Nitecore hat unentgeltlich eine TIP SE für einen Test geschickt. Die SE ist die neueste Version dieser bei Flashies sehr beliebten Schlüsselbundlampe. Insgesamt hat Nitecore im Vergleich zu anderen Taschenlampenherstellern ein bemerkenswert umfangreiches Programm dieser Microlampen:
TIP / TIP 2 / TUP / Tube, Tube 2 / Thumb / Tini / Tiki
Diese dann teilweise auch noch in verschiedenen LED-Ausführungen und Farben.
Vom Prinzip her fußt die TIP SE immer noch auf der bewährten, USB-aufladbaren TIP mit Alu-Gehäuse und zwei Schaltern. Auffälligste Veränderung ist die doppelte LED-Bestückung: statt 1* CREE-LED nun 2* OSRAM P8 LEDs. Während sich die TIP vorn zur Single-LED hin verjüngt, wirkt die SE für meinen Geschmack durch die LED-Bestückung geänderte Schnauze schnörkelloser und reifer im Design. Hinsichtlich der elektronischen Features und der Bedienung hat sich indes nichts geändert.
Sonstige Eigenschaften TIP SE:
Rest-Akkuanzeige
Parasitic drain 5 µA
Überlade- und Tiefentladeschutz
Temperaturregelung
IP54 (= staub- und spritzwassergeschützt)
Der Lieferumfang: Lampe + Bedienungsanleitung + Trageclip + Schlüsselringe/Karabiner
Die Taster sind deutlich erhaben und lassen sich im Dunkeln leicht finden.
Der Trageclip ist aus Kunststoff und lässt sich für größtmögliche Flexibiltät beidseitig und in beide Richtungen anbringen oder auch abnehmen.
Am hinteren Ende hält der Steg aus Edelstahl einer Zugkraft von 30 Kg stand. Man kann daran die Schlüsselringe oder einen kleinen Karabiner anbringen.
Wer es ohne besser findet: man kann den Clip aus Kunststoff problemlos entfernen.
Die TIP hat Kreuzschrauben, die SE Torx-Schrauben.
Neben der Anklemm-Möglichkeit bietet der Clip weitere Vorteile:
Mit ihm kann man den USB-Port gegen grobe Verschmutzung verschließen und beide Taster gegen unbeabsichtigtes Einschalten abdecken.
Das interessante Ende der Lampe mit den beiden Osram-LEDs, vor denen eine optische Linse das Licht verteilt.
Vergleich v.l.n.r.: Tube, TIP, TIP SE
TIP mit orange-peel Reflektor, TIP SE mit optischer Linse.
Bedienung/Handhabung
Wie bei allen akkubetriebenen Geräten sollte auch die TIP SE vor erstem Gebrauch per USB-C Kabel voll geladen werden. Während des Ladevorgangs leuchtet die Indikator-LED rot, bei beendeter Ladung grün.
Man bedient die TIP SE wie bisher über 2 Schalter. Den hinteren Power-Taster und den vorderen Modi-Taster. Das Schaltgefühl ist wie bei den anderen TIPsen immer schon knackig, mit gutem Feedback und hörbar.
Userinterface
Zum Bedienkonzept gehören 2 Betriebszustände (Modi):
- Demo Mode (= Auslieferungszustand, das Licht schaltet sich nach 30 Sekunden automatisch aus)
- Daily Mode (= Licht bleibt dauerhaft eingeschaltet)
Zum Wechsel zwischen beiden Modi müssen beide Taster zugleich für 1 Sek. gedrückt gehalten werden. Welcher Modus eingestellt ist, zeigt die Lampe durch kurzes Aufblinken (1* = Demo, 2* = Daily).
Ladezustandsanzeige
Bei ausgeschalteter Lampe kann durch kurzen Druck auf den Modus-Schalter der Ladezustand angezeigt werden (siehe Tabelle).
Kurz vor dem Ende der Leuchtdauer signalisiert der rot blinkende Indikator im Schalter, dass die Lampe geladen werden muss.
Die komplette Bedienungsanleitung steht als pdf zum Herunterladen auf der Nitecore-Seite:
https://flashlight.nitecore.com/Uploads/FLASHLIGHTS/download/tipse.pdf
Eigene Messungen (Herstellerangaben in Klammern):
(mit nicht geeichtem Hobbyequipment und daher ohne Gewähr.)
Lichtleistung: 760 lm max. (700 lm)
Lichtintensität: 3.150 Lux (2.100 cd)
Direkt nach dem Einschalten übertrifft die TIP SE die herstellerseitigen Leistungsangaben deutlich.
