Liebe Flashies,
Wie von @amaretto angekündigt hat Gatzetec je eine Imalent LD70 und eine Imalent MS03 für einen gemeinsamen Passaround zur Verfügung gestellt. Auch von meiner Seite dafür ein herzliches Dankeschön
Ich darf diesmal mit der Imalent LD70 anfangen.
Auspacken und erster Eindruck:
Die Imalent LD70 kommt in einem schmucken kleinen Karton:
Im Inneren findet sich neben der Taschenlampe ein USB-Magnet-Ladekabel, ein Lanyard und die Bedienungsanleitung in unter anderem auch in deutscher Sprache:
Auf der Frontlinse ist ein Schutzaufkleber angebracht:
Zwar gibt es eine kleine rote Lasche, die wohl das Ablösen der Folie erleichtern soll, aber nachdem diese Lasche zwischen blauem und schwarzem Aluring eingeklemmt ist, gestaltete sich das Ablösen für meine Wurstfinger zu einer Geschicklichkeitsübung
Optisch hebt sich diese Lampe wohltuend vom Taschenlampen-Einheitsbrei ab. Der achteckige Querschnitt der Grundform wird durch Ausfräsungen in den insgesamt 3 sichtbaren Lagen des Gehäuses aufgelockert. Die entstehenden Kanten verleihen der Lampe eine gewisse Griffigkeit, könnten in meinen Augen aber etwas besser abgerundet sein. Der blau anodisierte Ring gibt einen kleinen Farbakzent.
Die riesige XHP-70.2 LED ist gut in dem grob strukturierten Reflektor zentriert.
Das Glas ist klar und staubfrei. Im Orangepeel-Reflektor konnte ich keine Unregelmäßigkeiten erkennen.
Ich habe zwei oder drei winzige Macken in der Anodisierung gefunden, die vermutlich vom Zusammenbau der bereits anodisierten Röhren rühren.
Aber der Rede wert ist das in meinen Augen nicht.
Insgesamt ist die Qualität der Lampe in meinen Augen gut.
Hier die Lampe im Größenvergleich mit ein paar 18350er Taschenlampen:
Und im Vergleich zu einer Lumintop FW3A und einigen Akkutypen:
Das Userinterface:
Das User-Interface ist einfach gehalten. Die Imalent LD70 hat einen metallenen Hecktaster, mit dem die Lampe bedient wird. Die Lampe hat Mode-Memory und schaltet mit einem einfachen Klick in der zuletzt genutzten Stufe ein. Nur Turbo und Strobe werden nicht gespeichert. Wenn die Lampe an ist, schaltet man mit Halten des Tasters durch die 4 regulären Mode in der Reihenfolge 20, 200, 900, 2000, dann wieder 20 Lumen etc. Ein kurzer Klick schaltet die Lampe aus. Mit der Lampe an oder aus schaltet ein Doppelklick in den Turbo, mit weiteren Doppelklicks wechselt man zwischen Turbo- und Strobemodus. Vom Turbo- und Strobemodus schaltet man mit einem einfachen Klick die Lampe aus. Die eingestellte Lumenstufe wird beim Wechsel der Stufe kurz im Displayangezeigt:
Bei ausgeschalteter Lampe zeigt ein dreifach-Klick auf dem Oleddisplay die Spannung des Akkus an:
Während dem Betrieb warnt das Display auch vor einem geringen Akkuladestand, indem unter 3,1 Volt die Akkuanzeige blinkt:
Wenn die Temperatur ein bestimmtes Limit übersteigt, wird auch darüber im Display informiert:
Ein Vierfachklick sperrt oder entsperrt die Lampe gegen unbeabsichtigtes Einschalten. Auch das wird im Display angezeigt:
Das Laden:
Die Imalent LD70 hat laut Anleitung einen fest eingebauten 18350er Lithiumionenakku mit 1100 mAh. Zum Laden wird das mitgelieferte USB-Magnetladekabel an der einen Seite an einen USB-Anschluss einer Powerbank oder eines Handyladers angeschlossen. Der Magnetkontakt am anderen Ende des Ladekabels wird am hinteren Ende der Taschenlampe angebracht. Ein falsches Anschließen ist durch die Bauform ausgeschlossen. Der Ladezustand wird am kleinen OLED-Display gegenüber des Ladeports angezeigt. Hier blinken je nach Ladezustand ein bis fünf Balken.
