Bitte nicht böse sein wegen meinem ur-eigenen Messaufbau und den ermittelten Strömen, welche sicherlich alles mögliche außer korrekt sind.
Darum ist deine Vorgehensweise auch ziemlich witzlos. Ein guter Akku hat einen Innenwiderstand um 30 mOhm oder weniger und kann durchaus 10A und mehr liefern, wie schon geschrieben. In diesem Bereich mit einem Multimeter Stromstärken zu messen ist nicht nur schwierig, weil der Messbereich überschritten werden könnte (wie auch schon geschrieben), sondern weil sich der Versuchsaufbau 'merkwürdig' verhält. Das fängt damit an, daß auch die Zuleitung einen Innenwiderstand hat, der v.a. bei dünnen Kabeln 50mOhm (z.B. Krokodilklemmen) und mehr haben kann. Dazu gesellen sich die Übergangswiderstände, z.B. an den Polen, und auch die Messleitung ist bei höheren Strömen nicht perfekt, gerade bei Einstiegs-Multimetern. In Summe führt das zu völlig unbrauchbaren Messergebnissen, denn diese ungewollten Widerstände werden dann mitgemessen. Wer viel mißt, mißt viel Mist.
Der richtige Weg ist das Messen des Spannungsabfalls. Dazu nimmt man einen Lastwiderstand, schließt darüber den Akku kurz und misst die Spannung an den Polen oder besser direkt an dem Widerstand. Über die Formel U=R*I (Ohmsches Gesetz) ergibt sicht die Stromstärke I als Quotient von Spannung und Widerstand, also I=U/R. Um leichter rechnen zu können, wählt man einen Widerstand von z.B. 1 Ohm oder 0,5 Ohm.
Dazu eine einfache Überlegung. Der ideale Akku hat einen Innenwiderstand von null. Damit kann er theoretisch unendlich viel Strom liefern, d.h. die Spannung fällt niemals ab. Wenn er z.B. eine Leerlaufspannung von 1,3 Volt hat, hält er die auch an einem Lastwiderstand von 1 Ohm, d.h. rechnerisch sind das I=U/R also I=1,3V/1Ohm=1,3A. Das ist der theoretische Idealfall. Die Leistung P=U*I ergibt sich dann aus P=1,3V*1,3A=1,69Watt. Wenn der Lastwiderstand von 1 Ohm in diesem Fall eine Belastbarkeit von etwa 4 Watt hat, ist man auf der sicheren Seite, denn mehr als 2,25 Watt (bei 1,5V) kann der Akku an 1 Ohm nicht liefern. Bei 0,5 Ohm gilt das gleiche, aber man muß mit dem Faktor 2 rechnen können.
Wenn ich von einem Akku erwarte, daß er z.B. mindestens 1A liefern können muß, darf die Spannung an dem Lastwiderstand von 1 Ohm nicht unter 1 Volt abfallen. Bei höheren Strömen muß man einen entsprechend kleineren Lastwiderstand wählen, z.B. 0,5Ohm, s.O.. Mit diesem einfachen Testaufbau kann man sich einen guten, ersten Überblick verschaffen, ob es sich lohnt, sich mit dem Akku überhaupt noch zu beschäftigen. Ein geladener Akku, der an 1 Ohm auf 600mV bzw. 600mA kommt (s. Eingangspost), darf gleich in die Tonne. Selbst für Spielzeug sollte es mindestens 1A sein, und solche Akkus neigen meist schon zu Selbstenladung, haben schon Kapazitätsverluste und streuen wie Sau. Eine Digital-Kamera mit 4 Rundzellen erwartet lt. Beschreibung z.B. max. 5 Watt, d.h. die Zellen müssen je nach Spannung z.B. bei 1,25V 1 A stemmen. Schaffen die Akkus bei 1A nur 1V, sind das bei 4 Stück nur 4 Watt bei 4 Volt. Das mag bei Tageslicht noch genügen, aber wenn man den Blitz anschaltet macht die Kamera die Grätsche und schaltet ab, weil die Mindestspannung von z.B. 4 Volt unterschritten wird. Ein halbwegs geladener Akku, der an 1Ohm 1,25-1,20V bringt, ist normalerweise gesund. Schafft er das auch an kleineren Widerständen, gilt das erst recht. Will man es genauer wissen, muß man die Kapazitäten mit einem geeigneten Ladegerät ermitteln. Oder man ermittelt die Entladekurven bei unterschiedlichen Belastungen. Man kann sich die Chose auch sparen und für anspruchsvolle Anwendungen gleich auf Eneloops umsteigen. Dann ist man auf der sicheren Seite.