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Atactical A1 - Review / Vorstellung / Test

amaretto

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12 August 2010
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NRW
ATACTICAL ist ein neuer Hersteller auf dem Markt und hat kostenlos sein erstes Produkt für einen Test zur Verfügung gestellt. Die Atactical A1 ist eine klassische EDC im 1-Zoll-Format mit 1x 18650 Li-Io-Akku.

Bevor erfahrene Taschenlampen-Fans aufgrund des Lampenformats nun zu Gähnen beginnen der nicht unwesentliche Hinweis, dass diese Lampe komplett mit USB-aufladbarem 18650 Li-Io-Akku und Ladekabel als Komplettpaket für schlappe 20 Schleifen zu haben ist - und zwar nicht per Bestellung in China sondern per Versand vom deutschen Amazon.

Und ja, die Ähnlichkeit zu Thrunite-Produkten täuscht nicht. Atactical arbeitet in Kooperation mit Thrunite, d.h. erhält einen "technischen Support".




Wichtigste Daten (laut Hersteller)
  • Leuchtmittel: Cree XP-G2 mit kaltweißer Lichtfarbe
  • Stromversorgung: 2.7 - 4.2 V bzw. 1x 18650 Li-Io-Akku (im Lieferumfang enthalten)
  • 4 Helligkeitsstufen, Schaltreihenfolge von dunkel nach hell + S.O.S und Stroboskop
  • Akku-Leer-Warnung
  • Verpolungsschutz (elektronisch?)
  • Leistung max./min.: 550 - 10 Lumen (ANSI)
  • Leuchtweite 205 m bzw. 10.520 cd/Lux
  • Bedienung über Endkappenschalter (forward-clicky) und Seitentaster
  • Maße ca. 136 x 25 mm (Länge x Ø)
  • Gewicht: 86 / 133 g (ohne / mit Akku)

Lieferumfang
  • Atactical A1 Lampe
  • 1x wiederaufladbarer 2600 mAh 18650-Akku mit USB-Lademöglichkeit
  • vormontierter Trageclip
  • solide Pappverpackung
  • Ersatz-Dichtungsringe, deutsche Bedienungsanleitung
Transportholster und Lanyard werden nicht mitgeliefert.



Die Lampe kann in 3 Teile zerlegt werden. Seitlich des Lampenkopfs befindet sich der Edelstahl-Taster zur Auswahl der Leuchtstufen.


Auf vergoldete Kontaktflächen wurde aus Kostengründen verzichtet. Federn auf beiden Seiten sorgen auch bei Erschütterungen für ununterbrochenen Kontakt. Laut Hersteller verfügt die A1 über einen Verpolungsschutz. Da mechanisch nichts zu erkennen ist, müsste es dann ein elektronisch umgesetzer Schutz sein?


Beide Gewinde sind sauber gefräst, anodisiert und mit wenig Schmierung versehen.


Ein Tailstand (Lampe stehend nach oben leuchtend) geht etwas wackelig und nur, wenn die Lampe eingeschaltet ist. Andernfalls schaut die gummierte Abdeckung über dem Schalterknopf zu weit hervor. In die Ösen der Tailcap lässt sich eine Trageschlaufe einfädeln (falls vorhanden). Der Heckschalter lässt sich knackig bedienen.


An der Materialstärke wurde dafür nicht gespart, an der Verarbeitung im Detail schon, wie man am etwas unsauberen Grat innen im Batterierohr sehen kann. Die kleine XP-G2 LED sitzt zufriedenstellend zentriert innerhalb des glatten Reflektors und ermöglicht einen konzentrierten Spot und gute Leuchtweite. Die Glaslinse vor dem Reflektor ist gegen Reflektionen beschichtet.
dsc01349w3jdj.gif




Nahe Verwandte: Thrunite TC12 V2 (oben) und Atactical A1 (unten)


Wie sehr die beiden Lampen verwandt sind, belegt auch die Waage:
- TC12 V2 = 133 g
- A1 = 134 g


Bedienung/Handhabung
Vor dem ersten Gebrauch sollte der Akku aus der Lampe entnommen und über ein USB-Kabel mit Micro-Stecker an einer beliebigen Stromversorgung aufgeladen werden. Er wird mit relativ niedrigem Ladestrom (0,7-0,8 Ampere) bis 4,19 V geladen. Der Ladevorgang wird mit rot leuchtender Kontroll-LED am Pluspol des Akkus angezeigt, voll geladen leuchtet sie grün.




User-Interface
• Ein-/Ausschalten und Momentlicht über den Heckschalter
• Leuchtstufenwechsel = Seitenschalter betätigen (Reihenfolge von dunkel nach hell, nervig: danach S.O.S)
• Stroboskop = Seitenschalter mindestens 1 Sek. gedrückt halten

Wenn man beim Hochschalten im Turbo mindestens 2 Sekunden wartet, wechselt die Lampe nicht in den S.O.S-Modus sondern beginnt wieder bei Low - immerhin. Besser wäre es, das Geblinke wäre versteckt und nicht in der normalen Reihenfolge.

Die Lampe kann zum Schutz vor versehentlichem Einschalten mechanisch gesperrt werden (lockout). Hierzu dreht man die Endkappe ein wenig auf.


Akku-Warnung
Bei niedriger Akkuspannung zeigt ein zweimaliges wiederkehrendes Blinken, dass der Akku geladen werden sollte.

Endabschaltung
Fällt die Akkuspannung auf 2,7 Volt, schaltet die Lampe zum Schutz vor Tiefentladung ab.

Laufzeittest auf höchster Leuchtstufe (Turbo) im Wasserbad mit beiliegendem Atactical-Akku. Die Skalierung auf der Ordinatenachse entspricht nicht der Realität und dient nur als Anhaltspunkt. Die im ceilingbounce gemessene Leistung entspricht eher 650 Lumen und übertrifft damit die Herstellerangaben locker. Ohne Kühlung blieb die A1 unter einer Temperatur von 50 Grad.


Weil es im ersten Graphen nicht darstellbar war, hier die ersten 10 Minuten auf Turbo detaillierter:


Eigene Messungen (ohne Gewähr):
Reichweite = 14.625 Lux (aus 5 m Entfernung, umgerechnet auf 1 m)
Lichtleistung ~ 650 Lumen (näherungsweise, über ceiling bounce)

Stromverbrauch in den einzelnen Leuchtstufen ca.
0,08 / 0,25 / 0,8 / 2 A

PWM
Auf der niedrigsten Leuchtstufe ist Pulsweitenmodulation erkennbar. Dies aber auf einer hohen Frequenz, so dass ich mit es mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmen konnte.



Hier ist zu sehen, wie die Helligkeitsstufen abgestimmt sind.


Kameradaten: Sony RX100 III, Iso 3200, F2.8, 1/6, 5500K





Fazit:
Ein gelungener Einstand. Für wenig Geld bekommt man eine vernünftige Lampe, die insbesondere Einsteigern voll gerecht werden dürfte, weil keine Folgekosten für die Anschaffung eines Akkus oder Ladegeräts entstehen. Kleinere Verarbeitungsmängel wie etwa ein unsauberer Grat im Batterierohr oder eine nicht ganz so hochwertige Anodisierung sind Folge des Rotstifts. Hier darf man nicht die gleichen Ansprüche stellen wie bei Lampen zum Premiumpreis. Das soll nicht heißen, dass man mit gravierenden Schwächen leben müsste. Das Einzige, was nicht sein sollte, ist dass der S.O.S-Blinkmodus in der Schaltreihenfolge liegt.

Abgesehen von der etwas kalten Lichtfarbe (im Spill) kann die Performance der Lampe überzeugen. Der Lichtkegel ist gleichmäßig und frei von Unsauberkeiten. Die vom Hersteller versprochenen Werte für die Leuchtweite und Lichtleistung werden sogar locker übertroffen!

Positiv
++ günstiger Preis
++ saubere Lichtverteilung
++ übertrifft die Herstellerangaben
+ gute Reichweite
+ Akku und Ladekabel im Lieferumfang
+ akzeptable Verarbeitung
+ praxisgerechte Helligkeitsabstufungen
+ Akkuwarnung und Endabschaltung

Verbesserungswürdig
- - nerviges S.O.S Geblinke in der Schaltreihenfolge
- hochfrequentes PWM (ist nicht sehr störend)
- etwas zu kalte Lichtfarbe im Spill

neutral
- kein Holster
 

Dachfalter

Flashaholic***
30 September 2014
7.296
4.716
113
Allgäu
danke markus für das review.

ich denke, daß ich mir die lampe mal bestellen werde, obwohl ich ja bekanntermaßen skeptisch gegenüber der budget-klasse bin.
 

Lampion Zwo

Flashaholic*
30 November 2012
783
332
63
Im schönen Bayern
Ich bin auch der Meinung, dass die Lampe ein gutes Preis Leistungs-Verhältnis hat.

Das SOS stört mich weniger, da ich bei meinem Nutzungsmuster gar nicht darauf gestoßen bin. Ich bin erst durch das andere Review zur A1 auf diese "Funktion" gestoßen. Meine überspringt das SOS erst nach 4-5 Sekunden (hier gibt es wohl eine gewisse Streuung). Warum man SOS nicht einfach neben dem (in meinen Augen ähnlich unnötigen) Strobe packt erschließt sich mir nicht. Vielleicht ein versuchtes Alleinstellungsmerkmal (zumindest kenne ich keine Lampe bei der das SOS auch so platziert wäre).

Auch bei der Lichtfarbe scheint es etwas Streuung zu geben, halte ich mein Exemplar und das meiner Schwester (die sehr zufrieden mit ihrer A1 ist) nebeneinander tendiert meine etwas Richtung Neutral Weiß, ihr Exemplar wirkt etwas kälter. Sehe ich aber nur im direkten Vergleich, würde man mir einfach eine in die Hand drücken, wüsste ich nicht, welche ich gerade benutze.

Da ich selten ein Holster verwende (ich bevorzuge privat und dienstlich eingeclipt in der (Hosen-)Tasche oder als Zweitlampe in der Jackentasche), vermisse ich es nicht wirklich.

Gruß

Michael
 
Zuletzt bearbeitet:

Ulrich

Flashaholic*
28 Januar 2016
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49
Frankfurt
Ich habe mir die ATACTICAL A1 auch geholt, bei dem Sonderpreis inkl. USB-Lade-Akku einfach unschlagbar.
Zum UI: Nach zwei Sekunden in beliebiger Leuchtstufe springt man immer erst auf LOW, ist nicht so schlecht für eine nicht taktische Lampe. Da ist der Name nicht Programm, ich finde es aber garnicht so schlecht.

Gruß Ulrich