Hinweis: In diesem Thread können Reviews, Eindrücke, eigene Tests und Erfahrungsberichte zur Nitecore P12GT aus dem Passaround gepostet werden. Ich mache vorbildlich den Anfang, mit einem wie gewohnt ausführlichen Review.
Review Nitecore P12GT
Einleitung
Eine solch kontrovers diskutierte Lampe mit solch vielen Diskussionen ist selten. Vom Start weg gab es seitenlange Threads wegen der angegebenen maximalen Helligkeit und gelbe Flecken im Spot.
Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen? – wollte ich mir die Lampe mal persönlich genauer anschauen und sie durch meinen Review-Parcour schicken.
Dank unserem geschätzten User amaretto und dem Händler PIXXASS, welcher die Lampen für das Passaround (PA) zur Verfügung gestellt hat, habe ich die Möglichkeit, am PA teilzunehmen und die Lampe ausführlich zu testen.
Nun denn - los geht's!
Technische Spezifikationen lt. Hersteller
Maße in mm (Länge/Kopf-Ø): 140/25,4
Gewicht ohne Batterien: 91 g
Max. Lichtstrom: 1000 lm
Leuchtstufen: 1, 55, 280, 1000 lm
Max. Lichtintensität: 25700 cd (alt: 33700, vom Händler KTL-Store: 23700)
LED: Cree XP-L HI
Stromversorgung: 1x18650, 2 x CR123
Sonderfunktionen: Strobe, SOS, Beacon
Anfänglich hatte Nitecore eine max. Intensität von 33700 cd bei 367 m ANSI-Reichweite angegeben. Der Wert erschien vielen zu hoch, weshalb der KTL-Store – der offzielle deutsche Importeur für die Taschenlampen von Nitecore - in der Produktbeschreibung zur Lampe den Wert auf 23700 cd korrigierte. Auf der offziellen Produktseite von Nitecore wurden die 33700 cd dagegen wenige Tage später auf 25700 cd und somit noch 320 m Reichweite nach ANSI korrigiert.
Verpackung und Lieferumfang
Die P12GT kommt wie alle Lampen des Herstellers in einer gelb-grau gehaltenen Verpackung daher. Vorn ist die Lampe nebst ein paar Details zu sehen, während hinten und an der Seite Ausstattungsmerkmale und Anwendungsbereiche angepriesen werden.
Die Packung selbst macht einen stabilen Eindruck, auch wenn die verwendete Pappe relativ dünn ist. Die Lampe selber liegt in einer Form aus Plastik und ist so gut gegen Stöße und andere Widrigkeiten geschützt.
Das mitgelieferte Zubehör ist recht umfangreich. Es befinden sich neben dem Holster mit zwei darin befindlichen CR123-Batterien, Ersatz-O-Ringen und einem Gummi für den Heckschalter auch ein Gürtelclip, eine Fangschnur und ein sogenannter „Tactical Ring“ aus Kunstoff im Lieferumfang. Auch eine ausschließlich deutsche Bedienungsanleitung und eine Garantiekarte auf Englisch befinden sich in der Packung.
Aussehen
Viel zu erklären gibt es eigentlich nicht, denn die Bilder sprechen für sich, denke ich.
Designexperimente wurden bei der P12GT nicht veranstaltet. Es gibt Kühlrippen am Kopf und einige Kerben am Batterierohr. Unter dem Seitenschalter befinden sich vorstehende Kanten, die wohl ein Wegrollen ohne den Tactical Ring verhindern sollen.
Der Bezel hat ein "taktisches" Design, was man an den Kerben erkennen kann. Glücklicherweise wurde dieser allerdings nicht zu aggressiv und zu taktisch gestaltet und fügt sich so harmonisch in das Gesamtbild der Lampe ein.
Die schwarze Anodisierung nach HAIII ist sauber und ohne Mängel. Macken, Kratzer oder Beschädigungen gibt es nicht.
Die Gravuren sind sauber und akkurat aufgebracht worden. Auch die Seriennummer am Lampenkopf ist gerade graviert und fällt nicht unangenehm auf. Generell hält sich Nitecore angenehm mit Beschriftungen auf dem Lampenkörper zurück.
Einzig das Warnsymbol auf dem Lampenkopf, welches vor großer Hitze warnt, ist minimal schräg. Das fällt nur bei genauem hinschauen auf und stört nicht weiter.
Der Reflektor mit glattem („smoothem“ – abgekürzt SMO) Design wird von einem vergüteten Frontglas geschützt, was die Lichtverluste wegen dem Glas verringert. Erkennbar ist dies am farbigen Schimmern in Gegenlicht.
Ein Blick in den Reflektor mit der LED. Es fällt auf, dass es leichte „Ringe“ im Reflektor gibt.
Es gibt zwei Bedienelemente an der Lampe, einmal am Heck und einmal an der Seite am Lampenkopf. Sie werden mit Gummis geschützt, wobei das Gummi des Seitenschalters leicht durchsichtig ist, um die Batteriestandsanzeige zu ermöglichen.
Verarbeitung und Handhabung
Die Lampe ist gut verarbeitet, Macken in der Anodisierung oder andere grobe Mängel sind nicht erkennbar. Allerdings fühlt sich in meinen Augen irgendwie etwas fragil oder instabil an, was aber natürlich nicht der Fall ist und vielleicht nur dem Gewicht und der Wandstärke des Batterierohrs geschuldet ist. Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau. Qualität und Verarbeitung sind hervorragend.