Laufzeittest auf High (180-Lumen) zeigt eine grandios lineare Leistungsregelung für fast 1,5 Stunden. Danach fällt die Helligkeit schnell ab und die Lampe meldet mit rot blinkendem Indikator, dass der interne Miniakku schnell wieder geladen werden möchte. Nach kurzer Erholung ließ sich die Lampe wieder auf Low und Mid einschalten.
Obwohl die Turbo-Stufe mit 700 Lumen (gemessen 760) nur als kurzzeitiges Momentlicht vorgesehen ist, habe ich nicht auf einen Laufzeittest verzichtet. Die Lampe wurde (praxisgerecht) in der Hand gehalten und der Test beendet, als sie mir zu heiß zum Festhalten wurde.
Auch hier sehen wir überraschenderweise eine phänomenale Regelung. Die TIP SE gibt also voll Power bis die eigene Hand nicht mehr mitmacht.
PWM:
Pulsweitenmodulation ist nicht messbar, die TIP SE leuchtet flimmerfrei.
Leuchtergebnis
Ja, man kann bei der SE eine deutliche Helligkeitssteigerung erkennen. Darüber hinaus war ich sehr positiv von der angenehmen Lichtfarbe angetan. Sie leuchtet in neutralweißer Lichtfarbe ohne störende Farbstiche. Falls die White-wall-shots auf dem Foto etwas grün zeigen, täuscht das. Real ist davon nichts zu sehen. Der Tint-shift (unterschiedliche Lichtfarbe innerhalb des Lichtkegels) ist erfreulich gering, auch wenn man mittig im Spot eine minimal reinweißere Farbe erkennen kann. Die TIP mit XP-G2 S3 LED ist dagegen doch ziemlich kalt und weniger angenehm anzuschauen..
Weiter kann man erkennen, dass der Abstrahlwinkel der SE sehr breit ist. Auch hier ist ein Unterschied zur TIP erkennbar.
links TIP SE, rechts TIP mit XP-G2, beide auf niedrigster Stufe
links TIP, rechts TIP SE, beide auf niedrigster Stufe
So sieht es die Handycamera, das Auge empfindet die Farben weniger intensiv. So wirkt die Cri real nicht so rot.
Fazit:
Pro
+ Hohe Lichtleistung
+ Lichtqualität
+ konstante Helligkeit, klasse Regelung
+ Sofortzugriff auf niedrigste und höchste Stufe
+ Fertigungsqualität
+ flexible Einsatzmöglichkeiten
+ Ladezustandsanzeige + Akku-Leer-Warnung
+ 30-Sekunden-Timer
+ aktueller USB-Standard
Contra
- -
Zugegeben sind Nitecore-Lampen nie billig und roundabout 30€ für eine Schlüsselbundlampe ist wahrlich nicht wenig. Dafür bekommt man schon ausgewachsene 1x 18650-Lampen. Aber es ist wohl gerade die Miniaturisierung, die in diesem Fall den preislichen Aufwand rechtfertigt. Denn die TIP (SE und andere) gehen ja nicht nur an/aus sondern bieten neben den oben unter Pro aufgeführten Vorteilen 4 Leuchtstufen, Schutzschaltungen, interne Ladevorrichtung und ein sehr befriedigendes Leuchtergebnis. Dabei ist die SE nicht einmal viel teurer als die "normale" TIP. Ich kann bis jetzt nichts Negatives bei der SE finden, deshalb bekommt sie von mir eine eindeutige Kaufempfehlung. Klar, wenn Wunschkonzert wäre, könnte man noch eine IPX8-Wasserdichtigkeit wünschen, also einen Gummistopfen.
TIP / TIP 2 / TUP / Tube, Tube 2 / Thumb / Tini / Tiki
Diese dann teilweise auch noch in verschiedenen LED-Ausführungen und Farben.
Vom Prinzip her fußt die TIP SE immer noch auf der bewährten, USB-aufladbaren TIP mit Alu-Gehäuse und zwei Schaltern. Auffälligste Veränderung ist die doppelte LED-Bestückung: statt 1* CREE-LED nun 2* OSRAM P8 LEDs. Während sich die TIP vorn zur Single-LED hin verjüngt, wirkt die SE für meinen Geschmack durch die LED-Bestückung geänderte Schnauze schnörkelloser und reifer im Design. Hinsichtlich der elektronischen Features und der Bedienung hat sich indes nichts geändert.
