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Forschungsbericht Risikobewertung / Photobiologische Sicherheit von LEDs

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
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Aalen/Ulm, um, und herum
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat gerade einen sehr interessanten Forschungsbericht veröffentlicht:

Photobiologische Sicherheit von Licht emittierenden Dioden (LED)

(der komplette Bericht ist dort als PDF verlinkt, gibt auch noch eine Pressemitteilung)

Um was geht's denn überhaupt?

Die Studie orientiert sich einerseits direkt an der entsprechenden EU-harmonisierten Norm "Photobiologische Sicherheit von Lampen und Lampensystemen" und hat sich andererseits mit konkreten Messungen und Berechnungen einen Schwung LEDs und ein paar Lampen vorgenommen!

Sie geht dabei ausführlich auf die verschiedenen möglichen schädlichen Wirkungen von optischer Strahlung ein und erklärt die durch die Norm dafür festgelegten Grenzwerte. Das sind beispielsweise die Gefahr einer Linsentrübung durch UV-Strahlung (und hier den verschiedenen UV-Wellenlängenbereiche), die thermische Gefährdung der Netzhaut (sichtbare und IR-Strahlung) und die photochemische Gefährdung, ganz besonders im Bereich 400-500nm (deshalb auch "Blaulichtgefährdung").

Es gibt ganz verschiedene Gefahrenstufen: Einerseits längeres Hineinsehen, was im ersten Moment "uninteressant" erscheinen mag. Dabei kann sich aber die Einwirkzeit durch wiederholtes Hineinschauen oder auch über einen längeren Zeitraum, z.B. den Tag, aufaddieren. Und damit wird das plötzlich viel spannender, z.B. für Personen, die den ganzen Tag mit solchen Quellen arbeiten. Andererseits auch Grenzwerte für ganz kurze Zeiten, die sich durch die unwillkürliche Abwendungsreaktion (~1/4 sec) ergeben.

Neben ganz verschiedenen LEDs, nämlich farbigen, UV und IR LEDs, und einigen Osram Dragon, die wohl eher für Beleuchtungszwecke eingesetzt werden, waren für mich die Seoul Z-Power P7 und besonders zwei Led Lenser (T7, X21) interessant. Letztere aufgrund der darin verbauten (aber nicht namentlich erwähnten) Cree XR-E.

Bei optischer Strahlung unterscheidet man zwischen photometrischen Größen (also wie hell das Auge etwas wahrnimmt) und radiometrischen Größen (anschaulich: wieviel Energie in der Strahlung steckt, auch wenn sie unsichtbar ist). Die Studie beschäftigt sich weniger mit ersterem, also den uns vertrauten Lux/Lumen/Candela, sondern verknüpft die radiometrischen Größen mit den speziellen spektralen Wirkungsfunktionen für Gefährdung (UV, Blaulicht, etc.) und den jeweils gemessenen Spektren der LEDs. Deshalb sind die Berechnungen (Integrale) und Ergebnisse (W/m²sr, Ws/m², etc.) vergleichsweise trocken für flashies - aber fundiert. Und wenn man die Sache mit den Grenzwerten (samt zeitlichem Zusammenhang) und den verschiedenen Risikogruppen näher anschaut, dann füllen sich die konkreten Ergebnisse richtig mit Leben.

Aber auch wer nicht so tief einsteigen will, findet einfache, anschauliche Ergebnisse:
In die LL T7, bzw. X21 darf man - angesichts der verwendeten Grenzwerte - nicht länger als eine dreiviertel Minute unbewegt hineinsehen, ohne sich in die konkrete Gefahr einer dauerhaften Netzhautschädigung zu begeben (Seite 178/180). Und bei ein paar der dort vermessenen, ganz standardmäßig betriebenen, bläulichen LEDs liegt das sogar bei 10 sek.


Eine schöne Studie

Das Dokument ist mit knapp 200 Seiten insgesamt recht umfangreich. Das soll einen aber nicht abschrecken. Die Studie steigt nicht direkt bei den Grenzwerten der Norm und Messungen+Berechnungen ein. Sie ist also gar nicht fach-idiotisch, sondern beinhaltet auch gut verfaßte Einleitungen und Hintergründe zu den angesprochenen Themen.

