Review EAGTAC MX3T-C mit 4x Luminus SFT40 LED
Vorwort
Hallo Leuchtlinge!
Ich mag ja Taschenlampen mit hoher Reichweite, viel Output und langer Laufzeit (wow, gleich drei Wünsche auf einmal). Was ich - zumindest zum mitnehmen- weniger mag, sind große, sperrige Lampen. Kleine Lampen erfüllen aber nicht alle meine Wünsche gleichzeitig. Ein echtes Dilemma …
Nachdem ich die Manker MK38 -aufgrund ihrer begrenzten Jackentaschen-Kompatibilität letztlich fast gar nicht benutzt habe, und mir selbst die EC06 meist zu groß und zu schwer zum mitnehmen ist, wollte ich es daher nochmal in der 3x 18650 Klasse probieren.
Die Eagtac MX3T-C in der SFT40 Version ist mir bereits im Frühjahr ins Auge gestochen. ~200€ für diese „graue“ Lampenmaus und nochmal fast 30€ extra für den Edelstahl Bezel haben mich aber dann doch lange von dieser Lampe abgehalten. Die Aussicht auf ein -für meine Jacken- noch jackentaschen-taugliches Modell mit richtig gutem UI, einem ordentlich geregelten und effizienten Treiber und -nicht zuletzt- ordentlich Throw mit ausreichend Spill in rund einem Pfund kompakter Lampe, haben mich nun aber -letztendlich- doch weich werden lassen.
Ich habe die Lampe regulär -ohne irgendwelche Vorteile- bei einem deutschen Händler erworben.
Ausstattung/Zubehör
Serienmäßige Ausstattung
Optional gekauftes Zubehör
Die MX3T-C kommt optisch sehr schlicht und unauffällig daher. Lediglich die beiden Schalter ziehen den Blick auf sich.
Mit der -leider- optionalen Edelstahl Bezel finde ich sie optisch erheblich gefälliger.
(Tailstand ist -dank des versenkten Endkappen Schalters- problemlos möglich und stabil)
Technische Daten (Herstellerangaben, eigene Werte in Klammern):
(schönes Detail: das Innengewinde ist mit einer kleinen Plastikschraube verschlossen)
Verarbeitung/Haptik
Die Verarbeitung ist tadellos. Es stören keine scharfen Kanten, die Anodisierung ist fehlerfrei. Das Tailcap Gewinde läuft weich und ohne Spiel. Die Druckpunkte der Schalter sind sauber und ausreichend schwergängig, damit sich die Lampe nicht zufällig einschaltet. Das Knurling könnte etwas griffiger sein. Vor allem, da auch serienmäßig keine Lanyard Befestigungsmöglichkeit gibt. Man kann sich da -dank des vorhandenen Gewindes im Gehäuse- aber ggf. mit einen Schraub-Öse behelfen.
Insgesamt löst die Haptik aber bei mir keine Begeisterungsstürme aus. Das liegt wohl an dem m.E. sehr altbacken wirkenden Design. Sie versprüht den gleichen Charme wie meine uralte Solarstorm T3.
(die LEDs sind ordentlich zentriert, auch wenn das durch Spiegelungen und Schatten hier anders wirkt)
Bedienung
Das UI ist m.E. genauso einfach wie durchdacht! Es gibt 5 Helligkeitsmodi, angeblich 3 Aux Modi (ich habe bisher nur den Strobe „gefunden“) und eine Batteriestand-Anzeige - fertig. Die Helligkeitsstufen haben keine Bezeichnungen wie „Turbo“ o.ä. . Sie werden schlicht mit 100%, 40%, 18%, 8% und 0,5% bezeichnet, was ziemlich selbsterklärend ist.
Der schwarze Seiten- und der Heckschalter funktionieren identisch:
0,5 ist übrigens tatsächlich eher 2% und damit m.E. kein so ganz „richtiges“ Low. Da ich eine Lampe dieses Kalibers aber eh immer in Kombination mit einer flutigen Cliplampe benutze, stört mich das nicht.
