Acebeam hat kürzlich die E75 vorgestellt, eine flutige 21700-Lampe mit Reflektor, Seitentaster und vier Nichia 519A LEDs.
https://www.acebeam.com/e75
Für dieses Review hat Acebeam mir einen kleinen Nachlass gegenüber dem initialen Verkaufspreis gewährt. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich.
Lampe und Zubehör sind leider in einem Plastikeinschub eng eingepfercht. Mir gefallen reine Kartonverpackungen deutlich besser.
An Zubehör gibt es das übliche USB-Kabel, Ersatz-O-Ringe, ein Fangseil sowie die erforderlichen Dokumente. In die Lampe eingelegt ist ein Acebeam 5000 mAh 21700-Akku, …
… der erstmal von einer Pappkappe befreit werden will.
Wie bei Acebeam üblich ist das AR-beschichtete Frontglas mit einer Schutzfolie versehen, die entfernt werden muss.
LEDs und Reflektor: Vier Nichia 519A (CCT 5000K, Ra 9080), teilen sich einen Glattreflektor. Der Aufbau hinter Edelstahlkrone und Glas ist blitzsauber.
Nachdem Acebeams E70 MINI mit einer wirklich fantastischen TIR-Optik (drei LEDs) aufwarten konnte, kam diese Entscheidung einigermaßen überraschend, zumal es keine Vorteile beim Throw zu bringen scheint. Die CW-Version der Lampe bringt es auf nur 260 m bei 4500 lm. Zum Vergleich: Olights Seeker 3 Pro bringt es mit 4200 lm auf 250 m. Der Unterschied ist unwesentlich. Im Nahbereich beschert uns die Reflektoreinheit eine angedeutete Prilblume. Von praktischer Bedeutung ist das aber nicht.
Clip: Zwar bin ich kein Freund bidirektionaler Clips, dieser ist aber immerhin verschraubt, so dass die Lampe sich nicht von ihm löst, bleibt man irgendwo hängen. Das ist ein sehr guter Kompromiss, finde ich, und hat sich im Testzeitraum bewährt.
Unter dem Clip sitzt übrigens noch eine Schraube für die Gummikappe auf dem USB-C Port. Diese Kappe sitzt stramm auf und ermöglicht eine IP68-Einstufung (2 m).
Taster: Wie schon bei der E70 MINI und anderen Acebeam-Lampen ist der Edelstahl-Taster verhältnismäßig stramm und gibt eine butterweiche haptische Rückmeldung. Der Taster ist durch den rückwärtig angebrachten Clip stets leicht zu finden, der nicht übermäßig elegante Kunststoffkranz über den grünen Indikator-LEDs gibt einen weiteren Hinweis.
Kapazitätsanzeige: Vier LEDs um den Taster herum zeigen live die Restkapazität des Akkus an. Leider leuchten die LEDs auch im Moon-Mode, und zwar ziemlich hell. Tatsächlich ist das mein einziger Kritikpunkt an der Lampe. Wer die E75 in diesem Modus betreiben möchte, hat besser einen breiten Daumen, den er auf dem Kranz liegen lässt.
Andere Hersteller machen es besser und verzichten in niedrigen Leuchtstufen auf zusätzliche Lichtquellen. Für mich ist das aber irrelevant, da ich ein Kaliber wie die E75 noch nie so verwendet hatte, dass es einen Moon-Mode überhaupt gebraucht hätte.
Die LEDs leuchten grün bis über 20% Restkapazität im Akku, danach rot. Unterhalb von 10% blinken sie rot.
Korrektur: Im GIF steht “Acebeam E70”. Das muss “Acebeam E70 MINI” heißen.
Die Spreizung der Leuchtstufen ist sehr gelungen. An anderer Stelle ist ein zu hoher Low-Modus moniert worden. In der Nichia-Variante der E75 kann ich das aber nicht feststellen. Mit 30 lm ist dieser Modus in Innenräumen universell einsetzbar und stellt draußen einen Energiesparmodus dar, der eine Orientierung ermöglicht, Spaziergänge werden eher in Mid1 absolviert.
Den von der E70 (MINI) bekannten Autolock gibt es leider nicht, stattdessen kann die Endkappe etwas gelöst oder der Taster für drei Sekunden im Moon-Modus gehalten werden, um die Lampe zu sichern.
Acebeam setzt wie üblich auf temperaturgesteuerte Stepdowns und kennt dabei keine Verwandten. Nordwärts von 51 °C wird erst abgeregelt, im Bereich des Tasters sind es noch gut 46 °C. Die Lampe wird also sehr warm, ist dafür aber bei etwa 1000 lm betriebsfest. Das sind immerhin Ra 9080-Lumen!
Nach dem Stepdown bleibt die Lampe mit 37 °C körperwarm.
Ein Energiemanagement regelt die Lampe gegen Ende der Akkulaufzeit ein zweites mal ab, damit der Nutzer nicht ungewarnt im Dunklen steht.
Die ersten acht Minuten:
Nach ca. 92 Minuten unterschreitet die Lampe 10% ihrer Leistung bei 30 s. Nach drei Stunden gibt es einen weiteren Stepdown auf 30 lm (Low). Nach gut 200 Minuten habe ich die Aufzeichnung beendet, der Akku hatte eine Spannung von etwa 2,9V.
Der am Kopf angeschraubte, bidirektionale Clip ist ein ungewöhnliches Qualitätsmerkmal und funktioniert sehr gut.
Die bei Betrieb der Lampe permanent leuchtenden LEDs um den Seitenschalter herum können störend sein, direkt diabolisch ist das bei Benutzung des Moon-Modus, denn die Signal-LEDs leuchten einem ordentlich ins Gesicht. Ein Männerdaumen kann sie aber verdecken.
Die E75 kommt erfreulicherweise mit Akku, der durch einen USB-C Port im Kopf der Lampe geladen werden kann.
Die hier besprochene HCRI-Version ist weitgehend konkurrenzlos, die leistungsstärkere Variante misst sich mit Lampen wie einer Armytek Prime Pro oder einer Olight Seeker 3 Pro. Gegenüber der letztgenannten ist die Acebeam deutlich preiswerter, auch wenn sie auf den Drehring verzichten muss, gegen die Prime kann die E75 mit einem größeren Akkuformat mit immerhin 5 Ah und damit deutlich mehr Ausdauer punkten, hat aber ein einfacheres UI.
Ich mag die neue Acebeam sehr. Die Status-LEDs zeigen sich in meinem Nutzungsprofil als Hundeführer nicht störend. Im Gegenteil geben sie live eine nicht zu ignorierende Rückmeldung über die Restkapazität des Akkus. Das Lichtbild passt genau zur Anwendung, die Qualität ist in jeder Hinsicht überragend, die Dauerleistung opulent. In Summe ist die Lampe mit inkludiertem Akku preiswert und aktuell ein heißer Tipp für Anwendungen wie die meine.
https://www.acebeam.com/e75
Für dieses Review hat Acebeam mir einen kleinen Nachlass gegenüber dem initialen Verkaufspreis gewährt. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich.
Übersicht
Lieferzustand und -umfang:Lampe und Zubehör sind leider in einem Plastikeinschub eng eingepfercht. Mir gefallen reine Kartonverpackungen deutlich besser.
An Zubehör gibt es das übliche USB-Kabel, Ersatz-O-Ringe, ein Fangseil sowie die erforderlichen Dokumente. In die Lampe eingelegt ist ein Acebeam 5000 mAh 21700-Akku, …
… der erstmal von einer Pappkappe befreit werden will.
Wie bei Acebeam üblich ist das AR-beschichtete Frontglas mit einer Schutzfolie versehen, die entfernt werden muss.
LEDs und Reflektor: Vier Nichia 519A (CCT 5000K, Ra 9080), teilen sich einen Glattreflektor. Der Aufbau hinter Edelstahlkrone und Glas ist blitzsauber.
Nachdem Acebeams E70 MINI mit einer wirklich fantastischen TIR-Optik (drei LEDs) aufwarten konnte, kam diese Entscheidung einigermaßen überraschend, zumal es keine Vorteile beim Throw zu bringen scheint. Die CW-Version der Lampe bringt es auf nur 260 m bei 4500 lm. Zum Vergleich: Olights Seeker 3 Pro bringt es mit 4200 lm auf 250 m. Der Unterschied ist unwesentlich. Im Nahbereich beschert uns die Reflektoreinheit eine angedeutete Prilblume. Von praktischer Bedeutung ist das aber nicht.
Clip: Zwar bin ich kein Freund bidirektionaler Clips, dieser ist aber immerhin verschraubt, so dass die Lampe sich nicht von ihm löst, bleibt man irgendwo hängen. Das ist ein sehr guter Kompromiss, finde ich, und hat sich im Testzeitraum bewährt.
Unter dem Clip sitzt übrigens noch eine Schraube für die Gummikappe auf dem USB-C Port. Diese Kappe sitzt stramm auf und ermöglicht eine IP68-Einstufung (2 m).
Taster: Wie schon bei der E70 MINI und anderen Acebeam-Lampen ist der Edelstahl-Taster verhältnismäßig stramm und gibt eine butterweiche haptische Rückmeldung. Der Taster ist durch den rückwärtig angebrachten Clip stets leicht zu finden, der nicht übermäßig elegante Kunststoffkranz über den grünen Indikator-LEDs gibt einen weiteren Hinweis.
Kapazitätsanzeige: Vier LEDs um den Taster herum zeigen live die Restkapazität des Akkus an. Leider leuchten die LEDs auch im Moon-Mode, und zwar ziemlich hell. Tatsächlich ist das mein einziger Kritikpunkt an der Lampe. Wer die E75 in diesem Modus betreiben möchte, hat besser einen breiten Daumen, den er auf dem Kranz liegen lässt.
Andere Hersteller machen es besser und verzichten in niedrigen Leuchtstufen auf zusätzliche Lichtquellen. Für mich ist das aber irrelevant, da ich ein Kaliber wie die E75 noch nie so verwendet hatte, dass es einen Moon-Mode überhaupt gebraucht hätte.
Die LEDs leuchten grün bis über 20% Restkapazität im Akku, danach rot. Unterhalb von 10% blinken sie rot.
Beamshot
Korrektur: Im GIF steht “Acebeam E70”. Das muss “Acebeam E70 MINI” heißen.
UI
Ein Klick auf den Seitentaster schaltet die Lampe ein oder aus. Ein langer Klick von Aus führt in den Moon-Modus und ein Doppelklick führt stets in den Turbo und zurück zum gespeicherten Modus. Das Halten des Tasters während des Betriebs schaltet die Modi durch (Low - Mid1 - Mid2 - High - da Capo), Moon und Turbo sind nicht in der normalen Schaltreihenfolge enthalten. Ein Dreifachklick aktiviert stets den Stroboskop-Modus.Die Spreizung der Leuchtstufen ist sehr gelungen. An anderer Stelle ist ein zu hoher Low-Modus moniert worden. In der Nichia-Variante der E75 kann ich das aber nicht feststellen. Mit 30 lm ist dieser Modus in Innenräumen universell einsetzbar und stellt draußen einen Energiesparmodus dar, der eine Orientierung ermöglicht, Spaziergänge werden eher in Mid1 absolviert.
Den von der E70 (MINI) bekannten Autolock gibt es leider nicht, stattdessen kann die Endkappe etwas gelöst oder der Taster für drei Sekunden im Moon-Modus gehalten werden, um die Lampe zu sichern.
Regelung
Der Treiber ist leistungsgeregelt und kommt entsprechend ohne PWM aus. Die Leistungskurve über die Zeit ist schnurgerade.Acebeam setzt wie üblich auf temperaturgesteuerte Stepdowns und kennt dabei keine Verwandten. Nordwärts von 51 °C wird erst abgeregelt, im Bereich des Tasters sind es noch gut 46 °C. Die Lampe wird also sehr warm, ist dafür aber bei etwa 1000 lm betriebsfest. Das sind immerhin Ra 9080-Lumen!
Nach dem Stepdown bleibt die Lampe mit 37 °C körperwarm.
Ein Energiemanagement regelt die Lampe gegen Ende der Akkulaufzeit ein zweites mal ab, damit der Nutzer nicht ungewarnt im Dunklen steht.
Die ersten acht Minuten:
Nach ca. 92 Minuten unterschreitet die Lampe 10% ihrer Leistung bei 30 s. Nach drei Stunden gibt es einen weiteren Stepdown auf 30 lm (Low). Nach gut 200 Minuten habe ich die Aufzeichnung beendet, der Akku hatte eine Spannung von etwa 2,9V.
tl;dr und Fazit
Die Acebeam E75 verbucht in der getesteten Nichia-Version die überragende Lichtqualität der neutralweißen 519A 5000K für sich. Der Reflektor anstelle einer TIR-Optik hat mich etwas überrascht, draußen kann die Lampe aber mit ihrem klassischen Lichtbild überzeugen. Das Streulicht öffnet weit genug, um ein ausreichend großes Sichtfeld für Spaziergänge u.ä. zu beleuchten.Der am Kopf angeschraubte, bidirektionale Clip ist ein ungewöhnliches Qualitätsmerkmal und funktioniert sehr gut.
Die bei Betrieb der Lampe permanent leuchtenden LEDs um den Seitenschalter herum können störend sein, direkt diabolisch ist das bei Benutzung des Moon-Modus, denn die Signal-LEDs leuchten einem ordentlich ins Gesicht. Ein Männerdaumen kann sie aber verdecken.
Die E75 kommt erfreulicherweise mit Akku, der durch einen USB-C Port im Kopf der Lampe geladen werden kann.
Die hier besprochene HCRI-Version ist weitgehend konkurrenzlos, die leistungsstärkere Variante misst sich mit Lampen wie einer Armytek Prime Pro oder einer Olight Seeker 3 Pro. Gegenüber der letztgenannten ist die Acebeam deutlich preiswerter, auch wenn sie auf den Drehring verzichten muss, gegen die Prime kann die E75 mit einem größeren Akkuformat mit immerhin 5 Ah und damit deutlich mehr Ausdauer punkten, hat aber ein einfacheres UI.
Ich mag die neue Acebeam sehr. Die Status-LEDs zeigen sich in meinem Nutzungsprofil als Hundeführer nicht störend. Im Gegenteil geben sie live eine nicht zu ignorierende Rückmeldung über die Restkapazität des Akkus. Das Lichtbild passt genau zur Anwendung, die Qualität ist in jeder Hinsicht überragend, die Dauerleistung opulent. In Summe ist die Lampe mit inkludiertem Akku preiswert und aktuell ein heißer Tipp für Anwendungen wie die meine.
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