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Review: ArmyTek Viking S 109.11

walter01

Ehrenmitglied
12 August 2011
16.095
5.821
113
Raum Karlsruhe, BW
In meinem vierten Review hier im Forum möchte ich euch die ArmyTek Viking S 109.11 Black vorstellen.

Die Viking S wird in einem für Armytek üblichen robusten Pappkarton geliefert, der die Lampe samt Zubehör für den Transport sicher verwahrt. Ich persönlich finde die Verpackung absolut ausreichend und nicht zu übertrieben wie die ein oder andere Koffervariante manch anderer Hersteller.

img_6382-lampe-und-zunaikg.jpg


Der Inhalt besteht neben der Lampe aus folgendem Zubehör:
- ein Holster
- ein Nylon-Lanyard
- kurze Bedienanleitung in English (Din A5, doppelseitig)
- 2x Ersatz O-Ringe
- 1x Ersatzclicky für tailcap-Schalter
- 1x Clip

Die doppelseitige Bedienungsanleitung ist zwar in English, aber sehr übersichtlich und gut strukturiert.
Den Inhalt bildet oft die inhaltliche Vorlage für die ein oder andere deutschsprachige Vorstellung der Lampe.
Ich werde das hier aber im Reveiw nicht nochmal übersetzen und wiederholen, sondern mich weitgehend auf meine eigenen Messungen, Beobachtungen und Eindrücke beschränken.

Trotzdem sollen der Vollständigkeit wegen zuerst noch ein paar technische Daten des Herstellers genannt werden:
- CREE XP-G R5 LED
- Spot-/Spillwinkel: 5° / 24° oder 36°
- Leuchstufen und Laufzeiten (mit 18650 NCR 2.900 mAh / 2x CR123)
- 500 Lm (1.5A) / 3 Std. 20 min / 1 Std. 50 min
- 240 Lm (600mA) / 5 Std. 25 min / 3 Std. 30 min
- 85 Lm (200mA) / 15 Std. 30 min / 9 Std. 30 min
- 7 Lm (20mA) / 135 Std./ 100 Std.
- Speziell entwickelter Reflektor für optimale Reichweite und Lichtausbeute
- Energieversorgung: 2 x CR123, 2xRCR123, 1 x 18650
- Länge: 15,5 cm
- Durchmesser Lampenkopf: 3,9 cm
- Durchmesser Batterierohr: 2,54 cm
- Gewicht: 135 Gramm (ohne Akku)
- Wasserdicht nach IPX-8
- Anodisierung nach HA Type III
- Reichweite: über 300 Meter
- Ultra-transparente und vergütete Linse mit Anti-Reflex-Beschichtung
- besonders gut geschützte Elektronik für den Einsatz unter härtesten Bedingungen

Der erste Eindruck und Verarbeitung

Die Lampe ist in einem schönen satten schwarz und wirkt auf den ersten Blick auf mich schnörkellos elegant.
Sie macht einen sehr kompakten und robusten Eindruclk.
Der vormontoerte Combatring ist aus einem festen Gummimaterial, sehr griffig und ist zusätzlich ein guter Rollschutz,
da die Lampe ansonsten "rund" ist, also ohne Ecken auskommt.

img_6385-lampe-querwjd3w.jpg


Auf dem Bild unten kann man ganz gut erkennen, dass der Clicky hinten etwas rausschaut, d.h. als "Kerze" kann man die Lampe nicht verwenden. Abhilfe kann man sich hier mit dem Combatring schaffem, in dem man diesen abzieht und hinter auf den tailcap steckt. Mir ist das aber zu fummelig.

img_6386-lampe-hochgzczp.jpg


Die Verarbeitung ist tadellos, die Gewinde (oder besser das einzige am tailcap) laufen geschmeidig und sind recht stark mit dem speziellen Nyogel gefettet. Wie man beim Zerllegen der Lampe gut erkennen kann, sind ist das Batterierohr sowohl auf der Seite zum Lampenkopf als auch am tailcap mit 2 O-Ringen abgedichtet. Die Anodisierung lässt keine Fehler erkennen. Zur zusätzlichen Absicherung der Lampe gegen mechanische Beschädigung auch im rauhen Alltag ist am Bezel vorne als auch am tailcap hinten als Abschluss je ein zusäzlicher Metallring verbaut, der durch eine Titaniumbeschichtung nochmal um den Faktor 10 härter ist.

img_6390-kopf-batterio5id6.jpg


User-Interface

Das UI ist einfach und intuitiv gestaltet und Armytek hat bei diesem Modell auf die umfangreichen Programmierungsmöglichkeiten, die es noch bei der Predator gab, verzichtet.

Die Lampe läuft in zwei Modes oder wie es bei Armytek heißt "Lines":

Wenn man den Lampenkopf fest zieht, ist man im ersten Mode/Line:
- Die Lampe kann jetzt am tailcap mit einem festen Klick ein- und ausgeschaltet werden
- Die Lampe läuft immer im höchsten Leuchtstufe "MAX".
- Zusätzlich hat man durch leichten Anpressen des Schalters ein Momentlicht

Wenn man den Lampenkopf etwas lockert, ist man im zweiten Mode/Line::
- Die Lampe wird wieder am tailcap mit einem festen Klick ein- und ausgeschaltet.
- Hier stehen 3 Leuchtstufen "low" - "Mid" und "High" zyklisch zur Verfügung.
- Sie startet immer in der Leuchtstufe "Low", wenn man die Lampe länger als 1-2 s ausgeschaltet hat.
- Wenn die Lampe weniger als 1-2 s aus- und wieder eingeschaltet wird, so wird autmatisch die nächste Leuchtstufe angewählt.
- In dieser Line hat man kein Momentlicht zur Verfügung, da man hier durch leichten Anpressen des Schalters, in die nächste Leuchtstufe wechselt.

Zwischen den beiden Modes/Lines kann man direkt im eingeschalteten Zustand der Lampe wechseln. Dabei wird die zuletzt eingestellt Leuchtstufe in der 2. Line gespeichert und beim Zurückwechseln automatisch angewählt.

Um beim Transport ein unbeabsichtigtes Anschalten der Lampe zu verhindern, kann man durch Lösen des tailcaps (ca. 1/4 Umdrehung) die Lampe ganz ausschalten.

Das Holster

Der Holster ist vollständig schwarz und aus einem robusten Nylon-Verbundmaterial, die Seitenwände sind zusätzlich aus einem Stretchmaterial.
Alles ist gut vernäht und zur Sicherung der Lampe mit einem Klettverschluss auf der Vorderseite versehen.
Zur Befestigung des Holster wiederum stehen auf der Rückseite drei Möglichkeiten zur Verfügung:
- festvernähter Metallring zum Einhängen oder durchziehen eines Gurtes oder Seil
- festvernähte Schlaufe, durch die ein Gürtel durchgezogen werden kann
- wiederverschließbare Schlaufe direkt darüber (Druckknopf mit Klettverschluss)

Die Lampe sitzt absolut passgenau und bombenfest im Holster.


Maße und Gewichte

Neben den Herstellerangaben habe ich mein Model noch mal selbst "gemessen und gewogen".

img_6387-explosionsbiw6cxo.jpg


Die Lampe ist 15,5 cm lang hat am tailcap einen Durchmesser von 2.54 cm, am Batterierohr 2,52 cm.
Der Lampenkopf hat am untereren Ende einen Durchmesser von 3,54 cm und am oberen Ende einen Druchmesser von 4,00 cm.
Die Wandstärke am Lampenkopf oben beträgt 3,6 mm, so dass das einen Refflektordurchmesser von ca. 3,28 cm und eine Reflektorhöhe von ca. 4,60 cm ergibt.

Ohne Akku, aber mit Combatring, wiegt die Lampe 164 g.
Mit einem Solarforce (blau/weiß) 18650er wiiegt sie insgesamt 209 g.

Auf dem unteren Bild kann man die Lampe noch einmal im direkten Größenvergleich mit anderen bekannten Lampne sehen.

img_6391-lampensammluksi8k.jpg


Ein paar Messwerte

Die Luxmessung ergibt gute 21.100 Lux@1m mit einem 18650 Solarforce Akku.
Der gleiche Luxwert wird auch mit dem Betrieb von 2xCR123 Batterien erreicht.
Das ist ein sehr guter Wert für eine einzellige Lampe und resultiert wohl aus dem speziellen tiefen Reflektor, der mit einem Spotöffnungswinkel von 5° das Licht sehr stark bündelt.

Zur besseren Vorstellung: bei diesem Öffnungswinkel beträgt der Spotdurchmesser gerade einmal ...
... bei 1 m ca. 0,087 m
... bei 5 m ca. 0,435 m
... bei 10 m ca. 0,870 m.

Diese Werte decken sich auch mit den tatsächlich gemessenen Werten bei den Beamshots auf der weißen Wand.

Beim Öffnungswinkel des Spills habe ich sowohl 24° als auch 36° auf der Herstellerseite gefunden.
Wobei zumindest bei meinem Model wohl eher der Wert 36° zutreffend ist, da der Spilldurchmesser bei 2 m Abstand ca. 1,50 m beträgt.

Die Stromstärke, gemessen am tailcap mit einer Stromzange, ist in den verschiedenen Leuchtstufen wie folgt:

Energieversorgung MAX High Mid Low
18650 Solarforce (blau/weiß) 1.41A 0.50A 0.19A 0.05A
2x CR123 Panasonic 1.06A 0.35A 0.12A 0.03A



Anmerkung:
Auch mit einem 18650 AW IMR wird in der Stufe MAX am tailcap nut 1.41A gemessen, d.h. die Lampe ist scheinbar perfekt geregelt.

Die Temperaturmessung wurde bei 24°C Zimmertemperatur ohne zusätzliche Kühlung mit einem IR-Thermometer durchgeführt.
Die Lampe lag auf einem einem Holzbrett und lief auf Stufe MAX. Die höchste Temperatur wurde im am Übergang von Batterierohr zum Lampenkopx gemessen.

Zeit Temperatur
1 min 28.8°C
2 min 30.6°C
3 min 31.6°C
4 min 32.8°C
5 min 33.2°C
6 min 34.4°C
7 min 28.8°C
10 min 36.4°C
15 min 39.6°C
20 min 41.0°C


Anmerkung:
Direkt nach den 20 min wurde die Temperatur an der Treiberunterseite bei geöffneten Lampenkopf mit moderaten 31.2°C und am Akku selbst nur mit 28.1°C gemessen, d.h. die Wärmeableitung nach außen scheint ganz gut zu funktionieren und mit etwas Kühlung durch die Umgebungstemperatur und/oder Luftzirkulation bei einer echten Nutzung wird die Lampe dauerbetriebsfest sein.

Zum Schluss habe ich noch ein paar Beamshots auf die weiße Wand (Abstand ca. 2m) zuerst in den 4 Leuchtstufen und dann im direkten Vergleich mit ähnlichen Lampen, jeweils auf höchster Stufe.
Die Beamshots sind mit meiner alten Powershot S2 mit 1/50s und Blende 2.7 gemacht worden.

Armytek Viking S auf Low
img_6400-lowv1fjy.jpg


Armytek Viking S auf Mid
img_6401-midnjd8n.jpg


Armytek Viking S auf High
img_6402-highe1d2o.jpg


Armytek Viking S auf Max
img_6403-max9nc1u.jpg


links: Armytek Viking S auf Max, rechts: Olight M21
img_6404-maxm21oyd79.jpg


links: Armytek Viking S auf Max, rechts: Elzetta (3 Zellen)
img_6405-maxelzetta4udou.jpg


links: Armytek Viking S auf Max, rechts: 4sevens S12
img_6406-maxs121eeqn.jpg


links: Armytek Viking S auf Max, rechts: MTE H8-1
img_6407-maxh6s4fu2.jpg



Mein persönliches Fazit:
Die Armytek Viking S ist rundum eine gelungene Lampe in dem für Amytek typischen Design. Die inneren Quallitäten was Verarbeitung, Robustheit und Lichtleistung angehen, haben mich überzeugt (wobei ich die Robustheit natürlich noch nicht wirklich überprüft habe).

Der Schwerpunkt liegt natürlich ganz klar auf Throw und Reichweite bei dieser Lampe.
Trotzdem ist neben dem enggebündelten Spot noch genügend Licht im Spill, um nicht die Alltagstauglichkeit einzubüßen.
Und da die Lampengröße noch Jackentaschen tauglich ist, wird sie in der dunkleren Jahreszeit als abendlicher Begleiter bestimmt eine gute Fugur machen.

Gruß Walter
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
2.169
3.946
113
Aalen/Ulm, um, und herum
Dankeschön!

Vielleicht noch der Gedanke: Typischerweise wird der Throw durch den Durchmesser (sowie natürlich LED-Oberflächenhelligkeit, Reflektionsgrad Spiegel, ...) erzeugt. Die Tiefe des Reflektors beeinflußt dann die Spotbreite.
Da die XP-G rel. klein ist, tut ihr wohl der tiefere Reflektor also gut. Oberflächenhelligkeit hat sie eh schon.
 
  • Danke
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NashBen

Flashaholic***
29 April 2011
6.819
2.454
113
der Ottostadt an der Elbe
Danke für's Review Walter! :thumbup:

Da hast du ja eine passende Lampe gefunden für dich als Throwerliebhaber. ;)
So klein und dennoch über 21.000 Lux, das ist schon ein Wort! :eek:

Die Anodisierung der Lampe gefällt mir sehr, ich mag dieses matte Finish!


Viele Grüße,

Ben
 
  • Danke
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cuxhavener

Flashaholic***²
7 März 2010
19.396
8.236
113
Walter, du bist einfach spitze, alle hängen vor der Glotze und du schreibst ein super Review:thumbsup:

Weiter so:thumbup:

21.000 LUX ist auch ein wirklich beachtlicher Wert für die relativ geringen Abmessungen.

Gruß
Klaus
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Danke
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walter01

Ehrenmitglied
12 August 2011
16.095
5.821
113
Raum Karlsruhe, BW
Nein, so schlimm war es jetzt auch nicht.

Ich habe es ja um 20:55 Uhr fertigstellen können - das waren ja nur 10 min Spielzeit. :peinlich:

Ehrlicherweise wollte ich vorher(!) fertig sein, aber das hat sich alles irgendwie in die Länge gezogen. Und wenn man dann einmal angefangen hat, kann man ja nicht mehr mitten drin aufhören.

Gruß Walter
 

Lps

Ehrenmitglied
2 Februar 2011
4.727
2.028
113
nähe der Bierstadt
Super Review!

Fußball war ja eh nicht gut gestern... Hast also nicht wirklich was verpasst (wobei der Anfang eigentlich das beste war...)

Die Viking S ist einfach eine tolle Lampe. Irgenwie der zwischenweg zwischen der Predator und der Viking X. Das Design ist von der Viking X, der Reflektor von der Predator (und der war dort schon spitze!)

Das einzige was etwas stört, ist dass die Step-Regelung von ArmyTek schon relativ früh einsetzt. Das bedeutet, dass schon recht schnell vom Turbo etwas zurückgestuft wird, hier wäre etwas mehr Laufzeit auf Turbo schön gewesen.

Dafür bleibt man nicht im Dunkeln stehen mit dieser Lampe :thumbup:
 

324S

Flashaholic
24 November 2011
137
53
0
Paderborn
Danke für das klasse Review! Ich persönlich mag ja die Overfläche der Armytek Lampen sehr, die fühlen sich einfach super an in der Hand und irgendwie griffiger als die meisten glatten Lampen oder "Knurlings".
 

CR123A

Flashaholic
2 Januar 2011
236
93
28
... nähe Hannover
Schöne Lampe! :) Nur nach der ArmyTek Predator frage ich mich was den Hersteller bewegt gerade so eine Lampe zu entwickeln, ist das nicht eher ein Schritt Rückwärts wenn ich die beiden Lampen vergleiche?