Beim einschalten, bei Akkuzustandsänderungen und beim wechseln der Leuchtstufen blinkt eine blaue LED im weißen Schalter die verbleibende Akkukapazität aus:
Eine Tastensperre scheint es nicht zu geben. Ein Tailcap Lockout ist aber möglich.
Temperaturregelung
Laut Anleitung hat die MX3T-C eine Temperaturregelung. Diese soll verhindern, dass die Lampe sich auf mehr als 60 Grad aufheizt.
Ca. 30 Sekunden nach Einschalten auf Maximum beginnt die Lampe leicht abzudimmen, auf etwa 80% der Starthelligkeit. Nach ca. 3 Minuten wird deutlich abgedimmt, offensichtlich auf die 40% Stufe. Am Lampenkopf sind dann 55 Grad messbar, das Batterierohr ist dabei nur lauwarm. Mit aktiver Kühlung landet man nach 3 Minuten ebenfalls bei 40% und recht kühlem Lampenkopf. Die Lampe erhöht danach nicht mehr selbsttätig die Helligkeit, manuelles hochschalten ist aber kein Problem.
Startet man übrigens bei noch heißer Lampe nochmal die höchste Stufe bekommt man für ca 1-1,5 Minuten ca. 80% Leistung bevor Regelung wieder auf 40% gedimmt hat. Beim dritten mal verhält sie sich genauso. Ich habe danach 76 Grad am Lampenkopf gemessen und auf weitere Versuche diesbezüglich verzichtet. Nach Abkühlung auf ca. 50 Grad stand beim Einschalten wieder die volle Helligkeit von 100% zur Verfügung.
Hier scheint also eine Art Mix aus Temperaturregelung und Zeitsteuerung am Werk zu sein.
Akkus
Die mitgelieferten Eagtac Akkus haben eine Nennkapazität von 3.400 mAh und eine Schutzschaltung gegen Kurzschluss, sowie Über- und Tiefentladung. Sie kamen mit unterschiedlichen Ladezuständen an (3,84V, 3,96V und 4,08V). Das ist insofern ärgerlich, da in der Anleitung ausdrücklich darauf hingewiesen wird, die Akkus satzweise zu verwenden und auf gleichen Ladezustand zu achten ist. Da sollte sich Eagtac mal selbst ein Beispiel dran nehmen!
Ich habe die Akkus im Vapcell S4+ geladen und nach dem ersten Laufzeittest von ~2,9V auf 4,2V geladen. Es wurden laut S4+ 2x ~3.100 mAh und 1x ~3.040 mAh rein geladen.
Die Anleitung verlangt klar die Verwendung geschützter Akkus. Alles andere passiert also auf eigene Gefahr. Ungeschützte Akkus sind auch zu kurz und funktionieren daher eh nur mit einem Spacer/ Magneten zur Verlängerung. Der Ladestrom wird bei 4,20V abgeschaltet und bei 3V schaltet sich die Lampe aus. Daher ist die Verwendung ungeschützter Akkus durch kundige Nutzer aber im Notfall m.E. durchaus möglich.
USB-Anschluss
Der USB-Anschluss lädt via USB-A auf USB-C Kabel am Anker Atom lll slim Ladegerät mit gemessenen 5V/~2,2A. Bei Direktverbindung USB-C-C habe ich ebenfalls 5V, aber in der Spitze bis zu knapp 3A gemessen. Der Ladevorgang beginnt bei mir am USB-C Ladeanschluss aber erst nach kurzem Tailcap Lockout und wieder fest ziehen (?).
Der Stand der Aufladung wird durch die blaue LED im weißen Schalter angezeigt:
Es gibt auch eine Powerbank Funktion. Mein iPhone lädt mit 5V 1,5A auf. Das iPad reagiert nicht auf die „Powerbank“ . Ansonsten habe ich mich nicht näher damit befasst.
