Consumer-Erfahrungsbericht
Hei zusammen,
meine - wie manch einer aus dem Rheinland sagen würde - "Lambe" von Fenix ist heute auch eingetroffen. Ich habe keine Fotos von meinen Tests draußen im Finsteren ;-) - es regnet heute Nacht ein wenig in München und Umgebung und ich kann daher nur mit einem rein subjektiven Erfahrungsbericht dienen.
Nicht als einer der Nerds, und Freaks, die ihr Einkommen laufend in so werthaltige Objekte wie Taschenlampen investieren, sondern als ein einfacher Nutzer, der nur eine brauchbare Taschenlampe haben wollte, die ordentlich "hell macht". Vielleicht interessiert es trotzdem jemand.
Vielleicht sollte ich noch vorausschicken, dass ich mir unlängst auch die LD 40 als "Kompromißlampe" gekauft habe und schon damals daran dachte, mir in Bälde vielleicht einmal auch eine richtig helle Lampe zu kaufen. Besonders angetan hatten es mir die "Beamshots" der TK 45. Ich konnte mich aber zum Kauf der tk 45 nicht durchringen, weil sie nach Größe und Gewicht einfach doch deutlich über das Limit hinausschießt. Ich wollte keinen Schießprügel, Schlagstock, Ziegelstein, den man in der Tragetasche mitführen muss, sondern eben eine *Taschen*lampe.
Eine Lampe, die man sinnvollerweise noch mitnehmen kann, wenn es 1.500 Meter auf den Berg geht und vielleicht auch noch zum Joggen. Eine Lampe, die man mal eben einstecken kann, wenn es mal kurz abends hinaus geht, oder wenn man vielleicht sogar auch mal ein Paar Tage draußen outdoor unterwegs ist. Eine Lampe, die das ausstrahlt, was sinnvollerweise ausgeleuchtet werden sollte - nämlich den Nahbereich über 10, 20, 40, 60, vielleicht noch 80 Meter - aber nicht nach dem Motto "meiner ist länger" noch das Kirchturmblatt in 500 Metern anleuchtet.
Auch kein Quatschprodukt wie die Thrunite catapult V2, die zwar noch einen Zacken heller ist, dafür aber nur über dürftige 2 Helligkeitsstufen verfügt, wovon die hellste nur im Kurzzeit-Betrieb mit Lithium-Ionen-Akkus und armlanger Verlängerung bereitsteht. Das ist für mich als "Consumer" alles Nonsens, so imposant auch die maximalen Lumenwerte sein mögen.
Okay. Wie lautet also mein Fazit zur TK 35? Im großen und ganzen bin ich zufrieden. Ich war ehrlicherweise anfangs etwas enttäuscht, weil ich eine noch größere Helligkeit erwartet hatte. Im direkten Vergleich der LD 40 mit der TK 35 erscheinen die Helligkeitswerte und die Lichtkegel bei Stufe 4 bei der LD 40 sehr ähnlich zu Stufe 3 der TK 35. Obwohl die Stufe 3 der tk 35 mit deutlich über 300 Lumen angegeben ist, habe ich sogar den Eindruck, dass die LD 40 mit angegebenen 248 Lumen die etwas hellere von beiden Lampen ist. Möglicherweise täusche ich mich aber, denn zum einen liegen die Helligkeitswerte gefühlt sehr nah beieinander, zum anderen ist das Licht der LD 40 deutlich "gelber" als das sehr weiße Licht der KT 35. Ich empfinde das gelbe Licht der Ld 40 als angenehmer, wärmer, weniger kalt. Aber das ist Geschmacksache.
Im Hotspot - heißt das wohl - also dem Inneren des Lichtkegels ist die TK35 deutlich ebenmäßiger als die LD40. Bei der LD 40 findet sich im Zentrum eine kleine Sonnenfinsternis ;-) mit entsprechender Corona außen herum. Ist aber nur schwach ausgeprägt und stört mich nicht sonderlich.
In Stufe 4 hätte ich deutlich mehr Power erwartet. Die TK 35 ist im Turbo Modus zwar schon deutlich heller als die LD 40 max. Aber das Dreifache an Output habe ich mir doch etwas anders vorgestellt. Vielleicht liegt es daran, dass die TK 35 doch wohl - wie auch die LD 40 - ein wenig als "Thrower" konzipiert ist. Das finde ich etwas schade. Wirft man die TK 35 Turbo zuhause an eine 3 Meter entfernte weiße Wand blendet der Widerschein des kleinen, kopfkissengroßen Lichtkegel so stark, dass es fast wehtut. Leider ist der "Spill" dafür im Durchmesser kaum größer als 3 Meter und relativ dunkel.
Aber auch Lichtstärke ist natürlich relativ. Ich habe die TK 35 auch mit dem Fernlicht meines Wagens verglichen. Gefühlt war das Fernlicht beider Scheinwerfer tatsächlich *nicht* signifikant heller als die TK 35. Für so hell hätte ich die Lampe nach den ersten Versuchen gar nicht gehalten.
Anonsten ist die Lampe von Gewicht und Größe so, dass man sie *gerade noch* in einer Joggingtasche beim Joggen dabei haben könnte. Kleiner und leichter wäre besser. Aber es geht schon noch, denke ich. Vielleicht sogar besser noch als bei der LD 40, die ja noch um ca. 2 cm länger ist (freilich auch ca. 100 g leichter).
Der Griff scheint aus Hartplastik zu sein, der Kopf aus Metall, was im Hinblick auf die Verschleißfestigkeit des Gewindes Fragen aufwerfen könnte. Vom Konzept der durch Aufdrehen des Lampenkopfes zu öffnenden und schließenden Lampe halte ich rein gar nichts. Die Schalter am Ende der Lampe sind - wie schon bei der LD40 - einfach Krampf. Mit einer Hand bedient man hier gar nichts. Auch überzeugt es mich nicht, dass die Schalter in das Batteriemagazin eingebaut sind.
So viel also meine ersten subjektiven Eindrücke. Ich werde die Lampe wohl behalten, auch wenn sie mit knapp 90 Euro geradezu unverschämt teuer war. Hergestellt für 8,20 Euro, verkauft für 100 Zacken.......
Viele Grüße
pyramus