Hi,
auch wenn der Thread schon was älter ist möchte ich mal kurz meinen Senf dazu geben,
auch da ich quasi aus genau dieser Ecke komme.
Und zwar bin ich aktuell dabei, einen Pufferakku für meine Gartenhaus-Photovoltaik-Anlage selbst zu bauen, aus rund 2.000 einzelnen, recycelten 18650 Zellen.
Die meisten stammen bei mir allerdings aus defekten eBike-Akkus und verbaut sind Akkupacks mit 40 - 70 Zellen pro Pack so wie dieses hier
und natürlich werden die nicht einfach so benutzt sondern zerlegt und auf Herz und Nieren geprüft, inkl. Innenwiderstand, Erwärmung beim Laden / Entladen, Spannungsverliust bei Lagerung und natürlich Rest-Kapazität. Bei 2.000 geplanten Zellen sieht der Teststand dann schnell so aus:
mittlerweile habe ich rund 5.000 Zellen gesammelt. Die meisten davon im weitesten Sinne kostenlos. Mal nen 10er in die Kaffeekasse, mal ein Kasten Bier als Dankeschön, zwei, drei Tankfüllungen Sprit für die Fahrerei - sowas in der Art.
noch bin ich mitten drin am Testen, aber zumindest bei eBike-Akkus ist die Ausbeute an guten Zellen in der Regel sehr hoch, und die Rest-Kapazität ebenfalls. Das hier z.B. sind Panasonic NCR18650PF mit 2.900mAh im Neuzustand, meine liegen im Schnitt bei um 2.850mAh effektiv nutzbarer Rest-Kapazität, selten mal unter 2.700mAh und recht oft sogar noch im Toleranzbereich oberhalb der Herstellerangaben. Das liegt daran, dass bei eBike_Akkus oft das BMS kaputt geht und die Zellen noch, mit etwas Glück, recht neuwertig sind. Oder, ähnlich wie bei Laptop-Akkus, es sind ein, zwei Zellen richtig tot, der Rest ist noch ganz. Dann schaltet das BMS auch irgendwann ab.
zu Laptop-Akkus: bei eBay liegt der Preis bei um 2€ / defektem Akku, pro Akku sind 6 - 8 Zellen drin. Dann noch Porto drauf dann wird das schnell eine unrentabel teure Angelegenheit. Beim Wertstoffhof habe ich bisher recht gute Erfahrungen gemacht. Von 4 angefahrenen Wertstoffhöfen in meiner Umgebung habe ich bei drei alles mitnehmen dürfen, was die da hatten. Lief eigentlich immer ähnlich ab.
"Ach übrigens, habt ihr alte Laptop-Akkus, die ich haben könnte?" "Weiß nicht, und selbst wenn dann dürfen wir eigentlich ni..." - "Hach ganz vergessen, ich hab hier noch was zum Entsorgen" (zückt 6er-Trägerchen Bier) - "Da hinten sind die Laptopakkus, nimm Dir was Du brauchst, kannst gern wieder kommen."
Zur Verwendbarkeit kann ich noch nicht so viel sagen, hier habe ich zwar schon einige zerlegt, aber noch nicht ausreichend getestet, um eine endgültige Aussage machen zu können. Aber es zeichnet sich schon recht deutlich ab, dass hier der Ausschuss deutlich höher ist. Ausgelaufene Zellen, 2 von 6 mit internem Kurzschluss, Rest-Kapazität uninteressant, generell eher Zellen mit um 2.200mAh. Bei eBike-Akkus liegt die Kapazität idR bei Minimum 2.600mAh und geht bis 3.500mAh
mein Fazit wäre:
- um sich eine Powerwall mit mehreren Hundert oder gar Tausend Zellen zu bauen lohnt das Sammeln und Zerlegen von gebrauchten Zellen definitiv.
- solange es nur um eine handvoll Zellen für Taschenlampen geht sind Aufwand und Kosten zu hoch, erst recht wenn man noch das Messequippement (Kapazitätsmessgerät + für Innenwiderstandsmessung) mit einrechnet