Die Ladezeit in der Lampe habe ich an USB-C mit 3:40 h gemessen.
Sonstiges:
Das Zubehörgewinde ist sehr nützlich zur Stativmontage, zur Montage eines Griffs, oder ggf. einer Öse für einen Lanyard
Schön ist anders, aber nützlich ist das Zubehör schon.
Mit dem deutlich kleineren 3/8“ auf 1/4“ Adapter, der z.B. beim Griff der MF01X beiliegt, geht es optisch dezenter zur Sache. Man muss dann nur aufpassen, dass man sich nicht den Lampenkopf zerkratzt.
Die optionalen Farbfilter werden einfach aufgesteckt und halten bei beiden Bezelvarianten gut.
Es handelt sich um reine Farbfilter, ohne Diffusorfunktion. ein farbloser Diffusor ist separat erhältlich. Eine eingebaute Feder hält den offenen Filter vom selbsttätigen zuklappen ab.
Die kleine Plastikschraube zum Schutz des Gewindes finde ich sehr praktisch.
Das Holster schützt nicht den Lampenkopf, ist aber sehr stabil und fest. So kann die Lampe sicher darin „einrasten“.
Laufzeitdiagramm
100%, Ventilator gekühlt
30 Sekunden nach Einschalten auf Maximum beginnt die (mit einem kleinen Ventilator gekühlte) Lampe leicht abzudimmen, auf etwa 80% der Starthelligkeit. Nach ca. 3 Minuten wird deutlich abgedimmt, offensichtlich auf die 40% Stufe. Am Lampenkopf sind dann <40 Grad Grad messbar, das Batterierohr ist nur lauwarm.
Die Lampe erhöht danach nicht mehr selbsttätig die Helligkeit, manuelles hochschalten ist aber kein Problem. Dann wird die Lampe aber ggf. deutlich heißer (s. Abschnitt „Temperaturregelung“)
Nach 1:24h (mit mehreren kurzen Turbo-Tests dazwischen), schaltete sich die MX3T-C herunter auf Stufe eins. Hochschalten war noch kurzzeitig möglich, dann erfolgte eine komplette Selbstabschaltung. Nach dem wieder einschalten, hochschalten und der nächsten Selbstabschaltung war erstmal für einige Sekunden kein einschalten mehr möglich. Ich habe den Laufzeittest dann beendet und noch 2,92V in allen drei Akkus gemessen.
40% ungekühlt
Bei der ungekühlten Lampe ist - mit zunehmender Temperatur- ein leichter Rückgang des Luxwertes zu beobachten. Eine kurze leichte Kühlung des Kopfs sorgt sofort für einen leichten Anstieg des Luxwertes.
Nach 20 Minuten (im unbelüfteten Innenraum bei 18 Grad) messe ich 50 Grad am Lampenkopf.
Nach 30 Minuten messe ich 54 Grad am Lampenkopf und 44 Grad am Batterierohr.
Nach 40/60/80 Minuten und je ~58/48 Grad habe ich je für fünf Minuten einen -auf niedriger Stufe laufenden- kleinen Ventilator zugeschaltet, um nicht ggf. ungewollt noch in eine deutliche Drosselung zu laufen und die Zeitmessung dadurch zu sehr zu verfälschen. Ich denke, bei den bis dahin ermittelten Werten kann man der 40% Stufe unter Praxisbedingungen durchaus eine “Dauerbetriebsfestigkeit„ attestieren.
Ab etwa 1:30 h konnte der 40% Output nicht mehr gehalten werden und bei 1:34 h hat die Lampe in den 0,5% Modus zurück geschaltet. Test beendet, Akkus bei 2,95V
100% ungekühlt
Die “Dimmkurve“ bei 100% ungekühlt ist fast identisch zur gekühlten. Nach 3 Minuten sind die ~40% Output erreicht und knapp 55 Grad am Lampenkopf messbar. Da die Lampe ja nicht mehr hoch schaltet und die 40% Kurve bereits oben beschrieben ist, habe ich den Test hier abgebrochen.
