Du hast völlig Recht - ich wollte hier eigentlich auch von Anfang an nichts (mehr) schreiben, aber es gelingt halt nicht immer, besonders wenn es ins Semi-Religiöse und Abstruse abdriftet, da kann ich nicht mehr an mich halten.
Nur eines noch:
es sind schwierige Zeiten ja
Gar nicht. Die kommen erst noch.
Und noch eines:
O.g. Verschwörungstheorien versuchen mMn genau dasselbe wie die Religionen: dem einfachen menschlichen Gehirn schwer verständliche komplexe Zusammenhänge durch das Wirken einer unsichtbaren aber bewussten Macht zu erklären.
Feuer. Etwas macht große Hitze und verschwindet dabei. Müssen göttliche Kräfte sein.
Es blitzt und donnert? Keine Ahnung, wie solche Kräfte zustande kommen, muss also eine Gottheit sein.
Schlechte Ernte weil zu heiß/kalt/trocken/nass. Warum ändert sich Wetter oder gar Klima? Sowas kann doch nur Gott.
Es gibt ein Erdbeben. Wie kann es auf einer statischen Scheibe so etwas geben? Muss eine Gottheit gewesen sein.
Menschen waren auf dem Mond. Pah, das geht doch gar nicht. Fake.
Usw. usw.
Auf den Finanzmärkten läuft schon lange sehr viel per KI (falls man in diesem Zusammenhang das Wort Intelligenz wirklich gebrauchen will). High-Frequency-Trading z.B. geht nur computergesteuert. Der Mensch kann da allenfalls noch Eingriffsgrenzen und Strategie beeinflussen, den Rest macht dann der Server. Der kauft und verkauft in rasender Geschwindigkeit, da kommt kein Mensch mehr mit. Der kann dann höchstens hinterher aus den Logfiles zu analysieren versuchen, was schiefgelaufen ist.
In vielen Bereichen haben wir schon Entscheidungskompetenz abgegeben, oder entscheiden anhand computergenerierter Vorhersagen, weil wir alleine mit unserem Hirn die Komplexität überhaupt nicht mehr fassen könnten.
Was passiert, wenn man einfache Hirne auf komplexe Systeme loslässt, kann man bei der derzeitigen US-Regierung beobachten (quasi im Modell-Maßstab, d.h. das Verhältnis Hirnkapazität zu Komplexität ist wie in der Realität, nur insgesamt eben kleiner). Resultat: Chaos, das System wird unberechenbar.
Sorry, die KI hat uns längst im Griff. Wir kriegen sie nicht mehr los. Wir können unsere (Wirtschafts- und Waren-)Welt in ihrer Komplexität und Größe gar nicht mehr anders steuern.
Nur ist sich die KI momentan ihrer Macht noch nicht bewusst. Sie hat kein Bewusstsein. Ich bezweifle aber, dass das überhaupt nötig ist für eine komplette "Machtübernahme". Es reicht doch, wenn viele kleine Systeme für sich gesehen autonom zusammenarbeiten, ineinandergreifen. Das Wirken automatisierter Systeme wird dann zu einer Art "Naturgesetz". Man wird als Mensch dann automatisch so handeln, dass die Systeme in gewünschter Weise reagieren, und Handlungen vermeiden, die unerwünschte Reaktionen verursachen, so wie wir das in der Natur und im sozialen Umfeld auch tun. Da solche automatisierten Systeme in immer mehr Lebensbereiche eindringen (teilweise selbst "verschuldet", wie Alexa, Cortana und Co.), werden wir unser Verhalten immer mehr nach diesen Systemen ausrichten. Dadurch werden wir abhängiger und verlieren immer mehr Entscheidungsspielraum. Wir werden vom Herrn zum Diener - selbstverschuldet, als Preis für mehr Komfort, "Effizienz", Profit, Sicherheit.
Wie will man KI-"Assistenten" und computerunterstützte Entscheidungsprozesse verhindern? Wer eine KI hat, die ihm zu schnelleren und vorteilhafteren Entscheidungen verhilft, hat einen Wettbewerbsvorteil. Damit wird o.g. Entwicklung ohne Regulierung zwangsläufig und nur durch eine wirtschaftliche Totalkatastrophe umkehrbar. Eine Regulierung sehe ich nicht, nicht einmal ein Problembewusstsein.