Sie ist damit ein wertvolles Dokument, wenn man sich mal richtig vernünftig und fundiert mit den Gefahren von LEDs auseinandersetzen möchte.


Was ist mit anderen LEDs

Es ist gar nicht ohne weiteres möglich, von den gemessenen LEDs auf andere zu schließen. Insbesondere weil die Gefährdung ganz extrem vom Anteil des blauen Lichts abhängt, so daß schon CW (cool white) und WW (warm white) den Unterschied von hoher bzw. gar keiner Gefährdung ausmachen kann. Aber eine erste Orientierung erhält man schon.

Beispiel anhand der vermessenen XR-Es, Farb-Bin leider unbekannt. Ich selbst habe keine solche LL, aber wenn ich richtig liege, dann hat sie eine Leuchtdichte von ungefähr 20cd/mm² (~15-18 kcd (kLux@1m) bei einem Durchmesser der Optik von 31mm).

Etwa die gleiche Leuchtdichte ergibt sich für die kaltweiße "LUW W5SM" Variante der Golden Dragon (ohne Linse), hier sind es aber statt 45 sek nur noch 15 sek. Bei der warmweißen Variante liegt hingehen gar keine Gefährdung vor!

Bei stark überstromten LEDs erreicht man jedenfalls schnell das 5-8 fache dieser Leuchtdichten. Und auch wenn man da nicht längere Zeit freiwillig reinschauen wird, bekommt man ein Gefühl dafür, welche Gefahren hier schon relativ nah liegen.

Bin übrigens weder verwandt noch verschwägert mit den Leuten :) , habe nur zufällig eine Zeitungsnotiz gesehen. Und da ich gar kein Freund von undefinierter Angst oder gar Panikmache bin, sondern als Fan von hohen Leuchtdichten den bewußten Umgang am Gerät schätze, finde ich diese ausführliche Studie so toll!
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
5.209
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Essen
Um welche Entfernungen geht es denn da?
Aus 100m Entfernung in eine LL X21 zu gucken sollte doch z.B. komplett ungefährlich sein (im Dunkeln nur eher unangenehm).

Bei der Seoul P4 gibt es zu bedenken, dass der Die innen drin, unterm Phosphor der EZ1000 von Cree ist, welcher auch in der XR-E zum Einsatz kommt.
 

Richard

Flashaholic*
25 September 2011
535
255
63
Braunschweig
Im oben verlinkten Text steht das alle Messungen als "worst case" Szenario aufgenommen wurden (sprich irgend ein Witzbold leuchtet einen eben aus nächster Nähe mit seiner ach so tollen Lampe an).
Die Messungen wurden im 20cm Abstand vorgenommen.

Ich finde die Ergebnisse auf alle Fälle interessant.
Richard
 

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
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Aalen/Ulm, um, und herum
Man darf also maximal 45 Sekunden in eine LED-Lenser X21.
Wer 45 Sekunden Freiwillig in eine Fokusierte 1000 Lumen Lampe die 500 Meter Reichweite schafft und dort schaut hat sowieso schon vorher einen Treffer weg ;)

Na klaro. Die Studie will nicht als neu verkaufen, daß bei kommerziellen Lampen eine absurd lange Zeit erforderlich ist.

Aber erst nach einigen Stunden hat der Körper die photochemische Belastung durch Blaulichtanteil komplett abgebaut. Das kann sich also aufsummieren. Entweder indem man nur kurz, aber wiederholt in eine stark überstromte CW Quelle schaut. Oder den ganzen Tag über immer wieder in weniger starke CW Quellen sieht. Es gibt ja nicht nur flashies, sondern ganz andere Einsatzgebiete, meinetwegen Deko-Beleuchtung, etc.

Selbstverständlich hat der Mensch die Helligkeit schon rein intuitiv sehr gut im Griff. Kniffliger wird es aber, wenn man unter "unnatürlichen" Umständen mit so hellen Quellen arbeitet. Und anhand der bestimmten Zeiten gibt es einen guten Anhaltspunkt, was tatsächlich gefährlich werden kann.

