Imalent hat freundlicherweise ein Testexemplar der neuen DM21 zur Verfügung gestellt. Thank you Shellen!
Achtung: nach der Review-Lampe wurde die DM21 inzwischen überarbeitet. Die Änderungen sind blau kenntlich gemacht.
Der Hersteller hatte bisher keine Scheu, abseits des Mainstreams neue Wege zu gehen. Taschenlampen beispielsweise mit Touch-Screens, Fernbedienung, verschiedenen mischbaren Lichtfarben, zusätzlichem seitlichen Diffuslicht, Temperatur- und Himmelsrichtung-Anzeige, interner Lademöglichkeit usw. sind noch nicht weit verbreitet. Dass es bei der technisch fehlerfreien Umsetzung dieser Ideen manchmal noch etwas hapert, mag man kritisieren können. Andererseits sollte der Kunde froh sein, dass ein Hersteller mal etwas Neues probiert und darauf hoffen, dass anfängliche "Probleme" mit der Zeit abgestellt werden. Gleichwohl wage ich zu bezweifeln, dass sich alle Neuerungen in der Praxis durchsetzen werden. Einige Dinge wie etwa ein berührungsempfindliches Display oder Bedienknöpfe auf allen Seiten einer Lampe verteilt, könnten im rauhen Einsatz eher hinderlich als hilfreich sein.
Die Imalent DM21 sieht auf den ersten Blick konventionell aus. Auf zuviel Spielkram wurde bei ihr erfreulicherweise verzichtet. Ihre Besonderheit liegt im Bedienkonzept. Dazu gleich mehr.
Neben der DM21 hält die DM-Serie zwei weitere Typen bereit, die sich nach erstem Anschein nur in Nuancen unterscheiden:
- DM20 (mit anderem Profil am Lampenkopf)
- DM22 (mit anderem Profil s.o. und neutralweißer LED)
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Technische Info (überwiegend Herstellerangaben):
▪ CREE XM-L2 U4 LED
▪ Lichtleistung: 930 Lumen max., 30 lm min.
▪ Leuchtdauer: 1.75 - 80 Stunden (hellste - niedrigste Leuchtstufe)
▪ Reichweite: 268 m / 11.300 Lux
▪ Energieversorgung: 1x 18650 Li-Io-Akku oder 2x CR123A Li-Batterien
▪ ca. 30 Helligkeitsstufen + Stroboskop (versteckt)
▪ Ein-/Ausschalten über sensitiven Taster am Lampenende
▪ Helligkeitsverstellung über ein in der Tailcap integriertes Drehrad
▪ elektronische Sperrmöglichkeit (Lock)
▪ Sofortzugriff auf Stroboskop
▪ Interne Lademöglichkeit über USB
▪ Tiefentladeschutz/automatische Abschaltung bei zu niedriger Akku-Spannung
▪ mechanisches Memory (zuletzt benutzte Leuchtstufe wird gespeichert)
▪ sturzsicher bis 1.5 m, wasserdicht bis 2 Meter (IPX-8)
▪ Gehäuse aus HAIII anodisiertem Aluminium
▪ beschichtetes und gehärtetes Frontglas
▪ glatter hochglänzender Alu-Reflektor
▪ Maße: 138 x 27.5-25.4 mm (Länge x Durchmesser)
▪ Gewicht: 91 g (ohne Akku), Holster: 235 g
▪ tailstand-fähig
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Lieferumfang (Testlampe kam als Kit-Version):
▪ Imalent DM21 Lampe
▪ Kartonumverpackung
▪ HMD10 Multifunktionsholster mit Powerbank
▪ zusätzliches Nylonholster
▪ USB-Ladekabel
▪ 18650 Li-Io-Akku (geschützt, auf dem Foto innerhalb der Lampe)
▪ Ersatzdichtung
▪ Bedienungsanleitung (engl./chin.)
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Aufbau/Verarbeitung:
Optisch und von der Größe her ist die DM21 ein typischer Vertreter der 1x18650-EDC-Klasse wie beispielsweise auch die Thrunite TN12 oder Fenix PD35. Der Aufbau ist mit gewissen Abweichungen ähnlich. Die DM21 lässt sich in 3 Teile zerlegen. Einem Kopfteil mit Treiber, LED und Reflektor, einem Batterierohr mit aufgerauter Oberfläche (Knurling) und einer Tailcap.
Das Gewinde des Batterierohrs ist auf der Schalterseite anodisiert und ermöglicht so ein (dringend benötigtes) mechanisches Lock-out gegen versehentliches Einschalten. Während das Gewinde auf der kopfzugewandten Seite satt gefettet ist, bleibt das Gewinde Richtung Tailcap recht trocken. Eigentlich hätte ich es genau anders herum erwartet. Beide Gewinde sind quadratisch geschnitten. Ein einfacher O-Ring auf jeder Seite verhindert Eindringen von Wasser bis in 2 m Tiefe.
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Die Tailcap hat -eher ungewöhnlich- einige Technik integriert. Da ist zum Einen ein Drehrad mit geriffelter Oberfläche, mit dem von Anschlag zu Anschlag die Helligkeit der Lampe in roundabout 30 Stufen schon vor dem Einschalten der Lampe eingestellt werden kann. Das Rad dreht klapperfrei und einigermaßen satt, andererseits schleift es geringfügig. Es ist schwergängig genug, damit es sich nicht bei der ersten unbeabsichtigten Berührung verstellt. Magnetkontakte sind möglicherweise nicht im Spiel, denn ich habe es nicht geschafft, mit einem starken Neodymmagneten die Lampe in ihrer Funktion zu stören. Gleichwohl hat der starke Magnet es geschafft, den Metall-Zierring aus der Tailcap zu lösen.
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Ferner verbirgt ein schmaler Gummistreifen wasserdicht eine darunter liegende Micro-USB-Buchse, über die man in der Lampe einen 18650er Akku laden kann. Üblich ist dieser Ort nicht, die meisten anderen Hersteller ordnen eine Ladebuchse eher in der Nähe des Lampenkopfs an.
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Drittens befindet sich innerhalb des metallenen Rings eine berührungsempfindliche Schaltfläche, deren Funktion weiter unten erläutert wird.
Zu guter Letzt hat die Tailcap noch eine zweifarbige Status-LED integriert, die eine korrekte Polung des Akkus und den Ladezustand anzeigt. Die flache Tailcap ermöglicht einen Tailstand (Kerzenlichtfunktion).
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Der Lampenkopf hat seitlich sechs hervorgehobene Flächen, die der Lampe einen leichten Wegrollschutz bieten. Den sollte man nicht überschätzen, gegen eine steilere Schräge ist er machtlos. Einen aufgesteckten oder angeschraubten Trageclip, der ein Wegrollen verlässlich unterbinden könnte, gibt es im Lieferumfang der Testlampe nicht. Jedoch sei ein Edelstahlclip optional erhältlich (vielleicht in der Non-Kit-Version enthalten?).
Die Cree XM-L2 U4 mit kaltweißer Lichtfarbe sitzt exakt mittig zentriert im tiefen Reflektor.
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Vergleich zu anderen Lampen: Thrunite TN12, klassischer P60-Host (Solarforce)
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Die Bedienung/Handhabung
Zum Einlegen des 18650-Akkus wird die Taicap oder der Kopf abgeschraubt. Der Akku zeigt mit dem Pluspol in Richtung Kopf. Aktiviert wird die Lampe über die bereits leiseste Berührung der Sensorfläche mit der Hand oder dem Körper mittig auf der Tailcap. Einen Knopf zum Niederdrücken im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. Dies hat prompt dazu geführt, dass der aufopferungsvolle Reviewer sich bei der ersten Version für die lieben Forumsmitglieder im Laufe des Tests versehentlich mehrmals selbst geblitzt hat.
Die aktuelle Version bietet die Möglichkeit einer elektronischen Sperre. Im ein- oder ausgeschalteten Zustand kann die DM21 durch 3-fach Tippen auf den Sensor ver- und wieder entriegelt werden. Eine Helligkeitsverstellung ist weiterhin möglich. Die Verriegelung wird durch 4-sekündiges Leuchten der Tailcap-Kontroll-LED bestätigt.
Die Lampe reagiert nur auf den Kontakt mit dem Körper und nicht auf eine Berührung mit einem Gegenstand. Der Hersteller bezeichnet diese Technik als "human body induction". Das bedeutet in der Praxis, dass diese Stelle nur mit einer beliebigen Stelle des Körpers berührt werden muss, um ein Schaltsignal auszulösen. Das funktionert im Selbstversuch nicht allein auf nackter Haut sondern auch hindurch durch ein Shirt, eine Hose, Handschuhe oder gar einen Schuh!
Im Falle des Falles berührt man mit der Mitte der Tailcap irgendwo den Körper und die DM21 leuchtet los. Diese Eigenschaft kann man endlich mal als paniksicher beschreiben.
Die Helligkeit lässt sich mit dem Drehrad in der Tailcap von 30 Lumen bis zur maximalen Helligkeit verstellen. Eine Rasterung gibt es nicht, man kann optisch jedoch während des Regelns feine Abstufungen in der Helligkeit erkennen. Die Regelung ist also nicht stufenlos sondern in etwa 28-30 Schritten.
Aus jeder Einstellung heraus kann man bei ein- oder ausgeschalteter Lampe durch gedrückt halten des Sensors den Stroboskop-Modus mit fester Frequenz aktivieren.
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Das UI in Kurzform:
▪ Ein-/Ausschalten --> Endschalter kurz antippen
▪ Leuchtstufenwechsel --> Drehrad betätigen
▪ Zugriff auf Stroboskop --> bei ein- oder ausgeschalteter Lampe Sensorfläche dauerhaft berühren
▪ Akkuladezustand anzeigen --> doppelt auf Sensor tippen (grün= ausreichend, rot= laden)
▪ Sperren/Entsperren --> dreifach auf Sensor tippen
Vollständige Bedienungsanleitung (englisch/ 1,3 MB): http://abload.de/img/19uqwj.jpg
(zeigt noch die Anleitung der ersten Version. In der neuen Anleitung ist die Sperrfunktion erläutert.)
Beim Einlegen des Akkus oder der CR123A-Batterien blinkt die LED der Tailcap 2x, falls der Akku richtig herum eingelegt ist. Bei verpoltem Akku bleibt sie aus. Jeder Druck auf den Sensor wird mit kurzem grünen Leuchten der LED quittiert. Zur Prüfung des Ladezustands des Akkus tippt man bei ausgeschalteter Lampe 2x auf den Sensor. Es gibt nur 2 Zustände: Grünes Licht heißt "funktioniert", rotes Licht heißt "lade mich". Macht man dies nicht, schaltet sich die Lampe bei etwa 3V oder knapp darunter ohne weiteren Tamtam ab.
Energieversorgung: Für den Betrieb der Lampe empfiehlt sich ein 18650 Li-Io-Akku. Praktisch, dass Imalent direkt ein geschütztes Exemplar mit einer Kapazität von 2600 mAh in den Lieferumfang gelegt hat. Man kann natürlich auch andere 18650er von anderen Herstellern verwenden. Während auch längere geschützte Typen passen, können kurze ungeschützte Exemplare Kontaktprobleme bekommen, etwa bei Erschütterungen. Der auf höchster Stufe benötigte Strom von 3,5 Ampere, das sollte jeder Qualitätsakku liefern können. Von Billigprodukten ist aus Sicherheitsgründen abzuraten. CR123A-Batterien können ebenfalls verwendet werden, jedoch ist die Lampe damit trotz höherer Spannung deutlich dunkler als mit einem 18650 Akku, was mich etwas verwundert.
Laden des Li-Io-Akkus:
Dem Anwender stehen 3 Möglichkeiten offen:
1) auf konventionelle Weise in einem separaten Ladegerät
2) direkt in der Lampe mittels beigepacktem USB-Kabel: USB an 5V (PC, Lader, Powerbank) und Micro-USB in die Buchse an der Tailcap. Während des Ladevorgangs blinkt die Tailcap-LED rot, bei vollem Akku grün. Der Ladevorgang stoppt laut Hersteller automatisch bei 4,1V
Tatsächlich ist es so, dass die Lampe z.B. über die USB-Buchse eines PC mit ~0,7/0,8 A geladen wird. Jedoch lädt die Lampe auch bei grünem Blinken munter mit ~0,5 A weiter. Wartet man weiter, hört auch das grüne Geblinke auf. Zu diesem Zeitpunkt floss auch kein Strom mehr. Der Akku war konservativ bis 4,13 V aufgeladen, was immer noch besser ist, als zuviel zu laden. Kann man mit leben, denke ich.
3) im HMD10 Multifunktionsholster, siehe unten
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Multifunktionsholster HMD10
In der zum Review vorliegenden Kit-Version ist ein neuartiges Holster enthalten. Es ist eine an Gürtel zu befestigende Halterung aus hartem Kunststoff, die sehr stabil wirkt. Die Oberfläche ist gummiähnlich beschichtet und fasst sich angenehm samtig an wie eine Beschichtung mit Nextel. Es könnte jedoch sein, dass sich diese Beschichtung im rauhen Alltag mit der Zeit abnutzt.
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Für die Befestigung am Gürtel lässt sich am Holster ein breiter Bügel aufklappen. In das Holster wird die Lampe von vorn eingerastet und hält dort sicher die Position.
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Die DM21 klemmt man von vorn in die Halterung ein, mit dem Lampenkopf nach unten. Durch das Loch im Boden des Holsters erkennt man, ob die Lampe eingeschaltet ist und kann ein indirektes, auf den Boden gerichtetes Licht nutzen.
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In dem Kunststoffgehäuse ist von außen unsichtbar eine aufladbare Powerbank (Li-Io-Akku) mit einer Kapazität von 5000 mAh integriert. Die Powerbank ist dazu gedacht, den 18650er aus der Lampe oder einen Reserveakku zu laden, wenn keine USB-Auflademöglichkeit in der Nähe ist. Im Holster ist ebenfalls ein 18650er-Ladeschacht integriert, so dass zeitgleich mit der Lampe geleuchtet und unterwegs ein Reserveakku aufgeladen werden kann.
Einen 18650er füllt die Powerbank nach meiner Messung bis 4,17 V, zwar konservativ aber besser als zuviel.
Falls die Powerbank leer sein sollte, lässt sich auch z.B. ein Smartphone an das Holster anschließen, um einen Akku im Holster laden zu können. Die Umschaltung zwischen Laden durch Powerbank oder externer Ladequelle geschieht durch doppeltes Berühren des "Mode"-Sensors in der Mitte.
Die erforderlichen Anschlüsse in Form zweier Buchsen (USB + Micro-USB) liegen auf der Unterseite des Holsters. Sie sind nicht durch Gummipropfen verschlossen, also nicht wasserdicht. Imalent erklärt in der BDA ausdrücklich, dass das Holster für "Indoor" gedacht ist. Man sollte also damit nicht während einer Rafting-Tour ins Wasser fallen.
Video:
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Leistung und Stromverbrauch
(Angaben ohne Gewähr, Lumenermittlung über ceiling bounce, Akku vollgeladen):
Reichweite (d.h. Lux, mit 18650):
10.300 Lux (bzw. 12.350 Lux mit gebrückter Tailcap)
Zwei Dinge sind hierbei anzumerken:
1. Es ist ungewöhnlich, dass die Lichtleistung mit 2x CR123A so weit unter der mit einem 18650er liegt.
2. Mit überbrückter Tailcap (Minuspol des Akkus mit einem Kabel direkt mit dem Lampengehäuse verbunden) leistet die Lampe mehr und übertrifft sogar die Herstellerangaben.
Unterhalb von 2,9 V schaltet die DM21 als Schutz vor Tiefentladung des Akkus ab.
PWM
Auch in der dunkelsten Leuchtstufe tritt kein störendes Flackern auf bzw. die Frequenz liegt sehr hoch.
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Leuchtergebnis:
Als Manko könnte von vielen empfunden werden, dass die niedrigste Leuchteinstellung nicht wirklich low sonder eher mittel ist. Als z.B. Dauer-Campingleuchte oder zum Lesen eines Planswäre ein zu hohes Low eher hinderlich.
Hier hat Imalent angekündigt, dass ein Update mit niedrigerem Low (und geändertem Holster) bereits in Arbeit wäre.
Anders als die Testlampe verfügt die überarbeitete Version über ein Low, das diesen Namen auch verdient. Es ist immer noch kein Firefly aber dunkel genug, um nicht z.B. beim Ablesen von Dokumenten zu blenden.
Die Lichtverteilung ist ausreichend gleichmäßig und frei von störenden Artefakten. Der tiefe Reflektor schlägt sich in einem engeren Spot mit reinweißer Lichtfarbe nieder. Daran schließt sich eine eher neutralweiße Corona an, dann ein etwas dunklerer Bereich. Ganz außen wird der Lichtkegel wieder heller und kaltweiß mit einer Tendenz zu blau. Insgesamt ist der Beam nicht vorbildlich, aber akzeptabel.
Die Lichtleistung der DM21 ist hoch, jedoch nicht im Spitzenfeld in ihrer Größenklasse. Eine TN12, PD35 oder auch SC62 sind heller. Im Ceiling bounce kamen ungefähr 830 Lumen heraus (ohne jede Gewähr!). Mit gebrückter Tailcap dagegen spielt die DM21 im Spitzenfeld mit. Die Elektronik mit dem Drehrad und/oder Übergangswiderstände zollen also ihren Tribut. Wegen des Standardgewindes wäre es theoretisch möglich, unter Verzicht der Features eine andere (verlustfreiere) Tailcap zu verwenden.
links: DM21, rechts: Thrunite TN12 (2014) neutral white
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Fazit:
Die Imalent DM21 hinterlässt überwiegend einen guten Eindruck mit Einschränkungen beziehungsweise Verbesserungsmöglichkeiten. Als schwerwiegendster Punkt wäre wohl die Gefahr eines versehentlichen Einschaltens zu nennen. Abhilfe schafft zwar ein mechanischer Lockout durch Lösen der Tailcap. Dennoch halte ich so ein Schaltungskonzept wegen zu großer Anfälligkeit für Bedienfehler bzw. versehentliches Ein- und Ausschalten für taktische Einsätze weniger geeignet. Das im Kit mitgelieferte Zubehör stellt eine Komplettlösung mit Akku und Lademöglichkeit dar.
+ gute Verarbeitung und Qualität
+ gute Leuchtleistung
+ Akku-Warnung / Tiefentladeschutz
+ Akku im Lieferumfang
+ innovatives Holster mit Ladefunktion
+ sehr viele Leuchtstufen
+ hidden strobe
+ intuitive Bedienung
- low könnte dunkler sein
- versehentliches Einschalten möglich
- geringere Leistung mit 2x CR123A
- zusätzliches Nylonholster bietet nicht genug Seitenhalt
______________________
Hinweis:
Forumsmitglieder können die Lampe im Rahmen eines Passarounds ausprobieren. Zur Anmeldung gehts hier lang:
http://www.taschenlampen-forum.de/showpost.php?p=581433
Achtung: nach der Review-Lampe wurde die DM21 inzwischen überarbeitet. Die Änderungen sind blau kenntlich gemacht.
Der Hersteller hatte bisher keine Scheu, abseits des Mainstreams neue Wege zu gehen. Taschenlampen beispielsweise mit Touch-Screens, Fernbedienung, verschiedenen mischbaren Lichtfarben, zusätzlichem seitlichen Diffuslicht, Temperatur- und Himmelsrichtung-Anzeige, interner Lademöglichkeit usw. sind noch nicht weit verbreitet. Dass es bei der technisch fehlerfreien Umsetzung dieser Ideen manchmal noch etwas hapert, mag man kritisieren können. Andererseits sollte der Kunde froh sein, dass ein Hersteller mal etwas Neues probiert und darauf hoffen, dass anfängliche "Probleme" mit der Zeit abgestellt werden. Gleichwohl wage ich zu bezweifeln, dass sich alle Neuerungen in der Praxis durchsetzen werden. Einige Dinge wie etwa ein berührungsempfindliches Display oder Bedienknöpfe auf allen Seiten einer Lampe verteilt, könnten im rauhen Einsatz eher hinderlich als hilfreich sein.
Die Imalent DM21 sieht auf den ersten Blick konventionell aus. Auf zuviel Spielkram wurde bei ihr erfreulicherweise verzichtet. Ihre Besonderheit liegt im Bedienkonzept. Dazu gleich mehr.
Neben der DM21 hält die DM-Serie zwei weitere Typen bereit, die sich nach erstem Anschein nur in Nuancen unterscheiden:
- DM20 (mit anderem Profil am Lampenkopf)
- DM22 (mit anderem Profil s.o. und neutralweißer LED)
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Technische Info (überwiegend Herstellerangaben):
▪ CREE XM-L2 U4 LED
▪ Lichtleistung: 930 Lumen max., 30 lm min.
▪ Leuchtdauer: 1.75 - 80 Stunden (hellste - niedrigste Leuchtstufe)
▪ Reichweite: 268 m / 11.300 Lux
▪ Energieversorgung: 1x 18650 Li-Io-Akku oder 2x CR123A Li-Batterien
▪ ca. 30 Helligkeitsstufen + Stroboskop (versteckt)
▪ Ein-/Ausschalten über sensitiven Taster am Lampenende
▪ Helligkeitsverstellung über ein in der Tailcap integriertes Drehrad
▪ elektronische Sperrmöglichkeit (Lock)
▪ Sofortzugriff auf Stroboskop
▪ Interne Lademöglichkeit über USB
▪ Tiefentladeschutz/automatische Abschaltung bei zu niedriger Akku-Spannung
▪ mechanisches Memory (zuletzt benutzte Leuchtstufe wird gespeichert)
▪ sturzsicher bis 1.5 m, wasserdicht bis 2 Meter (IPX-8)
▪ Gehäuse aus HAIII anodisiertem Aluminium
▪ beschichtetes und gehärtetes Frontglas
▪ glatter hochglänzender Alu-Reflektor
▪ Maße: 138 x 27.5-25.4 mm (Länge x Durchmesser)
▪ Gewicht: 91 g (ohne Akku), Holster: 235 g
▪ tailstand-fähig
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Lieferumfang (Testlampe kam als Kit-Version):
▪ Imalent DM21 Lampe
▪ Kartonumverpackung
▪ HMD10 Multifunktionsholster mit Powerbank
▪ zusätzliches Nylonholster
▪ USB-Ladekabel
▪ 18650 Li-Io-Akku (geschützt, auf dem Foto innerhalb der Lampe)
▪ Ersatzdichtung
▪ Bedienungsanleitung (engl./chin.)
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Aufbau/Verarbeitung:
Optisch und von der Größe her ist die DM21 ein typischer Vertreter der 1x18650-EDC-Klasse wie beispielsweise auch die Thrunite TN12 oder Fenix PD35. Der Aufbau ist mit gewissen Abweichungen ähnlich. Die DM21 lässt sich in 3 Teile zerlegen. Einem Kopfteil mit Treiber, LED und Reflektor, einem Batterierohr mit aufgerauter Oberfläche (Knurling) und einer Tailcap.
Das Gewinde des Batterierohrs ist auf der Schalterseite anodisiert und ermöglicht so ein (dringend benötigtes) mechanisches Lock-out gegen versehentliches Einschalten. Während das Gewinde auf der kopfzugewandten Seite satt gefettet ist, bleibt das Gewinde Richtung Tailcap recht trocken. Eigentlich hätte ich es genau anders herum erwartet. Beide Gewinde sind quadratisch geschnitten. Ein einfacher O-Ring auf jeder Seite verhindert Eindringen von Wasser bis in 2 m Tiefe.
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Die Tailcap hat -eher ungewöhnlich- einige Technik integriert. Da ist zum Einen ein Drehrad mit geriffelter Oberfläche, mit dem von Anschlag zu Anschlag die Helligkeit der Lampe in roundabout 30 Stufen schon vor dem Einschalten der Lampe eingestellt werden kann. Das Rad dreht klapperfrei und einigermaßen satt, andererseits schleift es geringfügig. Es ist schwergängig genug, damit es sich nicht bei der ersten unbeabsichtigten Berührung verstellt. Magnetkontakte sind möglicherweise nicht im Spiel, denn ich habe es nicht geschafft, mit einem starken Neodymmagneten die Lampe in ihrer Funktion zu stören. Gleichwohl hat der starke Magnet es geschafft, den Metall-Zierring aus der Tailcap zu lösen.
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Ferner verbirgt ein schmaler Gummistreifen wasserdicht eine darunter liegende Micro-USB-Buchse, über die man in der Lampe einen 18650er Akku laden kann. Üblich ist dieser Ort nicht, die meisten anderen Hersteller ordnen eine Ladebuchse eher in der Nähe des Lampenkopfs an.
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Drittens befindet sich innerhalb des metallenen Rings eine berührungsempfindliche Schaltfläche, deren Funktion weiter unten erläutert wird.
Zu guter Letzt hat die Tailcap noch eine zweifarbige Status-LED integriert, die eine korrekte Polung des Akkus und den Ladezustand anzeigt. Die flache Tailcap ermöglicht einen Tailstand (Kerzenlichtfunktion).
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Der Lampenkopf hat seitlich sechs hervorgehobene Flächen, die der Lampe einen leichten Wegrollschutz bieten. Den sollte man nicht überschätzen, gegen eine steilere Schräge ist er machtlos. Einen aufgesteckten oder angeschraubten Trageclip, der ein Wegrollen verlässlich unterbinden könnte, gibt es im Lieferumfang der Testlampe nicht. Jedoch sei ein Edelstahlclip optional erhältlich (vielleicht in der Non-Kit-Version enthalten?).
Die Cree XM-L2 U4 mit kaltweißer Lichtfarbe sitzt exakt mittig zentriert im tiefen Reflektor.
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Vergleich zu anderen Lampen: Thrunite TN12, klassischer P60-Host (Solarforce)
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Die Bedienung/Handhabung
Zum Einlegen des 18650-Akkus wird die Taicap oder der Kopf abgeschraubt. Der Akku zeigt mit dem Pluspol in Richtung Kopf. Aktiviert wird die Lampe über die bereits leiseste Berührung der Sensorfläche mit der Hand oder dem Körper mittig auf der Tailcap. Einen Knopf zum Niederdrücken im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. Dies hat prompt dazu geführt, dass der aufopferungsvolle Reviewer sich bei der ersten Version für die lieben Forumsmitglieder im Laufe des Tests versehentlich mehrmals selbst geblitzt hat.
Die aktuelle Version bietet die Möglichkeit einer elektronischen Sperre. Im ein- oder ausgeschalteten Zustand kann die DM21 durch 3-fach Tippen auf den Sensor ver- und wieder entriegelt werden. Eine Helligkeitsverstellung ist weiterhin möglich. Die Verriegelung wird durch 4-sekündiges Leuchten der Tailcap-Kontroll-LED bestätigt.
Die Lampe reagiert nur auf den Kontakt mit dem Körper und nicht auf eine Berührung mit einem Gegenstand. Der Hersteller bezeichnet diese Technik als "human body induction". Das bedeutet in der Praxis, dass diese Stelle nur mit einer beliebigen Stelle des Körpers berührt werden muss, um ein Schaltsignal auszulösen. Das funktionert im Selbstversuch nicht allein auf nackter Haut sondern auch hindurch durch ein Shirt, eine Hose, Handschuhe oder gar einen Schuh!
Im Falle des Falles berührt man mit der Mitte der Tailcap irgendwo den Körper und die DM21 leuchtet los. Diese Eigenschaft kann man endlich mal als paniksicher beschreiben.
Die Helligkeit lässt sich mit dem Drehrad in der Tailcap von 30 Lumen bis zur maximalen Helligkeit verstellen. Eine Rasterung gibt es nicht, man kann optisch jedoch während des Regelns feine Abstufungen in der Helligkeit erkennen. Die Regelung ist also nicht stufenlos sondern in etwa 28-30 Schritten.
Aus jeder Einstellung heraus kann man bei ein- oder ausgeschalteter Lampe durch gedrückt halten des Sensors den Stroboskop-Modus mit fester Frequenz aktivieren.
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Das UI in Kurzform:
▪ Ein-/Ausschalten --> Endschalter kurz antippen
▪ Leuchtstufenwechsel --> Drehrad betätigen
▪ Zugriff auf Stroboskop --> bei ein- oder ausgeschalteter Lampe Sensorfläche dauerhaft berühren
▪ Akkuladezustand anzeigen --> doppelt auf Sensor tippen (grün= ausreichend, rot= laden)
▪ Sperren/Entsperren --> dreifach auf Sensor tippen
Vollständige Bedienungsanleitung (englisch/ 1,3 MB): http://abload.de/img/19uqwj.jpg
(zeigt noch die Anleitung der ersten Version. In der neuen Anleitung ist die Sperrfunktion erläutert.)
Beim Einlegen des Akkus oder der CR123A-Batterien blinkt die LED der Tailcap 2x, falls der Akku richtig herum eingelegt ist. Bei verpoltem Akku bleibt sie aus. Jeder Druck auf den Sensor wird mit kurzem grünen Leuchten der LED quittiert. Zur Prüfung des Ladezustands des Akkus tippt man bei ausgeschalteter Lampe 2x auf den Sensor. Es gibt nur 2 Zustände: Grünes Licht heißt "funktioniert", rotes Licht heißt "lade mich". Macht man dies nicht, schaltet sich die Lampe bei etwa 3V oder knapp darunter ohne weiteren Tamtam ab.
Energieversorgung: Für den Betrieb der Lampe empfiehlt sich ein 18650 Li-Io-Akku. Praktisch, dass Imalent direkt ein geschütztes Exemplar mit einer Kapazität von 2600 mAh in den Lieferumfang gelegt hat. Man kann natürlich auch andere 18650er von anderen Herstellern verwenden. Während auch längere geschützte Typen passen, können kurze ungeschützte Exemplare Kontaktprobleme bekommen, etwa bei Erschütterungen. Der auf höchster Stufe benötigte Strom von 3,5 Ampere, das sollte jeder Qualitätsakku liefern können. Von Billigprodukten ist aus Sicherheitsgründen abzuraten. CR123A-Batterien können ebenfalls verwendet werden, jedoch ist die Lampe damit trotz höherer Spannung deutlich dunkler als mit einem 18650 Akku, was mich etwas verwundert.
Laden des Li-Io-Akkus:
Dem Anwender stehen 3 Möglichkeiten offen:
1) auf konventionelle Weise in einem separaten Ladegerät
2) direkt in der Lampe mittels beigepacktem USB-Kabel: USB an 5V (PC, Lader, Powerbank) und Micro-USB in die Buchse an der Tailcap. Während des Ladevorgangs blinkt die Tailcap-LED rot, bei vollem Akku grün. Der Ladevorgang stoppt laut Hersteller automatisch bei 4,1V
Tatsächlich ist es so, dass die Lampe z.B. über die USB-Buchse eines PC mit ~0,7/0,8 A geladen wird. Jedoch lädt die Lampe auch bei grünem Blinken munter mit ~0,5 A weiter. Wartet man weiter, hört auch das grüne Geblinke auf. Zu diesem Zeitpunkt floss auch kein Strom mehr. Der Akku war konservativ bis 4,13 V aufgeladen, was immer noch besser ist, als zuviel zu laden. Kann man mit leben, denke ich.
3) im HMD10 Multifunktionsholster, siehe unten
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Multifunktionsholster HMD10
In der zum Review vorliegenden Kit-Version ist ein neuartiges Holster enthalten. Es ist eine an Gürtel zu befestigende Halterung aus hartem Kunststoff, die sehr stabil wirkt. Die Oberfläche ist gummiähnlich beschichtet und fasst sich angenehm samtig an wie eine Beschichtung mit Nextel. Es könnte jedoch sein, dass sich diese Beschichtung im rauhen Alltag mit der Zeit abnutzt.
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Für die Befestigung am Gürtel lässt sich am Holster ein breiter Bügel aufklappen. In das Holster wird die Lampe von vorn eingerastet und hält dort sicher die Position.
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Die DM21 klemmt man von vorn in die Halterung ein, mit dem Lampenkopf nach unten. Durch das Loch im Boden des Holsters erkennt man, ob die Lampe eingeschaltet ist und kann ein indirektes, auf den Boden gerichtetes Licht nutzen.
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In dem Kunststoffgehäuse ist von außen unsichtbar eine aufladbare Powerbank (Li-Io-Akku) mit einer Kapazität von 5000 mAh integriert. Die Powerbank ist dazu gedacht, den 18650er aus der Lampe oder einen Reserveakku zu laden, wenn keine USB-Auflademöglichkeit in der Nähe ist. Im Holster ist ebenfalls ein 18650er-Ladeschacht integriert, so dass zeitgleich mit der Lampe geleuchtet und unterwegs ein Reserveakku aufgeladen werden kann.
Einen 18650er füllt die Powerbank nach meiner Messung bis 4,17 V, zwar konservativ aber besser als zuviel.
Falls die Powerbank leer sein sollte, lässt sich auch z.B. ein Smartphone an das Holster anschließen, um einen Akku im Holster laden zu können. Die Umschaltung zwischen Laden durch Powerbank oder externer Ladequelle geschieht durch doppeltes Berühren des "Mode"-Sensors in der Mitte.
Die erforderlichen Anschlüsse in Form zweier Buchsen (USB + Micro-USB) liegen auf der Unterseite des Holsters. Sie sind nicht durch Gummipropfen verschlossen, also nicht wasserdicht. Imalent erklärt in der BDA ausdrücklich, dass das Holster für "Indoor" gedacht ist. Man sollte also damit nicht während einer Rafting-Tour ins Wasser fallen.
Video:
Leistung und Stromverbrauch
(Angaben ohne Gewähr, Lumenermittlung über ceiling bounce, Akku vollgeladen):
Energieversorgung | Strom | Leistung |
1x 18650 | 3.5 A | 830 lm |
2x CR123A | 3 A | 535 lm |
Reichweite (d.h. Lux, mit 18650):
10.300 Lux (bzw. 12.350 Lux mit gebrückter Tailcap)
Zwei Dinge sind hierbei anzumerken:
1. Es ist ungewöhnlich, dass die Lichtleistung mit 2x CR123A so weit unter der mit einem 18650er liegt.
2. Mit überbrückter Tailcap (Minuspol des Akkus mit einem Kabel direkt mit dem Lampengehäuse verbunden) leistet die Lampe mehr und übertrifft sogar die Herstellerangaben.
Unterhalb von 2,9 V schaltet die DM21 als Schutz vor Tiefentladung des Akkus ab.
PWM
Auch in der dunkelsten Leuchtstufe tritt kein störendes Flackern auf bzw. die Frequenz liegt sehr hoch.
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Leuchtergebnis:
Hier hat Imalent angekündigt, dass ein Update mit niedrigerem Low (und geändertem Holster) bereits in Arbeit wäre.
Anders als die Testlampe verfügt die überarbeitete Version über ein Low, das diesen Namen auch verdient. Es ist immer noch kein Firefly aber dunkel genug, um nicht z.B. beim Ablesen von Dokumenten zu blenden.
Die Lichtverteilung ist ausreichend gleichmäßig und frei von störenden Artefakten. Der tiefe Reflektor schlägt sich in einem engeren Spot mit reinweißer Lichtfarbe nieder. Daran schließt sich eine eher neutralweiße Corona an, dann ein etwas dunklerer Bereich. Ganz außen wird der Lichtkegel wieder heller und kaltweiß mit einer Tendenz zu blau. Insgesamt ist der Beam nicht vorbildlich, aber akzeptabel.
Die Lichtleistung der DM21 ist hoch, jedoch nicht im Spitzenfeld in ihrer Größenklasse. Eine TN12, PD35 oder auch SC62 sind heller. Im Ceiling bounce kamen ungefähr 830 Lumen heraus (ohne jede Gewähr!). Mit gebrückter Tailcap dagegen spielt die DM21 im Spitzenfeld mit. Die Elektronik mit dem Drehrad und/oder Übergangswiderstände zollen also ihren Tribut. Wegen des Standardgewindes wäre es theoretisch möglich, unter Verzicht der Features eine andere (verlustfreiere) Tailcap zu verwenden.
links: DM21, rechts: Thrunite TN12 (2014) neutral white
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Fazit:
Die Imalent DM21 hinterlässt überwiegend einen guten Eindruck mit Einschränkungen beziehungsweise Verbesserungsmöglichkeiten. Als schwerwiegendster Punkt wäre wohl die Gefahr eines versehentlichen Einschaltens zu nennen. Abhilfe schafft zwar ein mechanischer Lockout durch Lösen der Tailcap. Dennoch halte ich so ein Schaltungskonzept wegen zu großer Anfälligkeit für Bedienfehler bzw. versehentliches Ein- und Ausschalten für taktische Einsätze weniger geeignet. Das im Kit mitgelieferte Zubehör stellt eine Komplettlösung mit Akku und Lademöglichkeit dar.
+ gute Verarbeitung und Qualität
+ gute Leuchtleistung
+ Akku-Warnung / Tiefentladeschutz
+ Akku im Lieferumfang
+ innovatives Holster mit Ladefunktion
+ sehr viele Leuchtstufen
+ hidden strobe
+ intuitive Bedienung
- geringere Leistung mit 2x CR123A
- zusätzliches Nylonholster bietet nicht genug Seitenhalt
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Hinweis:
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