Die angegebene Helligkeit von 6.000 OTF Lumen bei 100% kommt im CB-Vergleich mit meiner -mit ~14.000 Lumen gemessenen Referenz MF01S- ziemlich gut hin.
Übrigens: Auch mit leerer werdenden Akkus ist in der höchsten Stufe ganz kurz fast noch volle Leistung vorhanden (ca. 3-4 Sekunden, dann schaltet die Lampe herunter, da vermutlich die Batterien nicht mehr genügend Leistung zur Verfügung stellen können) (kurzzeitig hatte ich >160 kLux bei 3,3 Volt gemessen!)
Beamshots
Die Kandidaten v.l.: Solarstorm T3 mod, Astrolux EC06 mod, Eagtac MX3T-C, Wildtrail WT3M mod, Wildtrail WT1M mod, Haikelite HK04
Die Drei als GIF
Zum Vergleich noch ein paar andere Kandidaten:
Und als Gast war dann noch die gute alte MF01S dabei:
Da ich die MK38 zwischenzeitlich wieder verkauft habe, kann ich leider keinen direkten Vergleich anbieten. Ich habe aber noch einen Vergleichs-Beamshot der oben verwendeten EC06 zur MK38 mit SFT40 und SMO Reflektor). Das hilft vielleicht, die MX3-C zur MK38 halbwegs einzuordnen.
Fazit
Der Gedanke der „grauen Maus“, der mir beim ersten Anblick der Lampe in den Sinn kam, hat sich schnell verflüchtigt. Mit der Edelstahl Bezel ist die MX3T-C optisch in Ordnung, und was sie technisch leistet, finde ich gelungen und sehr überzeugend.
Das Lichtbild mit den SFT40 LEDs geht -wie erhofft- in die Richtung der MK38/SFT40 und meiner EC06/SFT40. Etwas weniger brachial, aber immer noch sehr beeindruckend, und dabei noch recht kompakt.
Dass sie bei der Temperaturregelung -bei wiederholter Aktivierung der maximalen Leistung- nicht ganz so schnell und harsch eingreift, finde ich gut. Immerhin hatte ich ja bei der Laufzeitmessung den Eindruck, dass bei ausreichender Kühlung die 100% Stufe noch einige Zeit länger laufen könnte. Da kriegt der geneigte Flashie bei Bedarf mit etwas Nachhilfe dann doch noch eine Portion Dragster Feeling
Was mir gut gefällt:
Bedienung/UI
Regelung
Reichweite
Lieferumfang
Was mir weniger gut gefällt:
Akkus wurden mit unterschiedlichen Spannungen geliefert
Nicht 100%ig kompatibel zum USB-C Ladeprotokoll
Kein „herunterschalten“ der Modi möglich
Beschreibung hinsichtlich Aux-Modes ungenau
Danke für‘s Lesen bis ganz hier unten
Vorwort
Hallo Leuchtlinge!
Ich mag ja Taschenlampen mit hoher Reichweite, viel Output und langer Laufzeit (wow, gleich drei Wünsche auf einmal). Was ich - zumindest zum mitnehmen- weniger mag, sind große, sperrige Lampen. Kleine Lampen erfüllen aber nicht alle meine Wünsche gleichzeitig. Ein echtes Dilemma …
Nachdem ich die Manker MK38 -aufgrund ihrer begrenzten Jackentaschen-Kompatibilität letztlich fast gar nicht benutzt habe, und mir selbst die EC06 meist zu groß und zu schwer zum mitnehmen ist, wollte ich es daher nochmal in der 3x 18650 Klasse probieren.