Datenvergleich | TIP (XP-G2 S3) | TIP SE |
---|---|---|
Leuchtstufen in Lumen + Leuchtdauer | 360 (30 Min) / 150 (1,5 Std) / 35 (6,5 Std) / 1 (46 Std) | 700 (15 min) / 180 (1,5 Std) / 30 (8 Std) / 1 (50 Std) |
Stromversorgung fest eingebauter Akku | Li-Io, Ladung mit Micro-USB | Li-Io mit 500 mAh, Ladung mit USB-C |
Emitter | 1* CREE XP-G2 S3 LED im OP-Reflektor | 2* Osram P8 LEDs mit optischer Linse |
Lichtfarbe | kaltweiß | neutralweiß |
Leuchtweite | 74 m | 90 m |
Gehäusematerial | Aluminium, in verschiedenen Farben anodisiert | Aluminium, schwarz oder grau anodisiert |
Abmessungen (L * B * H) + Gewicht | 60.8 * 24.5 * 13.8 mm, 23.5 g | 65 * 14 * 21 mm, 26 g (ohne Clip) |
ungefährer Marktpreis | 25 - 33 € | 32 € |
Sonstige Eigenschaften TIP SE:
Rest-Akkuanzeige
Parasitic drain 5 µA
Überlade- und Tiefentladeschutz
Temperaturregelung
IP54 (= staub- und spritzwassergeschützt)
Der Lieferumfang: Lampe + Bedienungsanleitung + Trageclip + Schlüsselringe/Karabiner
Die Taster sind deutlich erhaben und lassen sich im Dunkeln leicht finden.
Der Trageclip ist aus Kunststoff und lässt sich für größtmögliche Flexibiltät beidseitig und in beide Richtungen anbringen oder auch abnehmen.
Am hinteren Ende hält der Steg aus Edelstahl einer Zugkraft von 30 Kg stand. Man kann daran die Schlüsselringe oder einen kleinen Karabiner anbringen.
Wer es ohne besser findet: man kann den Clip aus Kunststoff problemlos entfernen.
Die TIP hat Kreuzschrauben, die SE Torx-Schrauben.
Neben der Anklemm-Möglichkeit bietet der Clip weitere Vorteile:
Mit ihm kann man den USB-Port gegen grobe Verschmutzung verschließen und beide Taster gegen unbeabsichtigtes Einschalten abdecken.
Das interessante Ende der Lampe mit den beiden Osram-LEDs, vor denen eine optische Linse das Licht verteilt.
Vergleich v.l.n.r.: Tube, TIP, TIP SE
TIP mit orange-peel Reflektor, TIP SE mit optischer Linse.
Bedienung/Handhabung
Wie bei allen akkubetriebenen Geräten sollte auch die TIP SE vor erstem Gebrauch per USB-C Kabel voll geladen werden. Während des Ladevorgangs leuchtet die Indikator-LED rot, bei beendeter Ladung grün.
Man bedient die TIP SE wie bisher über 2 Schalter. Den hinteren Power-Taster und den vorderen Modi-Taster. Das Schaltgefühl ist wie bei den anderen TIPsen immer schon knackig, mit gutem Feedback und hörbar.
Userinterface
Status | Aktion | Wirkung |
---|---|---|
aus | Power kurz drücken | ein in der zuletzt benutzten Stufe (Memory) |
aus | Modi kurz drücken | Akku-Anzeige (blinkt 3* >50%, 2* <50%, 1* <10%) |
aus | Power lang drücken | ein in niedrigster Stufe |
aus | Power sehr lang drücken | Momentlicht in niedrigster Stufe |
aus | Modi lang drücken | ein in höchster Stufe |
aus | Modi sehr lang drücken | Momentlicht in höchster Stufe |
aus | beide gleichzeitig drücken | Umschalten der Betriebsmodi (Demo und Daily) |
ein | Modi kurz drücken | Stufenwechsel von dunkel zu hell |
ein | Modi lang drücken | Momentlicht Turbo |
Zum Bedienkonzept gehören 2 Betriebszustände (Modi):
- Demo Mode (= Auslieferungszustand, das Licht schaltet sich nach 30 Sekunden automatisch aus)
- Daily Mode (= Licht bleibt dauerhaft eingeschaltet)
Zum Wechsel zwischen beiden Modi müssen beide Taster zugleich für 1 Sek. gedrückt gehalten werden. Welcher Modus eingestellt ist, zeigt die Lampe durch kurzes Aufblinken (1* = Demo, 2* = Daily).
Ladezustandsanzeige
Bei ausgeschalteter Lampe kann durch kurzen Druck auf den Modus-Schalter der Ladezustand angezeigt werden (siehe Tabelle).
Kurz vor dem Ende der Leuchtdauer signalisiert der rot blinkende Indikator im Schalter, dass die Lampe geladen werden muss.
Die komplette Bedienungsanleitung steht als pdf zum Herunterladen auf der Nitecore-Seite:
https://flashlight.nitecore.com/Uploads/FLASHLIGHTS/download/tipse.pdf
Eigene Messungen (Herstellerangaben in Klammern):
(mit nicht geeichtem Hobbyequipment und daher ohne Gewähr.)
Lichtleistung: 760 lm max. (700 lm)
Lichtintensität: 3.150 Lux (2.100 cd)
Direkt nach dem Einschalten übertrifft die TIP SE die herstellerseitigen Leistungsangaben deutlich.
Laufzeittest auf High (180-Lumen) zeigt eine grandios lineare Leistungsregelung für fast 1,5 Stunden. Danach fällt die Helligkeit schnell ab und die Lampe meldet mit rot blinkendem Indikator, dass der interne Miniakku schnell wieder geladen werden möchte. Nach kurzer Erholung ließ sich die Lampe wieder auf Low und Mid einschalten.
Obwohl die Turbo-Stufe mit 700 Lumen (gemessen 760) nur als kurzzeitiges Momentlicht vorgesehen ist, habe ich nicht auf einen Laufzeittest verzichtet. Die Lampe wurde (praxisgerecht) in der Hand gehalten und der Test beendet, als sie mir zu heiß zum Festhalten wurde.
Auch hier sehen wir überraschenderweise eine phänomenale Regelung. Die TIP SE gibt also voll Power bis die eigene Hand nicht mehr mitmacht.
PWM:
Pulsweitenmodulation ist nicht messbar, die TIP SE leuchtet flimmerfrei.
Leuchtergebnis
Ja, man kann bei der SE eine deutliche Helligkeitssteigerung erkennen. Darüber hinaus war ich sehr positiv von der angenehmen Lichtfarbe angetan. Sie leuchtet in neutralweißer Lichtfarbe ohne störende Farbstiche. Falls die White-wall-shots auf dem Foto etwas grün zeigen, täuscht das. Real ist davon nichts zu sehen. Der Tint-shift (unterschiedliche Lichtfarbe innerhalb des Lichtkegels) ist erfreulich gering, auch wenn man mittig im Spot eine minimal reinweißere Farbe erkennen kann. Die TIP mit XP-G2 S3 LED ist dagegen doch ziemlich kalt und weniger angenehm anzuschauen..
Weiter kann man erkennen, dass der Abstrahlwinkel der SE sehr breit ist. Auch hier ist ein Unterschied zur TIP erkennbar.
links TIP SE, rechts TIP mit XP-G2, beide auf niedrigster Stufe
links TIP, rechts TIP SE, beide auf niedrigster Stufe
So sieht es die Handycamera, das Auge empfindet die Farben weniger intensiv. So wirkt die Cri real nicht so rot.
Fazit:
Pro
+ Hohe Lichtleistung
+ Lichtqualität
+ konstante Helligkeit, klasse Regelung
+ Sofortzugriff auf niedrigste und höchste Stufe
+ Fertigungsqualität
+ flexible Einsatzmöglichkeiten
+ Ladezustandsanzeige + Akku-Leer-Warnung
+ 30-Sekunden-Timer
+ aktueller USB-Standard
Contra
- -
Zugegeben sind Nitecore-Lampen nie billig und roundabout 30€ für eine Schlüsselbundlampe ist wahrlich nicht wenig. Dafür bekommt man schon ausgewachsene 1x 18650-Lampen. Aber es ist wohl gerade die Miniaturisierung, die in diesem Fall den preislichen Aufwand rechtfertigt. Denn die TIP (SE und andere) gehen ja nicht nur an/aus sondern bieten neben den oben unter Pro aufgeführten Vorteilen 4 Leuchtstufen, Schutzschaltungen, interne Ladevorrichtung und ein sehr befriedigendes Leuchtergebnis. Dabei ist die SE nicht einmal viel teurer als die "normale" TIP. Ich kann bis jetzt nichts Negatives bei der SE finden, deshalb bekommt sie von mir eine eindeutige Kaufempfehlung. Klar, wenn Wunschkonzert wäre, könnte man noch eine IPX8-Wasserdichtigkeit wünschen, also einen Gummistopfen.