Liebes Forum,
unsere "Lumen-Monster" sind ja ganz nett für Geocaching, Rettungseinsätze, Jagd, Zeltbeleuchtung oder nur zum Angeben - was aber, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist?
Man hat die Wahl zwischen einer simplen Fahrradlampe aus dem Zubehörladen, einer Lampenhalterung für normale Stablampen oder einer richtigen Fahrradlampe mit Akkupack.
Letztere hat Niteye nun für dich entdeckt! Der Hersteller, dessen Designer auch Produkte für JETBeam gestaltet, ist durch interessante Produkte wie die EYE30 oder den K1 tactical pen mittlerweile weithin bekannt.
Vor einigen Wochen wurde eine Handvoll neuer Taschen- und Fahrradlampen vorgestellt, darunter die EYE10, die EYE25 und die Fahrradlampen-Serie B10, B20 und B30. Das mittlere Modell dieser Reihe möchte ich euch heute vorstellen. Mit zwei Cree XM-L LEDs, 1200 Lumen, einer Fernbedienung und schickem Design ist die B20 durchaus eine sehr interessante Radbeleuchtung!
Erwerben kann man die B20 bald bei den einschlägigen Händlern wie MSITC oder KTL-Store. Da sie ganz neu ist, wird es wohl noch einige Tage dauern, bis die deutschen Onlineshops sie auf Lager haben. Auch zum Preis kann ich wirklich noch keine Aussage treffen, da müsst ihr einfach abwarten. Grob geschätzt würde ich aber von mindestens 150 Euro ausgehen!
Mein Exemplar ist ein vergünstigtes Product Sample vom Hersteller, entspricht aber technisch schon dem Serienmodellen. Dennoch berichte ich unabhängig und werde auch Kritik erwähnen!
Als mich Anfang Januar die erste Niteye-Lampe EYE30 erreichte, war ich von der Verpackung sehr angenehm überrascht.
Selbiges ist Niteye auch bei der B20 gelungen - die Fahrradlampe kommt in einem schicken schwarzen Weichkoffer aus Schaumstoff, der zugleich als Verpackung und als Aufbewahrungs- und Transportkoffer dient!
Dank einer Länge von knapp 20 Zentimetern ist die Tasche leicht zu verstauen und findet samt Inhalt überall Platz.
Der Inhalt ist durch Schaumstoffeinlagen gut geschützt und fliegt nicht lose herum. Das gefällt mir gut. Leider ist der Platz im Köfferchen recht eng bemessen, sodass man die Sachen nur mit Geschick wieder richtig platzieren und den Reißverschluss schließen kann.
Im Lieferumfang befinden sich folgende Dinge:
- Niteye B20 Bicycle Light
- Akkupack mit vier 18650ern
- englische Anleitung
- Fahrradhalterung
- Ladegerät samt EU-Adapter
- Remote Switch
- Klettband zur Montage
Schauen wir uns den Lieferumfang mal näher an. Neben der Lampe selbst findet sich ein Akkupack im Koffer, der etwas massiver wirkt als zum Beispiel bei der Magicshine MJ808E. Letztlich sind aber auch hier vier Akkus der Größe 18650 verbaut. Der Akkupack wurde in eine Stofftasche eingelegt, aus der er nur recht schwer zu entfernen ist. Zum Laden braucht man aber auch nur das Kabel.
Das beigelegte Ladegerät ist sehr einfach gehalten und verfügt lediglich über eine kleine Diode, die zweifarbig (rot/grün) den Ladezustand anzeigt.
Leider ist die englischsprachige Anleitung etwas kurz und schweigt sich darüber aus, welche Befestigungsmöglichkeiten sinnvoll sind. Eine Art der Befestigung wurde klein illustriert - das ist nicht ganz optimal, ich hätte mir ein detailreicheres, größeres Bild mit besserer Beschreibung gewünscht. Aber ansonsten versteht man die Anleitung gut und erhält wichtige Informationen.
Zur Fernbedienung gibt es nicht allzu viel zu sagen. Die wird über einen Klinkenstecker und ein maximal 45 Zentimeter langes Spiralkabel mit der Fahrradlampe verbunden. Mit dem mitgelieferten Klettband kann man sie mit etwas Geschick am Griff des Lenkers befestigen. Leider zieht der Gummi, mit dem die Fernbedienung umhüllt ist, Staub magisch an.