Andererseits ist das Gewicht nicht der Rede wert, und das ist gut so. Die P12GT liegt nicht schwer in der Hand und das dauerhafte Tragen der Lampe sollte nicht ermüdend wirken. Die gute Gewichtsverteilung von beinahe 50:50 tut sein übriges, dass der Tragekomfort sehr hoch ausfällt.
Das Knurling erfüllt durchaus seinen angedachten Zweck. Die Lampe bliebt sicher in der Hand. Auch bei nassen Händen lässt sich die Lampe sicher greifen, auch wenn man dann lieber die Fangschnur benutzen sollte, damit die Lampe nicht auf den Boden fällt.
Der Heckschalter lässt sich sicher schalten, auch wenn der Hub sehr ausgeprägt ist und man den Schalter tief und mit einigem Kraftaufwand durchdrücken muss. Dadurch werden allerdings auch Fehlbedienungen minimiert. Das Auslösen quittiert der Heckschalter mit einem leisen, aber dennoch deutlich hörbaren und satten „Klick“.
Der Seitenschalter lässt sich leicht ertasten, da er deutlich aus dem Gehäuse hervorsteht und das Gummi auch sehr rutschfest ist. Auch dieser hat einen satten Druckpunkt und lässt sich angenehm drücken.
Die Lampe hat durch die Kanten und dem Seitenschalter einen Wegrollschutz, welcher allerdings mäßig ausfällt. Sie rollt schon bei recht leichter Steigung los. Wer die P12GT wegrollsicher bekommen möchte, sollte unbedingt den Tactical Ring montieren!
Tailstand ist möglich, auch wenn die Lampe dabei durch das Schaltergummi etwas kippelt. Doch steht sie einmal auf ebener Oberfläche, bleibt sie auch sicher stehen.
Eine Fangschnur lässt sich am Ende der Lampe befestigen. Die Tailstand-Fähigkeit wird davon nicht beeinflusst, wenn man die P12GT nicht gerade direkt auf der Fangschnur abstellt. In diesem Fall fängt sie nämlich an zu kippeln.
Es wird ein Gürtelclip mitgeliefert, welcher an die Lampe gesteckt werden kann. Wirklich hochwertig sieht der Clip allerdings nicht aus und er fühlt sich instabil an, was vermutlich der dünnen Materialstärke des schwarzen Stahls geschuldet ist. Die Lampe lässt sich damit zwar an Hose oder Gürtel befestigen, aber sie wird nicht stramm gehalten. Der Clip selbst hält sicher an der Lampe, ein Verlieren der Lampe wenn sie an der Kleidung steckt, wird so unwahrscheinlich.
Ein Blick auf den Lampenkopf...
... und der Tailcap. Beide Kontakte sind vergoldet, was die Oxidation verhindert und die Übergangswiderstände auch nach längerer Zeit gering hält. Der mechanische Verpolschutz am Treiber wurde so gestaltet, dass man auch viele Akkus mit Flattop oder flachen Buttons verwenden kann. Sehr gut!
So weit lässt sich die Lampe ohne Werkzeug zerlegen:
Der Lampenkopf ist offenbar zugeschraubt und vermutlich mit Kleber gesichert. Ich denke, er lässt sich mit passendem Werkzeug/Vorgehensweise wie Rohrzange und Schraubstock aufschrauben, sodass man Zugriff auf die LED hat. In der offiziellen Produktbeschreibung ist ein Bild eines Kupfer-LED-Boards zu sehen; es ist davon auszugehen, dass es auch in Wirklichkeit so aussieht und die Form keiner „normalen“ Star-Platine entspricht.
Fun Fact am Rande: Die Tailcap der Nitecore SRT7 (hier in den Bildern grau) ist baugleich zum Gegenstück der P12GT.
Sie lassen sich ohne Probleme untereinander tauschen, auch die Gewinde laufen genauso kratzfrei. Die Feder der Tailcap meiner SRT7 habe ich mit einem Silikonkabel gebrückt, was in der Regel eine leichte Steigerung des Lichtstroms bewirken sollte. Wie sich das bei der P12GT auswirkt, seht Ihr im Kapitel „Messwerte“.
Hier noch ein kleiner Größenvergleich mit recht bekannten Lampenmodellen.
Von links nach rechts: Nitecore EA45S, Armytek Dobermann, Nitecore P12GT, BLF A6, Convoy S2+, Thrunite T10, Thrunite Ti3
Die LED
Auch wenn die Lampe selber keine Infos zur verwendeten LED preisgibt, so ist der Typ doch uns allen wohlbekannt. Es wird eine Cree XLamp XP-L High Intensity (Abk. HI) im Bin V3 verwendet. Der Tint ist mir allerdings leider nicht bekannt.
Die LED verwendet den XP-Footprint, was eine Grundfläche von 3,45 x 3,45 mm bedeutet.
Das Besondere an diesem LED-Typ ist, dass sie von Cree bereits ohne Dome ausgeliefert wird und sie deshalb eine relativ kleine Leuchtfläche aufweist.
Die LED ist relativ gut im Reflektor zentriert. Erst bei genauem hinschauen fällt auf, dass eine Seite der LED minimal näher am Reflektorrand sitzt, aber das ist im Alltag und an der Whitewall absolut unbedeutend und nicht sichtbar.
Mit etwa 6000-6200 K Farbtemperatur (zum Vergleich: warmweiße Wohnraumbeleuchtung 2700-3200 K) ist die LED dem Kaltweiß zuzuordnen, ohne jedoch zu sehr ins bläuliche abzudriften. In meinen Augen ist die Lichtfarbe ein klares Weiß ohne große Verfärbungen. Für Nutzer, die eher eine neutral- oder gar warmweiße Lichtfarbe bevorzugen, dürfte das Licht allerdings zu kalt sein. Sehr schade, dass es die P12GT nicht mit anderen Lichtfarben – vor allem neutralweiß – gibt. Wie das geht, hat ausgerechnet Nitecore mit der MH20 vorgemacht, die es auch mit einer Neutralweißen LED gibt.
Lichtbild
Whitewall-Shots aus einem Meter Entfernung, einmal hell und dann noch einmal dunkler:
Durch den smoothen Reflektor ist der Spot relativ scharf abgegrenzt. Die Lampe gibt durchaus einen gewissen Throw ab, welcher eine gewisse Reichweite erreicht. Die bereits oben genannten Ringe im Reflektor, welche bei genauerem Blick rund um die LED sichtbar sind, sind im Leuchtbild nicht sichtbar und stören so überhaupt nicht.
Trotzdem ist sie ein guter Allrounder und lässt sich auch im Nahbereich durchaus brauchbar einsetzen.
Das Donuthole ist bis etwa 4 cm Wandentfernung stark ausgeprägt, ehe er bis max. 8 cm Wandentfernung in ein kleeblattartiges Muster übergeht und darüber hinaus völlig im Spot verschwindet.
User Interface (UI)
Die Lampe besitzt zwei Bedienelemente: einen Heckschalter (Tactical Clicky) und einen elektronischen Seitenschalter.
Der Clicky schaltet die Lampe ein und aus. Momentlicht ist dadurch möglich. Leider besitzt die Lampe eine zwar kurze, aber doch sichtbare Einschaltverzögerung, welche ich auf eine Viertelsekunde schätze.
Mit dem Seitenschalter schaltet man durch die Leuchtstufen und Sondermodi. Durch kurzes drücken schaltet die P12GT in die nächste Leuchtstufe.
Reihenfolge: Ultralow > Low > Mid > High
Nach dem Ausschalten merkt sich die Lampe die zuletzt genutzte Leuchtstufe, was als Mode Memory bezeichnet wird. Blöd nur, wenn dies auch für den Strobe gilt...
Wenn man den Seitenschalter bei eingeschalteter Lampe länger drückt, wechselt die Lampe in die Sonderfunktionen. Diesen Modus kann jederzeit durch kurzes Drücken des Seitenschalters verlassen werden; dabei wechselt sie auf die zuletzt eingestellte Leuchtstufe zurück.
Die Sonderfunktionen lassen sich ausschließlich durch längeres Drücken durchschalten. Wird die Lampe im Strobe-Modus mit dem Clicky ausgeschaltet, greift das Mode-Memory und die Lampe startet beim Einschalten tatsächlich wieder in Strobe. Dies gilt allerdings nicht für SOS und Beacon.
Sondermodi-Reihenfolge: Strobe > SOS > Beacon
Die Lampe besitzt eine Anzeige für die aktuelle Batteriespannung, welche sie auf 0,1 V genau anzeigt. Um diese zu erreichen, muss man während des Einschaltens der Lampe den Seitenschalter gedrückt halten.
Die blaue LED im Seitenschalter blinkt je nach Akkuspannung unterschiedlich auf. Bei bspw. 4,2 Volt blinkt die LED anfangs vier mal und pausiert kurz, ehe sie danach zwei mal blinkt. Danach wechselt die Lampe in die zuletzt eingestellte Leuchtstufe.
Ein Lockout, um versehentliche Bedienung zu verhindern, ist leicht möglich. Einfach die Tailcap um ein Viertel aufdrehen und fertig.
Mal eine persönliche Anmerkung zum UI:
Mit der Bedienung stehe ich – als jemand, der häufig die Leuchtstufen wechseln muss und die Lampe öfters ein- und wieder ausschaltet – ziemlich auf Kriegsfuß, was durch das Bedienkonzept bedingt ist. Ich bediene meine Lampen in aller Regel einhändig mit der rechten Hand und muss deswegen dauernd die Haltung der Lampe verändern, um sie auszuschalten und die Leuchtstufen zu verändern. Das hat mich vor allem im Alltag irgendwann einfach nur noch genervt und kostet Zeit – ganz abgesehen davon, dass durch das dauernde „Jonglieren“ die Sturzgefahr erheblich höher ist. Diese Kritik gilt übrigens auch für vergleichbare Bedienkonzepte und Lampen, nicht nur für dieses Modell im Speziellen.
Das Problem ließe sich für mich lösen, wenn man die Möglichkeit an die Hand bekommt, die Lampe nur über den Seitenschalter auszuschalten, meinetwegen auch durch eine Tastenfolge oder durch langes Drücken. So blieben die Taktischen Bedienmöglichkeiten dennoch gewahrt und macht die Lampe trotzdem für Einhandbedienung deutlich attraktiver.
Das ist wohl aber ohnehin nur für mich ein Problem, was mir aber auch bei einer Thrunite TN12 (2014) im Alltag immer wieder aufgefallen ist. Für mich wäre die Möglichkeit, die Lampe seitlich ausschalten zu können, eine große Hilfe im Alltag und würde sie noch deutlich interessanter machen.
Messwerte
Verwendete Messgeräte und Umgebungsbedingungen:
Luxmeter: Dr. Meter LX1010B (max. Messbereich: 100 kLux)
Selbstgebaute Ulbrichtbox, mit XM-L T5 nw "kalibriert"
Umgebungstemperatur: 24 °C
Lampe während Messung gekühlt: Nein
Alle Messwerte wurden nach 75 Sek. Betriebsdauer erfasst.
Die Lichtintensität ist für diese Reflektorgröße dank dem sehr hohen Lichtstrom beachtlich. Direkt nach einschalten (OTF) erreicht die P12GT sogar max. 1095 lm bei 24300 lx.
Der Lichtstromabfall direkt nach dem Einschalten ist überraschend gering, was für eine sehr gute Wärmeableitung spricht. Und tatsächlich wird die Lampe am Lampenkopf auf höchster Stufe innerhalb von wenigen Sekunden sehr schnell warm, weswegen ich davon ausgehe, dass die LED wirklich auf ein hochwertiges Kupferboard gelötet wurde.
Die Verwendung einer gebrückten Tailcap hat absolut keine mess- und sichtbaren Auswirkungen. Der maximale Lichtstrom und somit die Helligkeit verändern sich nicht.
Die Lampe besitzt laut Nitecore eine Temperaturregelung. Und tatsächlich wird die P12GT am Lampenkopf nicht wärmer als maximal 52 °C. Mit dieser Temperatur ist die Lampe subjektiv zwar heiß, aber immer noch gut anzufassen, ohne dass es sofort wehtut.
Der Durchmesser vom Spill beträgt 112 cm, vom Spot dagegen 12 cm.
Die Lampe besitzt in den Stufen Low und Mid tatsächlich sehr leichtes PWM bzw. Flimmern mit 5488 Hz. Das wird allerdings nur von einer Kamera mit sehr schneller Verschlusszeit wahrgenommen und ist im Alltag sowie bei schnellen Augenbewegungen absolut nicht sichtbar.
In den Stufen Ultralow und High gibt es keinerlei Flimmern, welches auch nicht mit einer Kamera entdeckt werden kann.
Laufzeitdiagramme
Eine Unterspannungsabschaltung besitzt die Lampe offensichtlich nicht, denn nach der Erfassung des Laufzeitdiagramms ohne Kühlung besaß der Akku eine Spannung von nur noch 2,67 V. Bei dieser Spannung leuchtet die Lampe allerdings mit nur noch 1 % der ursprünglichen Helligkeit, weshalb die meisten den Akku bereits vor der kritischen Schwelle aufladen dürften.
Bei niedrigem Batteriestand fängt die blaue LED im Seitenschalter an, periodisch zu blinken. Wenn es höchste Zeit ist, den Akku zu wechseln, blinkt die LED dauerhaft und häufiger.
Beamshots
Wie üblich, kommt mein Flur zum Einsatz. Der Feuerlöscher ist 2 Meter, die Tür am Flurende 5,8 Meter entfernt.
Ich hoffe, noch gescheite Outdoor-Beamshots nachreichen zu können, solange die Lampe noch bei mir liegt oder ich irgendwann ein Exemplar mein Eigen nennen kann.
Subjektives Fazit
Trotz der anfänglichen Aufregung um die Lichtintensität ist die Nitecore P12GT eine sehr gute Lampe und macht sehr vieles richtig und nur wenig falsch.
Die Lichtleistung ist in Anbetracht des kleinen Kopfes sehr gut, die Temperaturregelung funktioniert und die Leuchtstufen sind gut abgestimmt. Außerdem ist der Beam zumindest bei diesem Sample überraschend sauber und sehr gleichmäßig, es gibt weder gelbe Flecken noch andere störende Artefakte.
Nicht so schön ist die fehlende Abschaltung bei zu tiefer Akkuspannung, der überraschend billig wirkende und nicht stramm sitzende Gürtelclip und die fehlende Möglichkeit, die Lampe mit einer neutralweißen LED bestellen zu können, denn – nicht jeder mag kaltweißes Licht. Letzteres trifft allerdings auf sehr viele Lampen zu und ist nicht der P12GT allein anzulasten.
Im Großen und Ganzen eine sehr gute Lampe. Wer mit dem Bedienkonzept zurecht kommt, mit kaltweißem Licht leben kann und nicht zwingend auf den Gürtelclip angewiesen ist, kann bei dieser Lampe bedenkenlos zugreifen!
Pro:
- hohe Lichtleistung und die ersten 120 Sek. kaum Lichtstromabfall
- beeindruckende Helligkeit in Anbetracht des kleinen Reflektors
- hervorragende Wärmeableitung
- funktionierende Temperaturregelung, weswegen die Lampe nie zu heiß wird
- gut sichtbare Batteriestatus-LED
- Verpolschutz erlaubt die Verwendung von flachen Button-Top/Flat-Top-Akkus
- Batteriespannungsanzeige
- gut abgestimmte Leuchtstufen inkl. einem vernünftigen Low
Neutral:
- nur in Kaltweiß verfügbar
- nachträgliche Korrektur der max. Lichtintensität durch Nitecore
- Mode-Memory wirkt auch im Strobe
Contra:
- Kein Tiefentladeschutz
- der Gürtelclip wirkt billig
Ich hoffe, das Review hat Euch gefallen!
Zum Gruße, Dominik
Review Nitecore P12GT
Einleitung
Eine solch kontrovers diskutierte Lampe mit solch vielen Diskussionen ist selten. Vom Start weg gab es seitenlange Threads wegen der angegebenen maximalen Helligkeit und gelbe Flecken im Spot.
Dennoch – oder vielleicht gerade deswegen? – wollte ich mir die Lampe mal persönlich genauer anschauen und sie durch meinen Review-Parcour schicken.
Dank unserem geschätzten User amaretto und dem Händler PIXXASS, welcher die Lampen für das Passaround (PA) zur Verfügung gestellt hat, habe ich die Möglichkeit, am PA teilzunehmen und die Lampe ausführlich zu testen.
Nun denn - los geht's!
Technische Spezifikationen lt. Hersteller
Maße in mm (Länge/Kopf-Ø): 140/25,4
Gewicht ohne Batterien: 91 g
Max. Lichtstrom: 1000 lm
Leuchtstufen: 1, 55, 280, 1000 lm
Max. Lichtintensität: 25700 cd (alt: 33700, vom Händler KTL-Store: 23700)
LED: Cree XP-L HI
Stromversorgung: 1x18650, 2 x CR123
Sonderfunktionen: Strobe, SOS, Beacon
Anfänglich hatte Nitecore eine max. Intensität von 33700 cd bei 367 m ANSI-Reichweite angegeben. Der Wert erschien vielen zu hoch, weshalb der KTL-Store – der offzielle deutsche Importeur für die Taschenlampen von Nitecore - in der Produktbeschreibung zur Lampe den Wert auf 23700 cd korrigierte. Auf der offziellen Produktseite von Nitecore wurden die 33700 cd dagegen wenige Tage später auf 25700 cd und somit noch 320 m Reichweite nach ANSI korrigiert.
Verpackung und Lieferumfang
Die P12GT kommt wie alle Lampen des Herstellers in einer gelb-grau gehaltenen Verpackung daher. Vorn ist die Lampe nebst ein paar Details zu sehen, während hinten und an der Seite Ausstattungsmerkmale und Anwendungsbereiche angepriesen werden.
Die Packung selbst macht einen stabilen Eindruck, auch wenn die verwendete Pappe relativ dünn ist. Die Lampe selber liegt in einer Form aus Plastik und ist so gut gegen Stöße und andere Widrigkeiten geschützt.
Das mitgelieferte Zubehör ist recht umfangreich. Es befinden sich neben dem Holster mit zwei darin befindlichen CR123-Batterien, Ersatz-O-Ringen und einem Gummi für den Heckschalter auch ein Gürtelclip, eine Fangschnur und ein sogenannter „Tactical Ring“ aus Kunstoff im Lieferumfang. Auch eine ausschließlich deutsche Bedienungsanleitung und eine Garantiekarte auf Englisch befinden sich in der Packung.
Aussehen
Viel zu erklären gibt es eigentlich nicht, denn die Bilder sprechen für sich, denke ich.
Designexperimente wurden bei der P12GT nicht veranstaltet. Es gibt Kühlrippen am Kopf und einige Kerben am Batterierohr. Unter dem Seitenschalter befinden sich vorstehende Kanten, die wohl ein Wegrollen ohne den Tactical Ring verhindern sollen.
Der Bezel hat ein "taktisches" Design, was man an den Kerben erkennen kann. Glücklicherweise wurde dieser allerdings nicht zu aggressiv und zu taktisch gestaltet und fügt sich so harmonisch in das Gesamtbild der Lampe ein.
Die schwarze Anodisierung nach HAIII ist sauber und ohne Mängel. Macken, Kratzer oder Beschädigungen gibt es nicht.
Die Gravuren sind sauber und akkurat aufgebracht worden. Auch die Seriennummer am Lampenkopf ist gerade graviert und fällt nicht unangenehm auf. Generell hält sich Nitecore angenehm mit Beschriftungen auf dem Lampenkörper zurück.
Einzig das Warnsymbol auf dem Lampenkopf, welches vor großer Hitze warnt, ist minimal schräg. Das fällt nur bei genauem hinschauen auf und stört nicht weiter.
Der Reflektor mit glattem („smoothem“ – abgekürzt SMO) Design wird von einem vergüteten Frontglas geschützt, was die Lichtverluste wegen dem Glas verringert. Erkennbar ist dies am farbigen Schimmern in Gegenlicht.
Ein Blick in den Reflektor mit der LED. Es fällt auf, dass es leichte „Ringe“ im Reflektor gibt.
Es gibt zwei Bedienelemente an der Lampe, einmal am Heck und einmal an der Seite am Lampenkopf. Sie werden mit Gummis geschützt, wobei das Gummi des Seitenschalters leicht durchsichtig ist, um die Batteriestandsanzeige zu ermöglichen.
Verarbeitung und Handhabung
Die Lampe ist gut verarbeitet, Macken in der Anodisierung oder andere grobe Mängel sind nicht erkennbar. Allerdings fühlt sich in meinen Augen irgendwie etwas fragil oder instabil an, was aber natürlich nicht der Fall ist und vielleicht nur dem Gewicht und der Wandstärke des Batterierohrs geschuldet ist. Das ist allerdings Meckern auf hohem Niveau. Qualität und Verarbeitung sind hervorragend.
Andererseits ist das Gewicht nicht der Rede wert, und das ist gut so. Die P12GT liegt nicht schwer in der Hand und das dauerhafte Tragen der Lampe sollte nicht ermüdend wirken. Die gute Gewichtsverteilung von beinahe 50:50 tut sein übriges, dass der Tragekomfort sehr hoch ausfällt.
Das Knurling erfüllt durchaus seinen angedachten Zweck. Die Lampe bliebt sicher in der Hand. Auch bei nassen Händen lässt sich die Lampe sicher greifen, auch wenn man dann lieber die Fangschnur benutzen sollte, damit die Lampe nicht auf den Boden fällt.
Der Heckschalter lässt sich sicher schalten, auch wenn der Hub sehr ausgeprägt ist und man den Schalter tief und mit einigem Kraftaufwand durchdrücken muss. Dadurch werden allerdings auch Fehlbedienungen minimiert. Das Auslösen quittiert der Heckschalter mit einem leisen, aber dennoch deutlich hörbaren und satten „Klick“.
Der Seitenschalter lässt sich leicht ertasten, da er deutlich aus dem Gehäuse hervorsteht und das Gummi auch sehr rutschfest ist. Auch dieser hat einen satten Druckpunkt und lässt sich angenehm drücken.
Die Lampe hat durch die Kanten und dem Seitenschalter einen Wegrollschutz, welcher allerdings mäßig ausfällt. Sie rollt schon bei recht leichter Steigung los. Wer die P12GT wegrollsicher bekommen möchte, sollte unbedingt den Tactical Ring montieren!
Tailstand ist möglich, auch wenn die Lampe dabei durch das Schaltergummi etwas kippelt. Doch steht sie einmal auf ebener Oberfläche, bleibt sie auch sicher stehen.
Eine Fangschnur lässt sich am Ende der Lampe befestigen. Die Tailstand-Fähigkeit wird davon nicht beeinflusst, wenn man die P12GT nicht gerade direkt auf der Fangschnur abstellt. In diesem Fall fängt sie nämlich an zu kippeln.
Es wird ein Gürtelclip mitgeliefert, welcher an die Lampe gesteckt werden kann. Wirklich hochwertig sieht der Clip allerdings nicht aus und er fühlt sich instabil an, was vermutlich der dünnen Materialstärke des schwarzen Stahls geschuldet ist. Die Lampe lässt sich damit zwar an Hose oder Gürtel befestigen, aber sie wird nicht stramm gehalten. Der Clip selbst hält sicher an der Lampe, ein Verlieren der Lampe wenn sie an der Kleidung steckt, wird so unwahrscheinlich.
Ein Blick auf den Lampenkopf...
... und der Tailcap. Beide Kontakte sind vergoldet, was die Oxidation verhindert und die Übergangswiderstände auch nach längerer Zeit gering hält. Der mechanische Verpolschutz am Treiber wurde so gestaltet, dass man auch viele Akkus mit Flattop oder flachen Buttons verwenden kann. Sehr gut!
So weit lässt sich die Lampe ohne Werkzeug zerlegen:
Der Lampenkopf ist offenbar zugeschraubt und vermutlich mit Kleber gesichert. Ich denke, er lässt sich mit passendem Werkzeug/Vorgehensweise wie Rohrzange und Schraubstock aufschrauben, sodass man Zugriff auf die LED hat. In der offiziellen Produktbeschreibung ist ein Bild eines Kupfer-LED-Boards zu sehen; es ist davon auszugehen, dass es auch in Wirklichkeit so aussieht und die Form keiner „normalen“ Star-Platine entspricht.
Fun Fact am Rande: Die Tailcap der Nitecore SRT7 (hier in den Bildern grau) ist baugleich zum Gegenstück der P12GT.
Sie lassen sich ohne Probleme untereinander tauschen, auch die Gewinde laufen genauso kratzfrei. Die Feder der Tailcap meiner SRT7 habe ich mit einem Silikonkabel gebrückt, was in der Regel eine leichte Steigerung des Lichtstroms bewirken sollte. Wie sich das bei der P12GT auswirkt, seht Ihr im Kapitel „Messwerte“.
Hier noch ein kleiner Größenvergleich mit recht bekannten Lampenmodellen.
Von links nach rechts: Nitecore EA45S, Armytek Dobermann, Nitecore P12GT, BLF A6, Convoy S2+, Thrunite T10, Thrunite Ti3
Die LED
Auch wenn die Lampe selber keine Infos zur verwendeten LED preisgibt, so ist der Typ doch uns allen wohlbekannt. Es wird eine Cree XLamp XP-L High Intensity (Abk. HI) im Bin V3 verwendet. Der Tint ist mir allerdings leider nicht bekannt.
Die LED verwendet den XP-Footprint, was eine Grundfläche von 3,45 x 3,45 mm bedeutet.
Das Besondere an diesem LED-Typ ist, dass sie von Cree bereits ohne Dome ausgeliefert wird und sie deshalb eine relativ kleine Leuchtfläche aufweist.
Die LED ist relativ gut im Reflektor zentriert. Erst bei genauem hinschauen fällt auf, dass eine Seite der LED minimal näher am Reflektorrand sitzt, aber das ist im Alltag und an der Whitewall absolut unbedeutend und nicht sichtbar.
Mit etwa 6000-6200 K Farbtemperatur (zum Vergleich: warmweiße Wohnraumbeleuchtung 2700-3200 K) ist die LED dem Kaltweiß zuzuordnen, ohne jedoch zu sehr ins bläuliche abzudriften. In meinen Augen ist die Lichtfarbe ein klares Weiß ohne große Verfärbungen. Für Nutzer, die eher eine neutral- oder gar warmweiße Lichtfarbe bevorzugen, dürfte das Licht allerdings zu kalt sein. Sehr schade, dass es die P12GT nicht mit anderen Lichtfarben – vor allem neutralweiß – gibt. Wie das geht, hat ausgerechnet Nitecore mit der MH20 vorgemacht, die es auch mit einer Neutralweißen LED gibt.
Lichtbild
Whitewall-Shots aus einem Meter Entfernung, einmal hell und dann noch einmal dunkler:
Durch den smoothen Reflektor ist der Spot relativ scharf abgegrenzt. Die Lampe gibt durchaus einen gewissen Throw ab, welcher eine gewisse Reichweite erreicht. Die bereits oben genannten Ringe im Reflektor, welche bei genauerem Blick rund um die LED sichtbar sind, sind im Leuchtbild nicht sichtbar und stören so überhaupt nicht.
Trotzdem ist sie ein guter Allrounder und lässt sich auch im Nahbereich durchaus brauchbar einsetzen.
Das Donuthole ist bis etwa 4 cm Wandentfernung stark ausgeprägt, ehe er bis max. 8 cm Wandentfernung in ein kleeblattartiges Muster übergeht und darüber hinaus völlig im Spot verschwindet.
User Interface (UI)
Die Lampe besitzt zwei Bedienelemente: einen Heckschalter (Tactical Clicky) und einen elektronischen Seitenschalter.
Der Clicky schaltet die Lampe ein und aus. Momentlicht ist dadurch möglich. Leider besitzt die Lampe eine zwar kurze, aber doch sichtbare Einschaltverzögerung, welche ich auf eine Viertelsekunde schätze.
Mit dem Seitenschalter schaltet man durch die Leuchtstufen und Sondermodi. Durch kurzes drücken schaltet die P12GT in die nächste Leuchtstufe.
Reihenfolge: Ultralow > Low > Mid > High
Nach dem Ausschalten merkt sich die Lampe die zuletzt genutzte Leuchtstufe, was als Mode Memory bezeichnet wird. Blöd nur, wenn dies auch für den Strobe gilt...
Wenn man den Seitenschalter bei eingeschalteter Lampe länger drückt, wechselt die Lampe in die Sonderfunktionen. Diesen Modus kann jederzeit durch kurzes Drücken des Seitenschalters verlassen werden; dabei wechselt sie auf die zuletzt eingestellte Leuchtstufe zurück.
Die Sonderfunktionen lassen sich ausschließlich durch längeres Drücken durchschalten. Wird die Lampe im Strobe-Modus mit dem Clicky ausgeschaltet, greift das Mode-Memory und die Lampe startet beim Einschalten tatsächlich wieder in Strobe. Dies gilt allerdings nicht für SOS und Beacon.
Sondermodi-Reihenfolge: Strobe > SOS > Beacon
Die Lampe besitzt eine Anzeige für die aktuelle Batteriespannung, welche sie auf 0,1 V genau anzeigt. Um diese zu erreichen, muss man während des Einschaltens der Lampe den Seitenschalter gedrückt halten.
Die blaue LED im Seitenschalter blinkt je nach Akkuspannung unterschiedlich auf. Bei bspw. 4,2 Volt blinkt die LED anfangs vier mal und pausiert kurz, ehe sie danach zwei mal blinkt. Danach wechselt die Lampe in die zuletzt eingestellte Leuchtstufe.
Ein Lockout, um versehentliche Bedienung zu verhindern, ist leicht möglich. Einfach die Tailcap um ein Viertel aufdrehen und fertig.
Mal eine persönliche Anmerkung zum UI:
Mit der Bedienung stehe ich – als jemand, der häufig die Leuchtstufen wechseln muss und die Lampe öfters ein- und wieder ausschaltet – ziemlich auf Kriegsfuß, was durch das Bedienkonzept bedingt ist. Ich bediene meine Lampen in aller Regel einhändig mit der rechten Hand und muss deswegen dauernd die Haltung der Lampe verändern, um sie auszuschalten und die Leuchtstufen zu verändern. Das hat mich vor allem im Alltag irgendwann einfach nur noch genervt und kostet Zeit – ganz abgesehen davon, dass durch das dauernde „Jonglieren“ die Sturzgefahr erheblich höher ist. Diese Kritik gilt übrigens auch für vergleichbare Bedienkonzepte und Lampen, nicht nur für dieses Modell im Speziellen.
Das Problem ließe sich für mich lösen, wenn man die Möglichkeit an die Hand bekommt, die Lampe nur über den Seitenschalter auszuschalten, meinetwegen auch durch eine Tastenfolge oder durch langes Drücken. So blieben die Taktischen Bedienmöglichkeiten dennoch gewahrt und macht die Lampe trotzdem für Einhandbedienung deutlich attraktiver.
Das ist wohl aber ohnehin nur für mich ein Problem, was mir aber auch bei einer Thrunite TN12 (2014) im Alltag immer wieder aufgefallen ist. Für mich wäre die Möglichkeit, die Lampe seitlich ausschalten zu können, eine große Hilfe im Alltag und würde sie noch deutlich interessanter machen.
Messwerte
Verwendete Messgeräte und Umgebungsbedingungen:
Luxmeter: Dr. Meter LX1010B (max. Messbereich: 100 kLux)
Selbstgebaute Ulbrichtbox, mit XM-L T5 nw "kalibriert"
Umgebungstemperatur: 24 °C
Lampe während Messung gekühlt: Nein
Alle Messwerte wurden nach 75 Sek. Betriebsdauer erfasst.
Lichtstrom lt. Nitecore | Lichtstrom in Lumen | Helligkeit in 1 m in Lux | Helligkeit in 1 m lt. Nitecore | |
---|---|---|---|---|
Ultralow | 1 | 1,3 | 29 | -- |
Low | 55 | 67 | 1460 | -- |
Mid | 280 | 319 | 6980 | -- |
High | 1000 | 1049 | 23300 | 25700 |
Die Lichtintensität ist für diese Reflektorgröße dank dem sehr hohen Lichtstrom beachtlich. Direkt nach einschalten (OTF) erreicht die P12GT sogar max. 1095 lm bei 24300 lx.
Der Lichtstromabfall direkt nach dem Einschalten ist überraschend gering, was für eine sehr gute Wärmeableitung spricht. Und tatsächlich wird die Lampe am Lampenkopf auf höchster Stufe innerhalb von wenigen Sekunden sehr schnell warm, weswegen ich davon ausgehe, dass die LED wirklich auf ein hochwertiges Kupferboard gelötet wurde.
Die Verwendung einer gebrückten Tailcap hat absolut keine mess- und sichtbaren Auswirkungen. Der maximale Lichtstrom und somit die Helligkeit verändern sich nicht.
Die Lampe besitzt laut Nitecore eine Temperaturregelung. Und tatsächlich wird die P12GT am Lampenkopf nicht wärmer als maximal 52 °C. Mit dieser Temperatur ist die Lampe subjektiv zwar heiß, aber immer noch gut anzufassen, ohne dass es sofort wehtut.
Der Durchmesser vom Spill beträgt 112 cm, vom Spot dagegen 12 cm.
Die Lampe besitzt in den Stufen Low und Mid tatsächlich sehr leichtes PWM bzw. Flimmern mit 5488 Hz. Das wird allerdings nur von einer Kamera mit sehr schneller Verschlusszeit wahrgenommen und ist im Alltag sowie bei schnellen Augenbewegungen absolut nicht sichtbar.
In den Stufen Ultralow und High gibt es keinerlei Flimmern, welches auch nicht mit einer Kamera entdeckt werden kann.
Laufzeitdiagramme
Eine Unterspannungsabschaltung besitzt die Lampe offensichtlich nicht, denn nach der Erfassung des Laufzeitdiagramms ohne Kühlung besaß der Akku eine Spannung von nur noch 2,67 V. Bei dieser Spannung leuchtet die Lampe allerdings mit nur noch 1 % der ursprünglichen Helligkeit, weshalb die meisten den Akku bereits vor der kritischen Schwelle aufladen dürften.
Bei niedrigem Batteriestand fängt die blaue LED im Seitenschalter an, periodisch zu blinken. Wenn es höchste Zeit ist, den Akku zu wechseln, blinkt die LED dauerhaft und häufiger.
Beamshots
Wie üblich, kommt mein Flur zum Einsatz. Der Feuerlöscher ist 2 Meter, die Tür am Flurende 5,8 Meter entfernt.
Ich hoffe, noch gescheite Outdoor-Beamshots nachreichen zu können, solange die Lampe noch bei mir liegt oder ich irgendwann ein Exemplar mein Eigen nennen kann.
Subjektives Fazit
Trotz der anfänglichen Aufregung um die Lichtintensität ist die Nitecore P12GT eine sehr gute Lampe und macht sehr vieles richtig und nur wenig falsch.
Die Lichtleistung ist in Anbetracht des kleinen Kopfes sehr gut, die Temperaturregelung funktioniert und die Leuchtstufen sind gut abgestimmt. Außerdem ist der Beam zumindest bei diesem Sample überraschend sauber und sehr gleichmäßig, es gibt weder gelbe Flecken noch andere störende Artefakte.
Nicht so schön ist die fehlende Abschaltung bei zu tiefer Akkuspannung, der überraschend billig wirkende und nicht stramm sitzende Gürtelclip und die fehlende Möglichkeit, die Lampe mit einer neutralweißen LED bestellen zu können, denn – nicht jeder mag kaltweißes Licht. Letzteres trifft allerdings auf sehr viele Lampen zu und ist nicht der P12GT allein anzulasten.
Im Großen und Ganzen eine sehr gute Lampe. Wer mit dem Bedienkonzept zurecht kommt, mit kaltweißem Licht leben kann und nicht zwingend auf den Gürtelclip angewiesen ist, kann bei dieser Lampe bedenkenlos zugreifen!
Pro:
- hohe Lichtleistung und die ersten 120 Sek. kaum Lichtstromabfall
- beeindruckende Helligkeit in Anbetracht des kleinen Reflektors
- hervorragende Wärmeableitung
- funktionierende Temperaturregelung, weswegen die Lampe nie zu heiß wird
- gut sichtbare Batteriestatus-LED
- Verpolschutz erlaubt die Verwendung von flachen Button-Top/Flat-Top-Akkus
- Batteriespannungsanzeige
- gut abgestimmte Leuchtstufen inkl. einem vernünftigen Low
Neutral:
- nur in Kaltweiß verfügbar
- nachträgliche Korrektur der max. Lichtintensität durch Nitecore
- Mode-Memory wirkt auch im Strobe
Contra:
- Kein Tiefentladeschutz
- der Gürtelclip wirkt billig
Ich hoffe, das Review hat Euch gefallen!
Zum Gruße, Dominik
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: