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Leuchtdichte, Überstrombarkeit Luminus CFT-90 (Hochstrom-LED)

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
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Aalen/Ulm, um, und herum
Über The_Drivers Info bin ich recht neugierig auf die Luminus CFT-90 geworden!
Die etwas andere COB...

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Ich habe mir Überstrombarkeit und Leuchtdichte angesehen.

Dazu habe ich bei mouser die CFT-90-WCS-X11-VB600 bestellt.
Die Angaben bedeuten:
- 90: 9.0 mm² Emitterfläche
- WCS: White, Cool White, Standard
- X11: package
- VB: Flux-Bin (4545 lm ... 4860 lm @22.5 A, 90°C Tj)
- 600: Color-Bin

LED-Unboxing! hatte ich auch noch nicht. Bei dem Preis ein Muß...

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Auf der Schaumstoffabdeckung der LED lag zusätzlich ein kleiner Knubbel. Ob der die LED fixieren soll?

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Hach, ist sie nicht hübsch? "Großmutter, warum hast Du so große Stromanschlüsse?"

Die Rückseite hat eine sehr interessante Struktur, ist aber völlig eben und glatt.
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Im Streiflicht sieht man das Bett um den Emitter besser:

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Aber bevor man dann was Sinnvolles machen kann, steht leider Arbeit vor dem Vergnügen: Das Ding produziert bis zu 200W, also muß ein Kühlkörper zum Draufschrauben her. Vor Jahren hatte ich mal einen mit Lüfter und Kupferkern für solche Zwecke abgegriffen. Der mußte nun irgendwie passend gemacht werden, denn das Budget hatte ja die LED allein schon gefressen. Der Kupferkern steht leider leicht über (sinnvoll bei CPUs), aber ich mache den Fehler nicht noch einmal, ein Gewinde in Kupfer schneiden zu wollen.

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An sich ganz schick soweit. Der Kupferkern ist zu groß und ich dachte, so über's Eck festschrauben, das könnte gerade so reichen ("widewidewie-sie-mir-gefällt...").

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Die Gewinde waren aber dann doch etwas zu weit vom Kupfer weg. Die LED lag nach starkem Anziehen der Schrauben nicht perfekt auf dem Küíhlkörper. Na so ein Mist. Also Improvisieren: Laut Schieblehre steht das Kupfer 22/100 mm über. Alufolie ist etwa 1/100 mm dick. Also eine Art Widerlager gebaut.

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Mit wenig Wärmeleitpaste, viel Anknallen der LED und dann Abdruck anschauen habe ich mich dann an einen schön gleichmäßigen Abdruck rangetastet, etwa wie das Bild hier. Ich habe aber später noch etwas nachjustiert. Nicht für einen Dauereinsatz, aber für kurze Versuche reicht mir das.

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Für die Stromversorgung dann ordentliche Strippen und ein 60A Netzteil (Last-Anschlüsse hinten) :

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(Im Hintergrund links ein konventionelles, einstellbares 1 kW Netzteil für Xenon-Brenner, das ich mal günstig abgestaubt hatte. Unfaßbar schwer...)

Nahaufnahme des Emitters (der Weißabgleich der Kamera war irritiert).

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Für die Lumenkugel noch einen weißen Kragen drumherum.

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Eher sicherheitshalber habe ich einmal die Lumen um des Flux-Bins willen gemessen: Schon beim Nennstrom ist die LED zu hell für meine kleine Lumenkugel, die nicht mehr als 3700 lm mag (daß ich das noch erleben darf...) Deshalb habe ich bei 10.0 A gemessen und umgerechnet => 4650 lm @ 22.5 A. => o.k. Die Kugel habe ich schon längere Zeit nicht mehr mit etwas Vertrauenswürdigem verglichen, aber das soll erstmal reichen.

Und das ist die einen Meter lange Photonen-Rennstrecke. Die schwarzen Schaumstoffblöcke blocken mit einfachen Mitteln sehr viel Licht. Das Luxmeter sah nach Abblenden des direkten Lichts mit der Messerklinge nur noch 0.5% Hintergrund. Den rechne ich zwar eh immer raus, aber er ist eine veränderliche Fehlerquelle, wenn man sich bewegt - also möglichst klein. Lux-Messung dann mit einem alten Mavolux 5032B, verglichen mit einem nicht so alten 5032C (Unterschied 1%), beide nicht kalibriert, aber einmal mit Photons 5032B verglichen. Das muß erstmal reichen. Andere, systematische Fehler sind dann schon viel gefährlicher...

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Hier das Ergebnis:

Die Leuchtdichte ist direkt aus den Lux bestimmt, die Lumen durch Umrechnung aus der Messung bei 10 A.

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Fazit:
- hui, 230 cd/mm² bei der Größe ist aber ein sehr ordentlicher Wert! Das ist mehr also doppelt so viel wie bei der SBT-70 bzw. SBT-90. Und die Cree XHP-35 bringt etwa 140 cd/mm². Ich war vorher ziemlich skeptisch, weil ich mit großen LEDs bisher keine besonderen Erfahrungen gemacht hatte. Diese LED hat mich überrascht.
- und das bei knapp 6000 LED-Lumen
- bei 40A ist es wirklich alles andere als einfach, die LED kühl zu halten
- in der Praxis würde ich sie auf lange Zeit eher bei 27 A betreiben (203 cd/mm², 5000 lm)
- nun habe ich zwar einen suboptimalen Kühlkörper. Aber die Helligkeit fällt bei 40+ A soo schnell ab, daß mein Bauchgefühl meint, daß nicht viel mehr drin ist.
- ich mag sie (noch) nicht killen, deshalb habe ich nicht mehr als 45 A probiert.
- eieiei, was für einen Treiber nehme ich da bloß...
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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Oh, sehr cool, danke für diesen Test! Den habe ich jetzt echt nicht erwartet. :thumbsup:

230cd/mm^2 ist solide im Bereich der Osram Black Flat und das bei der 9-fachen Größe! Hast du die Emitterfläche mal überprüft?

Ich vermute, dass dein Kühlkörper am Ende etwas zu klein war. CPUs mit über 150W sind eher selten.

Einen möglichen Treiber gibt es für 90$ aus China.

Das ist dann wohl der "König" der LEDs.:cool:
 
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sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
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Aalen/Ulm, um, und herum
Die Emitterfläche paßt. Ich kam auf 2.97 x 3.04 mm und habe wohl ein wenig schief photographiert.

Die gemessene Vorwärtsspannung, leicht erhöht gegenüber dem Datenblatt (wahrscheinlich wegen Erwärmung) :

I [A] Vf [V]
0 2.10
1 2.70
2 2.79
5 2.97
10 3.19
15 3.35
20 3.47
22.5 3.53
25 3.58
30 3.68
35 3.78
40 3.86
45 3.96
 
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sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
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Danke für's Nachhaken! Vor meinem geistigen Auge beim Schreiben des Updates stieg Vf mit steigender Erhitzung ("ah, das Netzgerät regelt nach"). Stimmt aber nicht und Du hast Recht. Ich habe mit einem UNI-T 61 D direkt an den Anschlüssen gemessen, somit ist meine Vf höher als im Datenblatt.
 

Wieselflinkpro

Flashaholic***
1 Dezember 2014
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Goslar
Also eine durchaus Akku-taugliche Vf, wenn man mehrere Akkus nimmt und nicht bis 40A gehen möchte.
Jetzt braucht man nur noch einen passenden Host und Host-kompatiblen Treiber.
Wie viel kostet eigentlich so eine "kleine" LED?
Perfekt ware eigentlich die BLF GT mit Buck-Treiber oder angepasstem Carrier.
 
  • Danke
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The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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Also eine durchaus Akku-taugliche Vf, wenn man mehrere Akkus nimmt und nicht bis 40A gehen möchte.
Jetzt braucht man nur noch einen passenden Host und Host-kompatiblen Treiber.
Wie viel kostet eigentlich so eine "kleine" LED?
Perfekt ware eigentlich die BLF GT mit Buck-Treiber oder angepasstem Carrier.

Das hatte ich vor einiger Zeit noch ernsthaft geplant. 40A Dauerbetrieb geht mit der BLF GT auf jeden Fall nicht. Nach einigen Minuten würde die LED überhitzen.

Aus praktischen Gründen würde ich an der Stelle, wenn es halbwegs kompakt sein soll, auf Linear-Treiber setzen. Die kann man parallel schalten.

Mit weniger Leistung wäre es wohl möglich. Beim DD Betrieb sollte man allerdings ernsthaft überlegen den Strom beim Einschalten zu begrenzen. Wir wissen nicht, ob die LED sich mit vollen Akkus selbst zerstören würde.

Auf Grund der Kosten und des Aufwands (ich wollte geregelte 40A) und, dass ich dann nicht mehr das coole U.I. der GT hätte, habe ich die Idee dann aber erst mal auf Eis gelegt.
Eine de-domte XHP50.2 K2 bei 12V und 4,5A wird es bei mir wohl werden. Die ist von der DIE-Fläche und der Helligkeit her ähnlich, aber das Ganze ist viel günstiger und ich kann den GT Treiber benutzen. Mit Dom wären es 5100 LED Lumen bei 4,5A, 13,74V, 62W. De-domt hat sie eine Fläche von 8,24mm^2. 4000 Lumen sollten dann noch raus kommen.
 
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Wieselflinkpro

Flashaholic***
1 Dezember 2014
5.462
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Goslar
Man kann sich auch den Treiber der Q8 oder einen anderen tripple-channel TA-Treiber nehmen und statt dem FET ein Slave-Board viiieeeelen AMC7135 bauen, dann hätte man das gleiche UI und es wäre kein direct-Drive. Da würde nur die Modifikation der Akku-Halter als Arbeit bleiben.
 
  • Danke
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The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
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5.209
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Essen
Man kann sich auch den Treiber der Q8 oder einen anderen tripple-channel TA-Treiber nehmen und statt dem FET ein Slave-Board viiieeeelen AMC7135 bauen, dann hätte man das gleiche UI und es wäre kein direct-Drive. Da würde nur die Modifikation der Akku-Halter als Arbeit bleiben.

Das wäre vermutlich möglich. Wichtig sind dann die Übergangswiderstände, vor allem die Feder zwischen Akkuträger und Lampenkopf (könnte schmelzen :D).

Die LED kostet dann genauso viel, wie die Lampe :pfeifen::pinch:.
 
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Mord_Fustang

Flashaholic*
4 Dezember 2011
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Das wäre vermutlich möglich. Wichtig sind dann die Übergangswiderstände, vor allem die Feder zwischen Akkuträger und Lampenkopf (könnte schmelzen :D).

Die LED kostet dann genauso viel, wie die Lampe :pfeifen::pinch:.

Da wäre dann zu überlegen, ob man nicht XT30/XT60 Stecker etc. nutzt in Verbindung mit LiPo Tüten aus dem Modellbau. Oder 18650 als Akkupack konfektionieren. Dahin gehen ja schon einige Hersteller über...

Gruß Sven
 
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