Einleitung:
Ich möchte hier mal mein "Redneck Hunter Flashlight" vorstellen. Es handelt sich, um einen aufwendigen Umbau einer Brynite B158B durch einen erfahrenen, europäischen Modder, der normalerweise speziell auf Jäger ausgerichtete Lampen baut. Seine Lampe zeichnen sich durch hohe Robustheit, maximale (anwendungsbezogene) Leistung bei Benutzung von einem 18650er Akku und durch den Einsatz von Pre-Kollimatoren aus. Während er normalerweise Uniquefire Lampen mit selektierten Hauptlinsen anbietet, entschied ich mich für die neue Brynite B158B.
Der Host:
Die Brinyte B158B ist eine alternative Variante der, zumindest im BLF, bekannten Brinyte B158. Beide sind speziell für Jäger gedacht. Es sind erstaunlich hochwertige, kompakte, fokussierbare Lampen, welche zu sehr niedrigen Preisen (20-30$) angeboten werden. Die "B"-Version ist besser für das normale Halten in der Hand gedacht, da ihr die speziellen, abstehenden Halterungen fehlen. Die Lampen haben einige Besonderheiten, auf die ich jetzt eingehen werde.
Die Lampen sind mit einer aspherischen Linse mit 50mm Durchmesser ausgestattet. Sie ist aus Kunststoff, was in dieser Preisklasse ein großer Vorteil ist! Einige Mitglieder im BLF und auch mein Modder sind der Meinung, dass die durchschnittliche Abbildungsqualität der Kunststofflinsen deutlich höher ist als die von günstigen Glaslinsen. Günstige Glaslinsen haben scheinbar duetlich größere Produktionstoleranzen. Laut ihm sind die Brinyte Linsen auch besser als die von viel teureren Tiablo und Dereelight Lampen. Ich muss ihm zumindest in dem Punkt zustimmen, dass die Linse der Brinyte erstaunlich klar ist! Ein weitere großer Vorteil ist, dass solche Linsen praktisch nichts wiegen. Gerade so eine kleiner Lampe mit relativ großer Linse ist dadurch viel leichter.
Ein mir sehr wichtiges Detail ist nebenbei, dass der Bezel die Linse komplett verdeckt. An der "Spitze" von aspherischen Linsen wird ja grundsätzlich etwas Licht zurück und nach außen gespiegelt, was den Benutzer grundsätzlich bei der Benutzung leicht blendet.
Der Fokussierungsmechanismus ist auch speziell. Man dreht nicht etwa am Kopf, wie bei anderen Lampen, sondern am Heck. Der Lampenkörper besteht aus einem äußeren und einem inneren Teil. Durch drehen des Hecks verschiebt sich der innere Teil, in den oben die Pill aus Messing eingeschraubt aus, nach oben und unten. Durch diesen Aufbau und doppelter O-Ringe soll die Wasserdichtigkeit erhöht werden.
Fokussiert:
Defokussiert:
Zusätzlich wurde ein steileres Gewinde benutzt. Dadurch kann benötigt man weniger Umdrehungen als bei anderen Lampen.
Auch zu sehen ist die Pill aus Messing. Diese kann man einfach raus schrauben und durch andere ersetzen. Der Hersteller bietet für wenig Geld Pills mit grüner und roter LED an. Im BLF kriegt man auch Pills aus Kupfer zum Nachrüsten.
Nebenbei beeindruckt auch die Wandstärke der Lampe:
Die LED
Die Lampe ist ab Werk mit einer Cree XM-L2 U4 oder einer Cree XP-L HI V3 erhältlich. Teil diese Mods ist die Benutzung einer anderen, speziellen LED. Eingesetzt wurde eine "gute alte" dedomte Cree XP-G2 S4 2B. Dazu muss jetzt erwähnt werden, dass Cree in den letzten zwei Jahren zwei mal den Produktionsprozess der XP-G2 verändert hat (Details dazu hier). Jedes mal wurde auch der DIE vergrößert. Beim ersten Mal wurden so die neuen Bins S3 und S4 möglich gemacht und beim zweiten Mal reduzierte sich die maximal mögliche Leuchtdichte leider wieder, so dass die aktuellen Varianten bei starker Überbestromung eine niedrigere Leuchtdichte haben als die Alten im R5-Bin von 2012-2014. Innerhalb des offiziellen Maximalstroms sind die aktuellen Varianten hingegen scheinbar heller als die Älteren.
Mit der "guten Alten" ist also eine XP-G2 S4 2B gemeint, welche von Anfang bis Herbst 2015 bei intl outdoor erhältlich war. Tests meines Modders haben ergeben, dass diese in Kombination mit FET-Treibern (also direct-drive) die höchsten Candelawerte von allen XP-G2s und generell allen bekannten Cree LEDs bringen und somit auch die höchste Leuchtdichte haben (er hat schon hunderte solcher Lampen gebaut). Passend dazu auch hier ein sehr versteckter Test von @sma , wo die Variante zumindest bei 3A eine höhere Leuchtdichte als die alte R5 hatte. Durch Extrapolieren komme ich auf ein Maximum von ca. 220cd/mm^2m, allerdings erfordert das einen Buck-Treiber und mehrere Zellen. Sehr praktisch ist nebenbei, dass sie durch ihre "mittel-hohe" Vf im direct-drive noch praktikable Laufzeiten von ca. 30min ermöglichen und die Lampen nicht zu heiß werden lassen. Zu guter Letzt ist der Spot einer Lampe mit solch ein neueren LED natürlich größer.
Der große Nachteil dieser LEDs ist der starke Grünstich bei niedrigen Strömen. Bei hohen Strömen ist es ein etwas weniger grünes neutral-weiß.
Ich konnte zum Glück noch einige gebraucht auftreiben. Alle wurden identisch verlötet und in einem praxisnahen Test verglichen. Meine Lampe hat dann die Beste von 10 erhalten. Kurz nach dem Einschalten "zieht" sie aus einer, vollen, ungeschützten Samsung 30Q-Zelle 4,2A.
Der Pre-Kollimator
Markenzeichen "meines" Modders ist die Benutzung eines Pre-Kollimators (aus Kunststoff, unbeschichtet) in allen seinen Lampen, inspiriert durch diesen Umbau einer Dereelight von Vinz vor einiger Zeit. Dort kann man auf den Beamshots sehr leicht erkennen, was für einen gravierenden Effekt solch ein Pre-Kollimator in der Praxis hat (Edit: natürlich hat Photobucket auch die Threads von Vinz kaputt gemacht...).
Was ist damit jetzt gemeint?
Ein Pre-Kollimator ist eine kleine, sphärische Linse mit besonders kurzer Brennweite, welche direkt über einer de-domten LED angebracht wird ohne sie zu berühren (laut Vinz ca. 0,7mm). Er bewirkt, dass das Licht der LED in einem engeren Abstrahlwinkel abgegeben wird. Dadurch trifft mehr Licht die Hauptlinse, was zu einem größeren Spot führt. Die Leuchtdichte der LED und somit der Throw ändern sich dabei nicht. Normal wäre also eine Reduktion um 8-10%, wenn der Pre-Kollimator keine AR-Beschichtung hat. In der Praxis ist es aber so, dass es oft gar keinen Verlust gibt, da der Pre-Kollimator die LED aus Sicht er Hauptlinse größer erscheinen lässt und so Fehler in der Geometrie der Hauptlinse ausgleicht.
Dazu sollte jetzt noch erwähnt werden, dass asphärische Linsen nie das Ganze Licht einer LED einfangen. Typischerweise sind es so 30%, teilweise etwas mehr (besonders kurze Brennweiten erkennt man daran, dass die Linse selbst dicker ist), teilweise auch noch viel weniger (vor allem bei besonders großen Durchmessern kriegt man oft nur sehr große Brennweiten).
Meine Erfahrungen bisher haben gezeigt, dass so ein passender Pre-Kollimator bei korrekter Ausrichtung (kein Candela Verlust) die Größe des Spots und somit die otf Lumen ca. verdoppelt. Man kriegt dann also 2/3 anstatt von 1/3 der LED Lumen in der fokussierten Stellung aus der Lampe raus. Somit ist es ein sehr lohnenswertes Upgrade. Wer wirklich das ganze Licht der LED im Spot haben möchte braucht zusätzlich eine Hauptlinse mit besonders kurzer Brennweite (siehe die Mjölnir von Vinz). Diese sind leider oft schwer zu kriegen, haben teilweise große Abbildungsfehler oder sind sehr teuer.
Ein Nebeneffekt des Pre-Kollimators ist, dass das Lichtbild in komplett defokussierter Stellung deutlich enger, aber dafür heller ist. Auch erzeugt der Pre-Kolli eine Art Donut-Hole. Meine These ist bisher, dass die Größe des Donut-Holes wohl von der Größe des Pre-Kollis abhängt. Ein besonders kleiner Pre-Kolli erzeugt ein besonders große Donut-Hole (bei dieser Lampe ist es so groß, dass eigentlich der ganze Beam ein Donut-Hole ist, es stört also kaum).
Der Treiber
Normalerweise benutzt er AK47 FET Treiber (ein besonderer Umbau von djozz im BLF), da diese durch ihre dicken Platinen und H-M-L Modi besonders robust und simpel sind.
Für mich wurde stattdessen ein Texas Avenger "TA" Driver series - Triple channel + Bistro FET Treiber bestückt und eingebaut. Dieser Treiber ist, wie auch einige Weitere, das Produkt Jahre langer Treiberentwicklung im BLF. Dort werden hauptsächlich relativ simple FET und Linear Treiber (inkl. zahlreichen cleveren Details) mit extrem Funktionsreichen U.I.s kombiniert.
Der "TA" ist ein FET + 8 + 1 Treiber. Was ist das jetzt wider?
Nun, vor einiger Zeit kam man auf die Idee FET-Treiber, welche ja in allen PWM-geregelten, niedrigen Stufen die gleiche, schlechte Effizienz haben, wie bei hohem Strom im Direct-Drive, mit einem 7135er Linearregler zu kombinieren. Dieser liefert eine geregelte 350mA mid-Stufe und mittels PWM auch halbwegs effiziente low-Modi. Diese bezeichnete man dann als FET+1 Treiber.
Der "TA" ist dann die aktuellste Variante dieses Konzepts. Man wollte auch eine geregelte high-Stufe haben. Dafür hat der Treiber einen dritten PWM-Kanal und auf der Rückseite finden bis zu acht 7135er ICs Platz. Natürlich kann man auch einige entfernen, um die Helligkeitsunterschiede zwischen den Stufen oder auch die Laufzeiten in den hohen Stufen zu optimieren.
Welches U.I. zum Einsatz kommt hängt davon ab, ob der Treiber mit mechanischem Schalter oder elektrischem Taster bedient werden soll. Bei meiner Lampe natürlich ersteres. Somit hat der Treiber eine angepasste Version des Narsil U.I.s. von TomE. Hier eine Zustandsdiagramm, hier eine Übersicht der Helligkeitsgruppen und hier die Anleitung. Hier auch noch ein "Cheat Sheet", ein Mini-Analeitung zum Ausdrucken und Verstauen in der Lampe.
Allein die Helligkeitsgruppen geben einem schon fast unendliche Auswahl von nur Turbo über nur linear geregelte Stufen zu einer Mischung aus allem. Separat im Einstellungs-Menü lässt sich auch eine unglaublich dunkle Moonlight-Stufe aktivieren (allerdings sehr Praxisfern). Die Reihenfolge der Modi lässt sich ebenfalls einstellen und der sogenannte "medium Press" (längeres Drücken des Schalters) lässt sich aktivieren. Letztere ermöglicht das umgekehrte Durchlaufen der Stufen und aktiviert die zahlreichen Blinkmodi, welche man durch einen "medium Press" aus der Turbo-Stufe heraus erreicht.
Eine thermische Regelung und einen Tiefentladeschutz (durch hohe LED Spannung aber eigentlich überflüssig) sind auch mit integriert. Die thermische Regelung funktioniert sehr gut, ähnlich wie bei Zebralight. Sie lässt sich sogar übers Einstellungs-Menü kalibrieren. Dazu läuft dann Lampe dann auf Turbo und man schaltet sie bei der gewünschten Maximaltemperatur aus. Beim LD3 funktioniert das ja genauso.
Der Schalter
Der Schalter von Brynite (forward clicky) wurde ausgetauscht gegen einen deutlich größeren Omten Reverse-Clicky, der ein niedrigeren Widerstand hat und höhere Ströme aushält.
Die Feder wurde zusätzlich noch überbrückt (dafür wurde die Messingkappe sogar durchbohrt).
Fertig
Beim Einschalten schafft sie ca. 330kcd (Messentfernung: 7m)! Das ist schon sehr ordentlich für so eine leichte, kompakte Lampe mit nur einem 18650er, so einem großen Spot, so vielen Funktionen etc. Die Summe der Eigenschaften macht die Lampe wirklich zu etwas Besonderem.
Nah dran:
Spot in 5m Entfernung neben dem Spot einer Osram Black Flat (reines Kalt-weiß), in echt etwas weniger grün als hier:
Voll fokussiert an gelber Wand:
Voll defokussiert an gelber Wand (man sieht das große Donut-Hole):
Draußen (in echt wirkt der Spot noch etwas größer, Handy ist leider zu weit-winkelig):
Ziemlich realistisch (250m):
Einen richtigen Beamshotvergleich gibt es hier.
Ich möchte hier mal mein "Redneck Hunter Flashlight" vorstellen. Es handelt sich, um einen aufwendigen Umbau einer Brynite B158B durch einen erfahrenen, europäischen Modder, der normalerweise speziell auf Jäger ausgerichtete Lampen baut. Seine Lampe zeichnen sich durch hohe Robustheit, maximale (anwendungsbezogene) Leistung bei Benutzung von einem 18650er Akku und durch den Einsatz von Pre-Kollimatoren aus. Während er normalerweise Uniquefire Lampen mit selektierten Hauptlinsen anbietet, entschied ich mich für die neue Brynite B158B.
Der Host:
Die Brinyte B158B ist eine alternative Variante der, zumindest im BLF, bekannten Brinyte B158. Beide sind speziell für Jäger gedacht. Es sind erstaunlich hochwertige, kompakte, fokussierbare Lampen, welche zu sehr niedrigen Preisen (20-30$) angeboten werden. Die "B"-Version ist besser für das normale Halten in der Hand gedacht, da ihr die speziellen, abstehenden Halterungen fehlen. Die Lampen haben einige Besonderheiten, auf die ich jetzt eingehen werde.
Die Lampen sind mit einer aspherischen Linse mit 50mm Durchmesser ausgestattet. Sie ist aus Kunststoff, was in dieser Preisklasse ein großer Vorteil ist! Einige Mitglieder im BLF und auch mein Modder sind der Meinung, dass die durchschnittliche Abbildungsqualität der Kunststofflinsen deutlich höher ist als die von günstigen Glaslinsen. Günstige Glaslinsen haben scheinbar duetlich größere Produktionstoleranzen. Laut ihm sind die Brinyte Linsen auch besser als die von viel teureren Tiablo und Dereelight Lampen. Ich muss ihm zumindest in dem Punkt zustimmen, dass die Linse der Brinyte erstaunlich klar ist! Ein weitere großer Vorteil ist, dass solche Linsen praktisch nichts wiegen. Gerade so eine kleiner Lampe mit relativ großer Linse ist dadurch viel leichter.
Ein mir sehr wichtiges Detail ist nebenbei, dass der Bezel die Linse komplett verdeckt. An der "Spitze" von aspherischen Linsen wird ja grundsätzlich etwas Licht zurück und nach außen gespiegelt, was den Benutzer grundsätzlich bei der Benutzung leicht blendet.
Der Fokussierungsmechanismus ist auch speziell. Man dreht nicht etwa am Kopf, wie bei anderen Lampen, sondern am Heck. Der Lampenkörper besteht aus einem äußeren und einem inneren Teil. Durch drehen des Hecks verschiebt sich der innere Teil, in den oben die Pill aus Messing eingeschraubt aus, nach oben und unten. Durch diesen Aufbau und doppelter O-Ringe soll die Wasserdichtigkeit erhöht werden.
Fokussiert:
Defokussiert:
Zusätzlich wurde ein steileres Gewinde benutzt. Dadurch kann benötigt man weniger Umdrehungen als bei anderen Lampen.
Auch zu sehen ist die Pill aus Messing. Diese kann man einfach raus schrauben und durch andere ersetzen. Der Hersteller bietet für wenig Geld Pills mit grüner und roter LED an. Im BLF kriegt man auch Pills aus Kupfer zum Nachrüsten.
Nebenbei beeindruckt auch die Wandstärke der Lampe:
Die LED
Die Lampe ist ab Werk mit einer Cree XM-L2 U4 oder einer Cree XP-L HI V3 erhältlich. Teil diese Mods ist die Benutzung einer anderen, speziellen LED. Eingesetzt wurde eine "gute alte" dedomte Cree XP-G2 S4 2B. Dazu muss jetzt erwähnt werden, dass Cree in den letzten zwei Jahren zwei mal den Produktionsprozess der XP-G2 verändert hat (Details dazu hier). Jedes mal wurde auch der DIE vergrößert. Beim ersten Mal wurden so die neuen Bins S3 und S4 möglich gemacht und beim zweiten Mal reduzierte sich die maximal mögliche Leuchtdichte leider wieder, so dass die aktuellen Varianten bei starker Überbestromung eine niedrigere Leuchtdichte haben als die Alten im R5-Bin von 2012-2014. Innerhalb des offiziellen Maximalstroms sind die aktuellen Varianten hingegen scheinbar heller als die Älteren.
Mit der "guten Alten" ist also eine XP-G2 S4 2B gemeint, welche von Anfang bis Herbst 2015 bei intl outdoor erhältlich war. Tests meines Modders haben ergeben, dass diese in Kombination mit FET-Treibern (also direct-drive) die höchsten Candelawerte von allen XP-G2s und generell allen bekannten Cree LEDs bringen und somit auch die höchste Leuchtdichte haben (er hat schon hunderte solcher Lampen gebaut). Passend dazu auch hier ein sehr versteckter Test von @sma , wo die Variante zumindest bei 3A eine höhere Leuchtdichte als die alte R5 hatte. Durch Extrapolieren komme ich auf ein Maximum von ca. 220cd/mm^2m, allerdings erfordert das einen Buck-Treiber und mehrere Zellen. Sehr praktisch ist nebenbei, dass sie durch ihre "mittel-hohe" Vf im direct-drive noch praktikable Laufzeiten von ca. 30min ermöglichen und die Lampen nicht zu heiß werden lassen. Zu guter Letzt ist der Spot einer Lampe mit solch ein neueren LED natürlich größer.
Der große Nachteil dieser LEDs ist der starke Grünstich bei niedrigen Strömen. Bei hohen Strömen ist es ein etwas weniger grünes neutral-weiß.
Ich konnte zum Glück noch einige gebraucht auftreiben. Alle wurden identisch verlötet und in einem praxisnahen Test verglichen. Meine Lampe hat dann die Beste von 10 erhalten. Kurz nach dem Einschalten "zieht" sie aus einer, vollen, ungeschützten Samsung 30Q-Zelle 4,2A.
Der Pre-Kollimator
Markenzeichen "meines" Modders ist die Benutzung eines Pre-Kollimators (aus Kunststoff, unbeschichtet) in allen seinen Lampen, inspiriert durch diesen Umbau einer Dereelight von Vinz vor einiger Zeit. Dort kann man auf den Beamshots sehr leicht erkennen, was für einen gravierenden Effekt solch ein Pre-Kollimator in der Praxis hat (Edit: natürlich hat Photobucket auch die Threads von Vinz kaputt gemacht...).
Was ist damit jetzt gemeint?
Ein Pre-Kollimator ist eine kleine, sphärische Linse mit besonders kurzer Brennweite, welche direkt über einer de-domten LED angebracht wird ohne sie zu berühren (laut Vinz ca. 0,7mm). Er bewirkt, dass das Licht der LED in einem engeren Abstrahlwinkel abgegeben wird. Dadurch trifft mehr Licht die Hauptlinse, was zu einem größeren Spot führt. Die Leuchtdichte der LED und somit der Throw ändern sich dabei nicht. Normal wäre also eine Reduktion um 8-10%, wenn der Pre-Kollimator keine AR-Beschichtung hat. In der Praxis ist es aber so, dass es oft gar keinen Verlust gibt, da der Pre-Kollimator die LED aus Sicht er Hauptlinse größer erscheinen lässt und so Fehler in der Geometrie der Hauptlinse ausgleicht.
Dazu sollte jetzt noch erwähnt werden, dass asphärische Linsen nie das Ganze Licht einer LED einfangen. Typischerweise sind es so 30%, teilweise etwas mehr (besonders kurze Brennweiten erkennt man daran, dass die Linse selbst dicker ist), teilweise auch noch viel weniger (vor allem bei besonders großen Durchmessern kriegt man oft nur sehr große Brennweiten).
Meine Erfahrungen bisher haben gezeigt, dass so ein passender Pre-Kollimator bei korrekter Ausrichtung (kein Candela Verlust) die Größe des Spots und somit die otf Lumen ca. verdoppelt. Man kriegt dann also 2/3 anstatt von 1/3 der LED Lumen in der fokussierten Stellung aus der Lampe raus. Somit ist es ein sehr lohnenswertes Upgrade. Wer wirklich das ganze Licht der LED im Spot haben möchte braucht zusätzlich eine Hauptlinse mit besonders kurzer Brennweite (siehe die Mjölnir von Vinz). Diese sind leider oft schwer zu kriegen, haben teilweise große Abbildungsfehler oder sind sehr teuer.
Ein Nebeneffekt des Pre-Kollimators ist, dass das Lichtbild in komplett defokussierter Stellung deutlich enger, aber dafür heller ist. Auch erzeugt der Pre-Kolli eine Art Donut-Hole. Meine These ist bisher, dass die Größe des Donut-Holes wohl von der Größe des Pre-Kollis abhängt. Ein besonders kleiner Pre-Kolli erzeugt ein besonders große Donut-Hole (bei dieser Lampe ist es so groß, dass eigentlich der ganze Beam ein Donut-Hole ist, es stört also kaum).
Der Treiber
Normalerweise benutzt er AK47 FET Treiber (ein besonderer Umbau von djozz im BLF), da diese durch ihre dicken Platinen und H-M-L Modi besonders robust und simpel sind.
Für mich wurde stattdessen ein Texas Avenger "TA" Driver series - Triple channel + Bistro FET Treiber bestückt und eingebaut. Dieser Treiber ist, wie auch einige Weitere, das Produkt Jahre langer Treiberentwicklung im BLF. Dort werden hauptsächlich relativ simple FET und Linear Treiber (inkl. zahlreichen cleveren Details) mit extrem Funktionsreichen U.I.s kombiniert.
Der "TA" ist ein FET + 8 + 1 Treiber. Was ist das jetzt wider?
Nun, vor einiger Zeit kam man auf die Idee FET-Treiber, welche ja in allen PWM-geregelten, niedrigen Stufen die gleiche, schlechte Effizienz haben, wie bei hohem Strom im Direct-Drive, mit einem 7135er Linearregler zu kombinieren. Dieser liefert eine geregelte 350mA mid-Stufe und mittels PWM auch halbwegs effiziente low-Modi. Diese bezeichnete man dann als FET+1 Treiber.
Der "TA" ist dann die aktuellste Variante dieses Konzepts. Man wollte auch eine geregelte high-Stufe haben. Dafür hat der Treiber einen dritten PWM-Kanal und auf der Rückseite finden bis zu acht 7135er ICs Platz. Natürlich kann man auch einige entfernen, um die Helligkeitsunterschiede zwischen den Stufen oder auch die Laufzeiten in den hohen Stufen zu optimieren.
Welches U.I. zum Einsatz kommt hängt davon ab, ob der Treiber mit mechanischem Schalter oder elektrischem Taster bedient werden soll. Bei meiner Lampe natürlich ersteres. Somit hat der Treiber eine angepasste Version des Narsil U.I.s. von TomE. Hier eine Zustandsdiagramm, hier eine Übersicht der Helligkeitsgruppen und hier die Anleitung. Hier auch noch ein "Cheat Sheet", ein Mini-Analeitung zum Ausdrucken und Verstauen in der Lampe.
Allein die Helligkeitsgruppen geben einem schon fast unendliche Auswahl von nur Turbo über nur linear geregelte Stufen zu einer Mischung aus allem. Separat im Einstellungs-Menü lässt sich auch eine unglaublich dunkle Moonlight-Stufe aktivieren (allerdings sehr Praxisfern). Die Reihenfolge der Modi lässt sich ebenfalls einstellen und der sogenannte "medium Press" (längeres Drücken des Schalters) lässt sich aktivieren. Letztere ermöglicht das umgekehrte Durchlaufen der Stufen und aktiviert die zahlreichen Blinkmodi, welche man durch einen "medium Press" aus der Turbo-Stufe heraus erreicht.
Eine thermische Regelung und einen Tiefentladeschutz (durch hohe LED Spannung aber eigentlich überflüssig) sind auch mit integriert. Die thermische Regelung funktioniert sehr gut, ähnlich wie bei Zebralight. Sie lässt sich sogar übers Einstellungs-Menü kalibrieren. Dazu läuft dann Lampe dann auf Turbo und man schaltet sie bei der gewünschten Maximaltemperatur aus. Beim LD3 funktioniert das ja genauso.
Der Schalter
Der Schalter von Brynite (forward clicky) wurde ausgetauscht gegen einen deutlich größeren Omten Reverse-Clicky, der ein niedrigeren Widerstand hat und höhere Ströme aushält.
Die Feder wurde zusätzlich noch überbrückt (dafür wurde die Messingkappe sogar durchbohrt).
Fertig
Beim Einschalten schafft sie ca. 330kcd (Messentfernung: 7m)! Das ist schon sehr ordentlich für so eine leichte, kompakte Lampe mit nur einem 18650er, so einem großen Spot, so vielen Funktionen etc. Die Summe der Eigenschaften macht die Lampe wirklich zu etwas Besonderem.
Nah dran:
Spot in 5m Entfernung neben dem Spot einer Osram Black Flat (reines Kalt-weiß), in echt etwas weniger grün als hier:
Voll fokussiert an gelber Wand:
Voll defokussiert an gelber Wand (man sieht das große Donut-Hole):
Draußen (in echt wirkt der Spot noch etwas größer, Handy ist leider zu weit-winkelig):
Ziemlich realistisch (250m):
Einen richtigen Beamshotvergleich gibt es hier.
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