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Die IG Untergrund
Darmstadts Untergrund durchzieht ein weitläufiges Netz von Gängen, Gewölben – und Geschichten aus vergangenen Zeiten.
Die Darmstädter „Katakomben“. Diese Bezeichnung ist eigentlich falsch für die Gewölbekeller, Tunnel und Gänge, die sich unter Tage zwischen Dieburger Straße und Lucasweg befinden und sich bis zur Mathildenhöhe ziehen.
Während es sich bei Katakomben um Leichengewölbe handelt, wurde diese Anlage geschaffen, um etwas wesentlich Angenehmeres zu beherbergen: Es handelt sich um Bierkeller aus dem 19. Jahrhundert. Denn, kaum vorstellbar, damals herrschte in Darmstadt eine gravierende Biernot! Da die Einwohnerzahl von 10.000 Menschen um 1800 auf 70.000 bierdurstige Kehlen um 1900 emporschnellte, wurde es eng in den Lagerhallen der kleinen Brauereien, die sich hier angesiedelt hatten. Sie begannen ein ausgeklügeltes System von Gewölben in die Felsen an und unter der Mathildenhöhe zu schlagen. Das weiche Gestein dort bot aufgrund seiner kühlenden Eigenschaften einen enormen Vorteil: Die Temperatur im Bierlabyrinth blieb automatisch konstant bei neun Grad Celsius. Wurden niedrigere Temperaturen benötigt, schlug man des Winters Eis im Woog und schüttete es in sogenannte „Kühldome“, zur Oberfläche hin offene, kuppelförmige Höhlen, wodurch die Fässer sogar auf vier Grad heruntergekühl werden konnten – ganz ohne Elektrizität. Diese löste mit der Erfindung der Kühlmaschine Anfang des 19. Jahrhunderts die Bierkatakomben nach und nach ab.
So boten sie auch den Bürgern im Krieg Schutz vor Verfolgung und Bombenangriffen; viele wurden als Luftschutzbunker genutzt.
Hier ein Tolles Video von Hallalischa schöne Eindrücke von solch einer Tour.
Nach dem Krieg geriet die Stadt unter der Stadt in Vergessenheit. Heute sind viele Gänge verschüttet und eingebrochen, Stalaktiten ragen aus der Decke und nur manchmal, wenn Die IG Untergrund zu Führungen öffnet wagen sich neugierige Darmstädter auf die abenteuerliche Tour nach unten.
Führungen können privat vereinbart werden unter: Iriem@gmx.de.
Wir melden uns bei euch dann wegen Terminen
Wer sich hinuntertraut, wird wenige Schritte unter dem Dieburger Biergarten in eine vergessene Welt eintauchen, der Taschenlampe folgend sich in der Finsternis über den unebenen Grund tasten und Relikte aus anderen Zeiten finden, wie zum Beispiel Latrinenanlagen aus dem Krieg oder alte Fahrstuhlschächte für Bierfässer. Der erdige Geruch des alten Gemäuers und die Schatten im Licht der Taschenlampe an der Wand lassen dort unten vielerlei alte Geschichten lebendig werden.
Zu den „Katakomben“ gehört auch der Brauereitunnel, der unter der Dieburger- und Alexanderstraße verborgen liegt. Etwas Mystisches umgibt diesen Stollen, denn: Die Brauerei nutze ihn zwar, um Kühlwasser abzuleiten, doch gebaut wurde er schon wesentlich früher! Auf seiner gesamten Länge maß er einst 2,8 Kilometer und verband den Heiligen Kreuzberg (heute Tanzschule Bäulke) mit dem Schloss. Die Entstehung oder der Sinn des aufwändigen Grabwerks sind an keiner Stelle dokumentiert, was natürlich die Legende eines Geheimgangs nährt. Andere vermuten in dem Gang einen Fluchtweg, wieder andere hegen den langweiligen und dennoch wahrscheinlichen Verdacht, dass es sich um eine Art mittelalterliche Wasserleitung handelt. Gewusst wird allerdings wenig, weil sich die Forschungsaktionen über Darmstadts Unterwelt eher auf das Engagement ambitionierter Einzelpersonen stützen als auf systematische Untersuchungen. So bleiben die vielen anderen Gänge, in denen sich nach Erzählungen der älteren Generation im Krieg auf der Suche nach Schutz Liebespaare fanden und Lausbuben spielten, genauso eine Legende wie die Beschaffenheit der Gänge unter dem Herrngarten und dem Schloss, die im 18. Jahrhundert Landgräfin Caroline von Hessen-Darmstadt nach Eigenaussage samt ihrer eigenen Gruft selbst gebuddelt haben will. In ihrem Abschiedsbrief schrieb sie 1774: „Lassen Sie mich in dem großen Boskett im englischen Garten begraben. Man wird daselbst eine Grotte finden, die außer mir, ihrem Werkmeister, niemand bekannt war.“ Sollte Caroline uns nicht angeschwindelt haben, müsste sich diese dort, unter ihrem Grab hinter dem Staatsarchiv im Herrngarten, noch heute befinden.
Die Keller und Gewölbe sind bis heute noch nicht endgültig erschlossen und es sind noch nicht alle Räume entdeckt und befahren. Der gesamte Untergrundbereich steht unter Denkmalschutz und ist normalerweise verschlossen. (Untere Denkmalschutzbehörde)
Hier sind wir mit dem HR3 und Tobis Städtetrip unterwegs,
Ab Minute 7 geht's los:
https://www.ardmediathek.de/video/t.../hr-fernsehen/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xOTEzMDc
Es erfordert zwar keine vorhergehende Erfahrung; allerdings sollte die körperliche & geistige Fitness vorhanden sein.
Wir werden gemeinsam in einer individuell vereinbarten Führung großflächig die Katakomben erkunden. Dabei steht die Gemeinsamkeit im Vordergrund; es ist nicht möglich, die Keller auf eigene Gefahr zu erkunden. Gemeinsam haben wir die Möglichkeit, bis an/in unerforschte Keller und Tunnel heranzukommen. Um manche Teile zu erreichen, wird es notwendig sein, zu kriechen und zu robben, um an Engstellen vorbeizukommen.
Sprich: man wird auf jeden Fall dreckig!
Zur Teilnahme an der Führung wird folgendes benötigt:
• Helm (einfache Bauhelme können gestellt werden)
• starke Taschenlampe/Stirnlampe sowie Akkus bzw. Batterien
• warme Kleidung, die dreckig werden kann (11 - 13°/Feuchtigkeit/Schmutz)
• zu Trinken (nicht befestigte „Waldtoiletten“ sind in mehreren Kellern
vorhanden, bitte entsprechend nachfragen!
• wasserfeste Schuhe oder Gummistiefel
• Rucksack (wird natürlich auch total dreckig – daher nicht den allerbesten Rucksack nehmen)
• Handschuhe
• keine Phobien
• Knieschoner sind von Vorteil
• Entdeckergeist
• Kamera
• gute Nerven!
• gute Laune und viel Zeit
Wir erwarten von jedem Teilnehmer eine „Freiwillige“ Spende je nach Länge der Tour
um die Denkmalschutz Arbeit der IG Untergrund auch weiterhin fortsetzen zu können.
Kontakt: Iriem@gmx.de.
Quellen:
Heiss Nicolaus
Untere Denkmalschutzbehörde
Darmstädter Stadtlexicon
P Darmstädter Stadtmagazin P.Köbler
Darmstadt Tourismus.de
IG Untergrund
Darmstadts Untergrund durchzieht ein weitläufiges Netz von Gängen, Gewölben – und Geschichten aus vergangenen Zeiten.
Die Darmstädter „Katakomben“. Diese Bezeichnung ist eigentlich falsch für die Gewölbekeller, Tunnel und Gänge, die sich unter Tage zwischen Dieburger Straße und Lucasweg befinden und sich bis zur Mathildenhöhe ziehen.
Während es sich bei Katakomben um Leichengewölbe handelt, wurde diese Anlage geschaffen, um etwas wesentlich Angenehmeres zu beherbergen: Es handelt sich um Bierkeller aus dem 19. Jahrhundert. Denn, kaum vorstellbar, damals herrschte in Darmstadt eine gravierende Biernot! Da die Einwohnerzahl von 10.000 Menschen um 1800 auf 70.000 bierdurstige Kehlen um 1900 emporschnellte, wurde es eng in den Lagerhallen der kleinen Brauereien, die sich hier angesiedelt hatten. Sie begannen ein ausgeklügeltes System von Gewölben in die Felsen an und unter der Mathildenhöhe zu schlagen. Das weiche Gestein dort bot aufgrund seiner kühlenden Eigenschaften einen enormen Vorteil: Die Temperatur im Bierlabyrinth blieb automatisch konstant bei neun Grad Celsius. Wurden niedrigere Temperaturen benötigt, schlug man des Winters Eis im Woog und schüttete es in sogenannte „Kühldome“, zur Oberfläche hin offene, kuppelförmige Höhlen, wodurch die Fässer sogar auf vier Grad heruntergekühl werden konnten – ganz ohne Elektrizität. Diese löste mit der Erfindung der Kühlmaschine Anfang des 19. Jahrhunderts die Bierkatakomben nach und nach ab.
So boten sie auch den Bürgern im Krieg Schutz vor Verfolgung und Bombenangriffen; viele wurden als Luftschutzbunker genutzt.
Hier ein Tolles Video von Hallalischa schöne Eindrücke von solch einer Tour.
Nach dem Krieg geriet die Stadt unter der Stadt in Vergessenheit. Heute sind viele Gänge verschüttet und eingebrochen, Stalaktiten ragen aus der Decke und nur manchmal, wenn Die IG Untergrund zu Führungen öffnet wagen sich neugierige Darmstädter auf die abenteuerliche Tour nach unten.
Führungen können privat vereinbart werden unter: Iriem@gmx.de.
Wir melden uns bei euch dann wegen Terminen
Wer sich hinuntertraut, wird wenige Schritte unter dem Dieburger Biergarten in eine vergessene Welt eintauchen, der Taschenlampe folgend sich in der Finsternis über den unebenen Grund tasten und Relikte aus anderen Zeiten finden, wie zum Beispiel Latrinenanlagen aus dem Krieg oder alte Fahrstuhlschächte für Bierfässer. Der erdige Geruch des alten Gemäuers und die Schatten im Licht der Taschenlampe an der Wand lassen dort unten vielerlei alte Geschichten lebendig werden.
Zu den „Katakomben“ gehört auch der Brauereitunnel, der unter der Dieburger- und Alexanderstraße verborgen liegt. Etwas Mystisches umgibt diesen Stollen, denn: Die Brauerei nutze ihn zwar, um Kühlwasser abzuleiten, doch gebaut wurde er schon wesentlich früher! Auf seiner gesamten Länge maß er einst 2,8 Kilometer und verband den Heiligen Kreuzberg (heute Tanzschule Bäulke) mit dem Schloss. Die Entstehung oder der Sinn des aufwändigen Grabwerks sind an keiner Stelle dokumentiert, was natürlich die Legende eines Geheimgangs nährt. Andere vermuten in dem Gang einen Fluchtweg, wieder andere hegen den langweiligen und dennoch wahrscheinlichen Verdacht, dass es sich um eine Art mittelalterliche Wasserleitung handelt. Gewusst wird allerdings wenig, weil sich die Forschungsaktionen über Darmstadts Unterwelt eher auf das Engagement ambitionierter Einzelpersonen stützen als auf systematische Untersuchungen. So bleiben die vielen anderen Gänge, in denen sich nach Erzählungen der älteren Generation im Krieg auf der Suche nach Schutz Liebespaare fanden und Lausbuben spielten, genauso eine Legende wie die Beschaffenheit der Gänge unter dem Herrngarten und dem Schloss, die im 18. Jahrhundert Landgräfin Caroline von Hessen-Darmstadt nach Eigenaussage samt ihrer eigenen Gruft selbst gebuddelt haben will. In ihrem Abschiedsbrief schrieb sie 1774: „Lassen Sie mich in dem großen Boskett im englischen Garten begraben. Man wird daselbst eine Grotte finden, die außer mir, ihrem Werkmeister, niemand bekannt war.“ Sollte Caroline uns nicht angeschwindelt haben, müsste sich diese dort, unter ihrem Grab hinter dem Staatsarchiv im Herrngarten, noch heute befinden.
Die Keller und Gewölbe sind bis heute noch nicht endgültig erschlossen und es sind noch nicht alle Räume entdeckt und befahren. Der gesamte Untergrundbereich steht unter Denkmalschutz und ist normalerweise verschlossen. (Untere Denkmalschutzbehörde)
Hier sind wir mit dem HR3 und Tobis Städtetrip unterwegs,
Ab Minute 7 geht's los:
https://www.ardmediathek.de/video/t.../hr-fernsehen/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xOTEzMDc
Es erfordert zwar keine vorhergehende Erfahrung; allerdings sollte die körperliche & geistige Fitness vorhanden sein.
Wir werden gemeinsam in einer individuell vereinbarten Führung großflächig die Katakomben erkunden. Dabei steht die Gemeinsamkeit im Vordergrund; es ist nicht möglich, die Keller auf eigene Gefahr zu erkunden. Gemeinsam haben wir die Möglichkeit, bis an/in unerforschte Keller und Tunnel heranzukommen. Um manche Teile zu erreichen, wird es notwendig sein, zu kriechen und zu robben, um an Engstellen vorbeizukommen.
Sprich: man wird auf jeden Fall dreckig!
Zur Teilnahme an der Führung wird folgendes benötigt:
• Helm (einfache Bauhelme können gestellt werden)
• starke Taschenlampe/Stirnlampe sowie Akkus bzw. Batterien
• warme Kleidung, die dreckig werden kann (11 - 13°/Feuchtigkeit/Schmutz)
• zu Trinken (nicht befestigte „Waldtoiletten“ sind in mehreren Kellern
vorhanden, bitte entsprechend nachfragen!
• wasserfeste Schuhe oder Gummistiefel
• Rucksack (wird natürlich auch total dreckig – daher nicht den allerbesten Rucksack nehmen)
• Handschuhe
• keine Phobien
• Knieschoner sind von Vorteil
• Entdeckergeist
• Kamera
• gute Nerven!
• gute Laune und viel Zeit
Wir erwarten von jedem Teilnehmer eine „Freiwillige“ Spende je nach Länge der Tour
um die Denkmalschutz Arbeit der IG Untergrund auch weiterhin fortsetzen zu können.
Kontakt: Iriem@gmx.de.
Quellen:
Heiss Nicolaus
Untere Denkmalschutzbehörde
Darmstädter Stadtlexicon
P Darmstädter Stadtmagazin P.Köbler
Darmstadt Tourismus.de
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