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Ladespannungsbegrenzung i.d. BRC 18650?

28 April 2014
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Falle hier gleich mal mit der Tür ins Haus: kürzlich habe ich eine 2-zellige* Stirnlampe inkl. 2xBRC18650**, 230V-Ladestecker und Kfz-Ladestecker von einem Onlineanbieter (Artikelstandort Saarbrücken***) gekauft. Modell-/Typenbezeichnung der Lampe "TOP CREE XM-L T6 LED".

In meinem Besitz befinden sich bereits einige LED-Lampen mit je 1x18650 mit denen ich sehr zufrieden bin ****.

Alle diese Lampen sind mit einer Ladebuchse für Hohlstecker versehen, die wohl direkt, also ohne zusätzliche Elektronik, auf die Anschlüsse der Zellen führt. Für mich eigentlich klar, das man da nur geeignete Spannungsquellen mit max.4,2V anschließen darf.

Der neuen Lampe liegt aber nun ein Kfz-Ladestecker bei, der eine erheblich höhere Spannung von >11...>13V= (je nach Eingangsspannung) liefert.
Unter Belastung an den Zellanschlüssen (Zellen entfernt) bricht die Spannung allerdings zusammen: mit 20 Ohm auf 3V, mit 100 Ohm auf 7V (ist also wohl nur eine Vorwiderstand i.d. Kfz Ladestecker.

Auf meine Reklamation bekam sinngemäß ich zur Antwort, das die Zellen automatisch die Ladung abschalten wenn sie voll sind und es noch nie Beanstandungen diesbezüglich gegeben hat. Alles sei OK und ich können die Lampe ohne Bedenken mit dem Kfz-Ladestecker benutzen.

Meine Frage: können die Zellen ohne Schädigung mit dem zugehörigem Kfz-Ladeteil geladen werden?

Vielen Dank + Gruß
GThomas


*) parallel = 3,7V
**) UltraFire BRC 18650 3000mAh 3.7V li-ion With Re/Discharging Protection
***) Lieferung erfolgte rel. schnell aber ohne richtiger Rechnung (keine ausgewiesene MwSt u. ohne SteuerNr.). Antwortmails sind wohl per Übersetzungstool ins D gekommen
****) hochwertige Zellen der Type 18650, meistens Panasonic oder Sanyo, fallen hier aus defekten Notebookakkus sehr viel an.
 

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
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im Süden
können die Zellen ohne Schädigung mit dem zugehörigem Kfz-Ladeteil geladen werden?

**) UltraFire BRC 18650 3000mAh 3.7V li-ion With Re/Discharging Protection

Im Prinzip ja, wenn sie tatsächlich abschalten. Dass sie lt. Aufdruck eine Protection haben, muss leider gar nichts bedeuten. Viele haben trotzdem keine. Kann man an fehlender Platine am Minuspol erkennen. Manche haben zwar eine Platine, aber nur Drahtbrücken drauf.
Normalerweise schaltet eine Protection erst bei 4,30V ab. Sie soll nur das Schlimmste verhindern, ist aber nicht dafür ausgelegt, einen regulären Ladeschluss (4,20V) vorzunehmen. Es könnte natürlich ein IC eingebaut sein, das korrekt bei 4,20-4,25V abschaltet. Könnte. Trauen würde ich dem ganzen aber nicht, schon gar nicht, wenn Ultra- oder Sonstwas-Fire drauf steht.

Die Ladestrombegrenzung scheint ein Widerstand mit ca. 68 Ohm zu sein, der Ladestrom bei 4V wird um die 120mA liegen. Damit dauert das Laden eines normalen 18650ers mindestens 24 Stunden - na ja :rolleyes:.
 
28 April 2014
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...Kann man an fehlender Platine am Minuspol erkennen...
Vielen Dank für Deine Kommentierung.
Was meinst Du damit, eine Platine innerhalb des Metallzylinders oder außerhalb?
Außerhalb ist jedenfalls nichts zu sehen o. zu fühlen.
Kann man bei anderen geschützten Zellen die Schutzbeschaltung außerhalb erkennen? Gibt es dazu irgendwo im WWW Bilder?
Bei den Handy- und Notebookaukkus liegt die Schutzbeschaltung ja allgem. zwischen Zellen- und Außengehäuse. Das sich die Schutzbeschaltung innerhalb des Zellenzylinders befindet kann ich mir kaum vorstellen, auch würde dadurch ja weniger Platz für die aktiven Massen bleiben = weniger Kapazität.

Was den Ladebetrieb der Zellen per Vorwiderstand betrifft sehen ich das als zumindest "ungewöhnlich" wenn nicht gar unzulässig an. Die Abschaltung ist, zumindest bei den Handyzellen, selten oder nie reversibel.

Da in der Lampe zwei Zellen parallel betrieben werden, würde sich die Ladezeit noch ´verdoppeln = 48h.
 