Die Fahrradhalterung ähnelt den günstigen Produkten von Intl-Outdoor ein wenig, ist aber im Ganzen hochwertiger. So wurde ein Gummipolster eingelegt, damit keine Kratzer am Lenker entstehen. Das Funktionsprinzip ist simpel: Dank Drehrad mit Zahnriemen kann man die Halterung am Lenkgestänge montieren und dort befestigt lassen, während man die B20 selbst ganz einfach abziehen kann, um sie vor Diebstahl zu schützen.
Die Verarbeitung der Halterung ist gut und lässt keine Wünsche offen!
Das Herzstück des B20-Pakets ist natürlich das Bicycle Light selbst. Schon auf den ersten Blick ist die B20 optisch sehr ansprechend. Sie scheint futuristisch und erfrischend anders, gerade wenn ich da an meine eher fade MJ808E denke …
Und erstaunlich kompakt ist die B20 auch - mit Blendschutzschild messe ich 54 Millimeter Gesamtlänge bei einer Breite von 45mm und einer Tiefe von 25mm. Ohne Akkupack passt sie somit völlig problemlos mal schnell in die Jackentasche, wenn man sie vom Rad abnimmt. Auch der provisorische Handbetrieb ist möglich, hierzu muss man jedoch den Akkupack in die Tasche stecken und hat dank einer Gesamtkabellänge von ca. 50cm ein bisschen Bewegungsfreiheit.
Die schwarz-glänzende HA-III Anodisierung wirkt sehr edel und macht die B20 zu einem Eyecatcher. Besonders schwarzen Fahrrädern "steht" die B20 somit gut. Es gibt aber auch eine B20R mit magentafarbenem Gehäuse, die optisch eher "Frauensache" sein dürfte.
Laut Hersteller ist das Gehäuse nach IPX-6 Standard wasserdicht, hält einem Regenschauer also durchaus stand!
Interessantestes Element neben den zwei starken XM-L LEDs ist wohl der Battery Indicator, der so schon von der EYE-30 bekannt ist. Diesem Bauteil in Größe einer 20 Cent-Münze ist es zu verdanken, dass man den Ladezustand der Akkus stets im Blick haben kann und somit nicht einfach unerwartet im Dunkeln steht bzw. fährt. Gerade beim Fahrradfahren ist das meiner Meinung nach absolut elementar, wenn wer möchte schon auf halbem Weg im Dunkeln stehen?
Leider ist der Patentaufdruck bei meinem Exemplar schief angebracht. Ansonsten ist der Indicator aber gut eingefasst.
Die leicht angedeuteten Kühlrippen an den Seiten des Gehäuses dürften in der Praxis wenig Kühlung bringen, das ist bei ausreichender Fahrtgeschwindigkeit jedoch auch nicht unbedingt notwendig.
Sehr interessant ist das kleine "Blendschutzschild", das die LEDs etwa 6,5 Millimeter überdacht. Hiermit kann man die B20 nahezu blendfrei einsetzen, wenn man den Leuchtwinkel richtig einstellt. Mehr dazu unten!
An der Unterseite der B20 befindet sich die Mechanik zum Arretieren der Lampe an der Halterung. Ein einfacher Schieber mit Knopf sorgt dafür, dass man die B20 einerseits sicher befestigen kann und andererseits blitzschnell und unkompliziert abziehen kann, um sie vor Unwetter oder Diebstahl zu schützen.
Auf der Rückseite geht einerseits das Kabel zum Akkupack in das Gehäuse ("Power Input"). Dieses Kabel ist fest mit dem Lampengehäuse verbunden und lässt sich nicht entfernen. Rechts daneben befindet sich die Eingangsbuchse für die Kabelfernbedienung, die mit einem Gumminippel verschlossen ist.
Bedient wird die B20 entweder über den silbernen Druckschalter unterhalb des Battery Indicators oder über die Fernbedienung. Der Schalter am Gehäuse ist zweistufig. Leichtes Drücken bringt sofort volle Power. Drückt man für zwei Sekunden fest, schaltet man die Lampe an. Ein weiterer fester, kurzer Druck führt zum Strobo-Modus.
Eingefasst von zwei Orange Peel-Reflektoren befinden sich im Gehäuse der B20 zwei Cree XM-L U2 LEDs, die jeweils ungefähr 600 Lumen liefern.
Interessant sind auch die Kabel. Das etwa 23 Zentimeter lange Kabel, das von der Lampe weg geht, wird in die Buchse am ca. 20 Zentimeter langen Akkupack-Kabel eingesteckt. Doch für richtige Verbindungssicherheit und Abdichtung sorgt erst der Arretier-Ring, der über die Verbindung gezogen und festgeschraubt wird.
Alles in allem ist das Gehäuse der B20 technisch und optisch sehr hochwertig. Auch das Zubehör ist schlau gestaltet und hochwertig hergestellt.
Die Montage des B20-Pakets ist in wenigen Minuten zu erledigen. Im Prinzip ist die Montage schnell erklärt:
Man legt sich die Halterung, die Lampe, den Akkupack, den Schalter und das einseitig klebende Klettband zurecht.
Den Riemen der Lenkerhalterung muss man zunächst herausziehen, dann legt man ihn um die Lenkerstange, führt ihn wieder in die Halterung ein und zieht ihn durch Drehen des kleinen Rädchens fest. Das ist nicht ganz praktisch, da wenig Platz zum Drehen ist - siehe Bild.
Danach steckt man die B20 auf die Halterung. Nun kann man schon mal den Akkupack irgendwo in der Nähe am Rahmen anbringen - am besten so, dass das Kabel nicht total locker rum hängt. Dank Klettverschluss lässt sich der Stromspeicher ganz einfach am Rahmen befestigen.
Als letzter Schritt folgt nun die Kabelfernbedienung. Diese wird an einem der Griffe (wahlweise links oder rechts) befestigt und dient dazu, die Lampe während der Fahrt bedienen zu können, ohne die Hände vom Lenker nehmen zu müssen.
Nach passender Platzierung wird die Fernbedienung mit dem mitgelieferten Klett-Klebeband befestigt.
Natürlich sollte man die Kabel so verlegen, dass die Lenkfunktion nicht beeinträchtigt wird. Auch hier kann das Klett-Klebeband helfen ;-)
Die Fernbedienung führt gleich zum nächsten Thema, der Bedienung der B20.
Grundlegend gibt es zwei Arten der Bedienung: Direkt am Lampengehäuse mittels zweistufigem Druckknopf oder per Fernbedienung.
Der zweistufige Knopf sorgt bei leichtem Drücken für Momentlicht.
Drückt man für mindestens 2 Sekunden fest, wird die Lampe aktiviert und liefert sofort volle 1200 Lumen.
Ein erneuter Druck auf den Knopf führt in den Strobo-Modus. Hier leuchten die LEDs übrigens abwechselnd, weshalb der Strobo "nur" mit ca. 600 Lumen leuchtet. Als Hinweisgeber aber allemal ausreichend!
Momentlicht gibt es auch mit der Fernbedienung: Ist die angeschlossen, kann man die B20 durch Drücken auf den rechten, großen Schalter kurz einschalten.
Ansonsten erfolgt die Aktivierung über den runden Schalter links und der rechte Schalter übernimmt den Helligkeitswechsel: High (1200 Lumen mit 2 LEDs) sowie Med (1 LED, 600 Lumen) und Low (1 LED, 100 Lumen) .
Das Bedienprinzip über die Fernbedienung finde ich genial: Man muss keine Hand vom Lenker nehmen, um die Modi zu wechseln, die Lampe an- oder auszuschalten oder die Helligkeit zu ändern! Das trägt durchaus zu einer gewissen Sicherheit und Bedienkomfort bei.
Einige kleine Mankos gibt es aber: Wenn der Stecker der Fernbedienung nicht 100% fest sitzt, kann es sein, dass die Modi nicht mehr zuverlässig umgeschaltet werden.
Zudem kann man ohne die Fernbedienung nicht zwischen den Helligkeitsstufen wechseln, da der normale Schalter nur "Off, Momentlicht, Dauerlicht und Strobo" kennt
Leider konnte ich die Erwärmung im Fahrtbetrieb bisher nicht nachmessen, da es die ganze Zeit regnet und ich einerseits wenig Lust habe, bei dem Wetter zu radeln, und andererseits der kühlende Regen die Testergebnisse verfälschen würde
Auch zur Laufzeit und Ladezeit des Akkupacks kann ich leider noch nichts sagen, das werde ich aber morgen nachholen!
Jetzt möchte ich noch auf die Leuchtcharakteristik eingehen. Für Whitewall-Hunter ist die B20 nichts, das entspricht einfach nicht ihrem Aufgabengebiet ;-)
Die homogene Ausleuchtung ist für die Radstrecke optimal, finde ich. Es gibt einen recht hellen Spot, der den Weg in der Ferne ausleuchtet. Im Winkel von 120° (Herstellerangabe) leuchten die beiden XM-Ls auch den Bereich rund um das Fahrrad aus.
