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Kombi [Review] Miboxer C4 4 Slot Lader (Teardown viele Bilder)

Lexel

Flashaholic**
12 Dezember 2016
1.261
1.199
113
Halle (Saale)
Ich habe eine kostenlose Warenprobe dieses Ladegeräts erhalten, um ein eine Rezension zu schreiben.

Tatsächlich wurden mir sogar gleich 2 Ladegeräte mit DHL Express geschickt.
Diese waren in der Umverpackung für 2 Stück, ein Karton des Ladegeräts war leicht beschädigt,
da keine Luftpolsterfolie oder ähnliches zum Schutz vorhanden ist.
IMG_1939.jpg

IMG_1940.jpg
http://www.miboxer.com/eng/p1.html


Der Karton des Ladegeräts enthält:

- Ladegerät
- 230V Euro-Stecker Netzleitung
- AAA Batterie Abstandshalber
- Bedienungsanleitung auf englisch und chinesisch

Die Bedienung ist sehr einfach und recht gut im Manual beschrieben, daher gehe ich nicht weiter darauf ein.

Die technischen Spezifikationen kann man auf der Webseite nachlesen, da die Rezension schon so lang genug ist. http://www.miboxer.com/eng/p1.html

Das Ladegerät lädt alle gängigen Lithium und NiCd/NiMh Akkus, bei NiMh wird bei fast vollen Akku der Ladestrom, für eine bessere Erkennung des Ladeschlusses, verdoppelt.



Vom Design her ähnelt der Lader meinem Nitecore D4 oder Klarus CH4S oder ähnlichen.
IMG_1941.jpg


Das Ladegerät wird über 115/230V oder 12V DC betrieben, jedoch liegt kein KFZ Kabel im Karton bei.

Sehr gut ist der Abstandshalter für AAA Batterien, da diese in anderen Ladern teils in der Luft hängen müssen um Kontakt zu bekommen.
IMG_1945.jpg



Das Ladegerät verfügt über gute Ladeverfahren für Lithium und NiMh.

Das ist der erste Lader der mir bekannt ist, welcher zum Ladeschluss für NiMh einen höheren Ladestrom bei verkürzten Messabständen für eine bessere deltaV Abschaltung hat:
http://www.miboxer.com/eng/img/p1/gif/04.jpg


Das erste was ich gemacht habe ist den Lader aufzuschrauben, um mir das Innenleben genau anzusehen.

Er verfügt über die bekannte Kombination aus Schiene und Schieber mit Zugfeder, wobei alle Teile aus beschichteten Stahl sind,

Kupfer wäre natürlich von Vorteil gewesen, aber der Spannungsfall im Metall ist vernachlässigbar.



Dieses System mit Schieber führt oft zu falschen Spannungsmessungen wie bei meinem Klarus Ch4S, da der Kontaktwiderstand zu hoch sein kann,

selbst wenn die Schiene aus beschichtetem Kupfer ist, diese Konstruktion hier scheint aber an sich eine höheren Anpressdruck zwischen schiene und Schieber zu haben.

Die Konstruktion kann auch die Messung des Innenwiderstands beeinflussen,

da ich eine 60mOhm Batterie einlege und dabei nicht einheitliche Messwerte um 200-490mOhm bekomme, später dazu mehr.
IMG_2033.jpg


Bei direktem verlöten der Batterie ist die Innenwiderstandsmessung absolut zuverlässig.
IMG_2030.jpg


Also habe ich als Erstes die Schiene mit 3 verschiedenen Leiterquerschnitten gebrückt und eine Batterie direkt mit der Platine verlötet.
IMG_1978.jpg



Bei der Zerlegung der Schienen ist mir eine ölige Schicht darauf aufgefallen, zu diesem Zeitpunkt war ich mir nicht sicher, ob das eine Art Kontaktflüssigkeit
oder nur Öl zur Schmierung des Laufes ist, welches den Widerstand zwischen Schiene und Schieber negativ beeinflussen kann und so zu einer zu hohen Spannungsanzeige führt.
IMG_1973.jpg

IMG_1977.jpg



Die Bedienungsanleitung ist nur in Englisch und Chinesisch,
leider ist die Schriftart sehr klein und sehr dünn,
die fett gedruckte Schrift ist noch gut lesbar, aber der Rest ist sehr mühsam zu lesen.
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Das Display kommt mit einer Schutzfolie der zur Erkennung auch markiert ist, damit man diese nicht übersieht und nicht abzieht.
IMG_1948.jpg


Der optische Eindruck des Laders ist besser als beim Klarus Lader, das metallisch glänzende C4 sticht hervor, die Knöpfe sind angenehm weich.
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Das gerät wiegt stolze 285g somit ist er schwerer und auch größer als meine anderen 4 Bucht Ladegeräte.