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
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Die Platine mit der Schutzschaltung (PCB genannt) sitzt am Minuspol unter dem Schrumpfschlauch, ist normalerweise gut zu sehen. Außerdem gibt es einen Flachdraht unter dem Schrumpfschlauch vom Plus- zum Minuspol, den man gut erkennen kann.
Mehr Details hier.

Die Überspannungsabschaltung ist bei diesen PCBs immer reversibel.
 
28 April 2014
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Die Platine mit der Schutzschaltung ...sitzt am Minuspol unter dem Schrumpfschlauch, ist normalerweise ...gut zu sehen ...
Bei den zugehörigen Zellen ist diesbezüglich nichts erkennbar (sehen, fühlen...). Auch per Magnetnadel fühlt man keine Unterschiede am Metallzylinder.

Gibt es auch reversible Schutzschaltungen die mit in den Metallzylinder integriert sind?
 

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Megalodon

Flashaholic**
16 November 2010
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So wie es aussieht, sind diese 18650 ungeschützt.
Bis heute ist mir kein Fall bekannt, wo die Schutzschaltung mit in die Zelle integriert wurde, zumindest bei 18650 nicht.

Zudem sind UltraFire Akkus alles andere als vertrauenswürdige Akkus.
Nicht zuletzt wegen der nicht vorhandenen Schutzschaltung wäre es ratsam zu besseren Akkus zu greifen
 
28 April 2014
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...Nicht zuletzt wegen der nicht vorhandenen Schutzschaltung wäre es ratsam zu besseren Akkus zu greifen
Das Problem sind für mich weniger die 18650 da mir die reichlich aus defekten Notebookakkus zur Verfügung stehen. Es geht mir ausschließlich um die Ladegeräte (230V und Kfz) s.o..

Soweit mein Verständniss über die 18650 reicht, riskiert man bei unbegrenzter Überladung per niederohmigen Widerstand an 12...14V im Kfz nicht nur den Ausfall der Zelle sondern kann auch andere "Schäden" erleiden.

Der Anbieter handelt da in meinen Augen zumindest äußerst fahrlässig - vielleicht ein Fall für den Staatsanwalt oder...?
 

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
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im Süden
Bei den zugehörigen Zellen ist diesbezüglich nichts erkennbar (sehen, fühlen...)....
Gibt es auch reversible Schutzschaltungen die mit in den Metallzylinder integriert sind?
Diese Zellen sind ungeschützt, das ist so gut wie sicher.
PCB im Zylinder habe ich bei 18650 noch nie gesehen, bei Billigzellen gibt's das ganz sicher nicht.
Es gibt inzwischen Akkus mit PCB am Pluspol. Das ist aber auch auf die Zelle aufgesetzt, man erkennt es spätestens dann, wenn man den Schrumpfschlauch aufschneidet.

Das Problem sind für mich weniger die 18650 da mir die reichlich aus defekten Notebookakkus zur Verfügung stehen. Es geht mir ausschließlich um die Ladegeräte (230V und Kfz) s.o..

Soweit mein Verständniss über die 18650 reicht, riskiert man bei unbegrenzter Überladung per niederohmigen Widerstand an 12...14V im Kfz nicht nur den Ausfall der Zelle sondern kann auch andere "Schäden" erleiden.

Der Anbieter handelt da in meinen Augen zumindest äußerst fahrlässig - vielleicht ein Fall für den Staatsanwalt oder...?

Der Verkäufer hat auf jeden Fall die Unwahrheit gesagt, wenn er behauptet, die Zellen schalteten beim Laden ab. Das tun sie definitiv nicht.
Wenn das "Ladegerät" also nur aus einem Vorwiderstand zur 12V-Versorgung besteht, bedeutet das nichts anderes, als dass die Zellen langsam bis 12V überladen werden. In der Praxis werden sie allerdings vorher zu leiten beginnen und durch den "Lader"widerstand wird der Stromfluss so weit begrenzt, dass es wohl zu keiner Explosion kommt. Leichtes Gasen würde ich nicht ganz ausschließen.
Auf jeden Fall sind die Zellen auf diese Weisse sehr schnell hinüber. Wenn sie es nicht schon von ab Werk sind.

Wenn es also so ist, wie Deine Messungen am 12V-Adapter vermuten lassen, wird hier purer gefährlicher Schrott mit falschem Etikett verkauft. Auf den Akkus steht "Protection Circuit", es ist aber keiner da.

Du kannst das den Verbraucherschutzbehörden melden. Passieren wird nichts.
Du kannst das Produkt ebay melden. Leider hat ebay inzwischen die Meldekategorien dermaßen zusammengestrichen, dass keine mehr gibt, die auch nur annähernd passen würde.

Du kannst auch einen Anwalt beauftragen. Wenn Du das Kostenrisiko tragen willst.

Du kannst auch einfach resignieren.
 
  • Danke
Reaktionen: GThomas

Basti

Flashaholic**
9 Oktober 2011
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Berlin
Ich halte es auf jeden fall für grob fahrlässig ein 12V Netzteil ohne Spannungsbegrenzung und nur mit Wiederstand zum laden für Liio zu verkaufen. Sowas bekommt nie ein CE Zeichen und darf in D nicht verkauf werden. Steht in der Anleitung was davon das nur geschützte Zellen geladen werden dürfen? Und selbst wenn, der Anwender kommt ja gern mal drauf alte Laptopzellen rein zu packen;) die dürfen dann auch nicht hoch gehen.:rolleyes:
Gerade Billigzellen die nicht mal eine Überdrucksichrung haben können so sicher schön explodieren.
Bist du dir sicher das zwischen Stecker und Akkuschacht nicht irgendeine Elektronik hängt? Ich hatte bei irgendeinem anderen Lader auch schon das phänomen das ohne Akku über 4,2V zu messen waren aber mit Akku die 4,2V nicht überschritten wurden.
 
28 April 2014
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...Gerade Billigzellen die nicht mal eine Überdrucksichrung haben können so sicher schön explodieren...
Soweit mir bekannt kommt es zellenintern zum Kurzschluss weil wegen der Überladung stark wachsende Kristalle den Raum zwischen den Elektroden überbrücken mit der Folge das es "warm" wird.

...Bist du dir sicher das zwischen Stecker und Akkuschacht nicht irgendeine Elektronik hängt?...
Wie ich das gemessen habe steht im ersten Beitrag zum Thema.
Ansonsten ist der zur Stirmlampe gelieferte Kfz-Ladestecker ohne jede Beschreibung und Anleitung.

Habe den Kfz-Ladestecker jetzt mal zerlegt (ging einfacher als ich dachte) und ein paar Bilder gemacht.

Im Ladekreis ist tatsächlich nur der Vorwiderstand, schätze mal 0,25W, und parallel eine 3mm-LED mit Vorwiderstand. Fällt wohl bald in die Kategorie "kriminell" :confused:
 

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28 April 2014
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P.S. die Zellen werden wohl länger halten als der Ladestecker

Der Verkäufer hat mir inzwischen eine Neulieferung angeboten, die alte Lieferung will er nicht zurück.
Auf die falschen Ladegräte habe ich ihn nochmal hingewiesen und mich einverstanden erklärt wenn er passende Ladegeräte liefert - mal sehen was dabei raus kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
16.351
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im Süden
Im Ladekreis ist tatsächlich nur der Vorwiderstand, schätze mal 0,25W,...
... und mit 68 Ohm, wie in #2 schon vermutet, außerdem zeigt er Anzeichen von Überlastung (braun angelaufen), was auch kein Wunder ist, denn bei leerem Akku muss er 1W verheizen.

Also wenn da nicht noch in der Lampe irgendwas drin ist, ist das tatsächlich schon kriminell.

Bin gespannt auf die "Neulieferung". Da müssten ja entweder geschützte Akkus oder ein echter Laderegler drin sein. Idealerweise beides.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
28 April 2014
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....zeigt er Anzeichen von Überlastung (braun angelaufen), was auch kein Wunder ist, denn bei leerem Akku muss er 1W verheizen...
Bei 14V im Auto komme ich sogar auf fast 1,5W.
Bisher habe ich den Kfz-Ladestecker nur ganz kurz mit einer Last 20 Ohm und 100 Ohm (innen im Batteriefach an den Akkuanschlüssen und am Hohlstecker des Ladesteckers - kein Unterschied) getestet. Selbst dabei hat er sich schon verfärbt und nach "Ampere" hat es auch geduftet.


...Also wenn da nicht noch in der Lampe irgendwas drin ist...
Zu messen ist da nichts, das Zerlegen kann ich mir da sicher sparen.


...Bin gespannt auf die "Neulieferung". Da müssten ja entweder geschützte Akkus oder ein echter Laderegler drin sein. Idealerweise beides.
Hoffe mal, das die sich nur vergriffen haben und jetzt das passende kommt - mein Glaube an das Gute...

Auf meine Forderung nach einem Datenblatt der Zellen zum Nachweis, dass das Ganze so wie in einer Mail beschrieben, betriebssicher ist, sind sie nicht weiter eingegangen.
 
28 April 2014
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Heute hat der Verkäufer gemailt "...dann ist es besser, wenn wir Ihnen den kompletten Kaufpreis erstatten...".

Zu den Spannungen der Ladegeräte hat er nur zu dem 230V-Ladestecker was geschrieben, alles nicht so richtig verständlich - lief wohl über "translate.google.de".

Mir ist aufgefallen, das im WWW so gut wie keine Kfz-Ladeadapter mit 4,2V Ausgang und passendem kleinen Hohlstecker angeboten werden. Nur Module 24/12V auf 4,2V mit 3A und mehr für so um die €5,- aus Fernost.