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Olight Archer Projektorlampe - Reviews und Passaroundberichte

amaretto

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12 August 2010
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Olight hat dem TLF kostenfrei die neue Archer zum Testen übersandt. In diesem Thread könnt ihr euch anmelden, wenn ihr sie zum Ausprobieren zugeschickt bekommen möchtet:
https://www.taschenlampen-forum.de/threads/olight-archer-projektorlampe-passaround.83674/

Die Olight Archer ist eine intern per USB aufladbare Taschenlampe mit speziell gebündeltem Lichtkegel. Das Licht soll wohl demnach gerichtet nur dort hin, wo man es braucht. Damit schränkt sich die Verwendbarkeit im Alltag ein, die Archer sehe ich eher als Thrower für den Bereich von 15-70 Meter. In dieser Leuchtentfernung bekommt man eine durchaus helle und abgegrenzte Ausleuchtung wie bei einem Theaterstrahler. Als Superthrower für hunderte Meter Reichweite oder für den Nahbereich (z.B. in der Wohnung) ist sie nicht geeignet.

Auffällig ist ebenfalls das von der Masse abhebende Design. Ob man dies hübsch findet oder nicht, bleibt Geschmackssache. Teurer und materialaufwändiger in der Herstellung wird es sicher sein. Auf jeden fall fasst sich das makellos aus dem vollen gefrästen Aluminiumgehäuse ohne Kanten oder Strukturierung klasse smooth an, ein echter Handschmeichler. Die Kehrseite des glatten Designs: bitte schön festhalten, sonst rutscht das Ding sehr leicht aus den Fingern, nicht nur bei Nässe.


  • Lichtstrom max. 1.000 Lumen
  • Leuchtstufen: 5 lm (200 h) / 50 lm (42 h) / 300 lm (6 h) / 1.000-470-300 lm (1+160+20 min.)
  • Leuchtweite: 535 m / 72.656 cd
  • feste Lichtfokussierung
  • Emitter: "hochperformante" LED, kaltweiße Lichtfarbe
  • interne Aufladung per USB-Magnetkabel
  • fest verbauter 21700 Li-Io Akku mit 5.000mAh Kapazität
  • hart anodisiertes Aluminiumgehäuse
  • IPX7 wasserfest
  • Maße: 146 * 46 * 36,5 mm (Länge * Kopf * Body)
  • Gewicht: 200 g
  • Preis: ~84€ im Sale, ~120€ regulär
Die Olight Archer wird ausschließlich über den flach eingelassenen Seitenschalter bedient. Der flache Schalter mag zwar im Design gut zur Lampe passen, er ist für meinen Geschmack aber zu klein und kaum zu ertasten. Das Schaltgefühl geht.

Das User Interface ist erfreulich simpel und intuitiv beherrschbar. Wir kennen es von den meisten anderen Olight-EDCs.
  • Kurzer Klick für an/aus
  • Doppelklick = High
  • Trippleklick = Strobe
  • wenn aus = gedrückt halten für Moonlight, noch länger halten für Lockout
  • wenn an = gedrückt halten für Ramping Low - Mid - High, bei gewünschter Stufe loslassen
Ladezustandsanzeige:
Die Indikator-LED zeigt während des Betriebs (außer bei Moonlight) die Restladung an
- grün = >75%
- orange = 30-75%
- rot = 10-30%
- rot-blinkend = <10%

Aufladen:
Man verbindet das Magnetladekabel mit der Lampe und einer 5V USB-A Stromquelle. Beim Aufladen leuchtet der Indikator im Lader rot, bei beendetem Laden grün. Der Ladestrom beträgt max. 2A, ein komplett leerer Akku ist in ca. 5 Stunden wieder voll.

Die komplette Bedienungsanleitung kann man hier herunterladen:
file:///C:/Users/Markus/AppData/Local/Temp/Manual_Archer%20.pdf
Lieferumfang: Olight Archer Taschenlampe mit fest integriertem 21700 Akku, Kunststoffholster, MCC3 USB-Magnetladekabel, Bedienungsanleitung




Der blau anodisierte Schalterknopf liegt seitlich auf einem gut erfühlbaren Plateau, doch ist er dort für meinen Geschmack zu flach eingelassen. Irgendeine fühlbare Erhöhung (z.B. Punkt auf dem Schalter) wäre besser gewesen. Unter (oder neben) dem Schalter zeigt eine LED während des Betriebs (außer bei Moonlight) grob den Ladezustand des Akkus an. Aprospos Akku: der ist leider nicht auswechselbar, die Lampe lässt sich nicht ohne weiteres öffnen. Schlecht für die Nachhaltigkeit.






Am hinteren Ende der Lampe liegt der magnetische Ladekontakt für das USB-Kabel. Die Archer hält damit hängend an magnetisierbaren Flächen, waagerecht jedoch nicht.


Das Kunststoff-Holster, in das die Archer relativ leicht hinein- und hinausgleitet. Es hält einwandfrei und sicher an einem Gürtel, doch wünschte ich mir eine etwas festere Klemmung der Lampe.




Das Holster ist unten offen, so kann die Lampe auch darin und stehend geladen werden. Während des Ladevorgangs leuchtet der Indikator rot, bei vollem Akku grün. Neben dem beiliegenden MCC3-Ladekabel funktionieren auch andere (ältere) Kabel des Herstellers.


In der Archer sollen laut Olight 2 Linsen für die Bündelung des Lichts genutzt werden, eine aus Glas, die andere aus Kunststoff. Einen herkömmlichen Reflektor gibt es nicht. Innerhalb des Linsensystems ist eine nachleuchtende Beschichtung aufgetragen (glow-in-the-dark). Der Effekt ist nach Ausschalten wahrnembar aber sehr dezent. Die gelbe Beschichtung hat auch eine leichte farbliche Auswirkung auf den bei der Lampe sehr schwach vorhanden Spill (Streulicht). Die vordere Linse ist gewölbt und besteht aus Kunststoff, ist somit kratzeranfällig.


Die Baugröße der Archer würde ich als kompakt und noch hosentaschentauglich bezeichnen.


Größenvergleich zur Warrior und Seeker


Eigene Messungen
(mit Hobbyequipment und ohne Gewähr)
Leuchtstufen: 5 / 51 / 315 / 1.092 Lumen (über ceiling bounce)
max. Luxwert: 75.000
Strobe-Freq. 13 Hz
PWM: Moon 24 kHz, Low-High 500 Hz
Farbtemperatur 6800-7500K (der schmale "gelbe Rand" bei 3800K)
Farbwiedergabeindex: 70Ra

Regelungsverhalten auf mittlerer Stufe (300 lm)
Die Leistung wird exakt konstant gehalten. Wie die Kurve bei fast leerem Akku aussieht, habe ich nicht getestet.


Regelung auf hellster Stufe (1000 lm)
1000 Lumen ist heutzutage keine riesige Leistung mehr, man erwartet fast automatisch, dass diese konstant gehalten werden. Das ist nicht der Fall, die Archer macht einen Stepdown, der zwar messtechnisch aber mit dem Auge kaum auffällt. Über 700 Lumen werden über eine längere Zeit konstant gehalten bei moderater Gehäusetemperatur.


Abstrahlverhalten
Der Lichtkegel besteht hauptsächlich aus einem großen eher eckigen Spot und nur sehr wenig Spill. Innerhalb des Spots ist die Lichtfarbe im Zentrum am kühlsten (bis zu 7500K), überwiegend aber um 7000K. Der schmale gelbliche Saum als Begrenzung des Spots ist zwar auf der weißen Wand erkennbar, stört in der Praxis draußen so gut wie gar nicht. Olight selbst sagt zu dem gelben Streifen prosaisch "golden outline".


Man sieht, dass es durchaus noch etwas Streulicht und unterschiedliche Farbbereiche gibt.



Kurzfazit:
positiv
+ Herstellerangaben werden übertroffen
+ blendfreie Ausleuchtung
+ mutiges, schnörkelloses Design
+ gute Verarbeitung, tolle Haptik
+ intern aufladbar
+ einfaches UI

negativ:
- Akku nicht austauschbar
- nicht rutschsicher
- regelt auf High relativ rasch herunter (aber nicht sehr tief)
- Schalter schlecht zu ertasten

neutral:
- eingeschränkter Nutzungsbereich
- gehobener Preis (ohne Rabatt)

Tja, die Archer ist in mehrfacher Hinsicht sehr speziell. Das heißt demzufolge, nicht für die breite Masse und alle Anwendungsmöglichkeiten gedacht. Somit keine universell einsetzbare Lampe sondern für eine gerichtete Ausleuchtung (oder für Sammler).
 
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amaretto

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Das ist nur die Spitze in einem kleinen Punkt im Spot. Meist liegt die Farbe eher bei 6800-7000 und am Rand wird es noch wärmer.
Da gibt es weitaus schlimmere, die bläulich oder grünlich leuchten.
 

amaretto

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Könnte man so sagen, ja.
Der Spot dürfte aber größer als bei den meisten fokussierbaren Lampen sein. Hier ein Beispiel, beide Lampen auf höchster Stufe.
Die Archer ist links, die Zoomlampe rechts.
 
  • Danke
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Könnte man so sagen, ja.
Der Spot dürfte aber größer als bei den meisten fokussierbaren Lampen sein. Hier ein Beispiel, beide Lampen auf höchster Stufe.
Die Archer ist links, die Zoomlampe rechts.
Wahrscheinlich eher wie zb. bei Led Lenser. Die Lampe die du gewählt hast ist glaube ich eher eine vom unteren Preissegment aber ich glaube die meisten hier besitzen auch kaum noch Zoomies.
 

taenzerwalze

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Ich durfte am One-Man-Passaround teilnehmen. Vielen Dank dafür. Leider hatte ich nicht viel Zeit, die Archer intesiver zu betrachten. Daher nur kurz mein persönlicher Eindruck.

Die Archer hat eine angenehme Oberfläche, welche der Hand schmeichelt. Ich empfand sie aber als recht glatt und hatte Bedenken, dass sie mir aus der Hand rutschen könnte. Der Taster hebt sich nicht besonders ab. Ist aber auch gar nicht schlimm, da man ihn durch die eher rechteckige Form auch blind finden kann.

Der Beam ist sehr stark gebündelt, mit minimalsten bis gar keinem Spill. Eigentlich finde ich das nicht so toll, aber da die Archer auch einen Moon Mode hat, kann man sie super zum Leuchten im dunklen Haus verwenden. Dadurch, dass sie wirklich nur da Licht macht, wo der kleine Lichtkegel hinkommt, werden schlafende Hunde oder Kinder nicht gestört. Das hat mir gut gefallen. Dem eckigen Lichtstrahl stand ich zuerst skeptisch gegenüber, da mir das bei der Marauder 2 nicht gefallen hat. Bei der Archer hat es mich aber irgendwie nicht gestört.

Die Bedienung empfand ich auch sehr simpel und kam ohne Handbuch sofort klar.

Das Holster ist nett, würde ich aber unterwegs nicht nutzen. Als kleiner Jackentaschenthrower hat mir die Archer sehr gut gefallen. Da man den Akku nicht wechseln kann, sollte man bei längeren Ausflügen noch eine zweite Lampe mitnehmen.


Danke fürs Lesen
 
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