Da muß ich dann natürlich auch mal reingrätschen.
links oben vier der fünf Modelle aus der Voyager-Reihe. Diese Modelle sind alle programmierbar und erzielen heutzutage auf ebay Verkaufspreise bis 250€:
- HP-11C – Mathematisch-naturwissenschaftlicher Taschenrechner; mittlere Anforderungen (Hergestellt 1981–1989)
- HP-12C – Finanzmathematischer Taschenrechner (1981–heute !!!)
- HP-15C – Mathematisch-naturwissenschaftlicher Taschenrechner; hohe Anforderungen, u.a. komplexe Zahlen, Matrizen, Nullstellenbestimmung und numerische Integration (1982–1989)
- HP-16C – Taschenrechner für Computerprogrammierer (1982–1989)
Mitte. Der HP 28s, Hergestellt 1988-1992. Der HP28c (Vorgängermodell mit etwas weniger Speicher und noch ohne Verzeichnisstruktur) war der erste CAS-Rechner von HP. Mit diesem Rechner hat HP das RPL eingeführt, wie es noch heute in den HP-Taschenrechnern verwendet wird. Der HP 28s verfügt über eine Infrarotschnittstelle, mit der der darüber abgebildete Drucker HP 82240A angesprochen werden kann. Dieser Drucker ist mit allen weiteren Nachfolgemodellen der HP-CAS-Taschenrechner bis hin zum ganz rechts HP 50g einsetzbar.
Den hier abgebildeten Drucker habe ich nachdem er 25 Jahre ungenutzt in der Schublade lag vor ein paar Wochen mit Batterien versehen und er lief immer noch einwandfrei.
Der HP 28s beherrschte symbolische Algebra, Matrizenrechnung, komplexe Zahlen, war in RPL (einer Lisp-ähnlichen Sprache) programmierbar, hatte umfangreiche Möglichkeiten zur Einheitenkonvertierung/-rechnung und konnte auf seinem kleinen Display Grafiken anzeigen.
Ursprünglich hatte ich mir damals auch einen HP 28C gekauft, den ich mit dem erscheinen des 28S verkaufte. Aus heutiger Sicht ein Fehler, denn der 28C war laut Seriennummer einer der ersten 400 produzierten. Leider wurde dieser Rechner dann etwas später auch dem Käufer gestohlen, ist also verloren.
Der oben abgebildete 28S ist der einzige Rechner im Bild mit mechanischen Problemen, leider wird bei eingelegter Batterie das Gehäuse mechanisch überlastet, wodurch im laufe der Jahre eine Ecke an der Seite herausgebrochen ist.
Beim 28S habe ich von Anfang an die Schnittstellenfunktionalität wie sie der HP 41CV bot vermisst. Der HP 41 konnte mit einem Leser für kleine Magnetstreifen versehen werden, konnte mit dem HP-IL an Messgeräte, Computer etc. gekoppelt werden und hatte ein sehr breites Spektrum an Zubehör.
Rechts oben. HP 14B (kaufmännisch) und HP 32S (technisch-wissenschaftlich)
- hier beide Modelle in der "50th Anniversary Limited Edition", die HP-Mitarbeiter zum 50-Jährigen Firmenjubiläum 1989 erwerben konnten.
Funktional habe ich den 32S immer als Nachfolger des 11c empfunden, obgleich dieser im Bereich der symbolischen Mathematik etwas mehr konnte.
Rechts unten. HP 48G und HP 50G.
Die "Nachfolger" des HP 28s.
Der HP 48g wurde von 1993 - 2003 hergestellt.
Der HP 50G wurde von 2006 - 2015 hergestellt. Prozessor ist hier ein ARM9, auf dem der Saturn-Prozessor, eine HP Eigenentwicklung, die ab dem HP 28C genutzt wurde, emuliert wird.
Den HP 48G und HP 50G habe ich mir erst in den letzten zwei Jahren gekauft. Was die symbolische Algebra angeht, ist mit jedem Modellzyklus eine Weiterentwicklung gegenüber den Vorgängermodellen zu erkennen, wo beim HP 28C noch Gleichungen umständlich erweitert und zusammengefasst werden mussten, ehe man sie nach einer Variable hin auflösen konnte, genügt beim 50G oftmals ein Tastendruck.
Andererseits hat HP ab den HP 48-Modellen verstärkt begonnen, Funktionen unauffindbar/undokumentiert hinter Tasten zu verstecken. Wo beim HP 28 noch eine SWAP-Taste zum vertauschen der untersten beiden Stackelemente existierte, muß man beim 50G die Cursor-Rechts-Taste drücken. Dinge, die man ohne Anleitung nach einem Jahr wieder vergisst..
Alles in allem arbeite ich heute noch am liebsten mit den Modellen der Voyager-Reihe (11c und 15c). Hier sind die Grundrechenarten für naturwissenschaftliche Anwendungen ohne viel drumherum zu erreichen, das Design halte ich auch für das schönste und handlichste (Querformat). Beim 50G hat HP erstmals die Entertaste verkleinert und aus der Mitte rausgenommen, was in meinen Augen grauenhaft ist. Beim aktuellen Modell (HP-Prime) wurde das zum Glück wieder korrigiert, doch letztlich liest man über diesen Rechner nicht unbedingt Gutes, von daher das Thema HP-Rechner mit dem 50G auch für mich beendet.
HP hat sich bei den Taschenrechnern leider wie bei den meisten anderen Produkten auch soweit geschrumpft, daß sie nur noch vom Ruhm vergangener Zeiten leben und keine wirklichen Innovationen mehr auf den Markt bringen.
Man darf nicht vergessen, HP war die Firma, die 1972 mit dem HP-35 den weltweit ersten technisch-wissenschaftlichen Taschenrechner mit trigonometrischen, logarithmischen und exponentialrechnungsfunktionen auf den Markt brachte. Vorher beherrschten Taschenrechner nur die Grundrechenarten.