
Standard-Ladestrom: 0.2C (1000mA)
Maximaler Ladestrom: 0.7C (3500mA)
Maximaler Entladestrom: 2C (10000mA)
Impedanz: ≤ 30mΩ
Ich konnte eine Impedanz (1kHZ AC) von 10mΩ messen. Die Ruhespannung beider Zellen im Auslieferungszustand lag bei sehr guten 3.59V. Sie weisen einen Kapazitätsunterschied von ca. 100mAh auf. Die Spannung beim Entladen in der Lampe variiert um ca. 0.03V. Das ist soweit unauffällig für den Betrieb beider Akkus in Serienschaltung.
Wichtig: Man sollte Akkus in Lampen mit Serienschaltung immer als Paar betreiben und niemals mit anderen Akkus mischen.
Durch den erhöhten Pluspol kann dieser Akku hintereinander in Serie betrieben werden. Der Pluspol des vorderen Akkus war bei Erhalt der Lampe bereits geringfügig eingedrückt. Hier wird also ordentlich Druck durch die Federn ausgeübt. Viele Standardakkus im 21700 Format mit flachen bzw. vertieftem Pluspol könnten indes Kontaktschwierigkeiten haben. Dort hilft ggf. ein (flacher!) Magnet als Brücke zwischen den Akkus. Ich würde jedoch vorsichtig angesichts der starken Kompression vorgehen und empfehlen, die Kit-Version mit den mitgelieferten Akkus zu verwenden.
Größenvergleich
v.l.n.r.: Sofirn SP70, Sofirn SF47T, Sofirn C8F, Sofirn SC31 Pro, Wurkkos FC11 mit 18350 Rohr
User Interface & Mode Spacing
Wie viele ähnliche taktische Modelle mit dualem Schalterkonzept kommt die SF47T mit einem klassisch gehaltenem User Interface. Dieses bietet für individuelle Ansprüche die Auswahl von zwei Leuchtgruppen. Diese heißen "Outdoor" und "Tactical". Beiden Gruppen gemein sind dedizierte, feste Leuchtstufen (Moonlight, Low, Medium, High, Turbo) sowie Strobe Modi. Zu beachten ist, dass die beiliegende deutschsprachige Bedienungsanleitung leider nicht ganz fehlerfrei in Bezug auf die Tactical Gruppe ist.
Eine Standby-Funktion wie bei der Sofirn SP70 oder C8F ist hier leider nicht vorgesehen, d.h. die Lampe kann nicht über den Seitenschalter ein- bzw. ausgeschaltet werden.
Gruppe 1 - Outdoor (Voreinstellung)
Gruppe 2 - Tactical
Laufzeitanalyse und thermische Betrachtung
Wie zuvor erwähnt, nutzt die SF47T einen Bucktreiber mit Konstantstromregelung. Diese Art des Treibers ist ideal für eine moderne LED wie die Osram Boost HX, da der Treiber die (zu hohe) Akkuspannung auf die deutlich niedrigere Spannung der LED (Vf) runterregelt. Ein Lineartreiber würde diese hohe Spannungsdifferenz in Wärme verbraten, was zur Überhitzung der Treiberkomponenten und damit zum erzwungenen Abregeln der Lampe führen würde. Die 7A als Maximalwert sind sinnvoll gewählt, 8A wären jedoch im Hinblick auf die vergleichbare Convoy L21A und das optimierte Layout der CULPM1.TG für etwas mehr Leistung optimal gewesen.
Die Lampe hält ungekühlt etwa 7 Minuten lang ihre volle Leistung bevor die Temperaturregelung (ATR) bei ca. 50°C Oberflächentemperatur eingreift. Was dann folgt, ist eine recht gleichmäßige Leistungsabgabe auf ca. 70% der Turbostufe (ich schätze ca. 750-850lm) über eine Dauer von fast genau 2h Laufzeit. Die Lampe hält dabei eine Temperatur von ca. 54°C. In der Betrachtung mit einem Luxmeter ist das stetige Eingreifen der ATR über leichte Schwankungen der Helligkeit (um ca. 10%) zu beobachten. Das menschliche Auge jedoch ist nicht in der Lage diese geringen Schwankungen wahrzunehmen. Verglichen mit der eher schlechten und viel zu aggressiven Temperaturregelung der Sofirn SP33 V3 haben die Ingenieure bei dieser Lampe sehr gute Arbeit geleistet und ihr Versprechen einer Optimierung eingelöst.
Beamshots
Leider ließen die aktuellen, pandemiebedingten Ausgangsbeschränkungen in Berlin/Brandenburg das Aufstellen eines Stativs nebst Einrichten der Kamera nicht zu. Ich kann daher nur mit ein paar bescheidenen Freihandbildern vom Smartphone dienen.
Fazit & Urteil
Sofirn ist mit der SF47T ein kompakter, leistungsfähiger und preiswerter Thrower gelungen. Für ein Budget von ca. 60 Euro bekommt man eine Menge Lampe inklusive Zubehör als Rundumsorglos-Paket geboten. Die gegenüber älteren Sofirn-Modellen deutlich optimierte Temperaturregelung (ATR) und der effiziente Treiber sind lobenswerte Merkmale dieses Modells. Wer eine Lampe für größere Entfernungen bis ca. 500m Sichtweite und konstanter Leistung benötigt, die gleichzeitig auch etwas Licht im Spill liefert, wird mit dem klassischen Reflektordesign dieser Lampe viel Freude haben. Die Verarbeitungsqualität ist abgesehen von Kleinigkeiten auf hohem Niveau.
Optimierungspotenzial sehe ich in den wenigen folgenden Kritikpunkten:

