@budgetlampenfan
Deine Meinung kannst du gerne haben, nur umsetzen können muss man die "Ideen" ja auch irgendwie - und zwar bezahlbar, zuverlässig und auch wirtschaftlich annehmbar.
Wenn du glaubst, dass du das alles so viel besser und vorausschauender lösen kannst als die Ingenieure, Physiker und Chemiker, die sich seit Jahrzehnten mit Akkuladetechnik beschäftigen, warum setzt du das dann nicht einfach um? Nicht quatschen, machen!
Bei dir klingt es ja so, als wäre das alles total einfach, dann mal ran an's Werk und überrasche uns...
Alle von mir aufgezählten Ladegeräte, laden, nachdem sie die Eneloops voll geladen haben und man sie direkt wieder laden will, den Akku so weiter, als wären sie gar nicht voll geladen worden, das zeigen die Displays der Ladegeräte an, nur das Ladegerät von Panasonic verfügt über kein Display.
Das habe ich schon längst verstanden und wie bereits ausführlich beschrieben ist das ein Verhalten, das vollkommen normal ist, wenn Ladegeräte für NiMH-Akkus das Verfahren -dV/dt für die Ladeschlusserkennung anwenden - und das tun fast alle Geräte, besonders Kombilader für verschiedene Akku-Typen.
Im Vergleich, lädt man einen Li Ion Akku nochmal nach, dann wird nur nochmal kurz geladen, bis die max. Ladekapazität erreicht ist, welches auch nachvollziehbar ist.
Man kann das bei Lithium-Akkus angewandte Ladeverfahren nicht mit dem für NiMH-Akkus- oder Blei-Akkus vergleichen.
Die angewandten Ladeverfahren und Ladeschlusserkennungen sind ebenso verschieden wie die Chemien dieser Akku-Typen.
Es werden wohl weder die diversen Ladegeräte, noch die neuen Akkus alle defekt sein?!
Es geht hier nicht um Defekte!
Das bei NiMH-Akkus verwendete Ladefahren und auch die Ladeschlusserkennungsmethode ergeben sich aus der Akku-Chemie von NiMH-Akkus.
Es gibt bisher kein Verfahren der Ladeschlusserkennung bei NiMH-Akkus, das substanziell besser als das -dV/dt-Verfahren arbeitet.
Ja, es gibt ein Verfahren, das im Prinzip nur eine feinere Anpassung des -dV/dt-Verfahrens ist und als PVD (peak voltage detection) bezeichnet wird. Im Prinzip ist das ein -dV/dt-Verfahren mit -dV = 0.
Das erkennt "Akku voll" zwar schneller, führt aber in der Praxis häufig zu frühen Ladeabbrüchen, weil schon kleine Störungen im Alltag fälschlich als -dV = 0 erkannt werden, obwohl der Akku noch lange nicht voll ist.
Wirklich geholfen ist einem damit ja dann auch nicht, denn das ist wirklich unzuverlässig.
Und das schreibe ich, obwohl ich PVD rein technisch für das weitaus bessere Verfahren halte. Nur bei der praktischen Umsetzung hapert es leider gewaltig...
Es gibt auch Kombilader für NiMH- und Lithium-Akkus, die bei NiMH-Akkus gar keine richtige Ladeschlusserkennung durchführen, sondern beim Ansteigen der Zellenspannung an einem bestimmten Punkt die Ladung einfach beenden (voltage termination, Beispiel Liitokala Lii-500).
Der Akku ist dann noch längst nicht voll (meist nur zu 80 - 90%), aber wird dadurch sehr geschont.
Ob das nun so sinnvoll ist, lasse ich mal dahingestellt.
Aber es gibt bisher kein "perfektes" Verfahren zur Ladeschlusserkennung bei NiMH-Akkus, egal wie sehr man es sich wünscht.
Wenn dir das zellchemische Verhalten von NiMH-Akkus nicht zusagt, dann ändert das nichts an dessen Existenz.
...was ist nun richtig, werden sie nun voll aufgeladen oder nicht,
Wenn man leere oder fast leere NiMH-Akkus zum Laden in ein hochwertiges Kombi-Ladegerät einsetzt und bis zur automatischen Ladeschlusserkennung und Abschaltung des Ladestrom lädt, dann ist der Akku auch voll.
Vorausgesetzt, dass es sich um ein Qualitätsgerät mit -dV/dt-Ladeschlusserkennung handelt, wie sie von bekannten Herstellern (z.B. Nitecore, Xtar, Miboxer etc.) vertrieben werden.
Bei irgendwelchen Billigst-Noname-Modellen mag das anders sein.
Es ist jedoch ein Fehler bereits voll oder fast voll geladene Akkus erneut einzusetzen, das zellchemische Verhalten von NiMH-Akkus erlaubt in diesem Ladezustand keine zuverlässige Ladeschlusserkennung mit den aktuell verfügbaren Techniken.
Ein Akku würde in so einem Fall gnadenlos überladen und deutlich geschädigt, also: nicht machen!
oder welche Ladegeräte eignen sich besser für die NiMh Akkus?!
Falls sich das auf das "Aufladen" von bereits vollen oder fast vollen Akkus bezieht: keines.
Du hattest im ersten Beitrag Nitecore erwähnt. Bei den bekannten und verbreiteten Modellen UM2/UMS2, UM4/UMS4 oder SC4 werden NiMH-Akkus voll geladen, für viele weitere Geräte gilt das sicher ebenso.
Manche ältere Geräte ohne -dV/dt-Ladeschlusserkennung (z.B. i4) laden NiMH-Akkus aber tatsächlich nicht ganz voll, aber ist ein anderes Thema, dort liegt es einfach an der fehlenden echten Ladeschlusserkennung.
Wie sollte man die Akkus idealer Weise richtig aufladen?!
Der vernünftigste Ansatz ist es NiMH-Akkus erst dann wieder aufzuladen, wenn sie zuvor ausreichend entleert wurden.
Wer volle oder fast volle Akkus erneut zum Laden einlegt, darf sich nicht wundern, wenn dabei keine zuverlässige Ladeschlusserkennung mehr möglich ist.