Hallo allerseits!
Ich habe eine seltsame, vorerst noch unbekannte LED erhalten. Sie hat eine sehr starke Ähnlichkeit zu einer Cree XP-G2, doch gibt es mehrere Unterschiede im Aussehen, die mich dazu veranlasst haben, sie mal ausführlicher zu betrachten.
Danke an User RS.FREAK, der sie aus einer "Durapower Zoomlampe" ausgebaut und mir zugeschickt hat.
Auf den Bildern ist die Unbekannte LED links zu sehen. Rechts ist eine XP-G2 mit ≈ 5000 K und Bin R5 zu sehen.
Die Unterschiede sind vorhanden und sichtbar. Die Leuchtfläche der Unbekannten LED ist deutlich größer als bei der XP-G2 mit der ursprünglichen Leuchtfläche.
Die Markierung für die Anode fehlt, außerdem ist der die LED umgebende schwarze Rahmen auf dem Substrat weniger stark ausgeprägt.
Auch gut zu sehen: das Silikon ist um den Dome deutlich welliger, als es bei der XP-G2 der Fall ist.
Das Substrat, der Dome und die Höhe der LED sind ansonsten gleich. Auch ein ESD-Schutzelement (manchmal als "dritter Draht" bezeichnet), ist neben der Leuchtfläche vorhanden.
Hier noch ein Vergleich mit einer XP-G2 mit der größeren Leuchtfläche. LEDs der höchsten Bins ab S2 besitzen diese mittlerweile.
Die Unterschiede sind kaum mehr sichtbar, denn die Leuchtfläche ist identisch. Nur noch das Silikon um den Dome, die fehlende Anode-Markierung und der schwarze Rahmen auf dem Substrat verraten die "Unbekannte LED".
Ein direkter Vergleich zu zwei XP-G2 LEDs darf auch nicht fehlen:
Auch hier sieht man gut die frappierenden Ähnlichkeiten mit der XP-G2.
So sieht die Unbekannte LED bei wenigen Milliampere aus. Man sieht gut die vielen kleinen Pünktchen auf der Leuchtfläche. Es sind deutlich mehr als bei der XP-G2 mit der "alten", kleineren Leuchtfläche. Die Leuchtfläche entspricht also einer XP-G2 in den höheren Bins.
Nun wird es interessant:
Ich habe diese LED gegen drei andere - nämlich zwei XP-G2 und eine XP-G3 - antreten lassen. Mit überraschenden Ergebnissen, die eine ungewöhnliche Schlussfolgerung nach sich ziehen wird.
Die Unbekannte LED hat generell eine hohe Effizienz. Sie schlägt sogar die XP-G2 im Bin S3. Mit 1405 lm bei 4,02 V und 5 A ist die Unbekannte LED vorne gut mit dabei. Das Maximum an Lichtstrom dürfte bei etwa 6 A erreicht werden, der Sweet Spot liegt bei 4-4,5 A.
Die Lichtstromkurve ähnelt der einer XP-G2 stark.
Mein Sample einer XP-G2 S2 "Tint 1D" hat dagegen keine Chance. Ihr Maximum liegt lediglich bei 5 A und mehr als 1090 lm sind nicht drin. Dafür ist ihre Vf sehr hoch, bei 5 A sind es 4,20 V. Die XP-G3 läuft im Bin S5 außer Konkurrenz, außerdem lässt sie sich deutlich besser überbestromen. Bei 5 A erreicht sie 1560 lm bei 3,882 V Vorwärtsspannung.
Über die Lichtfarbe der getesteten LED brauche ich nicht viel schreiben. Es ist ein klares Weiß ohne Farbstiche, bei etwa 6000 K. Der CRI dürfte bei 65-70 liegen, wie bei kaltweißen LEDs üblich. Das Lichtbild in einem Reflektor ist so wie man es bei einer XP-G2 erwartet, ohne störende Artefakte.
Aufgrund der mir vorliegenden Daten bin ich mir relativ sicher, dass ich es hier mit einer Cree XP-G2 im Leistungsbin S3 zu tun habe. Die Spannungs- und Lichtstromkurven sind quasi identisch, das Design (Leuchtfläche!) ist es ebenfalls, von den minimalen Abweichungen wie die fehlende Anodenmarkierung abgesehen.
Warum die hier getestete LED dann allerdings diese kleinen Unterschiede im Design aufweist, kann ich leider nicht sagen.
Danke fürs Lesen!
Zum Gruße, Dominik
Ich habe eine seltsame, vorerst noch unbekannte LED erhalten. Sie hat eine sehr starke Ähnlichkeit zu einer Cree XP-G2, doch gibt es mehrere Unterschiede im Aussehen, die mich dazu veranlasst haben, sie mal ausführlicher zu betrachten.
Danke an User RS.FREAK, der sie aus einer "Durapower Zoomlampe" ausgebaut und mir zugeschickt hat.
Auf den Bildern ist die Unbekannte LED links zu sehen. Rechts ist eine XP-G2 mit ≈ 5000 K und Bin R5 zu sehen.
Die Unterschiede sind vorhanden und sichtbar. Die Leuchtfläche der Unbekannten LED ist deutlich größer als bei der XP-G2 mit der ursprünglichen Leuchtfläche.
Die Markierung für die Anode fehlt, außerdem ist der die LED umgebende schwarze Rahmen auf dem Substrat weniger stark ausgeprägt.
Auch gut zu sehen: das Silikon ist um den Dome deutlich welliger, als es bei der XP-G2 der Fall ist.
Das Substrat, der Dome und die Höhe der LED sind ansonsten gleich. Auch ein ESD-Schutzelement (manchmal als "dritter Draht" bezeichnet), ist neben der Leuchtfläche vorhanden.
Hier noch ein Vergleich mit einer XP-G2 mit der größeren Leuchtfläche. LEDs der höchsten Bins ab S2 besitzen diese mittlerweile.
Die Unterschiede sind kaum mehr sichtbar, denn die Leuchtfläche ist identisch. Nur noch das Silikon um den Dome, die fehlende Anode-Markierung und der schwarze Rahmen auf dem Substrat verraten die "Unbekannte LED".
Ein direkter Vergleich zu zwei XP-G2 LEDs darf auch nicht fehlen:
Auch hier sieht man gut die frappierenden Ähnlichkeiten mit der XP-G2.
So sieht die Unbekannte LED bei wenigen Milliampere aus. Man sieht gut die vielen kleinen Pünktchen auf der Leuchtfläche. Es sind deutlich mehr als bei der XP-G2 mit der "alten", kleineren Leuchtfläche. Die Leuchtfläche entspricht also einer XP-G2 in den höheren Bins.
Nun wird es interessant:
Ich habe diese LED gegen drei andere - nämlich zwei XP-G2 und eine XP-G3 - antreten lassen. Mit überraschenden Ergebnissen, die eine ungewöhnliche Schlussfolgerung nach sich ziehen wird.
Die Unbekannte LED hat generell eine hohe Effizienz. Sie schlägt sogar die XP-G2 im Bin S3. Mit 1405 lm bei 4,02 V und 5 A ist die Unbekannte LED vorne gut mit dabei. Das Maximum an Lichtstrom dürfte bei etwa 6 A erreicht werden, der Sweet Spot liegt bei 4-4,5 A.
Die Lichtstromkurve ähnelt der einer XP-G2 stark.
Mein Sample einer XP-G2 S2 "Tint 1D" hat dagegen keine Chance. Ihr Maximum liegt lediglich bei 5 A und mehr als 1090 lm sind nicht drin. Dafür ist ihre Vf sehr hoch, bei 5 A sind es 4,20 V. Die XP-G3 läuft im Bin S5 außer Konkurrenz, außerdem lässt sie sich deutlich besser überbestromen. Bei 5 A erreicht sie 1560 lm bei 3,882 V Vorwärtsspannung.
Über die Lichtfarbe der getesteten LED brauche ich nicht viel schreiben. Es ist ein klares Weiß ohne Farbstiche, bei etwa 6000 K. Der CRI dürfte bei 65-70 liegen, wie bei kaltweißen LEDs üblich. Das Lichtbild in einem Reflektor ist so wie man es bei einer XP-G2 erwartet, ohne störende Artefakte.
Aufgrund der mir vorliegenden Daten bin ich mir relativ sicher, dass ich es hier mit einer Cree XP-G2 im Leistungsbin S3 zu tun habe. Die Spannungs- und Lichtstromkurven sind quasi identisch, das Design (Leuchtfläche!) ist es ebenfalls, von den minimalen Abweichungen wie die fehlende Anodenmarkierung abgesehen.
Warum die hier getestete LED dann allerdings diese kleinen Unterschiede im Design aufweist, kann ich leider nicht sagen.
Danke fürs Lesen!
Zum Gruße, Dominik