FENIX und Herrn Auler vom Flashlightshop haben freundlicherweise die neue FD40 für einen Test zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür!
Sie ist die erste fokussierbare Lampe dieses Herstellers. Fokussierbar bedeutet, dass sich der Lichtkegel stufenlos von Nah- auf Fernlicht von breiter auf enge Abstrahlung verstellen lässt. Als weitere Besonderheit ist sie mit der Cree XP-L Hi bestückt und dazu noch bis 2 Meter wasserdicht. Über diese Eigenschaft verfügen die fokussierbaren Lampen der Konkurrenten in der Regel nicht. Die sind nämlich meist nur spritzwassergeschützt.
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Daten und Eigenschaften
▪ Leistung max.: 1.000 Lumen (ANSI)
▪ Reichweite: 300 m (22.500 Lux) fokussiert / 65 m (1.050 Lux) defokussiert
▪ Lichtfarben: kaltweiß
▪ stufenlose Fokussierung
▪ 5 Helligkeitsstufen
▪ Blitzlicht mit wechselnder Frequenz (randomizing strobe)
▪ Leistung und Leuchtdauer: 8 lm (308 h) / 70 lm (49 h) / 220 lm (14 h) / 570 lm (5 h) / 1.000 lm (~2.5 h)
▪ Memory (zuletzt benutzte Helligkeitsstufe wird gespeichert)
▪ Emitter: 1x Cree XP-L Hi
▪ Energieversorgung: 1x 26650 / 18650 (mit beiliegendem Adapter) Lithium-Ionen-Akku
▪ Maße: 130 * 45 * 32 mm (Länge * Ø Kopf * Ø Akku-Abteil)
▪ Gewicht: 159 g (ohne Akku und Adapter)
▪ 1 Seitenschalter
▪ elektronische + mechanische Bediensperre (Lockout)
▪ digital geregelt für konstante Leistung
▪ Überhitzungsschutz
▪ Verpolungsschutz
▪ Aluminumgehäuse, HA-III hart-anodisiert
▪ Kunststoff-Kollimatorlinse
▪ Tailstand-fähig (Kerzenlichtfunktion)
▪ Standard-Stativgewinde
▪ wasserdicht (!) bis 2 m nach IPX-8
▪ übersteht Stürze bis zu 1 m Höhe
▪ Marktpreis etwa 80 €
Lieferumfang
▪ Fenix FD40 Lampe
▪ Nylon-Holster
▪ Trageschlaufe, Ersatzdichtungsring
▪ Adapter für 18650 Akku
▪ Bedienungsanleitung, Garantiekarte
▪ Kartonumverpackung
Der Flashlightshop hatte zusätzlich zur Testlampe auch einen 26650-Akku von Fenix beigelegt.
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Aufbau / Verarbeitung
Die FD40 ist wie die meisten Fenix-Lampen sehr gut verarbeitet. Nirgends gibt es Makel wie etwa scharfe Grate, über die man sich ärgern müsste. Stattdessen die gewohnte Fenix-Qualität mit gleichmäßiger Oberflächenanodisierung und ordentlicher Beschriftung.
links: Schalterknopf aus Metall, rechts: die Lanyardöse ist für die mitgelieferte Trageschlaufe zu klein
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Gewinde zur Montage an Stativen
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Blick auf den Lichtaustritt. Die optische Linse ist aus Kunststoff gefertigt. Außen ist sie glasklar mit eingearbeiteten Ringen zur Lichtbrechung/-reflexion, während der Dome in der Mitte mattiert ist. Dies soll vermutlich einen gleichmäßigeren Lichtkegel und/oder eine verbreiterte Abstrahlung bewirken.
links defokussiert, recht fokussiert
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Vergoldete Kontaktfedern im Batterierohr und der Tailcap
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furztrockenes Tailcapgewinde mit quadratischem Profil
Das exakt gefräste Gewinde mit quadratischem Profil hätte mehr Schmierung vertragen können.
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18650er mit Adapter aus anodisiertem Alu anstatt Kunststoff (!)