Gestern Nacht bin ich kurz durch den Wald gefahren, um die Ausleuchtung zu testen. Durch das breite Licht übersieht man keine Äste, sieht aber aufgrund der enormen Helligkeit dennoch weit genug, um selbst bei höherer Geschwindigkeit schnell reagieren zu können.
Ein interessantes Detail des Gehäuses wurde nicht ohne Hintergedanken entwickelt: Das kleine "Dach" über den Reflektoren dient als Blendschutz!
Wenn man die Lampe laut Anleitung so weit nach unten dreht, dass sie unter der Horizontlinie ist, wird die Blendung deutlich reduziert. Falls man also unerwartet bei der Fahrt durch den Wald Gegenverkehr bekommt, kann man so ganz einfach abblenden und stört Autos, Fahrräder und Fußgänger kaum mehr. Der Effekt ist nicht zu verachten - schon wenige Grad Neigungswinkel (einstellbar durch Drehen der Halterung) bringen eine deutliche Blendreduzierung!
Hier sieht man ganz klar, welchen Nutzen der Blendschutz hat. Der Neigungswinkel ist nur leicht unterschiedlich, aber die Blendung bei voller Stufe (1200 Lumen) fällt deutlich geringer aus!
Damit ihr euch ein Bild von Ausleuchtung und Helligkeit machen könnt, habe ich ein paar Beamshots mit anderen Lampen angefertigt. Die Taschenlampen wurden knapp oberhalb der B20 gehalten.
Getestet habe ich die B20 in allen drei Helligkeitsstufen, die Crelant V9-T6 mit maximal 650 Lumen, die Spark SK3 mit 200 Lumen, die SL6S mit 800 Lumen sowie die EYE30 mit 1000 und 2000 Lumen.
Auch auf dem Whitewall-Shot sieht man die Kante, die oben durch den Blendschutz entsteht.
Abschließend möchte ich noch darauf eingehen, dass die B20 über keinerlei StVZO-Zulassung verfügt und daher nicht im Straßenverkehr angewendet werden darf! Für Offroad-Strecken über Feld, Wald und Wiesen kann man sie natürlich problemlos verwenden
Wer den Bericht nur überfliegt, bekommt hier noch in einer kleinen Auflistung die wichtigsten Dinge, die mir persönlich aufgefallen sind:
Positiv:
+ Ansprechendes Design
+ Einwandfreie Verarbeitung von Gehäuse und Zubehör
+ sinnvolle Erweiterung der Bedienung dank Fernbedienung
+ praktischer Weichkoffer für Transport & Aufbewahrung
+ Batteriestatusanzeige, somit steht man nicht unerwartet im Dunkeln
+ gute Ausleuchtung
+ Blendschutz als nettes Feature
Negativ:
- Kabelfernbedienung manchmal ohne Funktion, wenn Stecker nicht fest genug reingesteckt
- Aufdruck am Battery Indicator schief
- keine richtigen Kühlrippen
- keine Straßenzulassung (liegt in der Natur der Sache und ist ein Problem aller Radlampen dieser Art)
Betrachtet man die Niteye B20 als Gesamtprodukt, hat der Hersteller hier ein echt tolles Fahrradlicht auf den Markt gebracht, das mit satten 1200 Lumen und Fernbedienung aufwarten kann.
Die Bedienung über die Lenker-Fernbedienung bringt Komfort und Sicherheit. Die vier Modi (3 Helligkeiten + versteckter Strobo) sind gut gewählt und praxistauglich.
Die Fernbedienung ist noch ein bisschen verbesserungswürdig: Wenn der Klinkenstecker nicht ganz fest sitzt, funktioniert sie nict zuverlässig. Die kleinen Schwächen sind aber keineswegs gravierend - alles in allem ist die B20 eine empfehlenswerte Lampe für alle, die gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind!
Wer bisher die Radlampen aus dem Fahrradladen kennt, die oft mit normalen LEDs ausgestattet sind, wird von der Helligkeit der B20 sicherlich sehr begeistert sein. Meine alte Fahrradlampe ist jetzt auf jeden Fall arbeitslos
Übrigens: Es gibt noch zwei Schwestermodelle, die kleinere B10 mit einer XM-L und die große B30 mit drei LEDs.
Mehr Beamshots, Reviews und Vergleiche findet ihr wie immer auf FlashlightReviews
Hier noch ein Vergleichsbild mit allen meinen anderen Lampen, damit ihr euch die Größe besser vorstellen könnt.
unsere "Lumen-Monster" sind ja ganz nett für Geocaching, Rettungseinsätze, Jagd, Zeltbeleuchtung oder nur zum Angeben - was aber, wenn man mit dem Fahrrad unterwegs ist?
