Review Nitecore MH11
Datum: 27.03.2021
Verfasser: Frank1984
Lesezeit: ca. 6-7 Minuten
Ich freue mich, euch heute die neue Nitecore MH11 vorstellen zu dürfen. Diese habe ich zu Vorstellungszwecken von Nitecore bekommmen. Die MH11 wird erst nächsten Monat auf dem Markt erscheinen, sodass ich ein Vorverkaufsmodell bekommen habe, bei dem nicht der komplette Lieferumfang enthalten war. Eine erste Übersicht auf der offiziellen Seite könnt ihr euch hier verschaffen: https://flashlight.nitecore.com/product/mh11
Der offizielle Preis auf der verlinkten Seite wird 45,95 USD betragen. Mal sehen, was der Preis bei uns sein wird.
Nitecore hat bisher viele Lampen hergestellt, welche oft innovativ waren und meistens, auch aufgrund des Preises, die eingefleischten Flashies angesprochen haben. Die MH11 geht in eine ganz andere Richtung und ist explizit für die Einsteiger/Anfänger in die Taschenlampenwelt konzipiert worden. Da es jetzt schon im Vorfeld Kritik gab, dass die Lampe nichts Neues biete, muss ich hier ganz klar erwähnen, dass für euch Flashoholics diese Lampe weniger interessant sein dürfte. Diese hat keine große Innovation, es wurde nichts Spektakuläres verbaut und die Bedienung bietet keine großen Spielereien. Hier wurde klar auf die Strategie gesetzt, eine günstige Lampe zu bauen, welche einfach zu bedienen ist und trotzdem für Spaß sorgt.
Vielleicht schafft es diese Lampe ja in einem „Ich suche eine Lampe„- Thread als Empfehlung für einen Einsteiger.
Bevor es losgeht sei noch erwähnt, dass ich kein Profiequipment nutze und auch sonst keine Messungen vornehmen kann. Das Review wird sich also hauptsächlich auf die Angaben von Nitecore und den subjektiven Eindruck beziehen. Ich hoffe, das stellt kein allzugroßes Problem dar. Messausrüstung ist zwar in Planung, aber das dauert noch ein wenig. Hier gibt es jedoch Profis, denen ich gerne die Lampe (wenn das Einverständnis vorliegt) zur Messung zuschicken kann. Auch könnt ihr euch gerne melden, wenn Interesse an einem PA besteht.
Datentabelle
FL1 Standard | Turbo | High | Mid | Low |
---|---|---|---|---|
Helligkeit | 1000 Lumen | 230 Lumen | 50 Lumen | 3 Lumen |
Leuchtzeit | 2:15 Stunden | 4:15 Stunden | 20:45 Stunden | 250 Stunden |
Leuchtweite | 190m | 91m | 40m | 10m |
Spotintensität | 9150cd | 2100cd | 415cd | 26cd |
Bruchfeste Fallhöhe: 1m
Dichtigkeit: IP68, 2m Tauchtiefe
LED: CREE XP-L2 V6
Regelung: Die Regelung ist nach Angaben von Nitecore rein temperaturabhängig.
Maße
Die Maße der Lampe betragen: 128,3 mm in der Länge und 24 mm im Durchmesser. Der Durchmesser ist durchgehend gleich.Umfang
Zum Originalumfang wird Folgendes mitgeliefert:- natürlich die Lampe Nitecore MH11
- ein NL1826 Akku von Nitecore mit 2600 mAh
- ein USB-C Ladekabel
- ein Stoffholster
- ein Lanyard
- ein O-Ring
- und ein Metallclip
Ich habe das Vorverkaufsmodell ohne eine Verpackung, ohne Ladekabel und ohne Holster bekommen. Diese Sachen kann ich euch leider nicht zeigen. Aber dafür gehts jetzt endlich mal mit ein paar Bildern los.
Hier kommt ein kleiner Überblick:
Lanyard, O-Ringe und Metallclip:
So...hier ein Größenvergleich zwischen der MH11, der P20i und der MH12GTS:
Hier die CREE XP-L2 V6, welche schön zentriert wirkt:
Die Lampe ist tailstandfähig, wenn auch etwas wackelig. Hier noch Fotos vom Heckschalter (single) und dem Metallclip, sowie dem USB-C Anschluss, welcher durch eine Gummiabdeckung geschützt ist.