Das Netzteil hat eine angemessene Filterrung vor dem 230V Stromanschluss, welcher nötig ist für die EMV.
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Auf dieser Seite sieht man gut, dass die Nieder- und Hochspannungsseite nur über den Transformator und einen Sicherheitskondensator verbunden sind und der IC für das SNT einen Kühlkörper hat.
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Der Ausgang der DC Niedervoltseite des Netzteils ist über eine Drossel geführt um hochfrequente Impulse zu filtern.
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Die HS und NS Seiten sind durch eine breite Lücke zwischen den Leiterbahnen getrennt, wo auch gleich das Logo der Firma prangt, gut für die elektrische Sicherheit.
IMG_1959.jpg


Die Hochspannungsseite sieht sehr sauber aus.
IMG_1960.jpg


Die SMD teile sind von einer Setzmaschine an ihre Position geklebt und von Hand gelötet worden.
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Die Platine des Ladeteils ist einseitig bestückt, die Litze zu den Schienen ist dick und gut verlötet.
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Die Zugfedern sind nicht wie bei anderen Ladern verlötet, also besteht auch keine Möglichkeit, dass diese einfach abreißen.
IMG_1965.jpg

IMG_1966.jpg


Die Ladeplatine sieht sehr sauber aus und die Kontakte sind aus beschichtetem Stahl.
IMG_1967.jpg


Die Batteriekontakte haben 2 erhöhte Punkte um mit 14500, 18650 und 26650 zu passen,
für kleine Zellen liegt ein Adapter für 2 Buchten bei, die Geometrie der Kontaktpunkte ist nicht ideal.
IMG_1968.jpg



Die Kontaktpunkte sollten wirklich eine andere Ausführung haben, so dass eine größere Fläche Kontakt zur Batterie hat.

Leider macht das originale Design der Kontakte besonders Probleme mit meinen flattop Akkus welche mit Bronzekontakten ausgestattet sind, also habe ich die Kontakte modifiziert.
IMG_2039.jpg

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Der Mikrokontroller.
IMG_1969.jpg


Auf der rechten Seite sieht man den Kühlkörper des FET für Slot 4 mit Entladefunktion.
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Leider gibt es nur an der Rückseite Schlitze für die Kühlung, der Lader wird nicht zu heiß, jedoch wäre eine bessere Kühlung nicht schlecht.
Bei meinen anderen Ladern sieht man an der Seite zusätzliche Lüftungsdurchbrüche.
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Der Nitecore Charger wirbt sogar mit diesem Design.
d4_en_12.jpg


Die Displayplatine sieht gut aus.
IMG_1972.jpg



Es befindet sich Öl auf den Schiebern, noch weiß ich nicht, ob das positiv oder negativ ist.
IMG_1976.jpg


Der Schieber hat auch zwei erhöhte Kontaktpunkte, diese haben auch eine zu kleine Kontaktfläche für meinen Geschmack, aber nicht so deutlich wie die am Pluspol.
IMG_1975.jpg


Ich habe verschiedene Litzen als Brücke angelötet, um zu sehen wie sich diese zum originalen Lader verhalten.
Die gebrückten scheinen haben immer eine besseren Widerstand, selbst mit 0.25mm² ist der Spannungsfall nur 0,01V bei 800mA.
IMG_2045.jpg

IMG_2044.jpg


Beim unmodifiziertem Lader habe ich bei gutem Kontakt die selbe Spannungsanzeige wie ich auch am Akku messen kann,
jedoch wenn ich die Batterie mehrmals testweise einlege kommt es zu Abweichungen bis zu 0,3V besonders schlimm bei meinen Akkus mit Messingpluspol.
Auf der rechten Seite mit der 0,25mm² Brücke ist die Spannungsanzeige korrekt (alle Zellen hatten die selbe Entladespannung und Kapazität)

Also komme ich zu dem Schluss, dass das Öl an den Schienen elektrisch nicht gut ist.
IMG_2034.jpg



Schlussfolgerung



Positiv:

- hohe Qualität

- gute elektrische Sicherheit und EMV

- kann eine Entladekapazitätsmessung in Slot 4 machen

- einfache Bedienung

- kann alle gängigen Akkus laden

- langsamer Anstieg des Ladestromes

- das Ladegerät verdoppelt bei fast vollen NiMh Akkus den Ladestrom und verkürzest die Messabstände für eine bessere Erkennung der Ladeabschaltung, was neu und gut ist


Negativ:

- Öl zwischen Schiene und Schieber, was zu falschen Spannungsanzeige und zu falschen Messungen des Innenwiderstands führen kann

- die Kontaktpunkte für die Batterie sind zu klein, besonders am Pluspol, was zu einer erhöhten Spannungsfall beim Laden und Entladen führt, führt auch zu falschen Messungen des Innenwiderstands

