Hallo,
hier habe ich eine Niwalker Vostro BK-FA01S umgebaut.
Zum Glück ist die Niwalker sehr Moddingfreundlich. Der Bezelring ist nicht verklebt und lässt sich mit mittlerem Kraftaufwand auf einer Gummisohle lösen.
Den Reflektor entnehme ich wenn möglich immer komplett mit Bezelring und Scheibe, anschließend lege ich sofort eine Chipkarte auf die untere Öffnung. So beschränke ich das Staubrisiko auf ein Minimum. Wenn man den Reflektor wirklich mal reinigen muss, empfehle ich ihn nicht zu berühren, selbst Watte hinterlässt Kratzer. Da hilft nur wasserlose Druckluft.
Auf dem LED Board sitzt die mittlere Zentrierhilfe und ein äußerer Kunststoffring. Die Zentrierhilfe kann ich einfach raus nehmen. Der äußere Ring ist rein gepresst, den habe ich mit einer gebogenen Pinzette raus gehebelt. Mit Wärmeleitpaste hat Niwalker nicht gespart.
Die originale XP-L HI sitzt auf einem 38mm Kupfer DTP Board.
Nun kommen wir zur neuen LED. Ich habe eine Osram Oslon Black Flat verbaut. Bei dieser LED ist der Minuskontakt da, wo auf der Unterseite eine Kerbe drin ist. Von der Oberseite erkennt man Plus. Plus ist auf der Seite wo eine Ecke in der Leuchtfläche fehlt. Leider ist diese LED nicht so einfach zu verbauen, Minus hat zum mittleren Wärmeleitpad Durchgang.
Hier noch einige Infos/Messungen zur Osram Oslon Black Flat:
http://budgetlightforum.com/node/44279
http://www.taschenlampen-forum.de/threads/oslon-black-flat.52055/
Als nächsten Arbeitsschritt musste die originale XPL-HI von dem LED Board runter gelötet werden. Das mache ich auf einem Ceranfeld. Das Board einfach rauf legen und mit einer Pinzette immer gegen die LED stupsen, irgendwann löst sie sich und rutscht von den Kontakten auf dem Board runter. Danach sofort das Board von der Herdplatte nehmen!
Die Osram Oslon Black Flat hat zwar keinen identischen aber einen ähnlichen Footprint [=Kontakte auf der Unterseite] wie die XP LED’s [XP-L / XP-G / XP-G2 / XP-E / XP-E2] und passt auf ein XP Board. Sie reflowd [=LED auf Board löten] sich schwieriger wie die XP LED’s. Man darf nur so viel Lötzinn auftragen das es nicht über den Kontakt rüber quillt. Das reflown mache ich wieder auf dem Ceranfeld. Ich lege die LED, richtig rum, auf die Kontakte und richte sie exakt aus. Nun schiebe ich das Board wieder auf die Herplatte, irgendwann wird das Lötzinn weich und die LED zieht sich an die Kontakte an. Da drücke ich noch einmal leicht mit dem Finger auf die LED und dann sofort runter vom Herd. Ob das reflown ordentlich geklappt hat, überprüfe ich mit meinem Multimeter mittels Durchgangsprüfung. Wenn ich das Multimeter an Plus und Minus ran halte glimmt die LED.
Allgemein zur Erklärung: Es gibt LED Boards mit DTP und ohne DTP. DTP [direct thermal pad] bedeutet das der mittlere Wärmeleitkontakt unter der LED direkten Kontakt zum LED Board hat und somit elektrisch leitet. Bei höheren Strömen benötigt man, zur besseren Wärmeabfuhr ein DTP Board. Bei Boards ohne DTP ist der mittlere Wärmeleitkontakt vom LED Board elektrisch isoliert. <- bezieht sich nur auf das Board, nicht auf die LED.