Man hat die Wahl zwischen einer simplen Fahrradlampe aus dem Zubehörladen, einer Lampenhalterung für normale Stablampen oder einer richtigen Fahrradlampe mit Akkupack.
Letztere hat Niteye nun für dich entdeckt! Der Hersteller, dessen Designer auch Produkte für JETBeam gestaltet, ist durch interessante Produkte wie die EYE30 oder den K1 tactical pen mittlerweile weithin bekannt.
Vor einigen Wochen wurde eine Handvoll neuer Taschen- und Fahrradlampen vorgestellt, darunter die EYE10, die EYE25 und die Fahrradlampen-Serie B10, B20 und B30. Das mittlere Modell dieser Reihe möchte ich euch heute vorstellen. Mit zwei Cree XM-L LEDs, 1200 Lumen, einer Fernbedienung und schickem Design ist die B20 durchaus eine sehr interessante Radbeleuchtung!
Erwerben kann man die B20 bald bei den einschlägigen Händlern wie MSITC oder KTL-Store. Da sie ganz neu ist, wird es wohl noch einige Tage dauern, bis die deutschen Onlineshops sie auf Lager haben. Auch zum Preis kann ich wirklich noch keine Aussage treffen, da müsst ihr einfach abwarten. Grob geschätzt würde ich aber von mindestens 150 Euro ausgehen!
Mein Exemplar ist ein vergünstigtes Product Sample vom Hersteller, entspricht aber technisch schon dem Serienmodellen. Dennoch berichte ich unabhängig und werde auch Kritik erwähnen!
Als mich Anfang Januar die erste Niteye-Lampe EYE30 erreichte, war ich von der Verpackung sehr angenehm überrascht.
Selbiges ist Niteye auch bei der B20 gelungen - die Fahrradlampe kommt in einem schicken schwarzen Weichkoffer aus Schaumstoff, der zugleich als Verpackung und als Aufbewahrungs- und Transportkoffer dient!
Dank einer Länge von knapp 20 Zentimetern ist die Tasche leicht zu verstauen und findet samt Inhalt überall Platz.
Der Inhalt ist durch Schaumstoffeinlagen gut geschützt und fliegt nicht lose herum. Das gefällt mir gut. Leider ist der Platz im Köfferchen recht eng bemessen, sodass man die Sachen nur mit Geschick wieder richtig platzieren und den Reißverschluss schließen kann.
Im Lieferumfang befinden sich folgende Dinge:
- Niteye B20 Bicycle Light
- Akkupack mit vier 18650ern
- englische Anleitung
- Fahrradhalterung
- Ladegerät samt EU-Adapter
- Remote Switch
- Klettband zur Montage
Schauen wir uns den Lieferumfang mal näher an. Neben der Lampe selbst findet sich ein Akkupack im Koffer, der etwas massiver wirkt als zum Beispiel bei der Magicshine MJ808E. Letztlich sind aber auch hier vier Akkus der Größe 18650 verbaut. Der Akkupack wurde in eine Stofftasche eingelegt, aus der er nur recht schwer zu entfernen ist. Zum Laden braucht man aber auch nur das Kabel.
Das beigelegte Ladegerät ist sehr einfach gehalten und verfügt lediglich über eine kleine Diode, die zweifarbig (rot/grün) den Ladezustand anzeigt.
Leider ist die englischsprachige Anleitung etwas kurz und schweigt sich darüber aus, welche Befestigungsmöglichkeiten sinnvoll sind. Eine Art der Befestigung wurde klein illustriert - das ist nicht ganz optimal, ich hätte mir ein detailreicheres, größeres Bild mit besserer Beschreibung gewünscht. Aber ansonsten versteht man die Anleitung gut und erhält wichtige Informationen.
Zur Fernbedienung gibt es nicht allzu viel zu sagen. Die wird über einen Klinkenstecker und ein maximal 45 Zentimeter langes Spiralkabel mit der Fahrradlampe verbunden. Mit dem mitgelieferten Klettband kann man sie mit etwas Geschick am Griff des Lenkers befestigen. Leider zieht der Gummi, mit dem die Fernbedienung umhüllt ist, Staub magisch an.
Die Fahrradhalterung ähnelt den günstigen Produkten von Intl-Outdoor ein wenig, ist aber im Ganzen hochwertiger. So wurde ein Gummipolster eingelegt, damit keine Kratzer am Lenker entstehen. Das Funktionsprinzip ist simpel: Dank Drehrad mit Zahnriemen kann man die Halterung am Lenkgestänge montieren und dort befestigt lassen, während man die B20 selbst ganz einfach abziehen kann, um sie vor Diebstahl zu schützen.
Die Verarbeitung der Halterung ist gut und lässt keine Wünsche offen!
Das Herzstück des B20-Pakets ist natürlich das Bicycle Light selbst. Schon auf den ersten Blick ist die B20 optisch sehr ansprechend. Sie scheint futuristisch und erfrischend anders, gerade wenn ich da an meine eher fade MJ808E denke …
Und erstaunlich kompakt ist die B20 auch - mit Blendschutzschild messe ich 54 Millimeter Gesamtlänge bei einer Breite von 45mm und einer Tiefe von 25mm. Ohne Akkupack passt sie somit völlig problemlos mal schnell in die Jackentasche, wenn man sie vom Rad abnimmt. Auch der provisorische Handbetrieb ist möglich, hierzu muss man jedoch den Akkupack in die Tasche stecken und hat dank einer Gesamtkabellänge von ca. 50cm ein bisschen Bewegungsfreiheit.
Die schwarz-glänzende HA-III Anodisierung wirkt sehr edel und macht die B20 zu einem Eyecatcher. Besonders schwarzen Fahrrädern "steht" die B20 somit gut. Es gibt aber auch eine B20R mit magentafarbenem Gehäuse, die optisch eher "Frauensache" sein dürfte.
Laut Hersteller ist das Gehäuse nach IPX-6 Standard wasserdicht, hält einem Regenschauer also durchaus stand!
Interessantestes Element neben den zwei starken XM-L LEDs ist wohl der Battery Indicator, der so schon von der EYE-30 bekannt ist. Diesem Bauteil in Größe einer 20 Cent-Münze ist es zu verdanken, dass man den Ladezustand der Akkus stets im Blick haben kann und somit nicht einfach unerwartet im Dunkeln steht bzw. fährt. Gerade beim Fahrradfahren ist das meiner Meinung nach absolut elementar, wenn wer möchte schon auf halbem Weg im Dunkeln stehen?
Leider ist der Patentaufdruck bei meinem Exemplar schief angebracht. Ansonsten ist der Indicator aber gut eingefasst.
Die leicht angedeuteten Kühlrippen an den Seiten des Gehäuses dürften in der Praxis wenig Kühlung bringen, das ist bei ausreichender Fahrtgeschwindigkeit jedoch auch nicht unbedingt notwendig.
Sehr interessant ist das kleine "Blendschutzschild", das die LEDs etwa 6,5 Millimeter überdacht. Hiermit kann man die B20 nahezu blendfrei einsetzen, wenn man den Leuchtwinkel richtig einstellt. Mehr dazu unten!
An der Unterseite der B20 befindet sich die Mechanik zum Arretieren der Lampe an der Halterung. Ein einfacher Schieber mit Knopf sorgt dafür, dass man die B20 einerseits sicher befestigen kann und andererseits blitzschnell und unkompliziert abziehen kann, um sie vor Unwetter oder Diebstahl zu schützen.
Auf der Rückseite geht einerseits das Kabel zum Akkupack in das Gehäuse ("Power Input"). Dieses Kabel ist fest mit dem Lampengehäuse verbunden und lässt sich nicht entfernen. Rechts daneben befindet sich die Eingangsbuchse für die Kabelfernbedienung, die mit einem Gumminippel verschlossen ist.
Bedient wird die B20 entweder über den silbernen Druckschalter unterhalb des Battery Indicators oder über die Fernbedienung. Der Schalter am Gehäuse ist zweistufig. Leichtes Drücken bringt sofort volle Power. Drückt man für zwei Sekunden fest, schaltet man die Lampe an. Ein weiterer fester, kurzer Druck führt zum Strobo-Modus.
Eingefasst von zwei Orange Peel-Reflektoren befinden sich im Gehäuse der B20 zwei Cree XM-L U2 LEDs, die jeweils ungefähr 600 Lumen liefern.
Interessant sind auch die Kabel. Das etwa 23 Zentimeter lange Kabel, das von der Lampe weg geht, wird in die Buchse am ca. 20 Zentimeter langen Akkupack-Kabel eingesteckt. Doch für richtige Verbindungssicherheit und Abdichtung sorgt erst der Arretier-Ring, der über die Verbindung gezogen und festgeschraubt wird.
Alles in allem ist das Gehäuse der B20 technisch und optisch sehr hochwertig. Auch das Zubehör ist schlau gestaltet und hochwertig hergestellt.
Die Montage des B20-Pakets ist in wenigen Minuten zu erledigen. Im Prinzip ist die Montage schnell erklärt:
Man legt sich die Halterung, die Lampe, den Akkupack, den Schalter und das einseitig klebende Klettband zurecht.
Den Riemen der Lenkerhalterung muss man zunächst herausziehen, dann legt man ihn um die Lenkerstange, führt ihn wieder in die Halterung ein und zieht ihn durch Drehen des kleinen Rädchens fest. Das ist nicht ganz praktisch, da wenig Platz zum Drehen ist - siehe Bild.
Danach steckt man die B20 auf die Halterung. Nun kann man schon mal den Akkupack irgendwo in der Nähe am Rahmen anbringen - am besten so, dass das Kabel nicht total locker rum hängt. Dank Klettverschluss lässt sich der Stromspeicher ganz einfach am Rahmen befestigen.
Als letzter Schritt folgt nun die Kabelfernbedienung. Diese wird an einem der Griffe (wahlweise links oder rechts) befestigt und dient dazu, die Lampe während der Fahrt bedienen zu können, ohne die Hände vom Lenker nehmen zu müssen.
Nach passender Platzierung wird die Fernbedienung mit dem mitgelieferten Klett-Klebeband befestigt.
Natürlich sollte man die Kabel so verlegen, dass die Lenkfunktion nicht beeinträchtigt wird. Auch hier kann das Klett-Klebeband helfen ;-)
Die Fernbedienung führt gleich zum nächsten Thema, der Bedienung der B20.
Grundlegend gibt es zwei Arten der Bedienung: Direkt am Lampengehäuse mittels zweistufigem Druckknopf oder per Fernbedienung.
Der zweistufige Knopf sorgt bei leichtem Drücken für Momentlicht.
Drückt man für mindestens 2 Sekunden fest, wird die Lampe aktiviert und liefert sofort volle 1200 Lumen.
Ein erneuter Druck auf den Knopf führt in den Strobo-Modus. Hier leuchten die LEDs übrigens abwechselnd, weshalb der Strobo "nur" mit ca. 600 Lumen leuchtet. Als Hinweisgeber aber allemal ausreichend!
Momentlicht gibt es auch mit der Fernbedienung: Ist die angeschlossen, kann man die B20 durch Drücken auf den rechten, großen Schalter kurz einschalten.
Ansonsten erfolgt die Aktivierung über den runden Schalter links und der rechte Schalter übernimmt den Helligkeitswechsel: High (1200 Lumen mit 2 LEDs) sowie Med (1 LED, 600 Lumen) und Low (1 LED, 100 Lumen) .
Das Bedienprinzip über die Fernbedienung finde ich genial: Man muss keine Hand vom Lenker nehmen, um die Modi zu wechseln, die Lampe an- oder auszuschalten oder die Helligkeit zu ändern! Das trägt durchaus zu einer gewissen Sicherheit und Bedienkomfort bei.
Einige kleine Mankos gibt es aber: Wenn der Stecker der Fernbedienung nicht 100% fest sitzt, kann es sein, dass die Modi nicht mehr zuverlässig umgeschaltet werden.
Zudem kann man ohne die Fernbedienung nicht zwischen den Helligkeitsstufen wechseln, da der normale Schalter nur "Off, Momentlicht, Dauerlicht und Strobo" kennt
Leider konnte ich die Erwärmung im Fahrtbetrieb bisher nicht nachmessen, da es die ganze Zeit regnet und ich einerseits wenig Lust habe, bei dem Wetter zu radeln, und andererseits der kühlende Regen die Testergebnisse verfälschen würde
Auch zur Laufzeit und Ladezeit des Akkupacks kann ich leider noch nichts sagen, das werde ich aber morgen nachholen!
Jetzt möchte ich noch auf die Leuchtcharakteristik eingehen. Für Whitewall-Hunter ist die B20 nichts, das entspricht einfach nicht ihrem Aufgabengebiet ;-)
Die homogene Ausleuchtung ist für die Radstrecke optimal, finde ich. Es gibt einen recht hellen Spot, der den Weg in der Ferne ausleuchtet. Im Winkel von 120° (Herstellerangabe) leuchten die beiden XM-Ls auch den Bereich rund um das Fahrrad aus.
