Die Winterzeit ist die "natürliche" Zeit. Und das schon bevor es Menschen gab.
Näh, das wäre höchstens die "wahre
Sonnenzeit" bzw. "wahre Ortszeit", aber selbst dafür musste sich erstmal jemand ein Konzept für Uhrzeiten ausdenken.
Etwas weniger natürlich wäre dann die "mittlere Sonnenzeit" bzw. "mittlere Ortszeit". Die kann eine gute Viertelstunde von der wahren Sonnenzeit abweichen (siehe
Zeitgleichung). Im Moment sind wir in Deutschland laut
NOAA bei einer Abweichung von -5,14 Minuten.
Diese Sonnen-/Ortszeiten gelten jeweils nur für eine geografische Länge. Wenn man sich auch nur einen Nanometer nach Westen oder Osten bewegt ist die Sonnenzeit eine andere.
Winterzeit ist hingegen eine Zonenzeit. Unsere
MEZ ist wie
@light-wolff schon schrieb die mittlere Sonnenzeit auf dem 15. östlichen Längengrad. An der Westspitze Spaniens weicht die MEZ 1 Stunde 37 Minuten von der mittleren Sonnenzeit ab. An der Westspitze Deutschlands sind es immerhin noch gut 36 Minuten.
MEZ basiert wiederum auf der
UTC (um eine Stunde verschoben). Und UTC auf der
TAI (mit eingefügten Schaltsekunden). Und die TAI basiert auf dem gewichteten Durchschnitt von 260 Atomzeiten - unter anderem unserer nationalen Atomzeit TA(PTB), die mittels
Zweiweg Zeit- und Frequenzvergleich verglichen werden.
Und
GPS-Zeit ist übrigens die UTC vom 6. Januar 1980 (TAI - 19 Sekunden) und entspricht inzwischen UTC + 18 Sekunden.
Uhrzeiten sind ein kompliziertes Thema.
Edit: Und wer das noch zu einfach findet, benutzt keine Sonnen- oder Funkuhr sondern eine Synchronuhr, die sich an der
Frequenz des
UCTE-Verbundnetzes orientiert. Eine nach
Netzzeit gestellte Synchronuhr geht derzeit ~69 Sekunden nach. Eigentlich sollen das max. 20 Sekunden sein, aber anscheinend tut die Quartärregelung schon wieder nicht, was sie soll.