Ich werde mein Review zeitnah auch in englischer Sprache im Budgetlightforum veröffentlichen. Parallel dazu verweise ich auf das sehr informative, englischsprachige Video-Review von Jacob "Funtastic" aus Neuseeland.
Welche Besonderheiten hat die Sofirn SF47T?
Mit der SF47T (T steht für Thrower) hat nun auch Sofirn den Schritt zu den Osram-LEDs vollzogen. Entstanden ist dabei eine interessante und recht schlanke Lampe u.a. für Such- und Jagdeinsätze sowie zum Ausleuchten mittlerer Entfernungen bis 1100m ANSI-Reichweite, d.h. 300-400m typischer Sichtweite. Herausragende Merkmale sind u.a. der 7A Konstantstromtreiber, das 21700 Akkuformat, die Verwendung der neusten Osram KW CULPM1.TG ("Boost HX") LED sowie eine deutlich optimierte Temperaturregelung - mehr dazu später. Die SF47T verfügt über ein für viele taktische Taschenlampen duales Schalterkonzept mit einem mechanischen Heckschalter und einem elektronischen Seitenschalter sowie einem User Interface mit zwei verschiedenen Gruppen (Outdoor/Tactical).
Ein paar Spezifikationen:
- Abmessungen: 247.5mm (Länge) x 55mm (Kopfdurchmesser)
- Gewicht: 315g ohne Akkus
- Emitter: Osram KW CULPM1.TG ("Boost HX") mit ca. 6500K CCT
- Max. Output: 1.500 Lumen lt. Hersteller
- Max. Laufzeit: 41 Tage (Moonlight)
- Max. Leuchtweite: 1.100m lt. Hersteller
- Max. Lichtintensität: 303.750cd lt. Hersteller
- Treiber: 7A 2S Konstantstrom-Bucktreiber
- Akku: 2x 21700 Lithium-Ionen Akku in Serienschaltung (8.4V)
- Wasserdichtigkeit: IPX-8 wasserdicht bis zu 2m
- Max. Falltiefe: 1m
- User Interface: duales, taktisches UI mit festen Leuchtstufen (Moon, Low, Medium, High und Turbo sowie Strobe/SOS/Beacon)
- Mode Memory: Ja (für die Standardleuchtstufen Low, Medium und High)
- Tiefentladungsschutz
- Verpolungsschutz
- Thermische Regelung "ATR"
Bitte beachtet, dass es immer wieder Promotions und Rabattaktionen für Sofirn-Taschenlampen gibt. Ein Blick in den TLF-Marktplatz lohnt sich in der Regel.
>>> Amazon <<<
>>> Sofirnlight.com <<<
>>> AliExpress <<<
Unboxing
Auffallend ist ein leicht überarbeitetes Verpackungsdesign, welches nun den Schriftzug von Sofirn, deren neuen Slogan sowie zwei Matrixcodes zum Aufrufen der Internetpräsenzen (u.a. Sofirnlight und AliExpress) trägt. Die umweltfreundliche Verpackung und die leichte Zugänglichkeit zum Verpackungsinhalt (keine Schnittwunden verursachende Blisterverpackung) wissen zu gefallen.


Im Lieferumfang der Kit-Version sind neben der Lampe ein einfaches 2-Schachtladegerät (5V 2A Input, 1A Ladestrom je Schacht), ein microUSB-Kabel, ein Lanyard, die mehrsprachige Bedienungsanleitung sowie zwei 21700 5.000mAh Akkus enthalten.