Ein paar Beam- und Wallshots folgen im nächsten Beitrag, da die Anzahl der Bilder pro Beitrag begrenzt ist. Somit werde ich auch etwas näher auf das Leuchtverhalten im nächsten Beitrag eingehen.
User Interface
Hier brauch ich nicht allzuviel erklären, denn das UI ist absichtlich sehr simpel gehalten. Es gibt einen einzigen Heckschalter. Betätigt man diesen, wird die Lampe jeweils ein und aus geschaltet. Das Durchschalten der vier Leuchtstufen erfolgt mittels leichtem Druck in eingeschlatetem Zustand. Ist die Lampe an, drückt man also nur ohne „Klick“ kurz halb durch, um zur nächsten höheren Stufe zu wechseln. Da die MH11 über eine Memoryfunktion verfügt, wird beim einschalten immer automatisch in die letzt gewählte Stufe gegangen. Es gibt keine Momentaryfunktion.Es gibt am Lampenkopf eine kleine blaue LED, welche als Akku-Zustandsanzeige („Power Indicator“) dient. Diese ist bei voll geladenem Akku aus. Fällt jedoch das Akkulevel auf unter 50%, so beginnt die LED langsam zu blinken. Bei unter 10% signalisiert die Anzeige durch schnelles blinken, dass ein Aufladen bald erforderlich ist.
Der Heckschalter ist absolut präzise und hochwertig verarbeitet. Ich kenne viele Lampen, wo sich dieser Schalter nicht so gut anfühlt und eher „wabbelig“ wirkt. Hier ist das nicht der Fall. Ein wirklich steifer und präziser Heckschalter. Für Haptikfreunde wird dieser viel Spaß bringen.
Ich habe die Lampe 4 Minuten im Turbo ohne merklichen Stepdown laufen gehabt. Sie wurde „sehr“ heiß am Lampenkopf, sodass ich den Test beendet habe. Das deutet darauf hin, dass die Lampe, wie nach Angaben, eine reine Temperatursteuerung hat. Das finde ich wirklich positiv.
Optionales Zubehör
Zur MH11 passen einige nette kleine Dinge, die optional für bestimmte Anwendungsgebiete dazugekauft werden können. Es handelt sich um:- einen blauen, grünen und roten Filter (NFB23, NFG23, NFR23): https://flashlight.nitecore.com/product/225mmfilter
- einen roten Diffusor (NTW25): https://flashlight.nitecore.com/product/ntw25
- einen weißen Diffusor (NDF25): https://flashlight.nitecore.com/product/ndf25
Pros und Cons
Bevor ich hier meine persönlichen Vor- und Nachteile aufzähle sei nochmal erwähnt, dass das meine persönlichen Eindrücke sind, welche sich von euren Eindrücken unterscheiden können. Ich nutze und teste die Lampen als Praxislampen. Meistens als EDC, Schlüsselbundlampe oder als ernsthaft genutzte Lampe im Polizeidienst. Ich bewerte nicht nach Dingen wie Vitrinentauglichkeit oder Wallshotfähigkeit. Bei mir gehts also immer raus und die Lampen werden praktisch getestet.Speziell in diesem Fall möchte ich meine Bewertung auf die Tatsache fokussieren, dass die Lampe für Einsteiger gedacht ist. So ist z.B. das UI als positiv anzusehen, während bei einer „Freak“-Lampe so ein UI eher negativ wäre.
PRO
- der Preis / die MH11 hat aus meiner Sicht ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Natürlich könnte man jetzt andere Marken nennen und Preise und Leistungen vergleichen. Das kann auch gerne in einem anderen Thread getan werden. Für mich passt es in Relation allerdings wirklich gut, sodass ich diesen Punkt auf der Pro-Seite verorte.
- Einfache Bedienung (UI - User Interface)
- Gutes Angebot an Zubehör für die Lampe
- Der Spaßfaktor ist hoch (bei mir macht diesen Faktor die Größe zur Helligkeit aus)
- Die Lampe fühlt sich sehr wertig an, besonders der Heckschalter ist hier hervorzuheben
- Macht viel Licht (ich hätte mehr als 1000 Lumen in der Praxis geschätzt)
- (vermutlich) Reine Temperaturregelung
Neutral
- sehr kompakte Maße
- reines CW
- zwei bräunliche Ringe im Lichtbild (da das in der Praxis nicht relevant ist, ist dieser Punkt auf der neutralen Seite)
- „nur“ ein 2600 mAh Akku (ich habe lange überlegt, ob ich diesen Punkt als negativ auslegen soll. Aber durch den Preis, den man bedenken muss, landete auch dieser im neutralen Bereich)
CON
- 0
Vielleicht kennen einige Reviewer das Problem hier. Man sucht nach negativen Punkten/Schwächen, kann aber wirklich keine für sich selbst finden. Damit besteht natürlich die Gefahr, dass die Leser dem Reviewer eine gewisse Beeinflussung durch die zur Verfügung gestellte Lampe unterstellen können und zu wenig objektiv bewertet wurde. Aber ich habe die Lampe ein paar Tage im Polizeidienst getestet und ich kann trotz langer Überlegung nicht sagen, was mich an dieser Lampe stört. Dass es „bessere“ Sachen gibt, steht ja außer Frage...aber wenn ich mir immer wieder den Preis in den Hinterkopf rufe, muss ich sagen, dass mir keine Negativpunkte aufgefallen sind.
Ich bin aber sicher, dass viele von euch z.B. das Lichtbild an der Wand im nächsten Beitrag hier drunter als negativ empfinden würden. Also...im Endeffekt überlasse ich euch, die Contraseite zu füllen.
Fazit
So und nun noch ein kleines Fazit nach ein paar Tagen mit der Lampe als Begleitung auf Arbeit. Tolles Teil! Es gibt im Endeffekt ja schon etliche Lampen, welche ähnlich erscheinen. Am besten finde ich das Verhältnis von Größe und Helligkeit. Diese beiden Faktoren sorgen in der Summe für Spaß. Ich denke, diese Lampe hat ein SEHR großes Anwendungsportfolio. Beginnend von einer „EDC“ in der Jacken- oder Hosentasche oder auch im Rucksack, über eine Backup Funktion bei Ausflügen, bis hin zu taktischen Anwendungen im Polizeidienst, ist hier alles erdenkliche möglich. Ich habe mich während des Tests auf das letztere konzentriert. Neben einigen Kollegen, die das „volle und ganze“ habe wollen, egal zu welchen Preis, gibt es aber in der Mehrzahl Kollegen, die nicht viel Geld ausgeben möchten und eine kleine, sowie einfach zu bedienende Lampe suchen. Und dafür kann ich diese Lampe wirklich guten Gewissens weitergeben bei uns (immernoch 100 mal besser als die dienstlichen LL).Die Tatsache, dass es sich um einen weit verbreiteten 18650er Akku handelt, welcher austauschbar ist, ist die Lampe günstig zu betreiben. Dazu kommt noch, dass die interne Ladefunktion mit USB-C Anschluss eine weiterführende Beschäftigung mit dem Thema „Akku“ unnötig macht.
Das Lichtbild konnte in der Praxis bei mir punkten. Für so einen kleinen Lampenkopf gibt es doch einen ordentlichen Spot und damit relativ hohe Reichweite. Das hätte ich beim ersten Betrachten der Lampe so nicht gedacht. Im Wald macht es auf jeden Fall Laune. Der Wallshot sieht zwar nicht so berauschend aus, aber dazu mehr im Beamshotbeitrag unter diesem Beitrag.
Alles in Allem kann ich abschließend sagen, dass mir die Lampe viel Spaß bereitet, OBWOHL sie absolut einfach und simpel gehalten wurde. Aber für Jemanden wie mich, der immer größer, heller und „doller“ haben will, ist das mal eine schöne Erdung und auch eine tolle Erfahrung, dass einfach nicht gleich langweilig sein muss.
Falls noch Fragen offen sind, bin ich gerne bereit, diese zu beantworten. Auch würde ich mich riesig über Kritik (egal in welche Richtung) freuen und was ich nächstes Mal besser machen könnte.
Viele Grüße,
Frank1984
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