- keine mAh Messung beim Laden, nur Ladezeit, beides wäre besser

- zu geringen Ladestrom für AA und C NiMh Akkus mit hoher Kapazität, eine automatische Erkennung großer Zellen mit Steigerung auf 800mA wäre gut

- kaum Luftstrom der die Kühlung verbessert, da nur auf der Unterseite Lüftungsschlitze sind, jedoch auf den Seiten keine Öffnungen sind, bei normalen Laden wird er nicht zu heiß



Verbesserungsvorschläge:

- mAh Messung beim Laden

- braucht ein besseres Design der Kontaktpunkte

- NiMh Erkennung hoher Kapazitäten und Erhöhung des Ladestromes auf 800mAh

- kein Öl auf den Schienen und Schieber

- Brücken zwischen Platine und Schieber, wie beim Nitecore D4 Lader

- Kühlschlitze an den Seiten für bessere Luftzirkulation
 

tino79

Flashaholic**
12 Juli 2010
1.681
1.205
113
Gießen
Weitere Recherche = eine der X7-Kit-Schachteln gesucht und geschaut ob der gleiche Lader drin ist nehme ich an ;)
 
  • Danke
Reaktionen: mkr

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
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12.425
113
im Süden
Danke für den ausführlichen Teardown.
das Ladegerät verdoppelt bei fast vollen NiMh Akkus den Ladestrom und verkürzest die Messabstände für eine bessere Erkennung der Ladeabschaltung, was neu und gut ist
Ich frage mich, warum das besser ist, als von vornherein mit hohem Ladestrom zu laden und kurze Messabstände zu verwenden. Dann wären auch die Ladezeiten erträglicher. Klingt für mich eher nach Notlösung, um trotz der mickrigen Ladeströme noch -dV zu erkennen. Oder sie mussten unbedingt irgend etwas anders machen, um sich abzuheben. Vielleicht sogar patentiert?
 

Tobias

Flashaholic**
22 Februar 2011
1.467
692
113
Aachen
Danke für den Test.
Deine EMV-Bewertung basiert aber nur auf dem optischen Eindruck und nicht auf Messungen?
 

Samsung30Q

Stammgast
28 August 2017
65
20
8
Hi, Danke für den Test!
im Bild sehe ich dass du an 2 verschiedene Stellen gelötet hast, welche wäre die bessere Lösung? oder ist es egal?
am anderen Ende ist es direkt mit dem beweglichen Teil verlötet?
 

Anhänge

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Lexel

Flashaholic**
12 Dezember 2016
1.261
1.199
113
Halle (Saale)
Am ende mit bewerglichen Slider angelötet
An der Treiberplatine ist es egal, alle unteren Stellen sind direkt mit Masse verbunden
 

Samsung30Q

Stammgast
28 August 2017
65
20
8
Danke dir, ich habe jetzt so gelötet wie du es gemacht hat, der Lader stoppt meine Akkus bei 4.07 Volt, sind neue. Also wird es immer noch zu viel Spannung erkannt, stört mich nicht aber dann kann ich die Akkus nie auf 100% aufladen
 

slowmo

Flashaholic*
21 Februar 2010
354
57
28
Rhein-Main /Hessen
hi, habe auch den C4 gekauft. Hatte das Review hier gelesen und am Slot3 immer leicht andere Innenwiderstandswerte als bei den anderen Slots.
Also mal die Slider so mit Kabel verlötet wie oben in den Bildern, also 0,75er und durch die Federn gesteckt.
Bei mir slidet dann aber nix mehr bzw nicht mehr so schön, 3-4x das Gehäuse geöffnet und Kabel anders verlegt. Bringt nix!
Habe jetzt das Kabel an der Schiene angelötet (wo auch schon ein Kabel angelötet ist), jetzt slidet es gut aber die Kabel kommen jetzt durch den Schlitz nach oben raus, also hinter dem Slider... Keine Ahnung was ich falsch gemacht habe
 

Lexel

Flashaholic**
12 Dezember 2016
1.261
1.199
113
Halle (Saale)
hi, habe auch den C4 gekauft. Hatte das Review hier gelesen und am Slot3 immer leicht andere Innenwiderstandswerte als bei den anderen Slots.
Also mal die Slider so mit Kabel verlötet wie oben in den Bildern, also 0,75er und durch die Federn gesteckt.
Bei mir slidet dann aber nix mehr bzw nicht mehr so schön, 3-4x das Gehäuse geöffnet und Kabel anders verlegt. Bringt nix!
Habe jetzt das Kabel an der Schiene angelötet (wo auch schon ein Kabel angelötet ist), jetzt slidet es gut aber die Kabel kommen jetzt durch den Schlitz nach oben raus, also hinter dem Slider... Keine Ahnung was ich falsch gemacht habe

also man sollte da schon maximal 0,25mm² oder 0,35mm² nehmen
sliden tut das ohne Probleme, ich vermute mal dass 0,75mm2 einfach zu dick ist