Die SF47T verfolgt das typische Design taktischer Dualswitch Stablampen wie bspw. der SP70, Jetbeam BC40 Pro, Nitecore MT42, Klarus XT32, Acebeam T21 oder Fenix TK47. Sofirn setzt dabei jedoch auf das moderne 21700 Akkuformat, welches zum einen höhere Kapazitäten andererseits aber auch ein stimmigeres Griffgefühl, ein ansprechenderes Größenverhältnis zwischen Kopf und Akkurohr sowie eine bessere Schwerpunktverteilung der Lampe bietet.
Im Kopf der Lampe sehen wir eine leicht zinnenförmige Bezel für den taktischen Anspruch. Auf Edelstahl wurde verzichtet, was dafür jedoch dem Lichtbild zuträglich ist. Verbaut ist ein für Thrower typischer, tiefer SMO-Reflektor in dessen Mitte Osrams aktuelle Boost HX (KW CULPM1.TG) LED thront. Im Vorteil gegenüber der „White Flat 2“ (KW CSLPM1.TG) ist sie vor allem durch den 4040-Footprint, der eine etwas leichtere Zentrierung und ein etwas besseres Wärmeverhalten bei Spitzenströmen ermöglicht. A propos Zentrierung: Die LED ist einigermaßen gut zentriert, könnte aber für optimale Messergebnisse noch präziser in der Mitte sitzen. An der weißen Wand sieht man bei meinem Exemplar keine ganz perfekte Überlappung der vier typischen Ovale um den Hotspot herum. Draußen fällt dies aber nicht auf.

Die Lampe lässt sich problemlos in drei Teile (Kopf, Akkurohr, Tailcap) zerlegen. Die Gewinde sind sauber gefertigt und leichtgängig, jedoch ab Werk völlig trocken. Ich habe hier gleich etwas nachgeholfen. Das Akkurohr hat leider kein durchgängiges Knurling, so dass man nur am hinteren Ende ein sicheres Griffgefühl hat. Hier sollte Sofirn noch nachbessern. Das Rohr lässt sich aufgrund unterschiedlicher Gewinde nur in einer Richtung befestigen. Die Länge des Rohrs lässt im Übrigen keine Verwendung von geschützen Button Top 21700 Akkus zu. Die maximale Länge für beide Akkus beträgt 145mm. Es kommt bereits mit zwei Flat Top Akkus zu einer starken Kompression. Mehr dazu später.

Kommen wir zum Herzstück - dem Treiber. Sofirn verlässt das Feld der Linear/FET-Treiber und verwendet hier einen effizienten und nahezu perfekt auf die Osram Boost HX abgestimmten 2S Bucktreiber mit 7A Konstantstromregelung sowie verbesserter Temperaturregelung (ATR). Wie gut die Regelung ist, sehen wir später noch im Laufzeitdiagramm.
Dass ein Lineartreiber bei LEDs mit niedriger Vorwärtsspannung wie der Boost HX vergleichsweise ineffizient ist, kann man bspw. bei der Noctigon K9.3 sehen, welche die überschüssige Spannung in Wärme abführen und damit unnötig schnell runterregeln muss.
Im Kopf der Lampe ist eine dickere, einfach ausgeführte Feder verbaut. In der Tailcap hingegen wurde für einen optimierten Stromfluss auf eine doppelte Feder gesetzt.

Ein näherer Blick auf den Kopf der Lampe zeigt, dass Sofirn hier viel Liebe zum Detail investiert hat. Der Seitenschalter ist leicht erhöht und damit im Dunkeln besser auffindbar. Dessen Druckpunkt wurde offenbar optimiert, könnte aber immer noch etwas besser sein. Die Kühllamellen sind sauber entgratet und weich. Die Anodisierung ist eine der besten, die ich je bei Sofirn gesehen habe.

Neben dem Lob leider auch etwas Kritik: Der Reflektor meines Exemplars enthält eine ordentliche Menge Staub. Kein Einzelfall, da auch Jacobs Review-Exemplar ähnlich aussieht. Auf das Lichtbild und die Reichweite des Lichts dürfte sich dies glücklicherweise nicht nennenswert auswirken.

Betrachtung der beiliegenden Akkus
Im Lieferumfang der Kit-Version befinden sich zwei 21700 5.000mAh Akkus mit Sofirn Branding. Hierbei handelt es sich um ein neues Modell, welches u.a. auch Wurkkos in der TS30S verwendet. Unter dem Schrumpfschlauch verbirgt sich ein Lishen LR2170SD. Auffallend sind ein leicht erhöhter Pluspol sowie ein vertiefter Ring im Minuspol. Seine Leistung entspricht in etwa einem Samsung 50E/G - eine gute Wahl für diese Lampe wie ich finde.

Die wichtigsten Specs laut Datenblatt sind:
Durchmesser: 21,7mm ± 0,2mm
Länge: 70,9mm ± 0,2mm
Masse: 72g ± 4g
Nennkapazität: 5000mAh bei 0.2C Entladestrom
Entladeschlussspannung: 2.50V
Ladeschlussspannung: 4.20V ± 0.03V
Standard-Ladestrom: 0.2C (1000mA)
Maximaler Ladestrom: 0.7C (3500mA)
Maximaler Entladestrom: 2C (10000mA)
Impedanz: ≤ 30mΩ
Ich konnte eine Impedanz (1kHZ AC) von 10mΩ messen. Die Ruhespannung beider Zellen im Auslieferungszustand lag bei sehr guten 3.59V. Sie weisen einen Kapazitätsunterschied von ca. 100mAh auf. Die Spannung beim Entladen in der Lampe variiert um ca. 0.03V. Das ist soweit unauffällig für den Betrieb beider Akkus in Serienschaltung.
Wichtig: Man sollte Akkus in Lampen mit Serienschaltung immer als Paar betreiben und niemals mit anderen Akkus mischen.
Durch den erhöhten Pluspol kann dieser Akku hintereinander in Serie betrieben werden. Der Pluspol des vorderen Akkus war bei Erhalt der Lampe bereits geringfügig eingedrückt. Hier wird also ordentlich Druck durch die Federn ausgeübt. Viele Standardakkus im 21700 Format mit flachen bzw. vertieftem Pluspol könnten indes Kontaktschwierigkeiten haben. Dort hilft ggf. ein (flacher!) Magnet als Brücke zwischen den Akkus. Ich würde jedoch vorsichtig angesichts der starken Kompression vorgehen und empfehlen, die Kit-Version mit den mitgelieferten Akkus zu verwenden.

Größenvergleich
v.l.n.r.: Sofirn SP70, Sofirn SF47T, Sofirn C8F, Sofirn SC31 Pro, Wurkkos FC11 mit 18350 Rohr