Nun kommen wir zum Nachteil der Osram Oslon Black Flat. Der mittlere Wärmeleitkontakt hat Durchgang zum Minuskontakt [dies ist bei den gängigen Cree LED’s nicht so]. Wenn ich das DTP LED Board mit dieser LED drauf jetzt einfach mit ein wenig Wärmeleitpaste in die Lampe setze, hat das Board elektrischen Kontakt zum Lampenkörper. Der komplette Lampenkörper ist bei den meisten Lampen Minus. Das bedeutet die LED würde dann nicht Minus geregelt vom Treiber, sondern Minus ungeregelt direkt vom Lampenkörper bekommen. Das würde den Treiber außer Kraft setzen und die LED würde direkt am Akku hängen [Direct Drive]. -> Bei einem Board ohne DTP hätte man das Problem nicht. Dann kann man wegen der schlechten Wärmeabfuhr von der LED an das Board allerdings auch nicht hoch bestromen.
Um direct drive zu verhindern muss man das LED Board elektrisch vom Lampenkörper isolieren. Da es trotzdem eine gute Wärmeabfuhr vom Board auf den Lampenkörper geben muss, ist das leider nur mit Kompromissen zu lösen. Ich habe sehr dick Wärmeleitkleber aufgetragen. So dick wie auf dem Bild ist der natürlich nicht unter dem Board, beim einsetzen in die Lampe habe ich das Board mit leichtem Druck hin und her gedreht, da ist noch etwas an der Seite raus gequollen. Anschließend habe ich ein Kabel um das LED Board herum gelegt um es in der Lampe zu zentrieren. Jetzt darf man natürlich nicht gleich den Reflektor einsetzen, sondern muss den Kleber einen Tag aushärten lassen. Wir wollen unser Board ja nicht so doll runter drücken das es elektrischen Kontakt zum Lampenkörper hat . Die beiden LED Kabel müssen natürlich auch wieder angelötet werden.
Die Zentrierhilfe habe ich auf der Unterseite noch etwas dünner geschliffen um die LED etwas weiter in den Reflektor rein zu bekommen. Da die Black Flat sehr ähnliche Außenmaße wie eine XP-L hat, kann man diese Zentrierhilfen verwenden. Sie leuchtet!!! . Stufe 1, Stufe 2, Stufe 3, Stufe 4…… Geht…… Dann Stufe 5…… Klack Lampe aus …… Die LED ist durchgebrannt! Der Treiber liefert zu viel Strom für die Black Flat. Nach kurzem Wutanfall, die LED wieder raus und eine neue Black Flat auf das Board reflowd.
*Diese blaue Spiegelung kommt vom vergüteten Frontglas.
Nun musste also der Treiber raus. Der wird nur von den 3 Schrauben gehalten. Der Treiber hat 3 Widerstände [R1 R2 R3] die für die Strombegrenzung zuständig sind. Alle 3 sind R180, bei R3 sitzt zusätzlich noch ein R100 parallel drauf. Ich habe den R180 [R2] Entfernt und an dieser Stelle 2 Stück R471 parallel rauf gelötet. Damit habe ich ein bisschen weniger Strom der zur LED fließt.
Der Akkukäfig ist 2S2P verschaltet, daraus schließe ich das die Lampe einen Bucktreiber [Akkuspannung ist höher als die benötigte Spannung der LED] verbaut hat.
Alles wieder zusammen gebaut und die Lampe funktioniert. Das Lichtbild ist sauber und die LED hat eine schöne kaltweiße Lichtfarbe. Das Lampengehäuse wird ähnlich schnell warm wie im Originalzustand. Ich denke die dicke Schicht Wärmeleitkleber unter dem LED Board überträgt die Wärme recht gut.
Der Spot ist sehr doll abgegrenzt. Der dunkle Spill gefällt mir bei einem Thrower sehr gut.
*Beamshot’s auf noch größer Entfernung bekomme ich nicht vernünftig hin.
Messungen
Original: 1.540 Lumen / 347.000 Lux
Umgebaut: 712 Lumen / 609.000 Lux
Das Reflektordesign scheint bei der Niwalker besser zu sein als bei den üblichen Konkurrenten, sie holt aus einem kleineren Kopf mehr Lux. Die Reflektoröffnung ist 73mm groß.
Liebe Grüße
hier habe ich eine Niwalker Vostro BK-FA01S umgebaut.
Zum Glück ist die Niwalker sehr Moddingfreundlich. Der Bezelring ist nicht verklebt und lässt sich mit mittlerem Kraftaufwand auf einer Gummisohle lösen.
Den Reflektor entnehme ich wenn möglich immer komplett mit Bezelring und Scheibe, anschließend lege ich sofort eine Chipkarte auf die untere Öffnung. So beschränke ich das Staubrisiko auf ein Minimum. Wenn man den Reflektor wirklich mal reinigen muss, empfehle ich ihn nicht zu berühren, selbst Watte hinterlässt Kratzer. Da hilft nur wasserlose Druckluft.
Auf dem LED Board sitzt die mittlere Zentrierhilfe und ein äußerer Kunststoffring. Die Zentrierhilfe kann ich einfach raus nehmen. Der äußere Ring ist rein gepresst, den habe ich mit einer gebogenen Pinzette raus gehebelt. Mit Wärmeleitpaste hat Niwalker nicht gespart.
Die originale XP-L HI sitzt auf einem 38mm Kupfer DTP Board.
Nun kommen wir zur neuen LED. Ich habe eine Osram Oslon Black Flat verbaut. Bei dieser LED ist der Minuskontakt da, wo auf der Unterseite eine Kerbe drin ist. Von der Oberseite erkennt man Plus. Plus ist auf der Seite wo eine Ecke in der Leuchtfläche fehlt. Leider ist diese LED nicht so einfach zu verbauen, Minus hat zum mittleren Wärmeleitpad Durchgang.
Hier noch einige Infos/Messungen zur Osram Oslon Black Flat:
http://budgetlightforum.com/node/44279
http://www.taschenlampen-forum.de/threads/oslon-black-flat.52055/
Als nächsten Arbeitsschritt musste die originale XPL-HI von dem LED Board runter gelötet werden. Das mache ich auf einem Ceranfeld. Das Board einfach rauf legen und mit einer Pinzette immer gegen die LED stupsen, irgendwann löst sie sich und rutscht von den Kontakten auf dem Board runter. Danach sofort das Board von der Herdplatte nehmen!
Die Osram Oslon Black Flat hat zwar keinen identischen aber einen ähnlichen Footprint [=Kontakte auf der Unterseite] wie die XP LED’s [XP-L / XP-G / XP-G2 / XP-E / XP-E2] und passt auf ein XP Board. Sie reflowd [=LED auf Board löten] sich schwieriger wie die XP LED’s. Man darf nur so viel Lötzinn auftragen das es nicht über den Kontakt rüber quillt. Das reflown mache ich wieder auf dem Ceranfeld. Ich lege die LED, richtig rum, auf die Kontakte und richte sie exakt aus. Nun schiebe ich das Board wieder auf die Herplatte, irgendwann wird das Lötzinn weich und die LED zieht sich an die Kontakte an. Da drücke ich noch einmal leicht mit dem Finger auf die LED und dann sofort runter vom Herd. Ob das reflown ordentlich geklappt hat, überprüfe ich mit meinem Multimeter mittels Durchgangsprüfung. Wenn ich das Multimeter an Plus und Minus ran halte glimmt die LED.
Allgemein zur Erklärung: Es gibt LED Boards mit DTP und ohne DTP. DTP [direct thermal pad] bedeutet das der mittlere Wärmeleitkontakt unter der LED direkten Kontakt zum LED Board hat und somit elektrisch leitet. Bei höheren Strömen benötigt man, zur besseren Wärmeabfuhr ein DTP Board. Bei Boards ohne DTP ist der mittlere Wärmeleitkontakt vom LED Board elektrisch isoliert. <- bezieht sich nur auf das Board, nicht auf die LED.
Nun kommen wir zum Nachteil der Osram Oslon Black Flat. Der mittlere Wärmeleitkontakt hat Durchgang zum Minuskontakt [dies ist bei den gängigen Cree LED’s nicht so]. Wenn ich das DTP LED Board mit dieser LED drauf jetzt einfach mit ein wenig Wärmeleitpaste in die Lampe setze, hat das Board elektrischen Kontakt zum Lampenkörper. Der komplette Lampenkörper ist bei den meisten Lampen Minus. Das bedeutet die LED würde dann nicht Minus geregelt vom Treiber, sondern Minus ungeregelt direkt vom Lampenkörper bekommen. Das würde den Treiber außer Kraft setzen und die LED würde direkt am Akku hängen [Direct Drive]. -> Bei einem Board ohne DTP hätte man das Problem nicht. Dann kann man wegen der schlechten Wärmeabfuhr von der LED an das Board allerdings auch nicht hoch bestromen.
Um direct drive zu verhindern muss man das LED Board elektrisch vom Lampenkörper isolieren. Da es trotzdem eine gute Wärmeabfuhr vom Board auf den Lampenkörper geben muss, ist das leider nur mit Kompromissen zu lösen. Ich habe sehr dick Wärmeleitkleber aufgetragen. So dick wie auf dem Bild ist der natürlich nicht unter dem Board, beim einsetzen in die Lampe habe ich das Board mit leichtem Druck hin und her gedreht, da ist noch etwas an der Seite raus gequollen. Anschließend habe ich ein Kabel um das LED Board herum gelegt um es in der Lampe zu zentrieren. Jetzt darf man natürlich nicht gleich den Reflektor einsetzen, sondern muss den Kleber einen Tag aushärten lassen. Wir wollen unser Board ja nicht so doll runter drücken das es elektrischen Kontakt zum Lampenkörper hat . Die beiden LED Kabel müssen natürlich auch wieder angelötet werden.
Die Zentrierhilfe habe ich auf der Unterseite noch etwas dünner geschliffen um die LED etwas weiter in den Reflektor rein zu bekommen. Da die Black Flat sehr ähnliche Außenmaße wie eine XP-L hat, kann man diese Zentrierhilfen verwenden. Sie leuchtet!!! . Stufe 1, Stufe 2, Stufe 3, Stufe 4…… Geht…… Dann Stufe 5…… Klack Lampe aus …… Die LED ist durchgebrannt! Der Treiber liefert zu viel Strom für die Black Flat. Nach kurzem Wutanfall, die LED wieder raus und eine neue Black Flat auf das Board reflowd.
*Diese blaue Spiegelung kommt vom vergüteten Frontglas.
Nun musste also der Treiber raus. Der wird nur von den 3 Schrauben gehalten. Der Treiber hat 3 Widerstände [R1 R2 R3] die für die Strombegrenzung zuständig sind. Alle 3 sind R180, bei R3 sitzt zusätzlich noch ein R100 parallel drauf. Ich habe den R180 [R2] Entfernt und an dieser Stelle 2 Stück R471 parallel rauf gelötet. Damit habe ich ein bisschen weniger Strom der zur LED fließt.
Der Akkukäfig ist 2S2P verschaltet, daraus schließe ich das die Lampe einen Bucktreiber [Akkuspannung ist höher als die benötigte Spannung der LED] verbaut hat.
Alles wieder zusammen gebaut und die Lampe funktioniert. Das Lichtbild ist sauber und die LED hat eine schöne kaltweiße Lichtfarbe. Das Lampengehäuse wird ähnlich schnell warm wie im Originalzustand. Ich denke die dicke Schicht Wärmeleitkleber unter dem LED Board überträgt die Wärme recht gut.
Der Spot ist sehr doll abgegrenzt. Der dunkle Spill gefällt mir bei einem Thrower sehr gut.
*Beamshot’s auf noch größer Entfernung bekomme ich nicht vernünftig hin.
Messungen
Original: 1.540 Lumen / 347.000 Lux
Umgebaut: 712 Lumen / 609.000 Lux
Das Reflektordesign scheint bei der Niwalker besser zu sein als bei den üblichen Konkurrenten, sie holt aus einem kleineren Kopf mehr Lux. Die Reflektoröffnung ist 73mm groß.
Liebe Grüße
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