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links 18650er mit Adapter, rechts 26650er
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Das mitgelieferte Nylon-Holster geht vom Materialeindruck in Ordnung. Es passt für die Lampe wie maßgeschneidert, egal ob die Lampe defokussiert oder fokussiert (und damit länger) ist.
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Bedienung / Handhabung
Vor Inbetriebnahme schraubt man die hintere Kappe der Lampe (Tailcap) ab. Wegen der geringen bzw. nicht vorhandenen Fettung des Dichtrings ist dafür relativ viel Kraft nötig. Um sich selbst einen Gefallen zu tun, sollte man hier nachfetten. Das kommt übrigens auch dem Gewinde zugute, denn das ist zwar toll exakt gefräst und anodisiert aber furztrocken und daher kratzanfällig. Man hat die Wahl, entweder einen 26650er oder mit dem in der Lampe beigelegten Adapter einen weiter verbreiteten 18650er Li-Io-Akku einzulegen. Der Adapter ist nicht wie bei etlichen anderen Lampen aus Kunststoff sondern hochwertig aus anodisiertem Aluminium. Nachteil: er klappert bei Erschütterungen ein klein wenig in der Lampe.
Ich finde die Form der Lampe gelungen und angenehm klein. Sie passt egal ob bei kleinen oder großen Händen immer wie angegossen, liegt super in der Hand und verschwindet ggfs. auch unauffällig in der Jackentasche.
Die bei der Tailcap abgeflachten Stellen bringen als Wegrollschutz nichts. Dazu fallen sie zu dezent aus und müssten auch weiter nach hinten durchgezogen sein. Als ich als potentiellen Wegrollschutz das Lanyard durch die Öse einfädeln wollte, scheiterte ich. Entweder ist die Öse zu klein oder das Lanyard zu dick.
Zur Verstellung des Lichtkegels muss der Lampenkopf gedreht werden, was wegen der guten Abdichtung gegen Wasser und der exakten Fokussiermechanik sehr satt vonstatten geht. Allerdings braucht man dazu beide Hände, nur mit Daumen und Zeigefinger schafft man es nicht.
User Interface:
Die Leuchtfunktionen der FD40 werden komplett über den Seitenschalter bedient:
▪ langer Druck (0,5 Sek.) = Ein-/Ausschalten
▪ langer Druck (1,2 Sek.) = Stroboskop ein-/ausschalten
▪ langer Druck (3 Sek.) = Bediensperre ein-/ausschalten
▪ kurzer Druck bei eingeschalteter Lampe = Modiwechsel in der Reihenfolge Eco/Low/Mid/High/Turbo
Die elektronische Bediensperre (Lock-out) ist bei ein- und auch ausgeschalteter Lampe aktivierbar. Sie wird bestätigt durch ein zweimaliges Blinken. Was mir daran nicht gefällt: bevor die Sperre aktiviert und bestätigt ist, muss man durch den Stroboskopmodus durch. Find ich nervig. Deshalb drehe ich lieber die Tailcap ein Stück auf, um die Lampe mechanisch vom Strom zu trennen. So kann auch kein parasitärer Strom fließen.
Ob und wieviel parasitärer Strom fließt, kann ich leider im Moment nicht nachprüfen, da mein Fluke Multimeter den Geist aufgegeben hat.
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Messungen
Getestet wurde das Regelungsverhalten über die ersten 15 Minuten ohne Kühlung der Lampe. Auf höchster Stufe (Turbo) regelte die FD40 die Leistung nach zweieinhalb Minuten abrupt auf knapp die Hälfte herunter (Stepdown) und lief dann linear weiter. Bei den niedrigeren Leuchtstufen blieb die Leistung grundsätzlich konstant.
Bezüglich der Lumenleistung möchte ich wegen der Ungenauigkeiten einer Ceiling Bounce Methode auf die Behauptung eines Lumenwertes verzichten und die FD40 lediglich mit einer anderen Lampe vergleichen. Ich habe verschiedene Mess-Szenarien ausprobiert (weiß gefliestes Gäste-WC, großer weiß beschichteter Kochtopf). In allen erreichte die FD40 je nach Fokussierung zwischen 75 und 90 % der Helligkeit einer Nitecore MH20, die vom Hersteller ebenfalls mit 1000 Lumen angegeben ist.
Die Reichweitenwerte aus 5 m gemessen:
- fokussiert: 22.840 Lux
- defokussiert: 1.590 Lux
Stromverbrauch:
In den ersten zweieinhalb Minuten vor dem Stepdown zieht die FD40 auf Turbo etwa 3 Ampere aus dem 26650 und auch einem 18650er.
Leider hat die FD40 keine explizite Akkuwarnung oder Ladezustandsanzeige. Dass der Akku leer wird merkt man daran, dass die Lampe schließlich bis in die dunkelste Stufe herunterschaltet. Was aber noch schwerer wiegt: in der untersten Stufe läuft die Lampe ohne Rücksicht auf den Akku weiter. Das heißt, sie besitzt offenbar keinen Tiefentladeschutz bzw. Schutzabschaltung bei Unterspannung. Ich empfehle daher, in der Lampe ausschließlich geschützte Akkus zu verwenden.
kein PWM:
Die FD40 kommt scheinbar gänzlich ohne Pulsweitenmodulation aus. Jedenfalls war es mir nicht möglich, dies mit einer Kamera nachzuweisen.
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Leuchtergebnis
Mein erster Eindruck bei der defokussierten Lampe ist, dass die Lichtfarbe für eine XP-L Hi ziemlich kühl mit leicht bläulichem Stich ist. Dies ändert sich zum Teil, wenn die Lampe fokussiert wird. Je nach Einstellung gibt es dann zudem noch Bereiche/Ringe, die auch etwas wärmer/cremig bis minimal gelblich/grünlich sind. Am schönsten und gleichmäßigsten -wenn auch etwas kühl- ist das Licht voll defokussiert. Dann hat man einen reinen Fluter mit nicht zu breitem Spill, so dass seitlich stehende Personen nicht geblendet werden.
links: Leuchtstufen, rechts: Fokussierung
Flood
mittlere Einstellung
Spot
Flood
Spot
Outdoorbeamshots muss ich zur Zeit wegen miserablen Wetters noch schuldig bleiben.
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Fazit:
Die Fenix FD40 hinterlässt einen ordentlichen Eindruck. Ihre Vorzüge kann sie defokussiert mit gleichmäßigem Flutlicht ausspielen. Im Nahbereichsfluter sehe ich auch ihren Haupteinsatzzweck mit der Option, bei Bedarf auch etwas weiter leuchten zu können. Ein sauberes Leuchtbild ist in fokussierter Einstellung nicht ihre Stärke, das können die meisten fokussierbaren Lampen zugegebenermaßen aber auch nicht besser.
Ich bin nicht ganz sicher, für wen diese Lampe überhaupt gedacht sein soll. Der typische Taschenlampenfreak wird in seiner Sammlung Leuchten haben, die sowohl weiter als auch heller leuchten können. Otto-Normalbürger sehe ich aber auch nicht als die von Fenix anvisierte Käufergruppe, denn sonst hätte man eine AA-Lampe gebaut.
+ akzeptable Lichtleistung
+ konstante Helligkeitsregelung
+ sinnvoll ausgewählte Helligkeitsstufen
+ hohe Verarbeitungsqualität
+ gute Ergonomie
+ gleichmäßiges Flutlicht
+ variable Abstrahlung
+ intuitive Bedienung
+ Direktzugriff auf Strobe bei ein- und ausgeschalteter Lampe
+ elektr. Bediensperre bei ein- und ausgeschalteter Lampe möglich
- fokussiert etwas ungleichmäßige Abstrahlung
- kein Akku-Tiefentladeschutz/Unterspannungs-Abschaltung
- kein Wegrollschutz
- Halteschlaufe lässt sich kaum in Öse einfädeln
- wildes Geblinke vor der Bediensperre
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10 Mitglieder des Forums mit mindestens 100 Beiträgen können die Lampe gern im Rahmen eines Passarounds ausprobieren.
Hier gehts zur Anmeldung.
Sie ist die erste fokussierbare Lampe dieses Herstellers. Fokussierbar bedeutet, dass sich der Lichtkegel stufenlos von Nah- auf Fernlicht von breiter auf enge Abstrahlung verstellen lässt. Als weitere Besonderheit ist sie mit der Cree XP-L Hi bestückt und dazu noch bis 2 Meter wasserdicht. Über diese Eigenschaft verfügen die fokussierbaren Lampen der Konkurrenten in der Regel nicht. Die sind nämlich meist nur spritzwassergeschützt.
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Daten und Eigenschaften
▪ Leistung max.: 1.000 Lumen (ANSI)
▪ Reichweite: 300 m (22.500 Lux) fokussiert / 65 m (1.050 Lux) defokussiert
▪ Lichtfarben: kaltweiß
▪ stufenlose Fokussierung
▪ 5 Helligkeitsstufen
▪ Blitzlicht mit wechselnder Frequenz (randomizing strobe)
▪ Leistung und Leuchtdauer: 8 lm (308 h) / 70 lm (49 h) / 220 lm (14 h) / 570 lm (5 h) / 1.000 lm (~2.5 h)
▪ Memory (zuletzt benutzte Helligkeitsstufe wird gespeichert)
▪ Emitter: 1x Cree XP-L Hi
▪ Energieversorgung: 1x 26650 / 18650 (mit beiliegendem Adapter) Lithium-Ionen-Akku
▪ Maße: 130 * 45 * 32 mm (Länge * Ø Kopf * Ø Akku-Abteil)
▪ Gewicht: 159 g (ohne Akku und Adapter)
▪ 1 Seitenschalter
▪ elektronische + mechanische Bediensperre (Lockout)
▪ digital geregelt für konstante Leistung
▪ Überhitzungsschutz
▪ Verpolungsschutz
▪ Aluminumgehäuse, HA-III hart-anodisiert
▪ Kunststoff-Kollimatorlinse
▪ Tailstand-fähig (Kerzenlichtfunktion)
▪ Standard-Stativgewinde
▪ wasserdicht (!) bis 2 m nach IPX-8
▪ übersteht Stürze bis zu 1 m Höhe
▪ Marktpreis etwa 80 €
Lieferumfang
▪ Fenix FD40 Lampe
▪ Nylon-Holster
▪ Trageschlaufe, Ersatzdichtungsring
▪ Adapter für 18650 Akku
▪ Bedienungsanleitung, Garantiekarte
▪ Kartonumverpackung
Der Flashlightshop hatte zusätzlich zur Testlampe auch einen 26650-Akku von Fenix beigelegt.
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Aufbau / Verarbeitung
Die FD40 ist wie die meisten Fenix-Lampen sehr gut verarbeitet. Nirgends gibt es Makel wie etwa scharfe Grate, über die man sich ärgern müsste. Stattdessen die gewohnte Fenix-Qualität mit gleichmäßiger Oberflächenanodisierung und ordentlicher Beschriftung.
links: Schalterknopf aus Metall, rechts: die Lanyardöse ist für die mitgelieferte Trageschlaufe zu klein
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Gewinde zur Montage an Stativen
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Blick auf den Lichtaustritt. Die optische Linse ist aus Kunststoff gefertigt. Außen ist sie glasklar mit eingearbeiteten Ringen zur Lichtbrechung/-reflexion, während der Dome in der Mitte mattiert ist. Dies soll vermutlich einen gleichmäßigeren Lichtkegel und/oder eine verbreiterte Abstrahlung bewirken.
links defokussiert, recht fokussiert
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Vergoldete Kontaktfedern im Batterierohr und der Tailcap
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furztrockenes Tailcapgewinde mit quadratischem Profil
Das exakt gefräste Gewinde mit quadratischem Profil hätte mehr Schmierung vertragen können.
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18650er mit Adapter aus anodisiertem Alu anstatt Kunststoff (!)
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links 18650er mit Adapter, rechts 26650er
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Das mitgelieferte Nylon-Holster geht vom Materialeindruck in Ordnung. Es passt für die Lampe wie maßgeschneidert, egal ob die Lampe defokussiert oder fokussiert (und damit länger) ist.
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Bedienung / Handhabung
Vor Inbetriebnahme schraubt man die hintere Kappe der Lampe (Tailcap) ab. Wegen der geringen bzw. nicht vorhandenen Fettung des Dichtrings ist dafür relativ viel Kraft nötig. Um sich selbst einen Gefallen zu tun, sollte man hier nachfetten. Das kommt übrigens auch dem Gewinde zugute, denn das ist zwar toll exakt gefräst und anodisiert aber furztrocken und daher kratzanfällig. Man hat die Wahl, entweder einen 26650er oder mit dem in der Lampe beigelegten Adapter einen weiter verbreiteten 18650er Li-Io-Akku einzulegen. Der Adapter ist nicht wie bei etlichen anderen Lampen aus Kunststoff sondern hochwertig aus anodisiertem Aluminium. Nachteil: er klappert bei Erschütterungen ein klein wenig in der Lampe.
Ich finde die Form der Lampe gelungen und angenehm klein. Sie passt egal ob bei kleinen oder großen Händen immer wie angegossen, liegt super in der Hand und verschwindet ggfs. auch unauffällig in der Jackentasche.
Die bei der Tailcap abgeflachten Stellen bringen als Wegrollschutz nichts. Dazu fallen sie zu dezent aus und müssten auch weiter nach hinten durchgezogen sein. Als ich als potentiellen Wegrollschutz das Lanyard durch die Öse einfädeln wollte, scheiterte ich. Entweder ist die Öse zu klein oder das Lanyard zu dick.
Zur Verstellung des Lichtkegels muss der Lampenkopf gedreht werden, was wegen der guten Abdichtung gegen Wasser und der exakten Fokussiermechanik sehr satt vonstatten geht. Allerdings braucht man dazu beide Hände, nur mit Daumen und Zeigefinger schafft man es nicht.
User Interface:
Die Leuchtfunktionen der FD40 werden komplett über den Seitenschalter bedient:
▪ langer Druck (0,5 Sek.) = Ein-/Ausschalten
▪ langer Druck (1,2 Sek.) = Stroboskop ein-/ausschalten
▪ langer Druck (3 Sek.) = Bediensperre ein-/ausschalten
▪ kurzer Druck bei eingeschalteter Lampe = Modiwechsel in der Reihenfolge Eco/Low/Mid/High/Turbo
Die elektronische Bediensperre (Lock-out) ist bei ein- und auch ausgeschalteter Lampe aktivierbar. Sie wird bestätigt durch ein zweimaliges Blinken. Was mir daran nicht gefällt: bevor die Sperre aktiviert und bestätigt ist, muss man durch den Stroboskopmodus durch. Find ich nervig. Deshalb drehe ich lieber die Tailcap ein Stück auf, um die Lampe mechanisch vom Strom zu trennen. So kann auch kein parasitärer Strom fließen.
Ob und wieviel parasitärer Strom fließt, kann ich leider im Moment nicht nachprüfen, da mein Fluke Multimeter den Geist aufgegeben hat.
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Messungen
Getestet wurde das Regelungsverhalten über die ersten 15 Minuten ohne Kühlung der Lampe. Auf höchster Stufe (Turbo) regelte die FD40 die Leistung nach zweieinhalb Minuten abrupt auf knapp die Hälfte herunter (Stepdown) und lief dann linear weiter. Bei den niedrigeren Leuchtstufen blieb die Leistung grundsätzlich konstant.
Bezüglich der Lumenleistung möchte ich wegen der Ungenauigkeiten einer Ceiling Bounce Methode auf die Behauptung eines Lumenwertes verzichten und die FD40 lediglich mit einer anderen Lampe vergleichen. Ich habe verschiedene Mess-Szenarien ausprobiert (weiß gefliestes Gäste-WC, großer weiß beschichteter Kochtopf). In allen erreichte die FD40 je nach Fokussierung zwischen 75 und 90 % der Helligkeit einer Nitecore MH20, die vom Hersteller ebenfalls mit 1000 Lumen angegeben ist.
Die Reichweitenwerte aus 5 m gemessen:
- fokussiert: 22.840 Lux
- defokussiert: 1.590 Lux
Stromverbrauch:
In den ersten zweieinhalb Minuten vor dem Stepdown zieht die FD40 auf Turbo etwa 3 Ampere aus dem 26650 und auch einem 18650er.
Leider hat die FD40 keine explizite Akkuwarnung oder Ladezustandsanzeige. Dass der Akku leer wird merkt man daran, dass die Lampe schließlich bis in die dunkelste Stufe herunterschaltet. Was aber noch schwerer wiegt: in der untersten Stufe läuft die Lampe ohne Rücksicht auf den Akku weiter. Das heißt, sie besitzt offenbar keinen Tiefentladeschutz bzw. Schutzabschaltung bei Unterspannung. Ich empfehle daher, in der Lampe ausschließlich geschützte Akkus zu verwenden.
kein PWM:
Die FD40 kommt scheinbar gänzlich ohne Pulsweitenmodulation aus. Jedenfalls war es mir nicht möglich, dies mit einer Kamera nachzuweisen.
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Leuchtergebnis
Mein erster Eindruck bei der defokussierten Lampe ist, dass die Lichtfarbe für eine XP-L Hi ziemlich kühl mit leicht bläulichem Stich ist. Dies ändert sich zum Teil, wenn die Lampe fokussiert wird. Je nach Einstellung gibt es dann zudem noch Bereiche/Ringe, die auch etwas wärmer/cremig bis minimal gelblich/grünlich sind. Am schönsten und gleichmäßigsten -wenn auch etwas kühl- ist das Licht voll defokussiert. Dann hat man einen reinen Fluter mit nicht zu breitem Spill, so dass seitlich stehende Personen nicht geblendet werden.
links: Leuchtstufen, rechts: Fokussierung
Flood
mittlere Einstellung
Spot
Flood
Spot
Outdoorbeamshots muss ich zur Zeit wegen miserablen Wetters noch schuldig bleiben.
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Fazit:
Die Fenix FD40 hinterlässt einen ordentlichen Eindruck. Ihre Vorzüge kann sie defokussiert mit gleichmäßigem Flutlicht ausspielen. Im Nahbereichsfluter sehe ich auch ihren Haupteinsatzzweck mit der Option, bei Bedarf auch etwas weiter leuchten zu können. Ein sauberes Leuchtbild ist in fokussierter Einstellung nicht ihre Stärke, das können die meisten fokussierbaren Lampen zugegebenermaßen aber auch nicht besser.
Ich bin nicht ganz sicher, für wen diese Lampe überhaupt gedacht sein soll. Der typische Taschenlampenfreak wird in seiner Sammlung Leuchten haben, die sowohl weiter als auch heller leuchten können. Otto-Normalbürger sehe ich aber auch nicht als die von Fenix anvisierte Käufergruppe, denn sonst hätte man eine AA-Lampe gebaut.
+ akzeptable Lichtleistung
+ konstante Helligkeitsregelung
+ sinnvoll ausgewählte Helligkeitsstufen
+ hohe Verarbeitungsqualität
+ gute Ergonomie
+ gleichmäßiges Flutlicht
+ variable Abstrahlung
+ intuitive Bedienung
+ Direktzugriff auf Strobe bei ein- und ausgeschalteter Lampe
+ elektr. Bediensperre bei ein- und ausgeschalteter Lampe möglich
- fokussiert etwas ungleichmäßige Abstrahlung
- kein Akku-Tiefentladeschutz/Unterspannungs-Abschaltung
- kein Wegrollschutz
- Halteschlaufe lässt sich kaum in Öse einfädeln
- wildes Geblinke vor der Bediensperre
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