Hallo,
ich widme mich heute einem eher esoterischen Thema, nämlich der Farbtreue von - in diesem Fall - einigen Coladosenflutern.
Hier erstmal die Kandidaten, allesamt hinlänglich bekannt: EAGTAG MX30L4XC (Nichia), EAGTAG MX25L3C (Nichia), Noctigon Meteor M43 Cree S4 3D, Nichia 219CT sowie Cree S4 5D2.
Alle Lampen lassen relativ wenig Wünsche offen in punkto Bedienung und Leistung, die Meteore werden zudem derzeit für weniger als 130 Euro abverkauft (meine Exemplare fanden übrigens allesamt auf direktem Wege und ohne „behördliche Verzögerungen“ zu mir). Alle Lampen sind kerzenstandtauglich, alle haben Seitenschalter. Die MX25 hat eine - infolge Schmierverteilung allerdings störanfällige - Regelung durch Verdrehen des gesamten Lampenkopfes, die MX30 hat zwei Schalter, von denen der linke die Helligkeit in 5 Stufen durchschaltet und der rechte ein/ausschaltet, an sich auch keine schlechte Sache.
Die Noctigons haben einen konfigurierbaren Nobelschalter. Da die Bedienungsanleitungen m.E. immer noch etwas kryptisch sind, hier eine Kurzanleitung für die (aufwendigste) Nutzer-konfigurierte Einstellung (UI3). Prinzipiell wird die Lampe durch kurze Klicks, langen Klick oder kurzen Klick gefolgt von kurzem Klick und Halten gesteuert. Die teils erforderlichen Mehrfachklicks können in aller Ruhe getätigt werden, natürlich ohne allzu lange Pausen zwischen den Klicks, aber auch nicht hektisch.
Zuerst muß UI3 angewählt werden. Lampe durch kurzen Klick ausschalten. Jetzt zwölfmal (zwölf - nicht elf!) hintereinander geklickt und beim letzten Mal gehalten, dies quittiert die Lampe mit dreimaligem Aufblinken der LEDs sowie blauem Seitenschalterlicht. Jetzt die Lampe ausschalten, falls sie an sein sollte (kurzer Klick). In Mode 1 durch kurzen Klick schalten. Danach zweimal klicken und den zweiten Klick halten - die Lampe fängt an, durch die Helligkeitsstufen zu laufen. Schalter gedrückt halten. Jeweils ein „Durchgang“ erfolgt kontinuierlich, der folgende in Stufen - so kann man mitzählen, was man gerne hätte. Die Lampe macht das solange, wie der Schalter gedrückt gehalten wird. Loslassen bei der Lichtstärke, die man gerne hätte, das programmiert diese in den Speicher. Ggf. Kontrolle durch kurzen Klick (aus) und erneuten kurzen Klick (ein) - jetzt sollte die zuvor gewählte Lichtstärke aufleuchten. Zur Programmierung von Mode 2 aus der Aus-Stellung zweimal kurz klicken, den zweiten Klick halten. Danach erneut zweimal klicken und wieder den zweiten Klick halten (genau wie in Modus 1), die Lampe durchläuft wieder alle Stufen ´rauf und ´runter, einmal kontinuierlich und einmal stufenweise. Loslassen bei der gewünschten Helligkeit - Modus 2 ist programmiert. Für Modus 3 die ausgeschaltete Lampe zweimal kurz klicken, danach vorgehen wie bei den beiden anderen Modi.
Weitere Modi: Aus „Aus“ klicken & gedrückt halten ==> Max, im eingeschalteten Zustand Schalter drücken und halten ==> auch Max. Weitere Seitenschalter-Modi (am besten, aber nicht notwendigerweise, im ausgeschalteten Zustand): 3 x (kurz) klicken ==> beacon ein, dasselbe nochmal - beacon aus (dieser „toggle“ gilt für alle nachfolgenden Beispiele). 3 x klicken, den letzten halten ==> RGB-Seitenschalterbeleuchtung an/aus. 4x klicken ==> Ladungsanzeige, je öfter alle LEDs schwach aufblitzen, desto mehr Restladung (6-5-4-3-2-1 flashes). 5 Klicks ==> Fahrrad. 6 Klicks ==> Seitenschalter de/reaktivieren. Das Einschalten wird durch zweimaliges Aufblitzen, das Ausschalten durch einmaliges Blitzen quittiert. Voila - das Ganze hat man nach wenigen Minuten `raus.
Jetzt noch ein paar Worte zum Diffusor. Wie bereits früher festgestellt, ist das zum homogenen Ausleuchten eine feine Sache und wenn man sich daran erstmal gewöhnt hat, fallen einem die hellen Zentralspots umgeben von mehr oder minder heller Korona bei vielen Lampen doch sehr störend auf. EagTag hat das offenbar erkannt und bei ein paar Modellen eben einen Diffusor mit im Programm. Allerdings lassen beide Ausführungsformen zu wünschen übrig. Die Variante zum Aufschrauben, die mit der Kit-Version der MX25 geliefert wurde, klappert in ihrem billigen Plastikrahmen, erfüllt aber ansonsten ihren Zweck. Die Aufsteckvariante, die mit dem MX30-Kit kommt, ist infolge des mit erleuchteten Randes m.E. nahezu wertlos, zumindest bei helleren Leuchtstärken, bei denen der helle Rand blendet. Man kann das zwar durch Anmalen mit schwarzem Edding mildern (so ein Hinweis aus dem Forum), aber ich frage mich schon noch, warum fertigungstechnisch da nicht genauer hingeschaut wurde bzw. nicht einfach der Aufschraubdiffusor der MX25 weiter verwendet wurde - der paßt nämlich auch auf die MX30. Die Problematik wird durch die Tatsache gemildert, daß man bei der MX30 infolge der LED-Optiken den Diffusor nicht unbedingt braucht, da das Lichtbild auch ohne ziemlich verteilt ist. Das wird auf den Vergleichsbildern m. E. ziemlich deutlich.
Das Bild zeigt außerdem, daß sich die beiden Nichia-MX in punkto Farbwiedergabe recht wacker schlagen, der Unterschied beispielsweise des Weiß im Turbo-Modus ist im Vergleich zu diffusem Tageslicht gering. Natürlich kommen vor Ort (d.h. bei direkter Sicht ohne Kamera) Umgebungsvariable ins Spiel: Es macht einen Unterschied, ob man aus dem Dunklen ins Helle schaut, bzgl. Tageslicht spielen Jahreszeit und Tageszeit eine nicht unerhebliche Rolle, wie jeder aus Erfahrung weiß. Auch ist mir nicht bekannt, wie der Weißabgleich bei der Lumix FZ28 GENAU gesteuert wird, fest steht nur, daß die Kamera auch unter unmöglichsten Situationen (Sonnenuntergang im Gegenlicht usw.) stets sehr annehmbare/annehmbar belichtete Aufnahmen im Vollautomatikmodus liefert.
Wie steht es mit der Lichtfarbe bzw. der Farbtreue? Ich habe hierzu zunächst alle fünf Leuchten (die beiden MX jeweils ohne Diffusor) auf niedrigster Stufe (bei fest voreingestellter Farbtemperatur der FZ28) mit ihren spots bei ca. 20 cm Entfernung von einer weißen Wand abgelichtet. Es zeigt sich, daß die Unterschiede eher im Außenbereich der Flecke sichtbar werden, als im zentralen spot. Nur die M43-S4 5D2 fällt - nicht unerwartet - durch deutlichen Rotstich aus der Reihe. Die beiden MX verhalten sich über den gesamten Farbtemperaturbereich ziemlich neutral, die genaue Farbtemperatur der Nichias ist mir nicht bekannt, dürfte aber in der Gegend von 5000 Kelvin liegen. Die Koronas ändern sich von leicht blau hin zu zartbräunlich. Die Reihe mit den drei Noctigons wurde separat aufgenommen, auch hier ist ein zarter Farbwechsel von blau hin zu braun sichtbar. Im Bereich um die vorgegebene Farbtemperatur (4885 bzw. 5000K) ähneln sich S4 3D und 219CT erwartungsgemäß stark, der Lichtstromunterschied fällt praktisch nicht auf. Ich wundere mich an dieser Stelle darüber, daß der bräunliche Spot der S4 5D2 selbst bei „Ihrer“ Farbtemperatur von 4000K erhalten bleibt. Eine gute Erklärung dafür habe ich nicht.
Als nächstes habe ich wie schon zuvor mit den beiden MX einen Innenraum mit automatischen Kameraeinstellungen abgelichtet. Hier zeigt die S4 3D einen leichten Braunstich, die S4 5D2 einen deutlichen, am neutralsten wirkt die 219CT. Mir ist nicht 100%ig klar, warum der Weißabgleich die Farben nicht besser gerade zieht, vielleicht ist der Regelbereich der Kamera nicht ausreichend. Optisch und vor Ort sind S4 3D und 219CT nahezu ununterscheidbar. Die Farbstichigkeit wird bei niedrigen Lichtströmen deutlicher, als bei hohen und die Anpassung durch das Auge (Adaptation) tut ein übriges. Insofern sollte man den „tint“ also nicht überbewerten.
Inwiefern wirkt sich der Farbstich auf die Farbwiedergabe (Farbwiedergabeindex CRI) überhaupt aus? Dazu habe ich ein paar Gemälde bei Ausleuchtung im jeweiligen Turbomodus und mit der Kameraautomatik abgelichtet. Links außen zum Vergleich Aufnahmen mit diffusem Tageslicht. Die beiden MX schlagen sich gut, die drei Noctigons liegen mehr oder weniger daneben. Ein echtes, mir bei der M43-219CT unverständliches Phänomen. Sollte die Optik hier mit hereinspielen? Aber auch die MX30L4XC hat eine Optik. Rätselhaft.
Zu guter Letzt habe ich mit dem am weitesten abweichenden Modell S4 5D2 eine Reihe aufgenommen, bei der wieder die Farbtemperatur voreingestellt wurde. In dieser Reihe treffen die drei Aufnahmen mit 3600, 3800 und 4000K die Sache ganz gut, der Vergleich mit der Abbildung des Originals aus dem Internet zeigt, daß der Nachdruck deutliche Farbfehler einführt - falls das Bild im Netz korrekt ist. Leider sind meine Bemühungen, das Original wenigstens kurzfristig bei mir hängen zu können und damit einen Totalvergleich durchzuführen, bisher nicht von Erfolg gekrönt gewesen und auch bei Christie’s zeigte man sich eher skeptisch, was die Verfügbarkeit des Monet anbetrifft…. ;-)
Es bleibt somit ein wenig Verwirrung zurück: Die Nichia-bestückten Lampen verhalten sich nicht so deckungsgleich, wie man das erwarten würde. Dennoch ist klar, daß Nichias den Crees leicht überlegen sind, was die Farbtreue betrifft. Und insofern gehen dann „tint“ und „CRI“ Hand in Hand. Interessant wäre hier noch ein Vergleich draußen im Grünen, was derzeit aber nicht geht. Daß die S4 5D2 mittels Farbtemperaturvorgabe auch bei Kameraaufnahmen von Details weitgehend angepaßt werden kann, bei „integralen“ Raumaufnahmen jedoch nicht, deutet m.E. darauf hin, daß die Kamera den Weißabgleich integral durchführt.
Summa summarum wird hier das ansonsten nahezu makellose Bild der M43 etwas getrübt, während die beiden EagTag wirklich gute Ergebnisse liefern. Natürlich ist die M43 deutlich heller, als die MX25 bzw. 30, aber das stand hier ja nicht zur Debatte. Schade, daß die beiden EagTag kein Stativgewinde haben: für Fotoausleuchtungen wären sie echt gut geeignet.
Gruß
Siggi
ich widme mich heute einem eher esoterischen Thema, nämlich der Farbtreue von - in diesem Fall - einigen Coladosenflutern.
Hier erstmal die Kandidaten, allesamt hinlänglich bekannt: EAGTAG MX30L4XC (Nichia), EAGTAG MX25L3C (Nichia), Noctigon Meteor M43 Cree S4 3D, Nichia 219CT sowie Cree S4 5D2.
Alle Lampen lassen relativ wenig Wünsche offen in punkto Bedienung und Leistung, die Meteore werden zudem derzeit für weniger als 130 Euro abverkauft (meine Exemplare fanden übrigens allesamt auf direktem Wege und ohne „behördliche Verzögerungen“ zu mir). Alle Lampen sind kerzenstandtauglich, alle haben Seitenschalter. Die MX25 hat eine - infolge Schmierverteilung allerdings störanfällige - Regelung durch Verdrehen des gesamten Lampenkopfes, die MX30 hat zwei Schalter, von denen der linke die Helligkeit in 5 Stufen durchschaltet und der rechte ein/ausschaltet, an sich auch keine schlechte Sache.
Die Noctigons haben einen konfigurierbaren Nobelschalter. Da die Bedienungsanleitungen m.E. immer noch etwas kryptisch sind, hier eine Kurzanleitung für die (aufwendigste) Nutzer-konfigurierte Einstellung (UI3). Prinzipiell wird die Lampe durch kurze Klicks, langen Klick oder kurzen Klick gefolgt von kurzem Klick und Halten gesteuert. Die teils erforderlichen Mehrfachklicks können in aller Ruhe getätigt werden, natürlich ohne allzu lange Pausen zwischen den Klicks, aber auch nicht hektisch.
Zuerst muß UI3 angewählt werden. Lampe durch kurzen Klick ausschalten. Jetzt zwölfmal (zwölf - nicht elf!) hintereinander geklickt und beim letzten Mal gehalten, dies quittiert die Lampe mit dreimaligem Aufblinken der LEDs sowie blauem Seitenschalterlicht. Jetzt die Lampe ausschalten, falls sie an sein sollte (kurzer Klick). In Mode 1 durch kurzen Klick schalten. Danach zweimal klicken und den zweiten Klick halten - die Lampe fängt an, durch die Helligkeitsstufen zu laufen. Schalter gedrückt halten. Jeweils ein „Durchgang“ erfolgt kontinuierlich, der folgende in Stufen - so kann man mitzählen, was man gerne hätte. Die Lampe macht das solange, wie der Schalter gedrückt gehalten wird. Loslassen bei der Lichtstärke, die man gerne hätte, das programmiert diese in den Speicher. Ggf. Kontrolle durch kurzen Klick (aus) und erneuten kurzen Klick (ein) - jetzt sollte die zuvor gewählte Lichtstärke aufleuchten. Zur Programmierung von Mode 2 aus der Aus-Stellung zweimal kurz klicken, den zweiten Klick halten. Danach erneut zweimal klicken und wieder den zweiten Klick halten (genau wie in Modus 1), die Lampe durchläuft wieder alle Stufen ´rauf und ´runter, einmal kontinuierlich und einmal stufenweise. Loslassen bei der gewünschten Helligkeit - Modus 2 ist programmiert. Für Modus 3 die ausgeschaltete Lampe zweimal kurz klicken, danach vorgehen wie bei den beiden anderen Modi.
Weitere Modi: Aus „Aus“ klicken & gedrückt halten ==> Max, im eingeschalteten Zustand Schalter drücken und halten ==> auch Max. Weitere Seitenschalter-Modi (am besten, aber nicht notwendigerweise, im ausgeschalteten Zustand): 3 x (kurz) klicken ==> beacon ein, dasselbe nochmal - beacon aus (dieser „toggle“ gilt für alle nachfolgenden Beispiele). 3 x klicken, den letzten halten ==> RGB-Seitenschalterbeleuchtung an/aus. 4x klicken ==> Ladungsanzeige, je öfter alle LEDs schwach aufblitzen, desto mehr Restladung (6-5-4-3-2-1 flashes). 5 Klicks ==> Fahrrad. 6 Klicks ==> Seitenschalter de/reaktivieren. Das Einschalten wird durch zweimaliges Aufblitzen, das Ausschalten durch einmaliges Blitzen quittiert. Voila - das Ganze hat man nach wenigen Minuten `raus.
Jetzt noch ein paar Worte zum Diffusor. Wie bereits früher festgestellt, ist das zum homogenen Ausleuchten eine feine Sache und wenn man sich daran erstmal gewöhnt hat, fallen einem die hellen Zentralspots umgeben von mehr oder minder heller Korona bei vielen Lampen doch sehr störend auf. EagTag hat das offenbar erkannt und bei ein paar Modellen eben einen Diffusor mit im Programm. Allerdings lassen beide Ausführungsformen zu wünschen übrig. Die Variante zum Aufschrauben, die mit der Kit-Version der MX25 geliefert wurde, klappert in ihrem billigen Plastikrahmen, erfüllt aber ansonsten ihren Zweck. Die Aufsteckvariante, die mit dem MX30-Kit kommt, ist infolge des mit erleuchteten Randes m.E. nahezu wertlos, zumindest bei helleren Leuchtstärken, bei denen der helle Rand blendet. Man kann das zwar durch Anmalen mit schwarzem Edding mildern (so ein Hinweis aus dem Forum), aber ich frage mich schon noch, warum fertigungstechnisch da nicht genauer hingeschaut wurde bzw. nicht einfach der Aufschraubdiffusor der MX25 weiter verwendet wurde - der paßt nämlich auch auf die MX30. Die Problematik wird durch die Tatsache gemildert, daß man bei der MX30 infolge der LED-Optiken den Diffusor nicht unbedingt braucht, da das Lichtbild auch ohne ziemlich verteilt ist. Das wird auf den Vergleichsbildern m. E. ziemlich deutlich.
Das Bild zeigt außerdem, daß sich die beiden Nichia-MX in punkto Farbwiedergabe recht wacker schlagen, der Unterschied beispielsweise des Weiß im Turbo-Modus ist im Vergleich zu diffusem Tageslicht gering. Natürlich kommen vor Ort (d.h. bei direkter Sicht ohne Kamera) Umgebungsvariable ins Spiel: Es macht einen Unterschied, ob man aus dem Dunklen ins Helle schaut, bzgl. Tageslicht spielen Jahreszeit und Tageszeit eine nicht unerhebliche Rolle, wie jeder aus Erfahrung weiß. Auch ist mir nicht bekannt, wie der Weißabgleich bei der Lumix FZ28 GENAU gesteuert wird, fest steht nur, daß die Kamera auch unter unmöglichsten Situationen (Sonnenuntergang im Gegenlicht usw.) stets sehr annehmbare/annehmbar belichtete Aufnahmen im Vollautomatikmodus liefert.
Wie steht es mit der Lichtfarbe bzw. der Farbtreue? Ich habe hierzu zunächst alle fünf Leuchten (die beiden MX jeweils ohne Diffusor) auf niedrigster Stufe (bei fest voreingestellter Farbtemperatur der FZ28) mit ihren spots bei ca. 20 cm Entfernung von einer weißen Wand abgelichtet. Es zeigt sich, daß die Unterschiede eher im Außenbereich der Flecke sichtbar werden, als im zentralen spot. Nur die M43-S4 5D2 fällt - nicht unerwartet - durch deutlichen Rotstich aus der Reihe. Die beiden MX verhalten sich über den gesamten Farbtemperaturbereich ziemlich neutral, die genaue Farbtemperatur der Nichias ist mir nicht bekannt, dürfte aber in der Gegend von 5000 Kelvin liegen. Die Koronas ändern sich von leicht blau hin zu zartbräunlich. Die Reihe mit den drei Noctigons wurde separat aufgenommen, auch hier ist ein zarter Farbwechsel von blau hin zu braun sichtbar. Im Bereich um die vorgegebene Farbtemperatur (4885 bzw. 5000K) ähneln sich S4 3D und 219CT erwartungsgemäß stark, der Lichtstromunterschied fällt praktisch nicht auf. Ich wundere mich an dieser Stelle darüber, daß der bräunliche Spot der S4 5D2 selbst bei „Ihrer“ Farbtemperatur von 4000K erhalten bleibt. Eine gute Erklärung dafür habe ich nicht.
Als nächstes habe ich wie schon zuvor mit den beiden MX einen Innenraum mit automatischen Kameraeinstellungen abgelichtet. Hier zeigt die S4 3D einen leichten Braunstich, die S4 5D2 einen deutlichen, am neutralsten wirkt die 219CT. Mir ist nicht 100%ig klar, warum der Weißabgleich die Farben nicht besser gerade zieht, vielleicht ist der Regelbereich der Kamera nicht ausreichend. Optisch und vor Ort sind S4 3D und 219CT nahezu ununterscheidbar. Die Farbstichigkeit wird bei niedrigen Lichtströmen deutlicher, als bei hohen und die Anpassung durch das Auge (Adaptation) tut ein übriges. Insofern sollte man den „tint“ also nicht überbewerten.
Inwiefern wirkt sich der Farbstich auf die Farbwiedergabe (Farbwiedergabeindex CRI) überhaupt aus? Dazu habe ich ein paar Gemälde bei Ausleuchtung im jeweiligen Turbomodus und mit der Kameraautomatik abgelichtet. Links außen zum Vergleich Aufnahmen mit diffusem Tageslicht. Die beiden MX schlagen sich gut, die drei Noctigons liegen mehr oder weniger daneben. Ein echtes, mir bei der M43-219CT unverständliches Phänomen. Sollte die Optik hier mit hereinspielen? Aber auch die MX30L4XC hat eine Optik. Rätselhaft.
Zu guter Letzt habe ich mit dem am weitesten abweichenden Modell S4 5D2 eine Reihe aufgenommen, bei der wieder die Farbtemperatur voreingestellt wurde. In dieser Reihe treffen die drei Aufnahmen mit 3600, 3800 und 4000K die Sache ganz gut, der Vergleich mit der Abbildung des Originals aus dem Internet zeigt, daß der Nachdruck deutliche Farbfehler einführt - falls das Bild im Netz korrekt ist. Leider sind meine Bemühungen, das Original wenigstens kurzfristig bei mir hängen zu können und damit einen Totalvergleich durchzuführen, bisher nicht von Erfolg gekrönt gewesen und auch bei Christie’s zeigte man sich eher skeptisch, was die Verfügbarkeit des Monet anbetrifft…. ;-)
Es bleibt somit ein wenig Verwirrung zurück: Die Nichia-bestückten Lampen verhalten sich nicht so deckungsgleich, wie man das erwarten würde. Dennoch ist klar, daß Nichias den Crees leicht überlegen sind, was die Farbtreue betrifft. Und insofern gehen dann „tint“ und „CRI“ Hand in Hand. Interessant wäre hier noch ein Vergleich draußen im Grünen, was derzeit aber nicht geht. Daß die S4 5D2 mittels Farbtemperaturvorgabe auch bei Kameraaufnahmen von Details weitgehend angepaßt werden kann, bei „integralen“ Raumaufnahmen jedoch nicht, deutet m.E. darauf hin, daß die Kamera den Weißabgleich integral durchführt.
Summa summarum wird hier das ansonsten nahezu makellose Bild der M43 etwas getrübt, während die beiden EagTag wirklich gute Ergebnisse liefern. Natürlich ist die M43 deutlich heller, als die MX25 bzw. 30, aber das stand hier ja nicht zur Debatte. Schade, daß die beiden EagTag kein Stativgewinde haben: für Fotoausleuchtungen wären sie echt gut geeignet.
Gruß
Siggi
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