Die Eagtac MX3T-C in der SFT40 Version ist mir bereits im Frühjahr ins Auge gestochen. ~200€ für diese „graue“ Lampenmaus und nochmal fast 30€ extra für den Edelstahl Bezel haben mich aber dann doch lange von dieser Lampe abgehalten. Die Aussicht auf ein -für meine Jacken- noch jackentaschen-taugliches Modell mit richtig gutem UI, einem ordentlich geregelten und effizienten Treiber und -nicht zuletzt- ordentlich Throw mit ausreichend Spill in rund einem Pfund kompakter Lampe, haben mich nun aber -letztendlich- doch weich werden lassen.
Ich habe die Lampe regulär -ohne irgendwelche Vorteile- bei einem deutschen Händler erworben.
Ausstattung/Zubehör
Serienmäßige Ausstattung
- MX3T-C Lampe mit schwarzer Alu-Bezel
- 3x geschützte 18650 Akkus mit je 3.400 mAh
- Holster
- Englische Bedienungsanleitung
- Deutsche Bedienungsanleitung
- Garantiekarte
- USB-A auf USB-C Ladkabel
- 3/8“ auf 1/4“ Gewindeadapter
- 3/8“ Plastik Gewindeschutz (bei Lieferung eingeschraubt im Gewinde der Lampe)
- USB-C auf USB-A Adapter
- Ersatz USB-Gummiadeckung
- 2 Ersatz O-Ringe
Optional gekauftes Zubehör
- Edelstahl Bezel
- Aufsteck-Farbfilter Gelb
Die MX3T-C kommt optisch sehr schlicht und unauffällig daher. Lediglich die beiden Schalter ziehen den Blick auf sich.
Mit der -leider- optionalen Edelstahl Bezel finde ich sie optisch erheblich gefälliger.
(Tailstand ist -dank des versenkten Endkappen Schalters- problemlos möglich und stabil)
Technische Daten (Herstellerangaben, eigene Werte in Klammern):
- 4x Lumius SFT40 LED
- 6.000 ANSI Lumen
- Länge 142mm (mit Edelstahl Bezel 147 mm)
- Kopfdurchmesser 62mm
- Gehäusedurchmesser 46mm
- Gewicht 490gr. incl. Akkus (gemessen ~530gr.)
- IPX-8
- 5 Leuchtstufen 6.000/2.400/1.080/480/30 Lumen (6.000/2.400/1.300/450/120 Lumen)
- (Reichweite ~850 Meter)
- SMO Reflektoren
- (3/8“ Innengewinde im Gehäuse)
- (~7.000K und CRI70 bei 40%)
- (~7.600K und CRI72 bei 100%)
(schönes Detail: das Innengewinde ist mit einer kleinen Plastikschraube verschlossen)
Verarbeitung/Haptik
Die Verarbeitung ist tadellos. Es stören keine scharfen Kanten, die Anodisierung ist fehlerfrei. Das Tailcap Gewinde läuft weich und ohne Spiel. Die Druckpunkte der Schalter sind sauber und ausreichend schwergängig, damit sich die Lampe nicht zufällig einschaltet. Das Knurling könnte etwas griffiger sein. Vor allem, da auch serienmäßig keine Lanyard Befestigungsmöglichkeit gibt. Man kann sich da -dank des vorhandenen Gewindes im Gehäuse- aber ggf. mit einen Schraub-Öse behelfen.
Insgesamt löst die Haptik aber bei mir keine Begeisterungsstürme aus. Das liegt wohl an dem m.E. sehr altbacken wirkenden Design. Sie versprüht den gleichen Charme wie meine uralte Solarstorm T3.
(die LEDs sind ordentlich zentriert, auch wenn das durch Spiegelungen und Schatten hier anders wirkt)
Bedienung
Das UI ist m.E. genauso einfach wie durchdacht! Es gibt 5 Helligkeitsmodi, angeblich 3 Aux Modi (ich habe bisher nur den Strobe „gefunden“) und eine Batteriestand-Anzeige - fertig. Die Helligkeitsstufen haben keine Bezeichnungen wie „Turbo“ o.ä. . Sie werden schlicht mit 100%, 40%, 18%, 8% und 0,5% bezeichnet, was ziemlich selbsterklärend ist.
