@Straight Flash
Zunächst einmal Danke für deine Tests!
Was mir auffiel war, dass bei angezeigten 4,20 V noch eine Zeit lang weitergeladen wurde. Ein sofortiger Ladeschluss ließ sich in dem Zustand durch leichtes Berühren der Zellen provozieren. Kann jemand dieses Phänomen erklären?
Das ist bei meinem All-44 auch so und auch beim Xtar VP2, dass bei angezeigten, erreichten 4,2V noch lange geladen wird. Jedenfalls dauert's dann noch so 20 bis 30 Minuten bis die Lade-LEDs von Grün bzw. Blau auf Rot umspringen, für "voll".
Das beobachtete Verhalten ist völlig normal beim Laden von Lithium-Zellen.
Lithium-Akkus werden im CC/CV-Verfahren (
constant
current/
constant
voltage) geladen. Dabei wird die (fast) leere Zelle - wie der Name schon sagt - zunächst mit einem konstanten Ladestrom geladen, so wie z.B. auch NiMH-Akkus.
Das ist der Ladestrom, den man am Gerät eingestellt hat.
Sobald aber die Zellenspannung eines gängigen Lithium-Akkus 4.20 V erreicht (es gibt auch weniger verbreitete Modelle mit höherer oder niedrigerer Ladeschlussspannung), wird auf die CV-Ladung umgeschaltet.
Dabei wird die Spannung konstant auf 4.20 V gehalten, während über die Zeit langsam der Ladestrom absinkt, bis der so genannte Terminierungsstrom (der Strom, bei dem abgeschaltet werden soll, oft 10% des eingestellten Startstroms) erreicht wird.
Dann erst ist die Ladung beendet.
Man kann es in der angehängten Grafik sehen, die ersten ca. zwei Drittel der Ladezeit wird mit konstantem Strom geladen, das letzte Drittel zeigt schön, wie der Ladestrom absinkt und die dafür die Zellenspannung konstant gehalten wird.
Je größer im Laufe der Zeit (Alterung) der Innenwiderstand der Zelle wird, desto kürzer wird die CC-Phase und desto länger wird die CV-Phase.
Damit steigt auch automatisch die Ladezeit an.
Im Detail sieht das bei jedem Ladegerät und jedem Akku etwas anders aus, manche Ladegeräte haben eine verkürzte CV-Phase (hoher Terminierungsstrom), damit das Laden nicht so lange dauert, aber dann werden die Akkus auch nicht ganz voll geladen.