User Interface & Mode Spacing
Wie viele ähnliche taktische Modelle mit dualem Schalterkonzept kommt die SF47T mit einem klassisch gehaltenem User Interface. Dieses bietet für individuelle Ansprüche die Auswahl von zwei Leuchtgruppen. Diese heißen "Outdoor" und "Tactical". Beiden Gruppen gemein sind dedizierte, feste Leuchtstufen (Moonlight, Low, Medium, High, Turbo) sowie Strobe Modi. Zu beachten ist, dass die beiliegende deutschsprachige Bedienungsanleitung leider nicht ganz fehlerfrei in Bezug auf die Tactical Gruppe ist.
Eine Standby-Funktion wie bei der Sofirn SP70 oder C8F ist hier leider nicht vorgesehen, d.h. die Lampe kann nicht über den Seitenschalter ein- bzw. ausgeschaltet werden.
Gruppe 1 - Outdoor (Voreinstellung)
Lampe ist... | Aktion auf Heckschalter | Aktion auf Seitenschalter | Ergebnis |
---|---|---|---|
AUS | Leichtes Drücken | Momentanlicht (Mode Memory aus L/M/H) | |
2x schnelles leichtes Drücken | Momentanlicht (Turbo Modus) | ||
Durchdrücken | Lampe bleibt auf der gewählten Stufe eingeschaltet | ||
2. Durchdrücken | 1. Halten | Moonlight Modus, weitere Klicks für Wechsel zu L/M/H | |
AN | Klick | Wechsel durch die Leuchtstufen (L/M/H) | |
Doppelklick | Turbo Modus, weiterer Klick führt zurück zur zuvor genutzten Leuchtstufe | ||
Dreifachklick | Taktischer Strobe Modus, weitere Doppelklicks für SOS und Beacon Strobe, weiterer Klick führt zurück zur zuvor genutzten Leuchtstufe | ||
3 Sekunden gedrückt halten | Lampe wechselt in die Tactical Gruppe (leuchtet im Turbo Modus) |
Gruppe 2 - Tactical
Lampe ist... | Aktion auf Heckschalter | Aktion auf Seitenschalter | Ergebnis |
---|---|---|---|
AUS | Leichtes Drücken | Momentanlicht (Turbo Modus) | |
2x schnelles leichtes Drücken | Momentanlicht (Strobe Modus) | ||
Durchdrücken | Lampe bleibt auf der gewählten Stufe eingeschaltet | ||
2. Durchdrücken | 1. Halten | Moonlight Modus, weitere Klicks für Wechsel zu Low / Turbo | |
AN | Klick | Wechsel durch die Leuchtstufen (Turbo / Low) | |
Doppelklick | Taktischer Strobe Modus, weitere Doppelklicks für SOS und Beacon Strobe, weiterer Klick führt zurück zur zuvor genutzten Leuchtstufe | ||
3 Sekunden gedrückt halten | Lampe wechselt in die Outdoor Gruppe (leuchtet in der Low Leuchtstufe) |
Laufzeitanalyse und thermische Betrachtung
Wie zuvor erwähnt, nutzt die SF47T einen Bucktreiber mit Konstantstromregelung. Diese Art des Treibers ist ideal für eine moderne LED wie die Osram Boost HX, da der Treiber die (zu hohe) Akkuspannung auf die deutlich niedrigere Spannung der LED (Vf) runterregelt. Ein Lineartreiber würde diese hohe Spannungsdifferenz in Wärme verbraten, was zur Überhitzung der Treiberkomponenten und damit zum erzwungenen Abregeln der Lampe führen würde. Die 7A als Maximalwert sind sinnvoll gewählt, 8A wären jedoch im Hinblick auf die vergleichbare Convoy L21A und das optimierte Layout der CULPM1.TG für etwas mehr Leistung optimal gewesen.
Die Lampe hält ungekühlt etwa 7 Minuten lang ihre volle Leistung bevor die Temperaturregelung (ATR) bei ca. 50°C Oberflächentemperatur eingreift. Was dann folgt, ist eine recht gleichmäßige Leistungsabgabe auf ca. 70% der Turbostufe (ich schätze ca. 750-850lm) über eine Dauer von fast genau 2h Laufzeit. Die Lampe hält dabei eine Temperatur von ca. 54°C. In der Betrachtung mit einem Luxmeter ist das stetige Eingreifen der ATR über leichte Schwankungen der Helligkeit (um ca. 10%) zu beobachten. Das menschliche Auge jedoch ist nicht in der Lage diese geringen Schwankungen wahrzunehmen. Verglichen mit der eher schlechten und viel zu aggressiven Temperaturregelung der Sofirn SP33 V3 haben die Ingenieure bei dieser Lampe sehr gute Arbeit geleistet und ihr Versprechen einer Optimierung eingelöst.


Beamshots
Leider ließen die aktuellen, pandemiebedingten Ausgangsbeschränkungen in Berlin/Brandenburg das Aufstellen eines Stativs nebst Einrichten der Kamera nicht zu. Ich kann daher nur mit ein paar bescheidenen Freihandbildern vom Smartphone dienen.






Fazit & Urteil
Sofirn ist mit der SF47T ein kompakter, leistungsfähiger und preiswerter Thrower gelungen. Für ein Budget von ca. 60 Euro bekommt man eine Menge Lampe inklusive Zubehör als Rundumsorglos-Paket geboten. Die gegenüber älteren Sofirn-Modellen deutlich optimierte Temperaturregelung (ATR) und der effiziente Treiber sind lobenswerte Merkmale dieses Modells. Wer eine Lampe für größere Entfernungen bis ca. 500m Sichtweite und konstanter Leistung benötigt, die gleichzeitig auch etwas Licht im Spill liefert, wird mit dem klassischen Reflektordesign dieser Lampe viel Freude haben. Die Verarbeitungsqualität ist abgesehen von Kleinigkeiten auf hohem Niveau.
Optimierungspotenzial sehe ich in den wenigen folgenden Kritikpunkten:
- Staub in diesem Maße sollte nicht im Reflektor sein, auch wenn dieser eher einen rein optischen Makel darstellt.
- Das Knurling des Akkurohrs könnte für eine bessere Haptik beim Bedienen des Seitenschalters durchgängig von vorn bis hinten sein.
- Die Gewinde sind trocken, könnten besser bereits ab Werk geschmiert sein.
- Die Möglichkeit, die Lampe auch über den Seitenschalter ein/ausschalten zu können, wäre ggf. noch zu überlegen. Dies ist jedoch eine oft subjektive Vorliebe des geneigten Nutzers.