Der schwarze Seiten- und der Heckschalter funktionieren identisch:
- Ein kurzer Click schaltet die Lampe auf Maximum ein- bzw. aus.
- Langes drücken aktiviert jederzeit 100% Momentlicht für die Dauer des gedrückt haltens. Anschließend schaltet die Lampe zurück in den zuletzt genutzt en Modus, bzw. wieder aus.
- ein Doppelclick mit gedrückt halten des zweiten Clicks aktiviert den Strobe für die Dauer des gedrückt haltens
0,5 ist übrigens tatsächlich eher 2% und damit m.E. kein so ganz „richtiges“ Low. Da ich eine Lampe dieses Kalibers aber eh immer in Kombination mit einer flutigen Cliplampe benutze, stört mich das nicht.
Beim einschalten, bei Akkuzustandsänderungen und beim wechseln der Leuchtstufen blinkt eine blaue LED im weißen Schalter die verbleibende Akkukapazität aus:
- 4x blinken >80%
- 3x blinken 50-80%
- 2x blinken 20-50%
- 1x blinken <20%
Eine Tastensperre scheint es nicht zu geben. Ein Tailcap Lockout ist aber möglich.
Temperaturregelung
Laut Anleitung hat die MX3T-C eine Temperaturregelung. Diese soll verhindern, dass die Lampe sich auf mehr als 60 Grad aufheizt.
Ca. 30 Sekunden nach Einschalten auf Maximum beginnt die Lampe leicht abzudimmen, auf etwa 80% der Starthelligkeit. Nach ca. 3 Minuten wird deutlich abgedimmt, offensichtlich auf die 40% Stufe. Am Lampenkopf sind dann 55 Grad messbar, das Batterierohr ist dabei nur lauwarm. Mit aktiver Kühlung landet man nach 3 Minuten ebenfalls bei 40% und recht kühlem Lampenkopf. Die Lampe erhöht danach nicht mehr selbsttätig die Helligkeit, manuelles hochschalten ist aber kein Problem.
Startet man übrigens bei noch heißer Lampe nochmal die höchste Stufe bekommt man für ca 1-1,5 Minuten ca. 80% Leistung bevor Regelung wieder auf 40% gedimmt hat. Beim dritten mal verhält sie sich genauso. Ich habe danach 76 Grad am Lampenkopf gemessen und auf weitere Versuche diesbezüglich verzichtet. Nach Abkühlung auf ca. 50 Grad stand beim Einschalten wieder die volle Helligkeit von 100% zur Verfügung.
Hier scheint also eine Art Mix aus Temperaturregelung und Zeitsteuerung am Werk zu sein.
Akkus
Die mitgelieferten Eagtac Akkus haben eine Nennkapazität von 3.400 mAh und eine Schutzschaltung gegen Kurzschluss, sowie Über- und Tiefentladung. Sie kamen mit unterschiedlichen Ladezuständen an (3,84V, 3,96V und 4,08V). Das ist insofern ärgerlich, da in der Anleitung ausdrücklich darauf hingewiesen wird, die Akkus satzweise zu verwenden und auf gleichen Ladezustand zu achten ist. Da sollte sich Eagtac mal selbst ein Beispiel dran nehmen!
Ich habe die Akkus im Vapcell S4+ geladen und nach dem ersten Laufzeittest von ~2,9V auf 4,2V geladen. Es wurden laut S4+ 2x ~3.100 mAh und 1x ~3.040 mAh rein geladen.
Die Anleitung verlangt klar die Verwendung geschützter Akkus. Alles andere passiert also auf eigene Gefahr. Ungeschützte Akkus sind auch zu kurz und funktionieren daher eh nur mit einem Spacer/ Magneten zur Verlängerung. Der Ladestrom wird bei 4,20V abgeschaltet und bei 3V schaltet sich die Lampe aus. Daher ist die Verwendung ungeschützter Akkus durch kundige Nutzer aber im Notfall m.E. durchaus möglich.