Bei ausgeschalteter Lampe zeigt ein dreifach-Klick auf den Hecktaster auf dem Oled-Display die Spannung des Akkus an. Bei Lieferung war der Akku bei 3,6 Volt. Bei diesem Akkustand ließ sich der Turbo nicht starten. Nach etwa 45 min war die Lampe vollgeladen, es wurden dabei etwa 431 mAh nachgeladen und das OLED-Display der LD70 zeigt 4,19 V. Dabei zeigte mein USB-Meter einen maximalen Ladestrom von etwa 1,1 A an.
Nach Abschluss des Ladevorgangs schaltet sich das Oled-Display aus:
Positiv aufgefallen ist mir, dass die beiden Ladekontakte der LD70 spannungsfrei sind. Ein Kurzschluss durch metallische Gegenstände in derselben Tasche sollte dadurch ausgeschlossen sein.
Technische Daten (in Klammern die Daten von der Imalenthomepage):
Gewicht: 88,6 g (87 g laut Imalenthomepage)
Länge: 82 mm (81 mm laut Imalenthomepage)
Größter Durchmesser: 27 mm (25 mm laut Imalenthomepage)
Auf meiner Eigenbau-Ulbrichtkugel von @nightlight habe ich mit jeweils frisch geladenem Akku und bei kalter Lampe bei Raumtemperatur ohne Kühlung folgende Lumenwerte gemessen:
Meine Hobby-Ulbrichtkugel stammt aus einer früheren Serie von Stephan und zeigt etwa 6-7 % geringere Werte an als seine aktuellen mit einem neuen Standard kalibrierten Kugeln. Nichtsdestotrotz ist klar, dass die Imalent LD70 bei weitem nicht die vom Hersteller angegeben 4000 Lm erreicht, nicht beim Einschalten und schon gar nicht, wie nach ANSI vorgegeben nach 30 Sekunden.
Dass ein Moonlight-Modus fehlt finde ich schade, umso ungünstiger ist daher in meinen Augen, dass die niedrigste Stufe mehr als doppelt so hell ist, wie vom Hersteller angegeben.
Mit meinem Gossen Mavolux 5032B habe ich mit frisch geladenem Akku und bei kalter Lampe bei Raumtemperatur ohne Kühlung auf einem Meter beim Einschalten 7010 Lux gemessen, nach 30 Sekunden waren es noch 4110 Lux. Imalent gibt für die Lampe 10350 cd an, was 10350 Lux bei einem Messabstand von einem Meter entsprechen würde. Auch dieser Wert wird meiner Messung nach leider bei weitem verfehlt.
Mit meinem Equipment kann ich kein PWM feststellen
Laufzeittests:
Für die Laufzeittests stehen die Lampe und der Sensor des Mavolux 5032B nebeneinander auf meinem Schreibtisch und das von der Zimmerdecke reflektierte Licht wird im Zeitverlauf gemessen (Ceiling Bounce). Die Messungen erfolgten teilweise mit und ohne Kühlung durch einen großen und kräftigen Ventilator. Ich habe alle Messungen auf die (kurz) erreichte maximale Luxzahl mit 100 % normiert.
Zuerst die 4000 Lumen Stufe:
Der Output fällt hier innerhalb von etwa 30 Sekunden auf etwa 58 % der Anfangshelligkeit ab. Nach etwa 2 Minuten kommt ein weiterer Stepdown auf etwa 17 %. Die Helligkeit hierbei entspricht in etwa der, der 900 Lm Stufe. Bei den beiden Peaks zwischen 5 und 6 Minuten habe ich zwei Mal versucht mit Doppelklick wieder in den Turbo zu schalten, aber die Lampe regelt sofort wieder runter. Mit einem einfachen Infrarotthermometer habe ich eine maximale Temperatur von 45 °C nach etwa 2 Minuten gemessen. Es war mir jederzeit möglich die Lampe ohne Schmerzen anzufassen (aber man sagt Chemikern nach, temperaturunempfindliche Hände zu haben )
Die 2000 Lumen Stufe läuft für etwa 2 Minuten stabil auf etwa 43 % der Maximalleistung. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Lampe hierbei durch einen Ventilator gekühlt wird, oder nicht. Dabei wurde eine maximale Gehäusetemperatur von 41 °C erreicht. Nach den ersten 2 Minuten fällt die Leistung auf das Niveau der 900 Lumenstufe ab:
Die 900 Lumenstufe läuft etwa 4 Minuten auf etwa 18 % der Maximalleistung und fällt dann auf etwa 13 % der Maximalleistung ab.
Da die „gekühlte und ungekühlte Kurve“ fast deckungsgleich sind, und die Lampe zu diesem Zeitpunkt nur handwarm war, denke ich nicht, dass das Herunterregeln zu diesem Zeitpunkt von einer Temperatursteuerung verursacht wird.
Die 900 Lumenstufe habe ich dann auch einmal durchlaufen lassen:
Dabei geht die Lampe nach etwa 45 Minuten schlagartig aus. Das Display zeigt schon einige Zeit vorher eine Akkuwarnung, aber sehr auffällig ist das nicht. Die zwei Peaks kann ich nicht erklären, aufgefallen sind sie mir bei der Messung als Helligkeitsschwankung nicht.
Hier noch mal die ersten 3 Minuten aller Messungen übereinander gelegt:
Beamshots:
Eigentlich hatte die Wettervorhersage für die Nacht schwere Gewitter vorhergesagt und ich habe nicht damit gerechnet Beamshots machen zu können. Nachdem es nach Einbruch der Dunkelheit zwar gestürmt hat, aber noch trocken war, bin ich kurzentschlossen noch schnell in den Wald, um ein paar Quick-and-Dirty-Beamshots zu machen. Ich habe nur eine Handvoll Fluter eingepackt die ich gerade griffbereit hatte, und meine Einstativlösung für Beamshots mitgenommen:
Zum Einsatz kamen neben der Imalent LD70 folgende Lampen:
Emisar D4S XP-L Hi 5000 K
Astrolux MF01 Mini Cu/Al XP-L Hi 5000 K
Zebralight SC62w
Lumintop FW3A XP-L Hi 3000 K
Emisar KR4 Quinta XP-L Hi 5000 K
Alle Lampen habe ich in der höchsten Stufe verwendet und die Fotos kurz nach dem Einschalten der Lampe gemacht.
Zum Einsatz kam meine Canon 7D mit 17-70 mm Objektiv bei einer Brennweite von 17 mm. Die Verschlusszeit war 4 sec, Blende f 8 bei ISO400. Die Lampen waren auf einer Schiene direkt neben der Kamera auf dem Stativ montiert. Alle Bilder sind im Raw-Format aufgenommen und ohne weitere Filter mit einer Lichtfarbe von 5000 K ins Jpg-Format umgewandelt.
Hier noch ein Indexprint der Beamshots:
Ich bitte die schlechte Qualität der Beamshots zu entschuldigen, aber Gewittersturm im Wald macht keinen Spaß und daher musste alles schnell gehen
Zu guter letzt noch ein Whitewall-Beamshot. Man sagt XHP70.2 Lampen oft einen Tintshift innerhalb des Lichtbilds nach.
Auch die LD70 zeigt in der Corona einen leichten Grünstich, in der Realität ist es mir nicht so stark aufgefallen, wie auf diesem Foto. Obwohl ich kein Freund von kaltweißen Taschenlampen bin, fand ich das Lichtbild draußen gut.
Mein subjektives Fazit:
Positiv:
Die Imalent LD70 lässt mich etwas ratlos zurück. Die Lampe ist schön klein und handlich und hat dafür eine erstaunliche Helligkeit. Ideal für unterwegs, wenn man mal kurz richtig hell machen will, ohne eine große Taschenlampe mitzuführen. Dass meine Lux- und Lumenmessungen soweit von den Herstellerangaben abweichen, finde ich schade. Dabei sind auch die real (kurzzeitig) erreichten Werte für eine solch kleine Lampe durchaus beeindruckend. Dass so eine kleine Lampe so einen hohen Output nicht lange halten kann ist klar.
Viele Grüße
Frank
Wie von @amaretto angekündigt hat Gatzetec je eine Imalent LD70 und eine Imalent MS03 für einen gemeinsamen Passaround zur Verfügung gestellt. Auch von meiner Seite dafür ein herzliches Dankeschön
Ich darf diesmal mit der Imalent LD70 anfangen.
Auspacken und erster Eindruck:
Die Imalent LD70 kommt in einem schmucken kleinen Karton:
Im Inneren findet sich neben der Taschenlampe ein USB-Magnet-Ladekabel, ein Lanyard und die Bedienungsanleitung in unter anderem auch in deutscher Sprache:
Auf der Frontlinse ist ein Schutzaufkleber angebracht:
Zwar gibt es eine kleine rote Lasche, die wohl das Ablösen der Folie erleichtern soll, aber nachdem diese Lasche zwischen blauem und schwarzem Aluring eingeklemmt ist, gestaltete sich das Ablösen für meine Wurstfinger zu einer Geschicklichkeitsübung
Optisch hebt sich diese Lampe wohltuend vom Taschenlampen-Einheitsbrei ab. Der achteckige Querschnitt der Grundform wird durch Ausfräsungen in den insgesamt 3 sichtbaren Lagen des Gehäuses aufgelockert. Die entstehenden Kanten verleihen der Lampe eine gewisse Griffigkeit, könnten in meinen Augen aber etwas besser abgerundet sein. Der blau anodisierte Ring gibt einen kleinen Farbakzent.
Die riesige XHP-70.2 LED ist gut in dem grob strukturierten Reflektor zentriert.
Das Glas ist klar und staubfrei. Im Orangepeel-Reflektor konnte ich keine Unregelmäßigkeiten erkennen.
Ich habe zwei oder drei winzige Macken in der Anodisierung gefunden, die vermutlich vom Zusammenbau der bereits anodisierten Röhren rühren.
Aber der Rede wert ist das in meinen Augen nicht.
Insgesamt ist die Qualität der Lampe in meinen Augen gut.
Hier die Lampe im Größenvergleich mit ein paar 18350er Taschenlampen:
Und im Vergleich zu einer Lumintop FW3A und einigen Akkutypen:
Das Userinterface:
Das User-Interface ist einfach gehalten. Die Imalent LD70 hat einen metallenen Hecktaster, mit dem die Lampe bedient wird. Die Lampe hat Mode-Memory und schaltet mit einem einfachen Klick in der zuletzt genutzten Stufe ein. Nur Turbo und Strobe werden nicht gespeichert. Wenn die Lampe an ist, schaltet man mit Halten des Tasters durch die 4 regulären Mode in der Reihenfolge 20, 200, 900, 2000, dann wieder 20 Lumen etc. Ein kurzer Klick schaltet die Lampe aus. Mit der Lampe an oder aus schaltet ein Doppelklick in den Turbo, mit weiteren Doppelklicks wechselt man zwischen Turbo- und Strobemodus. Vom Turbo- und Strobemodus schaltet man mit einem einfachen Klick die Lampe aus. Die eingestellte Lumenstufe wird beim Wechsel der Stufe kurz im Displayangezeigt:
Bei ausgeschalteter Lampe zeigt ein dreifach-Klick auf dem Oleddisplay die Spannung des Akkus an:
Während dem Betrieb warnt das Display auch vor einem geringen Akkuladestand, indem unter 3,1 Volt die Akkuanzeige blinkt:
Wenn die Temperatur ein bestimmtes Limit übersteigt, wird auch darüber im Display informiert:
Ein Vierfachklick sperrt oder entsperrt die Lampe gegen unbeabsichtigtes Einschalten. Auch das wird im Display angezeigt:
Das Laden:
Die Imalent LD70 hat laut Anleitung einen fest eingebauten 18350er Lithiumionenakku mit 1100 mAh. Zum Laden wird das mitgelieferte USB-Magnetladekabel an der einen Seite an einen USB-Anschluss einer Powerbank oder eines Handyladers angeschlossen. Der Magnetkontakt am anderen Ende des Ladekabels wird am hinteren Ende der Taschenlampe angebracht. Ein falsches Anschließen ist durch die Bauform ausgeschlossen. Der Ladezustand wird am kleinen OLED-Display gegenüber des Ladeports angezeigt. Hier blinken je nach Ladezustand ein bis fünf Balken.
Bei ausgeschalteter Lampe zeigt ein dreifach-Klick auf den Hecktaster auf dem Oled-Display die Spannung des Akkus an. Bei Lieferung war der Akku bei 3,6 Volt. Bei diesem Akkustand ließ sich der Turbo nicht starten. Nach etwa 45 min war die Lampe vollgeladen, es wurden dabei etwa 431 mAh nachgeladen und das OLED-Display der LD70 zeigt 4,19 V. Dabei zeigte mein USB-Meter einen maximalen Ladestrom von etwa 1,1 A an.
Nach Abschluss des Ladevorgangs schaltet sich das Oled-Display aus:
Positiv aufgefallen ist mir, dass die beiden Ladekontakte der LD70 spannungsfrei sind. Ein Kurzschluss durch metallische Gegenstände in derselben Tasche sollte dadurch ausgeschlossen sein.
Technische Daten (in Klammern die Daten von der Imalenthomepage):
Gewicht: 88,6 g (87 g laut Imalenthomepage)
Länge: 82 mm (81 mm laut Imalenthomepage)
Größter Durchmesser: 27 mm (25 mm laut Imalenthomepage)
Auf meiner Eigenbau-Ulbrichtkugel von @nightlight habe ich mit jeweils frisch geladenem Akku und bei kalter Lampe bei Raumtemperatur ohne Kühlung folgende Lumenwerte gemessen:
Meine Hobby-Ulbrichtkugel stammt aus einer früheren Serie von Stephan und zeigt etwa 6-7 % geringere Werte an als seine aktuellen mit einem neuen Standard kalibrierten Kugeln. Nichtsdestotrotz ist klar, dass die Imalent LD70 bei weitem nicht die vom Hersteller angegeben 4000 Lm erreicht, nicht beim Einschalten und schon gar nicht, wie nach ANSI vorgegeben nach 30 Sekunden.
Dass ein Moonlight-Modus fehlt finde ich schade, umso ungünstiger ist daher in meinen Augen, dass die niedrigste Stufe mehr als doppelt so hell ist, wie vom Hersteller angegeben.
Mit meinem Gossen Mavolux 5032B habe ich mit frisch geladenem Akku und bei kalter Lampe bei Raumtemperatur ohne Kühlung auf einem Meter beim Einschalten 7010 Lux gemessen, nach 30 Sekunden waren es noch 4110 Lux. Imalent gibt für die Lampe 10350 cd an, was 10350 Lux bei einem Messabstand von einem Meter entsprechen würde. Auch dieser Wert wird meiner Messung nach leider bei weitem verfehlt.
Mit meinem Equipment kann ich kein PWM feststellen
Laufzeittests:
Für die Laufzeittests stehen die Lampe und der Sensor des Mavolux 5032B nebeneinander auf meinem Schreibtisch und das von der Zimmerdecke reflektierte Licht wird im Zeitverlauf gemessen (Ceiling Bounce). Die Messungen erfolgten teilweise mit und ohne Kühlung durch einen großen und kräftigen Ventilator. Ich habe alle Messungen auf die (kurz) erreichte maximale Luxzahl mit 100 % normiert.
Zuerst die 4000 Lumen Stufe:
Der Output fällt hier innerhalb von etwa 30 Sekunden auf etwa 58 % der Anfangshelligkeit ab. Nach etwa 2 Minuten kommt ein weiterer Stepdown auf etwa 17 %. Die Helligkeit hierbei entspricht in etwa der, der 900 Lm Stufe. Bei den beiden Peaks zwischen 5 und 6 Minuten habe ich zwei Mal versucht mit Doppelklick wieder in den Turbo zu schalten, aber die Lampe regelt sofort wieder runter. Mit einem einfachen Infrarotthermometer habe ich eine maximale Temperatur von 45 °C nach etwa 2 Minuten gemessen. Es war mir jederzeit möglich die Lampe ohne Schmerzen anzufassen (aber man sagt Chemikern nach, temperaturunempfindliche Hände zu haben )
Die 2000 Lumen Stufe läuft für etwa 2 Minuten stabil auf etwa 43 % der Maximalleistung. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Lampe hierbei durch einen Ventilator gekühlt wird, oder nicht. Dabei wurde eine maximale Gehäusetemperatur von 41 °C erreicht. Nach den ersten 2 Minuten fällt die Leistung auf das Niveau der 900 Lumenstufe ab:
Die 900 Lumenstufe läuft etwa 4 Minuten auf etwa 18 % der Maximalleistung und fällt dann auf etwa 13 % der Maximalleistung ab.
Da die „gekühlte und ungekühlte Kurve“ fast deckungsgleich sind, und die Lampe zu diesem Zeitpunkt nur handwarm war, denke ich nicht, dass das Herunterregeln zu diesem Zeitpunkt von einer Temperatursteuerung verursacht wird.
Die 900 Lumenstufe habe ich dann auch einmal durchlaufen lassen:
Dabei geht die Lampe nach etwa 45 Minuten schlagartig aus. Das Display zeigt schon einige Zeit vorher eine Akkuwarnung, aber sehr auffällig ist das nicht. Die zwei Peaks kann ich nicht erklären, aufgefallen sind sie mir bei der Messung als Helligkeitsschwankung nicht.
Hier noch mal die ersten 3 Minuten aller Messungen übereinander gelegt:
Beamshots:
Eigentlich hatte die Wettervorhersage für die Nacht schwere Gewitter vorhergesagt und ich habe nicht damit gerechnet Beamshots machen zu können. Nachdem es nach Einbruch der Dunkelheit zwar gestürmt hat, aber noch trocken war, bin ich kurzentschlossen noch schnell in den Wald, um ein paar Quick-and-Dirty-Beamshots zu machen. Ich habe nur eine Handvoll Fluter eingepackt die ich gerade griffbereit hatte, und meine Einstativlösung für Beamshots mitgenommen:
Zum Einsatz kamen neben der Imalent LD70 folgende Lampen:
Emisar D4S XP-L Hi 5000 K
Astrolux MF01 Mini Cu/Al XP-L Hi 5000 K
Zebralight SC62w
Lumintop FW3A XP-L Hi 3000 K
Emisar KR4 Quinta XP-L Hi 5000 K
Alle Lampen habe ich in der höchsten Stufe verwendet und die Fotos kurz nach dem Einschalten der Lampe gemacht.
Zum Einsatz kam meine Canon 7D mit 17-70 mm Objektiv bei einer Brennweite von 17 mm. Die Verschlusszeit war 4 sec, Blende f 8 bei ISO400. Die Lampen waren auf einer Schiene direkt neben der Kamera auf dem Stativ montiert. Alle Bilder sind im Raw-Format aufgenommen und ohne weitere Filter mit einer Lichtfarbe von 5000 K ins Jpg-Format umgewandelt.
Hier noch ein Indexprint der Beamshots:
Ich bitte die schlechte Qualität der Beamshots zu entschuldigen, aber Gewittersturm im Wald macht keinen Spaß und daher musste alles schnell gehen
Zu guter letzt noch ein Whitewall-Beamshot. Man sagt XHP70.2 Lampen oft einen Tintshift innerhalb des Lichtbilds nach.
Auch die LD70 zeigt in der Corona einen leichten Grünstich, in der Realität ist es mir nicht so stark aufgefallen, wie auf diesem Foto. Obwohl ich kein Freund von kaltweißen Taschenlampen bin, fand ich das Lichtbild draußen gut.
Mein subjektives Fazit:
Positiv:
- Großer Output für die Größe der Lampe
- Ordentliche Verarbeitung
- Ansprechendes Design
- OLED-Display inklusive Akkuspannungsanzeige
- Ladekontakte sind spannungsfrei
- In Relation zur Lichtleistung geringe Akkukapazität
- Schnelles Abregeln der Lichtleistung, um ein Überhitzen zu vermeiden
- Die Herstellerangaben bezüglich Lux und Lumen, werden nicht erreicht
- Fehlender Moonlightmodus
- Keinen Direktzugriff in die niedrigste Stufe
- Von Turbo kommt man nicht ohne Ausschalten in andere Modi zurück
- Keine Möglichkeit aus einer mittleren Helligkeitsstufe auf eine untere Stufe zu schalten
- Kein Akkutausch möglich
Die Imalent LD70 lässt mich etwas ratlos zurück. Die Lampe ist schön klein und handlich und hat dafür eine erstaunliche Helligkeit. Ideal für unterwegs, wenn man mal kurz richtig hell machen will, ohne eine große Taschenlampe mitzuführen. Dass meine Lux- und Lumenmessungen soweit von den Herstellerangaben abweichen, finde ich schade. Dabei sind auch die real (kurzzeitig) erreichten Werte für eine solch kleine Lampe durchaus beeindruckend. Dass so eine kleine Lampe so einen hohen Output nicht lange halten kann ist klar.
Viele Grüße
Frank
Zuletzt bearbeitet: