Nun kommt auch meine subjektive Erfahrung mit der Olight Seeker 3 Pro und Obulb MC.
Auf technische Daten gehe ich nicht weiter ein, da sie bereits in anderen Reviews dieses Threads genannt worden sind.
Man kann der Seeker 3 Pro deutlich ansehen dass sie der Nachfolger der Seeker 2 Pro ist. Auch wenn der Lampenkopf etwas länger geworden ist, so ist die Grundform noch gleich. Sie fühlt sich wie gewohnt hochwertig an.
Die Kühlrippen sind etwas breiter geworden und wurden abgerundet. Außerdem wurde die Bezel etwas überarbeitet. Sie ist minimal dicker und “aggressiver” geworden. Der Unterschied sieht zwar nicht groß aus, man fühlt ihn jedoch deutlich. Die Bezel ist relativ scharfkantig und kann sicherlich die ein oder andere Hosentasche beschädigen.
Die Dimension der Nuten für den optionalen Clip scheinen gleich geblieben zu sein. Der Clip der Seeker 2 Pro sollte also auch an die 3 passen. Ohne einen Clip ist die Lampe nicht wegrollsicher.
Außerdem ist der neue Schalter auffällig.
Der Schalter wurde umfassend überarbeitet. Er fühlt sich recht stabil und hochwertig an. Außerdem ist auf ihm ein Buchstabe eingraviert. In diesem Fall ein G. Scheinbar ist es Zufall welcher Buchstabe auf dem Schalter zu sehen ist. Es gibt jeden Buchstaben aus dem Firmennamen Olight. Dieses Detail ist also eher an die Sammler gerichtet.
Neu an ihm ist eine Drehfunktion. Mit dieser lässt die Lampe mehr oder weniger stufenlos dimmen. Insbesondere bei niedrigen Helligkeiten sieht man jedoch deutliche Abstufungen. Wenn man Anduril Lampen gewohnt ist, wirkt die “stufenlose” Verstellung dann recht hakelig. Bei mittleren und hohen Helligkeiten wirkt die Verstellung subjektiv jedoch flüssig.
Per Klicken und halten kann man die Helligkeit zusätzlich wie von der Seeker 2 Pro gewohnt verstellen. Mit dem Drehrad lässt sich jedoch jederzeit in die Helligkeit eingreifen.
Die Verstellmöglichkeit des Drehrades reicht von Low bis Turbo. Moon ist per Drehrad leider nicht erreichbar. Das ist insofern sehr schade, weil der Hauptnutzen des Drehrades in den niedrigen Helligkeiten liegt. Um von Low auf Turbo zu kommen, sind nämlich 4(!) volle Umdrehungen nötig. Die Drehungen sind scheinbar an den Strom gekoppelt und nicht an die subjektive Helligkeit. Zu Beginn verändert sich die Helligkeit sehr schnell, ab etwa der zweiten Umdrehungen steigt die Helligkeit nur noch sehr langsam.
So macht das Drehrad leider wenig Spaß, wenn man viel Licht braucht. Dort gibt es deutliches Verbesserungspotenzial.
Eine weitere durch das Rad möglich gewordene Neuerung ist die Auto-Sperre.
Schaltet man die Lampe aus, gelangt sie nach 30 Sekunden automatisch im Lockout. Möchte man sie dann wieder einschalten, muss man das Drehrad eine viertel Umdrehung drehen. So weit so gut. Möchte man die Lampe jedoch schnell an schalten und hat dazu eventuell auch noch Handschuhe an, wird es fummelig. Denn die Auto Sperre lässt sich nicht abschalten! Das heißt dementsprechend auch, wenn die Drehfunktion des Schalter seinen Geist aufgibt, lässt sich die gesamte Lampe nicht mehr einschalten. Wie stabil der Schalter ist, werden Langzeitberichte zeigen. Er ist aber sicherlich fragiler als der “normale” Schalter der Seeker 2 Pro.
Ein weiteres Problem ist, dass es keine Möglichkeit gibt die Lampe manuell per Software in den Lockout zu bringen. Ein mechanischer Lockout durch lösen der Endkappe ist zwar möglich, möchte man dies aus welchen Gründen auch immer jedoch nicht, bleibt einem nichts anderes übrig als 30s zu warten. Man kann die Lampe also nicht ausschalten und beruhigt in den Rucksack werfen.
Die Idee eines automatischen Lockouts finde ich sehr gut. Hier ist er jedoch meines Erachtens stark verbesserungswürdig.