USB-Anschluss
Der USB-Anschluss lädt via USB-A auf USB-C Kabel am Anker Atom lll slim Ladegerät mit gemessenen 5V/~2,2A. Bei Direktverbindung USB-C-C habe ich ebenfalls 5V, aber in der Spitze bis zu knapp 3A gemessen. Der Ladevorgang beginnt bei mir am USB-C Ladeanschluss aber erst nach kurzem Tailcap Lockout und wieder fest ziehen (?).
Der Stand der Aufladung wird durch die blaue LED im weißen Schalter angezeigt:
- 1x blinken <50%
- 2x blinken 50-75%
- 3x blinken >75%
- Dauerleuchten 100%, laden beendet
Es gibt auch eine Powerbank Funktion. Mein iPhone lädt mit 5V 1,5A auf. Das iPad reagiert nicht auf die „Powerbank“ . Ansonsten habe ich mich nicht näher damit befasst.
Die Ladezeit in der Lampe habe ich an USB-C mit 3:40 h gemessen.
Sonstiges:
Das Zubehörgewinde ist sehr nützlich zur Stativmontage, zur Montage eines Griffs, oder ggf. einer Öse für einen Lanyard
Schön ist anders, aber nützlich ist das Zubehör schon.
Mit dem deutlich kleineren 3/8“ auf 1/4“ Adapter, der z.B. beim Griff der MF01X beiliegt, geht es optisch dezenter zur Sache. Man muss dann nur aufpassen, dass man sich nicht den Lampenkopf zerkratzt.
Die optionalen Farbfilter werden einfach aufgesteckt und halten bei beiden Bezelvarianten gut.
Es handelt sich um reine Farbfilter, ohne Diffusorfunktion. ein farbloser Diffusor ist separat erhältlich. Eine eingebaute Feder hält den offenen Filter vom selbsttätigen zuklappen ab.
Die kleine Plastikschraube zum Schutz des Gewindes finde ich sehr praktisch.
Das Holster schützt nicht den Lampenkopf, ist aber sehr stabil und fest. So kann die Lampe sicher darin „einrasten“.
Laufzeitdiagramm
100%, Ventilator gekühlt
30 Sekunden nach Einschalten auf Maximum beginnt die (mit einem kleinen Ventilator gekühlte) Lampe leicht abzudimmen, auf etwa 80% der Starthelligkeit. Nach ca. 3 Minuten wird deutlich abgedimmt, offensichtlich auf die 40% Stufe. Am Lampenkopf sind dann <40 Grad Grad messbar, das Batterierohr ist nur lauwarm.
Die Lampe erhöht danach nicht mehr selbsttätig die Helligkeit, manuelles hochschalten ist aber kein Problem. Dann wird die Lampe aber ggf. deutlich heißer (s. Abschnitt „Temperaturregelung“)
Nach 1:24h (mit mehreren kurzen Turbo-Tests dazwischen), schaltete sich die MX3T-C herunter auf Stufe eins. Hochschalten war noch kurzzeitig möglich, dann erfolgte eine komplette Selbstabschaltung. Nach dem wieder einschalten, hochschalten und der nächsten Selbstabschaltung war erstmal für einige Sekunden kein einschalten mehr möglich. Ich habe den Laufzeittest dann beendet und noch 2,92V in allen drei Akkus gemessen.
40% ungekühlt
Bei der ungekühlten Lampe ist - mit zunehmender Temperatur- ein leichter Rückgang des Luxwertes zu beobachten. Eine kurze leichte Kühlung des Kopfs sorgt sofort für einen leichten Anstieg des Luxwertes.
Nach 20 Minuten (im unbelüfteten Innenraum bei 18 Grad) messe ich 50 Grad am Lampenkopf.
Nach 30 Minuten messe ich 54 Grad am Lampenkopf und 44 Grad am Batterierohr.