Lumen spielen übrigens keine Rolle. Die Reichweite schon eher. Aber nur für eine LED. Die X21 ist aus der Nähe eigentlich nichts anderes als die T7, denn das sind einfach 7 LEDs mit Abstand nebeneinander. Es geht um das Abbild der LED auf der Netzhaut.

Apropos CW: Nach Dedomen sind die Karten neu verteilt: die LED wird zwar fast doppelt so hell, aber der Blauanteil sinkt. Im Bericht gibt's natürlich keine dedomten LEDs. Da wären jetzt wir gefragt :)

Um welche Entfernungen geht es denn da?

Meist um 20cm.
Sehr "kleine Quellen" (also auch weit entfernte) können viel unkritischer sein, da sich das Licht durch unwillkürliche Augenbewegungen auf der Netzhaut verteilt (Seite 59/60).
Wenn eine Lampe näher ist, wird die Gesamt-Beleuchtung zwar heller, aber die Strahldichte/Leuchtdichte einer LED bleibt unverändert. Das wäre also kein Grund für eine erhöhte Gefährdung. Allerdings wird das Bild auf der Netzhaut größer und "verschmiert" nicht mehr unweigerlich.
 

cuxhavener

Flashaholic***²
7 März 2010
19.396
8.236
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Blaues und weißes Licht soll gefährlich sein, gelbes nicht.
Wo fängt denn gelbes Licht an und wo hört weißes Licht auf?
Ist nw schon vom augengesundheitlichen Gefährdungspotential als unschädlich einzustufen, oder ist nur das richtig warmweiße mit ca. 3000K ungefährlich?

Gruß
Klaus
 
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light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
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im Süden
anbei zwei Links, die sich mit gesundheitlichen Risiken im Zusammenhang mit Leuchtdioden beschäftigen. Das Thema wurde ja schon häufiger zumindest auch am Rande erwähnt und somit ist es sicherlich für viele interesassant:
Wenn mich nicht alles täuscht, ist das der der Bericht, der diesen Thread hier angestoßen hat, siehe Startbeitrag... ;)


Zu WW, NW, CW:
Das ist ein LED-spezifisches Problem.
CW-LEDs haben einen sehr hohen Blau-Peak. Bei NW ist der geringer, bei WW noch geringer.
Eine CW-Lichtquelle mit "glattem" Spektrum wäre bei gleicher Farbtemperatur nicht so "gefährlich" wie eine LED mit gleicher Farbtemperatur.
Bei WW-LEDs wird der Blau-Peak, der durch den blauen Chip unter dem Phosphor verursacht wird, einfach stärker weggefiltert.
Sieht man schön, wenn man sich mal die Spektren verschiedener LEDs in einem Diagramm anschaut, z.B. CREE XM-L, hier auf Seite 3 unten.

Bei Blau ist das Schädigungspotential am höchsten, siehe Seite 42 (Abb 5.2) der Studie. Licht jenseits 500nm (grün, gelb, rot) muss demnach 10 Mal mehr Leistung haben als Licht mit 440nm (blau), um die gleiche Schädigende Wirkung zu erreichen.

Man könnte auch eine "gefährliche" WW-Lichtquelle bauen, mit einen schmalen aber hohen Blau-Peak, allerdings mit miserabler Farbwiedergabe (würde stark ins Violette gehen).


Eine Risikobewertung der CREE XM-L findet man hier.
 
Zuletzt bearbeitet:

sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
2.169
3.946
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Aalen/Ulm, um, und herum
Blaues und weißes Licht soll gefährlich sein, gelbes nicht.
Wo fängt denn gelbes Licht an und wo hört weißes Licht auf?

Auch dazu hat der Bericht detaillierte Infos (light-wolff hat eins schon genannt):
- S. 40: ein Diagramm zur Wellenlängenabhängigkeit der "aktinischen UV-Gefährdung" (sonnenbrandartige Effekte)
- S. 42: Diagramm zur "Blaulichtgefährdung"
- S. 45: Diagramm zur "thermischen Gefährdung"
- Und S. 48 eine Tabelle mit einer Gesamtübersicht (dort dann auch die UV-Gefährdung bzgl. Linsentrübung)

Wenn man diese Wirkungsfunktionen mit dem jeweiligen Spektrum der Lichtquelle verknüpft (sozusagen beide Kurven miteinander "malnimmt", so kommen rechnerisch die Integrale ins Spiel), erhält man ein Maß für die Gefährdung der Quelle.
Das ist auch der Grund, warum die Farbtemperatur allein noch nicht ausreicht.

Und Gelb auch insofern, daß zwar die "Blaulichtgefährdung" nicht greift, aber die thermische schon. Die tritt speziell bei LEDs aber kaum auf.


Sobald ich Muße habe, versuche ich mal für die Sonne auszurechnen, wie schnell die
Grenzwerte für Blaulicht und thermische Gefährdung erreicht würden.
Denn hier hat man ja ein gutes Gefühl für die Gefahr aufgrund des gesunden Menschenverstandes.
 

Paetzi

Flashaholic**
16 Mai 2010
1.594
765
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NRW
Wenn mich nicht alles täuscht, ist das der der Bericht, der diesen Thread hier angestoßen hat, siehe Startbeitrag... ;)

das ist richtig. Ich hatte heute Nachmittag einen neuen Thread zu diesem Thema eröffnet und ein Moderator hat den dann mit diesem bereits existierenden verschmolzen... :)
 

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
16.351
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im Süden
- S. 45: Diagramm zur "thermischen Gefährdung"
Wobei mir dieses Diagramm seltsam erscheint. Sieht nämlich fast gleich aus wie das der photochemischen Gefährdung auf S. 42. Er erscheint mir nicht schlüssig, dass praktisch nur Blau thermisch wirken soll.
Und lt. Fußnote wird in auch einer geplanten Änderung der Leitlinie der Wellenlängenbereich von 420 nm bis 700 nm durchgängig mit 1 bewertet werden, also der gesamte sichtbare Wellenlängenbereich mit gleicher thermischer Wirkung.
 
  • Danke
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sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
2.169
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113
Aalen/Ulm, um, und herum
Wirkt komisch. Hatte mich bisher nur für Blaulicht und UV interessiert, wäre mir gar nicht aufgefallen.

Eine Erklärung wäre, daß es sich um eine Kombination aus blauer:energiereicher und infrarot:kommt weniger durch handelt.
Hier findet sich diese Kurve jedenfalls auch so.
 
Zuletzt bearbeitet:

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
16.351
12.425
113
im Süden
Hier findet sich diese Kurve jedenfalls auch so.
Auf S. 18 oben. Da sind auch die Kurven der thermischen und photochemischen Gefährdung übereinander gelegt. Im Bereich 380-500nm ist der Verlauf identisch, nur um Faktor 10 skaliert. Die Tabelle dazu ist auf S. 20.

Die Gefährdungsfunktion ist auf die Strahlungsleistung (Watt) bezogen und damit unabhängig von der Wellenlänge (1 Watt grünes Licht ist genau gleich viel Leistung wie 1 Watt blaues Licht). Die thermische Wirkung von Blau und Grün muss also gleich sein, wenn alles Licht absorbiert wird.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Unterschiede durch verschiedene Eindringtiefe in die Netzhaut zustande kommen. Auf dem Weg zur Netzhaut hin gibt es ja kaum eine spektrale Abhängigkeit im sichtbaren Bereich (S. 10, Bild 5). Wenn aber Blau z.B. 10µm tief in die Netzhaut eindringt, grün hingegen 30µm, dann ist die Leistungsdichte (volumenbezogen) bei Blau 3 Mal so hoch, denn die gleiche Leistung wird umgesetzt in in 1/3 Netzhautvolumen.


Übrigens: dem Bericht der BAUA ist einiges an Gewicht beizumessen, denn immerhin hat ein Gewisser "G.Ott" daran mitgewirkt ;)

Und hier noch ein etwas laienfreundlicherer Bericht der Allgemeinen Unfallverversicherungsanstalt (Wien) zum Thema, allerdings nicht spezifisch auf LEDs bezogen.
 
  • Danke
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KL4YPL3X

Flashaholic**
10 März 2012
1.153
523
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Moers
Hey,

Hat jemand eine Ahnung wie genau sich das bei LED Monitoren (Speziell Pc's, da man ja direkt davorsitz) verhält?

Theoretisch wird ja nur das "Bild" angestralt und dadurch aufgehellt.
Würde mich brennend interessieren :)

Gruß Manu
 

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
16.351
12.425
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im Süden
Das verhält sich so wie bei CFL-Monitoren, schätzungsweise wie wenn man ein Blatt Papier mit entsprechender Beleuchtung liest.
 

strat50

Flashaholic
5 Februar 2014
198
24
28
Genauso sehe ich es auch

Sorry, meine Beitrag Nr. 3
 
Zuletzt bearbeitet:

JJ Alien

Stammgast
22 Dezember 2013
57
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Sehr interessantes Thema. Also wenn es sich vermeiden lässt, sollte man nicht rein schauen. Egal aus welcher Entfernung. Und wenn ich 45 Sekunden lang, frontal aus 20 cm Entfernung in einen 1000 Lumen Bomber schaue, dann sehe ich danach nie wieder etwas. So denke ich mir das. Denke, wenn ich mir nen glühendes Eisen ins Auge ramme, kommt aufs gleiche raus. Man merkt das ja schon wenn man für ne Sekunde in eine 200 Lumen Leuchte schaut. Selbst dann hat man ja schon nen blinden Fleck für ne gewisse Zeit im Blickfeld. Natürlich ist mein Kommentar jetzt nicht wirklich fachlich fundiert, aber ist halt so mein Bauchgefühl.
 

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
16.351
12.425
113
im Süden
Naa ja. PKW-Scheinwerfer 55W = 1000-1500lm (Emitter, davon gehen noch Reflektor- und Linsensverluste ab).
Jede bessere Halogenlampe erreicht die Leuchtdichte von Power-LEDs. Gibt auch Flecken im Gesichtsfeld, war trotzdem nie Diskussionsthema. Und die Sonne erst, die gehört längst verboten, wer da 1 Minute lang reinschaut... und es gibt sogar Menschen, die draußen an der Sonne arbeiten, das geht gar nicht, die werden ja alle blind. Wer im Sommer bei Sonnenschein nach draußen geht, sollte also von Gesetzes wegen eine Sonnenbrille tragen müssen, um Erblindung zu vermeiden. rolleyes::rolleyes:
 

The_Driver

Flashaholic***
22 März 2012
7.419
5.209
113
Essen
Ich weis, dass das jetzt dumm klingt, aber ich habe schon in viele LED-Lampen rein geschaut. Da passiert, wenn es nur halbwegs kurz ist, überhaupt nichts. Man sagt ja, dass die Sonne tagsüber ca. 100klux auf die Erde bringt. Da hat ja jeder schon oft ohne bleibende Schäden kurz rein geguckt. Da können die meisten Lampen gar nicht mithalten.

Schlimm ist eher Licht in unsichtbaren Wellenlängen, also vor allem UV-Licht. Da funktioniert der "Blend-Reflex" nicht und das Auge kann schaden nehmen. Aus diesem Grund sind super billihe Sonnebrillen ohne UV-Schutz schlecht.
 

Blinkybill

Flashaholic
20 November 2012
105
10
18
Naja als ich gestern an ner dunklen Straße in nen geparktes Auto mit LED Positionslicht blicken mußte, dacht ich nur wie nervig die aktuellen Autos sind.
Normal geh ich da immer unbelauchte lang, blendet ja extremst.

Dazu mal nen Zitat von der BAuA Seite:
Die Summe der Einzelexpositionen kann diese Zeit an bestimmten Arbeitsplätzen (z. B. ... bei der Installation von Beleuchtungsanlagen,...) rasch übersteigen.

Also im Bereich KFZ-Reparatur und Prüfung und neue Lichttechnik auch ein Thema. Ist ja auch alles eher weißes Licht und schnell mal reingeblickt.
Besser weit weg von der Arbeit und Augen zu ;-)
 

Lux Transfer

Flashaholic**
2 Februar 2017
1.759
4.010
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Berlin (noch)
Guten Abend, liebe Flashis,

alle wissen, dass man es un-be-dingt vermeiden soll, in die brennende LED von TaLa zu blicken, manche (s.o.) behaupten dem zuwider, man könne nicht nur, sondern habe es schon wiederholt gefahrlos getan - und meine Frau war heute bei einem der besten, u.E. dem besten Berliner Augenarzt.

Und erzählte ihm von der Neigung ihres Mannes zu TaLa, woraufhin Herr Dr. sofort zu einem sehr ernst gemeinten Vortrag ausgeholt habe:
Er habe selbst eine Taschenlampe mit LED und einer Reichweite von 200 m (um bei vermuteter Feindeinwirkung nächtens den Garten erhellen zu können, meine Frau versäumte es, das Modell zu erfragen) und warne mich eindringlich davor, jemals jemandem, am allerwenigsten ihm, ihr Mops Gustav und mir selbst, damit auch nur sekundenbruchteilslang in die Augen zu leuchten!

Die LED würden zwar so gut wie keine thermische Strahlung erzeugen, doch eine photochemische Gefahr bewirken, jedenfalls oberhalb von 15 ANSI-Lumen würden die Zellen der Netzhaut des Auges mit Abschaltung auf die starke Belastung reagieren.
Sich danach jedoch nicht alle wieder reaktivieren, es würden bei jedem Mal einige ausfallen, die sich mit der Zeit zu feststellbaren Sehverlusten addierten.

Das bei korrektem Gebrauch anfallende Streulicht sei jedoch ungefährlich, umso ungefährlicher, je wärmer.

Ich bin der Auffassung, dieses unbedingt im Forum mitteilen zu müssen und würde mich freuen, wenn es hier, so versteckt, auch zahlreiche Leser fände.

Bleibt gesund - Lux :)
 

Lux Transfer

Flashaholic**
2 Februar 2017
1.759
4.010
113
Berlin (noch)
Hi Mrks,

meine Frau war beim Arzt und hat versucht, mir das von ihm ihr aufgetragene so gut wie möglich zu berichten.
Weder weiss ich, ob er erwog, alternativ einen Lux-Wert heranzuziehen noch, ob das weiterhelfen würde:

Paracelsus sagte "ob das Ding ein Gift sei, macht allein die Dosis" und dass unterschiedliche Menschen verschiedenen Alters, abweichender Dispositionen, Gesundheitszustände, Vorerkrankungen pp. auf identische Dosierungen different reagieren können, halte ich für selbstverständlich.

Und merkte mir nur als Faustregel: Wenn Dir das Augenlicht anderer wie Dein eigenes auch wichtig ist, leuchte Ihnen und Dir nicht und niemals in die Augen, egal, ob nun in ANSI-Lumen oder Lux - es ist einfach zu riskant. :sonnenbrille:

Grüsse und beste Gesundheit - Lux :)
 
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sma

Flashaholic**
8 Januar 2011
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Aalen/Ulm, um, und herum
Ok, soweit erstmal eine interessante These. Nun wäre es spannend, einen Hinweis auf entsprechende Veröffentlichungen zu bekommen. Kommst Du an weitere Infos oder magst den Namen des Arztes nennen? Ich fand auf die Schnelle nur diesen ganz kurzen Artikel von Okt/2014 (der ganz ähnlich klingt wie Dein Hinweis), leider ohne jegliche Quellen oder weitere Infos. Schwerpunkt der Seite scheint auch eher beim affiliate-linking zu liegen, aber ich hab mal per Email nachgefragt.

Die Angabe von 15 Lumen in diesem Zusammenhang ist physikalisch gesehen Unsinn. Es könnte aber sein, daß es einem Laien ermöglichen soll, überhaupt eine grobe Einschätzung vornehmen zu können. Sinnvoll weiter geht's dann für Interessierte aber nur mit genaueren Angaben (a la spektrale Leuchtdichte/Lichtstärke).
 
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Dagor

Ehrenmitglied & Erschaffer der TL-Smileys
14 Mai 2011
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Bremen
Müsste man hier nicht eher einen Lux-Wert heranziehen?
Das denke ich auch. Licht, das nicht zum Auge kommt, kann im Auge auch keinen Schaden anrichten.

Außer er meint, dass das Auge die kompletten 15 Lumen abkriegt. Das wäre wirklich extrem viel. (Spontan habe ich als Fläche der Hornhaut 1,3 cm² gefunden. Wenn man da 15 lm drauf verteilt, hat man 115 klx. Da wären wir wieder in der Größenordnung "Sonnenlicht".)
 
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Jinbodo

Flashaholic**
4 Februar 2017
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2.311
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Schweiz
Wenn Dir das Augenlicht anderer wie Dein eigenes auch wichtig ist, leuchte Ihnen und Dir nicht und niemals in die Augen

Das dachte ich gestern auch, als ich im Wald war, die H1 Nova auf höchster Stufe eingeschaltet hatte und dann die Fenix LD75C ins Holster verräumen wollte, war nicht so clever. Das Licht der H1 Nova reflektierte voll im Reflektor der LD75C, zuerst dachte ich hätte diese nicht ausgeschaltet, bis ich dann erst bemerkte was passiert war, für mehrer Sekunden war ich blind, so schnell kann es gehen wenn man nicht aufpasst :wenigerlumen:
 
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Lux Transfer

Flashaholic**
2 Februar 2017
1.759
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Berlin (noch)
Guten Abend ihr Lieben,

bin sehr erfreut, welche Aufmerksamkeit die Warnung unseres Augenarztes (er ist eine Koryphäe, gilt als der beste Operateur Berlins, ist der Arzt, zu dem die Ärzte und Optiker gehen, hat u.a. selbst auch Optiker gelernt!) hier findet, doch äußerte er selbstverständlich seine ärztliche Meinung lege artis und das nicht auf einem ärztlichen Symposium, sondern einer Patientin gegenüber um etwa 20 Uhr des Abends.
Aufgrund der gestellten Fragen googelte ich eben auch mal etwas zu dem Thema und fand einen Artikel dazu, den sma oben dankenswerterweise schon verlinkt hat. :)

Weder meine Frau noch ich sind Ärzte, ihr Bericht an mich hat selbstverständlich, obwohl sie in der Aufnahme geschriebenen wie gesprochenen Wortes sehr geübt ist, etwas von "stiller Post", niemand von uns beiden kann ausschliessen, dass Herr Dr. Lux statt Lumen sagte, doch findet sich oben die Angabe Dritter von ANSI-Lumen wieder, und selbst diesbezüglich weiß ich nicht, ob der Arzt sich möglicherweise (auch) auf diesen Artikel bezog.

Weshalb, nennt die Gefahr in Lux oder Lumen, spekuliert darüber, wieviel ihr individuell wohl wovon vertragt, findet jemanden, der es ständig tut und dennoch prima sieht - nur blickt sicherheitshalber besser nicht in TaLa. :freu:

Es ist m.E. müßig, bspw. die wohl nachweislich rasant zunehmenden Gehörsschäden junger Discobesucher und Kopfhörerträger daraufhin zu untersuchen, welche wie ermittelte Lautstärke allgemein oder individuell nach vollständig kongruenter Auffassung sämtlicher Ohrenärzte weltweit einschließlich der Gegengutachter der Lautsprecherindustrie und der Hörgerätewirtschaft im Lichte der wissenschaftlichen Forschung sämtlicher Universitäten ein definitives "Zuviel" ergeben.

Es gibt von der Zigarettenindustrie bezahlte Gutachten höchstqualifizierter Fachleute, die die Schädlichkeit von Zigarettenrauch in Frage stellen, von der chemischen Industrie finanzierte, die die Unbedenklichkeit von Glyphosat (Roundup pp.) bescheinigen, dem die EU auch noch folgt (worüber sämtliche mir bekannten Ärzte nur den Kopf schütteln können und dieses organisierter Kriminalität und Korruption zuschieben), bundesweit sterben jährlich ca. 60.000 Menschen an vermeidbaren Hygienemängeln in Krankenhäusern, während Politik und ihre Presse jahrein-jahraus über 4500 Strassenverkehrstote lamentieren - es ist doch eine "Wahrheit" hier nicht zu ermitteln.

Bekanntermaßen haben nicht nur 3 Ärzte 4 Meinungen und sind selbst 5 am Meeresboden aneinandergekettete Juristen nur ein guter Anfang, doch hat hier konkret ein anerkannter Augenarzt seiner Patientin einen wohlgemeinten Rat erteilt, den ich meinte, hier weitergeben zu sollen.

Grüsse und bleibt gesund - Lux :)
 
Zuletzt bearbeitet:

9x6

Flashaholic**
2 Dezember 2012
3.874
1.636
113
Berlin
Bezieht sich der Augenarzt auf eine Eigenschaft der Augen (Abschaltung und nicht Reaktivierung einzelner Zellen) die der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) bei der Abfassung des Forschungsberichts "Photobiologische Sicherheit von Licht emittierenden Dioden (LED)" nicht bekannt war? Und ergeben sich daraus Verschärfungen der Sicherheitsüberlegungen? Es fällt mir schwer das zu glauben. Vielleicht ein Missverständnis?

Gruß Jörg
 

light-wolff

Flashaholic***²
14 September 2011
16.351
12.425
113
im Süden
Er habe selbst eine Taschenlampe mit LED und einer Reichweite von 200 m (um bei vermuteter Feindeinwirkung nächtens den Garten erhellen zu können, meine Frau versäumte es, das Modell zu erfragen)
Vielleicht dieses Militärding mit Alien-Technologie, das bald verboten wird... :D

... jedenfalls oberhalb von 15 ANSI-Lumen würden die Zellen der Netzhaut des Auges mit Abschaltung auf die starke Belastung reagieren
15 Lumen direkt aufs Auge aufgesetzt vielleicht.
... (er ist eine Koryphäe, gilt als der beste Operateur Berlins, ist der Arzt, zu dem die Ärzte und Optiker gehen, hat u.a. selbst auch Optiker gelernt!)
PS: übliche "große" Operationsleuchten beleuchten das Operationsfeld mit 120-160 klx in Arbeitsentfernung (ca. 1m) und 5-10.000 Lumen Lichtstrom (Reinschauen ist da echt nicht empfehlenswert) - und meistens hat man sogar 2 oder 3 davon.

Ich hab eben noch etwas interessantes ergoogelt. Es ist mir aber 400 Seiten zu lang um es jetzt sofort zu lesen:
https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/F2185.html
Vielleicht hat ja einer von euch ein paar Minuten dafür über. :thumbup:
Gegenstand der Publikation ist Blendung, d.h. vorübergehende Beeinträchtigung der Sehleistung (und daraus evtl. folgende sekundäre Gefährdung z.B. durch Unfall), nicht die Schädigung. Letztere wurde nicht untersucht und bei den Blendversuchen wurde darauf geachtet, immer unter den Strahlungsgrenzwerten zu bleiben.

diesen ganz kurzen Artikel von Okt/2014 (der ganz ähnlich klingt wie Dein Hinweis), l
In der Tat, die Ähnlichkeit ist verblüffend. Und dort steht zu den 15 Lumen: "Bereits nach 10 Sekunden kann eine Abschwächung der Sehfähigkeit eintreten, welche sich dann aber wieder erholt. Bei mehr als 73 Sekunden kann es bereits zu einer dauerhaften Beschädigung des Auges kommen."
10s oder gar 1 Minute in einen blendenden Strahl zu starren erfordert große Willenskraft (oder Dummheit).
 

Nuss

Flashaholic**
5 November 2016
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Dagor

Ehrenmitglied & Erschaffer der TL-Smileys
14 Mai 2011
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