Es gibt auch Neuerungen bezüglich der Status LED’s neben dem Schalter. Rechts wird der Akkustand angezeigt, links die aktuell eingestellte Helligkeit. Alles wie gewohnt. Neu ist, dass wenn die Lampe aus ist und man am Rad dreht einem sowohl die im Memory gespeicherte Helligkeit als auch der aktuelle Akkustand angezeigt wird. Das ging bei der Seeker 2 Pro nur beim einschalten oder Ändern der Helligkeit. Bei der Seeker 3 Pro leuchten nun auch beim ausschalten der Lampe die Status LED’s. Geändert wurde jedoch die Leuchtdauer der LED’s beim einschalten. Bei der Seeker 2 Pro leuchteten sie noch für 10s, beim Nachfolger nur noch für 3s. Mir hätte ein Mittelding am besten gefallen.
Die Status LED’s weisen wie bereits beim Vorgänger ein recht starkes PWM Flackern auf, das sich mit bloßem Auge erkennen lässt, wenn man darauf empfindlich reagiert.
Der Lichtstrom der Seeker 3 Pro wurde im Vergleich zur Seeker 2 Pro von 3200 auf 4200 Lumen erhöht. Das wurde erreicht, indem nun vier statt drei LED’s hinter ihren TIR Linsen Platz finden. Hierbei ist die Lichtstärke jedoch bei 15.600 Candela geblieben. Das heißt bei der höchsten Dauerfesten Stufe von 1200 Lumen, besitzt die Seeker 2 Pro eine Größere Reichweite als ihr Nachfolger. Das macht sich im direkten Vergleich bemerkbar. Die Seeker 3 ist sichtbar flutiger. Für Wald- oder Feldwege ist sie mir persönlich fast schon zu flutig.
Die niedrigste Stufe beträgt noch immer 5 lm. 1 lm wäre hier zumindest für mich schöner gewesen.
Sehr schade ist auch, dass sich der Turbo mit 4200 Lumen nur aktivieren lässt, solange der Akkustand mit 4/4 angezeigt wird. Sobald der Akku nur noch 75% Restladung enthält, ist man auf den High Modus mit 1200 Lumen als höchste Stufe beschränkt. Die Seeker 2 Pro ließ sich bis 50% Restladung auf 3200 lm schalten. Das ist insofern verwunderlich weil sehr sehr viel günstigere Lampen wie die Sofirn SP35 ebenfalls einen geregelten Treiber besitzen und dennoch bis nahezu 25% Restkapazität knapp 2000 lm abrufen können.
Der wirklich sehr helle Turbo Modus der Seeker 3 Pro ist somit eher ein Gimmick, da er nur bei fast vollem Akku nutzbar ist und danach kein Vorteil mehr in der Helligkeit gegenüber anderen Lampen besteht. So kann man leider nicht wann immer man will kurzzeitig eine große Fläche ausleuchten.
Die Emitter sind nicht perfekt zentriert. Einen Einfluss auf das Lichtbild konnte ich jedoch nicht feststellen.
PWM ist in keiner Stufe zu erkennen.
Eine weitere Neuerung ist der Näherungssensor. Dieser soll verhindern, dass die Lampe einem aus Versehen ein Loch in die Tasche brennt.
Man sieht in als kleines Loch am Rand der TIR Linsen.
Für den Einsatz eines Diffusors etc. lässt er sich temporär abschalten. Nach einem aus und wieder einschalten der Lampe ist er jedoch wieder aktiviert.
Er ist nur bei großen Helligkeiten aktiv. Löst man ihn aus, schaltet die Lampe auf Helligkeit 2/4 zurück solange sich etwas vor ihr befindet. Ab Stufe 2/4 schaltet die Lampe dementsprechend nicht mehr runter. Sobald der Sensor ausgelöst wird, werden die Status LED’s wieder aktiv.
Wenn der Näherungssensor aktiv ist, lässt sich die Helligkeit jedoch leider nicht weiter per Drehrad reduzieren. Das wäre eine tolle Möglichkeit gewesen um bei einer Nachtwanderung eine Karte o.Ä. zu beleuchten. Auf diese Weise könnte man direkt zwischen Umgebung und Karte beleuchten wechseln. So ist dies aber leider nicht möglich, da hierfür die Helligkeit im gedimmten Zustand zu hoch ist.
Die Lampe lässt sich nur in zwei Teile zerlegen. Das Batterierohr mit fest verbundenem Lampenkopf und die Tailcap.
Der Akku wird bei Olights aktuellen Lampen gewohnt mit dem Pluspol zum Lampenende hin eingelegt. Denn dort sind die Kontakte für den Magnetlader zu finden.
Auf der Seite des Lampenkopfs befindet sich keine Spiralfeder, sondern ein kleines Federblech, das keinen großen Spielraum für die Akkugröße zulässt. Das ist jedoch egal, da sich die Lampe sowieso nur mit Olights proprietären “Spezialakkus” nutzen lässt.
Wie auch die meisten größeren Lampen von Olight, lässt sich die Seeker 3 Pro bequem per Magnetlader laden.
Hier hängt sie magnetisch am L-Dock. Dieser gehörte beim Vorgänger noch zum Lieferumfang, nun jedoch nicht mehr. Mittels des 20€ teuren “Olight Oport” Magnetladers, lässt sich die Lampe nun endlich per USB-C laden. Vorausgesetzt, man hat ihn immer dabei.
Der Magnet am Lampenende ist nicht sehr stark und hält die Lampe waagerecht genauso instabil wie bereits die Seeker 2 Pro. Sie hält gerade so am lackierten Stahl Türrahmen. Vermutlich verhält es sich genau so wie mit Ihrem Vorgänger: Mit montiertem optionalen Clip, kippt die Lampe entweder ab oder rutscht herunter. Um keine Kratzer an der Passaround Lampe zu verursachen, habe ich den Clip jedoch nicht montiert.
Überkopf hält sie ohne Probleme.
Das Holster wurde etwas im Detail überarbeitet. Die Maße haben sich scheinbar auch etwas geändert, da es enger sitzt als das des Vorgängers (rechts). Es ist grundsätzlich sehr hochwertig verarbeitet.
Auf dem Verschluss des Holster ist nun der Olight Schriftzug zu sehen. Sieht sehr schön aus! Nur schade, dass man ihn nicht sehen kann, wenn es geschlossen ist.
Auf der Ober- und Unterseite befindet sich jeweils ein Loch. Durch dieses kann man bei geschlossenem Holster sehen, ob die Lampe aus Versehen noch eingeschaltet ist. Bei der Seeker 2 Pro war es noch ein per Naht verstärktes Loch. Das sah nicht besonders schön aus. Nun befindet sich an der Stelle eine deutlich schönere Niete. Zumindest fast. Die obere Niete sitzt nämlich nicht mittig.
Beim bespielen der Lampe habe ich mich bereits gefragt, ob es so viel Sinn macht eine Stahl Niete genau dort zu platzieren, wo sich in der Nutzung auch die Kunststoff Linse befindet.
Beim Sichten der Bilder sind mir dann die vielen feinen Kratzer auf der Linse der Passaround Lampe aufgefallen. Diese befanden sich vor allem im mittleren Bereich. Dass sie unter Anderem vom Holster stammen ist natürlich nur eine Mutmaßung. Förderlich für den Zustand der Linse ist das Holster jedoch allem Anschein nach nicht.
Nun kommen wir zu den Beamshots. Hier kann sich jeder selbst ein Bild vom Lichtbild machen.
Das sind die Kandidaten von links nach rechts:
Olight Obulb MC, Olight Seeker 3 Pro, Olight Seeker 2 Pro, Sofirn IF25A (4000K) und Sofirn SP35.
Beim Beamshot sind außerdem noch eine Olight I1R2 EOS und die Olight Warrior Mini dabei, fehlen jedoch auf dem Gruppenbild.
Alle Bilder sind mit der jeweils höchsten Leuchtstufe bei vollem Akku mit identischen Belichtungsparametern aufgenommen.
Kontrollbild
Olight Seeker 3 Pro
Olight Seeker 2 Pro
Olight Warrior Mini
Sofirn IF25A (4000K)
Sofirn SP35
Olight I1R2 EOS (Schlüsselbundlampe)
Olight Obulb MC in der Hand
Olight Obulb MC auf dem Boden
Alle zusammen als GIF (schlechte Qualität aufgrund der Komprimierung, damit es sich im Forum hochladen lässt)
Insgesamt ist die Olight Seeker 3 Pro eine sehr schöne Lampe mit vielen neuen Funktionen, die jedoch nicht alles besser macht als ihr Vorgänger. Insbesondere das Drehrad mit seinen Möglichkeiten ist eine super Idee, benötigt jedoch noch etwas Finetuning. In Anbetracht des Preises hätte ich hier erwartet, dass sie etwas ausgereifter ist.
Positiv:
- Hochwertig verarbeitet
- Näherungssensor der vor verbrannten Jackentaschen schützt
- Drehschalter für stufenlose Änderung der Helligkeit
- 1000 Lumen mehr als der Vorgänger
- Nützliche Status LED’s
- Holster mit Detailänderungen verschönert
- Magnet Tail
- Interne Ladefunktion
- Etwas aggressivere Bezel (aber fast schon zu scharfkantig)
Neutral:
- weniger Reichweite als der Vorgänger (flutiger)
- Stufenloses Ramping im unteren Bereich etwas hakelig
- PWM Flackern der Status LED’s
- Niete im Holster könnte wohlmöglich die Linse verkratzen
- Sehr ambitionierte UVP von 167,95€
- Proprietäres Akkuformat
Negativ:
- Kein Einschalten der Lampe ohne Drehen des Schalters möglich
- Viel zu viele Drehungen beim stufenlosen Ramping nötig
- Drehung des Rades nicht linear zu subjektiven Helligkeit
- L-Winkel aus dem Lieferumfang gestrichen trotz höherer OVP
- Zu schwacher Magnet für sicheren Halt an senkrechten Flächen
- Ab 75% Akkuladung nur noch max. 1200 lm nutzbar
Olight Obulb MC
Zu der Obulb fasse ich mich kürzer.
Ich muss zugeben, dieses kleine unscheinbare Kügelchen macht doch mehr Spaß als ich erwartet habe. Insbesondere meine Freundin war von dem bunten Licht begeistert.
Die Helligkeit ist als kleine Leselampe oder für den Tisch wenn man bei Dunkelheit gemütlich draußen zusammen sitzt völlig ausreichend. Als Licht für einen Spaziergang reicht sie wie zu erwarten jedoch nicht aus, zumal die Eigenblendung sehr stark ist.
Sie ist außerdem wasserdicht und schwimmfähig, würde sich also auch für die Beleuchtung einer Badewanne oder eines Pools eignen, sofern man so etwas besitzt.
An der Unterseite ist ein Magnet vorhanden. Dieser ist bezogen auf das Gewicht der Obulb sehr stark.
Die Obulb haftet damit am Griff des Schranks.
Die Obulb haftet damit am Türrahmen
Die Obulb haftet damit am Regal.
Die Obulb haftet damit in Verbindung mit dem Olink am Rucksack. Da der Olink selber ebenfalls einen Magneten besitzt, ist die Verbindung sehr stark. Auch heftiges Schütteln des Rucksacks konnte die Obulb nicht dazu bewegen abzufallen. So könnte man die Obulb als eine Art Positionsleuchte bei Nachtwanderungen am Rucksack nutzen. Der Olink ist eine wirklich sinnvolle Ergänzung. Zumal an ihm auch kleinere Lampen wie die Warrior Mini gut haften.
Für den Osling konnte ich mir keinen Verwendungszweck erschließen. Dafür konnte ich herausfinden, dass damit nicht nur eine Befestigung an der Türklinke möglich ist, sondern sogar auch am Fenstergriff.
Ein Problem, über das ich von anderen Benutzern bereits gelesen habe, besitzt die Obulb MC jedoch. In der Bedienungsanleitung steht, dass sich der Schalter betätigen lässt, indem man auf die Obulb von oben draufdrückt, wenn sie auf einer glatten und festen Unterlage steht. Diese Funktion gab es scheinbar bereits bei der Original Obulb (ohne MC). Das funktioniert jedoch leider bei der MC nur mit enormem Kraftaufwand, bei dem man Angst haben muss die Obulb zu beschädigen. Ich habe testweise zur Kraftverteilung ein Kissen auf die Obulb gelegt, während sie auf dem Boden stand, und dann einen 6er Träger 1,5L Wasserflaschen oben drauf gestellt. Das Gewicht von gut 9 kg hat nicht gereicht um sie einzuschalten. Hierbei handelt es sich also offensichtlich um einen Konstruktionsfehler. So ist man leider darauf angewiesen sie in die Hand zu nehmen um den Schalter zu betätigen.
Abgesehen von dem Konstruktionsfehler ist es ein tolles kleines Lämpchen mit vielen Anwendungszwecken.