Nach 40/60/80 Minuten und je ~58/48 Grad habe ich je für fünf Minuten einen -auf niedriger Stufe laufenden- kleinen Ventilator zugeschaltet, um nicht ggf. ungewollt noch in eine deutliche Drosselung zu laufen und die Zeitmessung dadurch zu sehr zu verfälschen. Ich denke, bei den bis dahin ermittelten Werten kann man der 40% Stufe unter Praxisbedingungen durchaus eine “Dauerbetriebsfestigkeit„ attestieren.
Ab etwa 1:30 h konnte der 40% Output nicht mehr gehalten werden und bei 1:34 h hat die Lampe in den 0,5% Modus zurück geschaltet. Test beendet, Akkus bei 2,95V
100% ungekühlt
Die “Dimmkurve“ bei 100% ungekühlt ist fast identisch zur gekühlten. Nach 3 Minuten sind die ~40% Output erreicht und knapp 55 Grad am Lampenkopf messbar. Da die Lampe ja nicht mehr hoch schaltet und die 40% Kurve bereits oben beschrieben ist, habe ich den Test hier abgebrochen.
Die angegebene Helligkeit von 6.000 OTF Lumen bei 100% kommt im CB-Vergleich mit meiner -mit ~14.000 Lumen gemessenen Referenz MF01S- ziemlich gut hin.
Übrigens: Auch mit leerer werdenden Akkus ist in der höchsten Stufe ganz kurz fast noch volle Leistung vorhanden (ca. 3-4 Sekunden, dann schaltet die Lampe herunter, da vermutlich die Batterien nicht mehr genügend Leistung zur Verfügung stellen können) (kurzzeitig hatte ich >160 kLux bei 3,3 Volt gemessen!)
Beamshots
Die Kandidaten v.l.: Solarstorm T3 mod, Astrolux EC06 mod, Eagtac MX3T-C, Wildtrail WT3M mod, Wildtrail WT1M mod, Haikelite HK04
Die Drei als GIF
Zum Vergleich noch ein paar andere Kandidaten:
Und als Gast war dann noch die gute alte MF01S dabei:
Da ich die MK38 zwischenzeitlich wieder verkauft habe, kann ich leider keinen direkten Vergleich anbieten. Ich habe aber noch einen Vergleichs-Beamshot der oben verwendeten EC06 zur MK38 mit SFT40 und SMO Reflektor). Das hilft vielleicht, die MX3-C zur MK38 halbwegs einzuordnen.
Fazit
Der Gedanke der „grauen Maus“, der mir beim ersten Anblick der Lampe in den Sinn kam, hat sich schnell verflüchtigt. Mit der Edelstahl Bezel ist die MX3T-C optisch in Ordnung, und was sie technisch leistet, finde ich gelungen und sehr überzeugend.
Das Lichtbild mit den SFT40 LEDs geht -wie erhofft- in die Richtung der MK38/SFT40 und meiner EC06/SFT40. Etwas weniger brachial, aber immer noch sehr beeindruckend, und dabei noch recht kompakt.
Dass sie bei der Temperaturregelung -bei wiederholter Aktivierung der maximalen Leistung- nicht ganz so schnell und harsch eingreift, finde ich gut. Immerhin hatte ich ja bei der Laufzeitmessung den Eindruck, dass bei ausreichender Kühlung die 100% Stufe noch einige Zeit länger laufen könnte. Da kriegt der geneigte Flashie bei Bedarf mit etwas Nachhilfe dann doch noch eine Portion Dragster Feeling
Was mir gut gefällt:
Bedienung/UI
Regelung
Reichweite
Lieferumfang
Was mir weniger gut gefällt:
Akkus wurden mit unterschiedlichen Spannungen geliefert
Nicht 100%ig kompatibel zum USB-C Ladeprotokoll
Kein „herunterschalten“ der Modi möglich
Beschreibung hinsichtlich Aux-Modes ungenau
Danke für‘s Lesen bis ganz hier unten
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