Gestern Nacht bin ich kurz durch den Wald gefahren, um die Ausleuchtung zu testen. Durch das breite Licht übersieht man keine Äste, sieht aber aufgrund der enormen Helligkeit dennoch weit genug, um selbst bei höherer Geschwindigkeit schnell reagieren zu können.
Ein interessantes Detail des Gehäuses wurde nicht ohne Hintergedanken entwickelt: Das kleine "Dach" über den Reflektoren dient als Blendschutz!
Wenn man die Lampe laut Anleitung so weit nach unten dreht, dass sie unter der Horizontlinie ist, wird die Blendung deutlich reduziert. Falls man also unerwartet bei der Fahrt durch den Wald Gegenverkehr bekommt, kann man so ganz einfach abblenden und stört Autos, Fahrräder und Fußgänger kaum mehr. Der Effekt ist nicht zu verachten - schon wenige Grad Neigungswinkel (einstellbar durch Drehen der Halterung) bringen eine deutliche Blendreduzierung!
Hier sieht man ganz klar, welchen Nutzen der Blendschutz hat. Der Neigungswinkel ist nur leicht unterschiedlich, aber die Blendung bei voller Stufe (1200 Lumen) fällt deutlich geringer aus!
Damit ihr euch ein Bild von Ausleuchtung und Helligkeit machen könnt, habe ich ein paar Beamshots mit anderen Lampen angefertigt. Die Taschenlampen wurden knapp oberhalb der B20 gehalten.
Getestet habe ich die B20 in allen drei Helligkeitsstufen, die Crelant V9-T6 mit maximal 650 Lumen, die Spark SK3 mit 200 Lumen, die SL6S mit 800 Lumen sowie die EYE30 mit 1000 und 2000 Lumen.
Auch auf dem Whitewall-Shot sieht man die Kante, die oben durch den Blendschutz entsteht.
Abschließend möchte ich noch darauf eingehen, dass die B20 über keinerlei StVZO-Zulassung verfügt und daher nicht im Straßenverkehr angewendet werden darf! Für Offroad-Strecken über Feld, Wald und Wiesen kann man sie natürlich problemlos verwenden
Wer den Bericht nur überfliegt, bekommt hier noch in einer kleinen Auflistung die wichtigsten Dinge, die mir persönlich aufgefallen sind:
Positiv:
+ Ansprechendes Design
+ Einwandfreie Verarbeitung von Gehäuse und Zubehör
+ sinnvolle Erweiterung der Bedienung dank Fernbedienung
+ praktischer Weichkoffer für Transport & Aufbewahrung
+ Batteriestatusanzeige, somit steht man nicht unerwartet im Dunkeln
+ gute Ausleuchtung
+ Blendschutz als nettes Feature
Negativ:
- Kabelfernbedienung manchmal ohne Funktion, wenn Stecker nicht fest genug reingesteckt
- Aufdruck am Battery Indicator schief
- keine richtigen Kühlrippen
- keine Straßenzulassung (liegt in der Natur der Sache und ist ein Problem aller Radlampen dieser Art)
Betrachtet man die Niteye B20 als Gesamtprodukt, hat der Hersteller hier ein echt tolles Fahrradlicht auf den Markt gebracht, das mit satten 1200 Lumen und Fernbedienung aufwarten kann.
Die Bedienung über die Lenker-Fernbedienung bringt Komfort und Sicherheit. Die vier Modi (3 Helligkeiten + versteckter Strobo) sind gut gewählt und praxistauglich.
Die Fernbedienung ist noch ein bisschen verbesserungswürdig: Wenn der Klinkenstecker nicht ganz fest sitzt, funktioniert sie nict zuverlässig. Die kleinen Schwächen sind aber keineswegs gravierend - alles in allem ist die B20 eine empfehlenswerte Lampe für alle, die gerne mit dem Fahrrad unterwegs sind!
Wer bisher die Radlampen aus dem Fahrradladen kennt, die oft mit normalen LEDs ausgestattet sind, wird von der Helligkeit der B20 sicherlich sehr begeistert sein. Meine alte Fahrradlampe ist jetzt auf jeden Fall arbeitslos
Übrigens: Es gibt noch zwei Schwestermodelle, die kleinere B10 mit einer XM-L und die große B30 mit drei LEDs.
Mehr Beamshots, Reviews und Vergleiche findet ihr wie immer auf FlashlightReviews
Hier noch ein Vergleichsbild mit allen meinen anderen Lampen, damit ihr euch die Größe besser vorstellen könnt.
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: