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Frage zu Lebensdauer und Akkuwechsel

13 November 2020
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Hallo,

ich habe hier 3 Noname 18650er gleicher Bauart, nix besonderes (Marke: Vander)

Neulich beim Laden hat das Ladegerät (Nitecore UM4) eine Zelle aufgrund eines hohen gemessenen Innenwiderstands (~500mOhm) als "Bad" markiert.
Im Handbuch steht, dass man den Akku ersetzen soll. Am Ende wurde die Zelle wie die übrigen auch bis zu einer Ladespannung von ~4,15V aufgeladen.
Funktionieren tut das 3er Gespann noch.

Die Frage ist, was ist am hohen Innenwiderstand so schlecht und wie hängt das mit der Ladekapazität zusammen?
Ist das insbesondere bei Hochleistungstaschenlampen mit hohen Entladeströmen problematisch die Akkus trotzdem zusammen weiter zu verwenden?
Reicht es nur einen zu ersetzen oder besser gleich das ganze 3er Gespann komplett ersetzen?


Vielen Dank.
 

steidlmick

Flashaholic***
15 August 2012
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Bielefeld, NRW
Die Frage ist, was ist am hohen Innenwiderstand so schlecht und wie hängt das mit der Ladekapazität zusammen?
Ein hoher Innenwiderstand hängt nicht unmittelbar mit der Kapazität zusammen.
Der Innenwiderstand des Akkus beeinflusst seine Spannungslage unter Last. Mit zunehmendem Innenwiderstand im Alter liegt die Spannung unter Last niedriger als zuvor, bei hoher Last entsprechend deutlich niedriger.

Das führt dazu, dass die unter Last praktisch nutzbare Kapazität sinken kann, weil die Unterspannungswarnung/-abschaltung wegen der schlechten Spannungslage zu früh einsetzt.
Die Lampe schaltet also ab, obwohl eigentlich noch nutzbare Ladung vorhanden ist. Nur die Spannung liegt wegen des hohen Innenwiderstands unter Last einfach zu niedrig.

Akkus mit alterungsbedingt hohem Innenwiderstand können jedoch bei geringer Beanspruchung weiterhin eingesetzt werden, ohne dass sich deren schlechtere Spannungslage zu sehr auswirkt.
Für höhere Belastungen taugen sie jedoch nicht mehr.
Ist das insbesondere bei Hochleistungstaschenlampen mit hohen Entladeströmen problematisch die Akkus trotzdem zusammen weiter zu verwenden?
Bei hohem Strombedarf wird die Spannungslage entsprechend schlecht sein. Sehr hohe Ströme lassen sch nicht mehr entnehmen bzw. nur bei entsprechend geringer Spannung.

Schlimmstenfalls wird die Lampe nicht mehr die Leistung erreichen können, die sie mal hatte/mit frischen Akkus hätte. Auch die Laufzeit wird wohl aufgrund der bereits erwähnten Gründe reduziert sein.
Reicht es nur einen zu ersetzen oder besser gleich das ganze 3er Gespann komplett ersetzen?
Wenn Akkus "verpaart" sind, also bisher in Gruppen verwendet wurden, dann sollten sie nur als Gruppe ersetzt werden. Du solltest also alle drei Akkus zusammen ersetzen.
Die zwei überschüssigen Akkus aus der alten 3er-Gruppe können aber problemlos einzeln weiter verwendet werden.
 
13 November 2020
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Onkel Otto

Moderator
Teammitglied
20 November 2015
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Stadtallendorf
Aber auch hier zeigt sich, dass eine Zelle nicht in Ordnung zu sein scheint: 300 mOhm Innenwiderstand. Der Charger sagt: Poor.
Was tun? Reklamieren, Beobachten ...
Reinige die Kontakte und wiederhole die Messung 10 mal in unterschiedlichen Schächten.
Wie sind die Ergebnisse ?
Welche Spannung hat die Zelle ?

Greetings
Klaus
 

Flummi

Moderator
Teammitglied
26 Oktober 2015
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Nähe Hannover
Was tun? Reklamieren, Beobachten ...
Die Kontakte des Ladegeräts reinigen.

Ich habe schon sehr viele Zellen bei nkon gekauft. Die waren immer 1a. Es ist nicht auszuschließen, dass da mal ein faules Ei dabei sein könnte - ist aber sehr unwahrscheinlich. Das faule Ei würde sich am ehesten durch eine zu tiefe Spannung bei Lieferung zeigen, nicht durch erhöhten Widerstand.
 
  • Danke
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13 November 2020
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Ihr habt Recht!

Ich hab es jetzt mehrmals probiert: Das Gerät (Nitecore UM4) besitzt offenbar eine ziemliche Mess-Ungenauigkeit gepaart mit großer Schwankungsbreite.
Ich hatte jetzt beim erneuten (willkürlichen) Einlegen über alle Schächte zwischen 70 und 250 mOhm alles dabei. Im Mittel würde ich aber sagen ~150 mOhm. Also eigtl alles i.O.

Edit: Achso, die Zellen waren nicht entladen. Aktuell 3,8V.

Danke für die Hilfe.
 

steidlmick

Flashaholic***
15 August 2012
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Bielefeld, NRW
Ich hab es jetzt mehrmals probiert: Das Gerät (Nitecore UM4) besitzt offenbar eine ziemliche Mess-Ungenauigkeit gepaart mit großer Schwankungsbreite.
Kein handelsübliches Ladegerät mit Schieber-Mechanik kann den Innenwiderstand von Akkus wirklich zuverlässig bestimmen. Es gibt konstruktionsbedingt zu viele Übergangswiderstände im Gerät, welche die Messungen deutlich verfälschen.
Bereits der Wechsel von einem Ladeschacht in den nächsten Ladeschacht kann Differenzen von 100% oder mehr verursachen!

Eine gründliche Reinigung aller Kontaktflächen am Ladegerät und am Akku hilft meistens etwas, müsste aber eigentlich jedes Mal durchgeführt werden, bevor man einen Akku einlegt.

Der eigentliche Innenwiderstand des Akkus ist deutlich geringer, aber durch die zusätzlichen Übergangswiderstände "weiß" das Ladegerät das nicht bzw. kann es nicht korrekt messen.
Ich hatte jetzt beim erneuten (willkürlichen) Einlegen über alle Schächte zwischen 70 und 250 mOhm alles dabei. Im Mittel würde ich aber sagen ~150 mOhm. Also eigtl alles i.O.
Besser als in der Größenordnung wird es wohl auch nicht gehen.

Übrigens sinkt der Innenwiderstand in aller Regel mit steigendem Ladestand.
Ein entladener Akku hat also normalerweise einen größeren Innenwiderstand als der gleiche Akku, wenn er weit aufgeladen ist.

Ein ungeschützter US18650VTC6 hat einen realen Innenwiderstand von etwa 10 - 20 mΩ im besten Fall. Ich kenne kein handelsübliches Ladegerät, dass so geringe Werte verlässlich ermitteln kann.
 
Zuletzt bearbeitet:

sbj

Flashaholic
7 Oktober 2016
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Probier doch mal beim einlegen während der ersten ca. 20 Sekunden (je nach dem wie lang das Ladegerät zum messen und starten braucht), den Akku mit Hilfe des Minus – Gleitkontakts gegen den Plus – Anschluß zu drücken und am Anfang mit der zweiten Hand dabei leicht hin und her zu drehen.

Ich könnte mir vorstellen, daß dann die Automatik besser funktioniert.
 

budgetlampenfan

Flashaholic**
30 September 2019
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Ihr habt Recht!

Ich hab es jetzt mehrmals probiert: Das Gerät (Nitecore UM4) besitzt offenbar eine ziemliche Mess-Ungenauigkeit gepaart mit großer Schwankungsbreite.
Ich hatte jetzt beim erneuten (willkürlichen) Einlegen über alle Schächte zwischen 70 und 250 mOhm alles dabei. Im Mittel würde ich aber sagen ~150 mOhm. Also eigtl alles i.O.

ich hatte letztens Tests von NiteCore Ladegeräten auf lygte-info.dk angesehen, beim UM4 heißt es da bezügl. der Innenwiderstandsmessung ... :

"The internal resistance measurement do not work very well. Some of the readings are probably correct, but there are to many sporadic readings."

(und man könnte ja annehmen, das war mit gereinigten Kontakten ...)


(apropos ... wie schreibt sich "Innenwiderstand" nochmal genau ? ;) :

https://cdn03.plentymarkets.com/i9a...-UM2-Ladegeraet-fuer-Li-Ion--LiFePO4--N_2.jpg )
 
  • Danke
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undercover

Stammgast
7 Oktober 2022
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8
Danke für diesen Thread!
Heute habe ich zum ersten Mal den bei meiner Sofirn SC31 Pro mitgelieferten Akku mit dem Nitecore UMS4 geladen. Dabei zeigt das Ladegerät einen Innenwiderstand von 340 mOhm an und sagt "POOR". Dadurch habe ich sofort einen Schreck bekommen.
Aber nach Lesen dieses Threads und dem Review des Ladegeräts auf https://lygte-info.dk/review/Review Charger Nitecore UMS4 UK.html kann ich die Anzeige wohl getrost vergessen.
 

steidlmick

Flashaholic***
15 August 2012
6.331
5.404
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Bielefeld, NRW
  • Danke
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