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Review: Klarus P20 Stiftlampe mit Nichia 219C

Mrks

Flashaholic
12 Februar 2017
140
202
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Da ich meinen Lampenbestand immer recht klein halte, aktuell keine Stiftlampe besitze und mir die Klarus P20 auf den Bildern gut gefallen hat, habe ich mir die Stiftlampe vor einer Woche über den Amazon Händlershop von TheNines B&T gekauft. Im Lieferumfang sind neben der Lampe nur zwei AAA Alkaline und zwei Ersatzdichtungen. Irgendein USB-Licht war auch noch dabei, was aber glaube ich nur eine händlerspezifische Zugabe ist.

Der erste Eindruck war sehr gut. Die Lampe bringt mit zwei eingelegten Eneloop-Akkus 51 Gramm auf die Waage, was schon recht ordentlich ist und im Zusammenspiel mit der hervorragenden Verarbeitung ein hochwertiges Gefühl in der Hand vermittelt. Hier erst einmal ein paar Bilder:

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Die Akkus bzw. Batterien werden eingelegt, indem man den Lampenkopf abschraubt. Ein mechanischer Verpolschutz ist vorhanden. Der Halteclip ist scheinbar fest mit der Lampe verbunden. Ich habe es jedenfalls nicht hinbekommen, ihn zu entfernen. Das Design finde ich persönlich sehr schön. Die Lampe liegt hervorragend in der Hand. Wenn ich bemängeln müsste, dann wäre es der Schalter. Dieser hat einen satten Druckpunkt und ist für mein Gefühl fast schon etwas zu schwergängig. Ein versehentliches Einschalten erscheint mir zumindest so recht unwahrscheinlich.

Die Bedienung ist recht simpel, wie man es eben von einer einfachen Stiftlampe erwartet. Beim Einschalten startet die Lampe auf der zuletzt gespeicherten Stufe und lässt sich über den Schalter zwischen niedriger (4 Lumen), mittlerer (66 Lumen) und hoher Stufe (230 Lumen) durchschalten. Das Licht streut natürlich sehr stark:

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Niedrig (4 Lumen):
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Mittel (66 Lumen):
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Hoch (230 Lumen):
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Das Licht ist neutralweiß und hat eine sehr gute Farbwiedergabe. Was ich einzig zu bemängeln habe, ist die Abstufung der Lichtstufen. Für mein Empfinden fehlt hier ein Modus mit 1 Lumen. Der Unterschied von 1 zu 4 Lumen ist dann doch größer als ich es erwartet hätte.

Gut gelungen ist hingegen die Abstimmung der höchsten Stufe. Diese wird fast dauerhaft gehalten:

Helligkeitsverlauf.png

Man sieht auch sehr gut, dass die Herstellerangabe von 34 Minuten auf höchster Stufe ziemlich genau erreicht wird. Der Test wurde zudem nur mit weißen Eneloop durchgeführt. Mit schwarzen Eneloop oder gar Lithiumbatterien sollten noch längere Laufzeiten möglich sein. Ob man letztere verwenden darf, weiß ich allerdings nicht genau. Klarus gibt den Spannungsbereich nämlich nur von 1,8 - 3,3 V an. Zwei Lithiumbatterien würden hier wohl etwas drüber liegen. Gut gefällt mir, dass die Lampe unter 1,8 V trotzdem weiter leuchtet. Irgendwann blinkt sie nur noch, gibt aber nie ganz den Geist auf. Als ich die Eneloop Akkus irgendwann nach dem Test herausgenommen habe, waren sie schon bei 0,3 V. Die Taschenlampe holt also wirklich alles aus Akkus oder Batterien heraus. Bei einer Taschenlampe ohne Lithium-Ionen-Akkus ist das aus meiner Sicht sogar sinnvoll, da man hier im Notfall immer noch schwaches Licht hat.

Zum Schluss noch ein paar Messungen. Auf niedriger Stufe verbraucht die Taschenlampe 0,04 A, auf mittlerer Stufe 0,35 A und auf höchster Stufe ca. 1,1 A. Auf ein Meter Entfernung werden ca. 1000 Lux erreicht (bitte nicht zu genau nehmen), sodass die Reichweite knapp über 60 Meter beträgt. Die tatsächlich nutzbare Reichweite würde ich aber auf maximal 20 Meter beziffern.

Mein Fazit fällt positiv aus. Die Lampe ist sehr gut verarbeitet, lässt sich sehr einfach bedienen und hat ein tolles Lichtbild. Die maximale Helligkeit ist zwar stark beschränkt, wird dafür aber fast über die gesamte Zeit gehalten und ist für viele Dinge mehr als ausreichend. Bemängeln kann ich eigentlich nur einen kleinen Punkt: Einen 1-Lumen-Modus hätte ich mir gewünscht.
 
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Mrks

Flashaholic
12 Februar 2017
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Nö. Eine AAA Li-Batterie hat m.W. eine Nennspannung von 1,5V. Sollte also passen.
Also ich weiß nicht genau, worauf die Hersteller den Spannungsbereich beziehen. Ich denke aber, dass damit nicht die Nennspannung gemeint ist. Eine Lithiumbatterie hat eben zu Beginn über 1,8 V. In Summe wären das über 3,6 V für beide zusammen. Und da ist man eben deutlich über der Freigabe von Klarus. Vermutlich würde nichts passieren. Aber eine offizielle Freigabe für Lithiumbatterien wäre schöner.

Die 3,3 V Obergrenze sind bestimmt auch auf zwei Alkaline bezogen (2 x 1,65 V Leerlaufspannung).
 

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steidlmick

Flashaholic***
15 August 2012
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Bielefeld, NRW
Na ja, nun muss man aber auch beachten, dass du dort die Leerlaufspannung misst. Sobald nur ein geringer Strom fließt bricht diese sofort auf Nennspannung ein. Und solche "Zulassungsfreigaben" für Spannungsbereiche beziehen sich immer auf Betriebsspannung, nicht irgendwelche Leerlaufspannungen, die im Betrieb ohnehin nicht auftreten.
Ich sehe da kein Problem.
 
  • Danke
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Dr.Devil

Flashaholic***
24 Juli 2012
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nördlich von Stuttgart
Hallo Mrks, vielen herzlichen Dank für die Vorstellung :thumbup:

Die Klarus Stiftlampe hatte ich überhaupt nicht auf dem Schirm

Da ich meinen Lampenbestand immer recht klein halte, aktuell keine Stiftlampe besitze und mir die Klarus P20 auf den Bildern gut gefallen hat,

Ich muss sagen die gefällt mir optisch auch sehr gut, insbesondere die starke Strukturierung im oberen Teil :cool:
Und auch sonst scheint es ja wirklich nicht viel zu meckern zu geben. Die Regelung sieht ja auch sehr stabil und sauber aus.
Gut,das beharrliche Blinken sollte man vielleicht nicht ignorieren: 0,3V tun sicherlich einem eneloop auch nicht wirklich gut :pinch:

Die Lichtfarbe empfinde ich bei denen Bildern auch erfreulich neutral, eher mit einem Stich ins Rötliche (?)
Die Nichia 219C kenne ich sonst eher als etwas kälter...

Und das fehlende moonlight, gut das ist halt immer ein Abwägen und ein Kompromiß, manche mögen das halt gar nicht

Grüße Jürgen
 
  • Danke
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Mrks

Flashaholic
12 Februar 2017
140
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Gut,das beharrliche Blinken sollte man vielleicht nicht ignorieren: 0,3V tun sicherlich einem eneloop auch nicht wirklich gut :pinch:
Das dachte ich auch immer. Inzwischen habe ich aber einen Eneloop Lite schon 2500x in einem Zyklentest bis 0,5V entladen lassen und er lebt immer noch. Kurzfristig kann man die auch problemlos bis 0V entladen. Die nehmen eigentlich nur Schaden, wenn sie bei niedriger Spannung lagern. Von daher sehe ich da kein Problem.

Na ja, nun muss man aber auch beachten, dass du dort die Leerlaufspannung misst. Sobald nur ein geringer Strom fließt bricht diese sofort auf Nennspannung ein. Und solche "Zulassungsfreigaben" für Spannungsbereiche beziehen sich immer auf Betriebsspannung, nicht irgendwelche Leerlaufspannungen, die im Betrieb ohnehin nicht auftreten.
Ich sehe da kein Problem.
Wahrscheinlich habt ihr Recht. Ich passe das Fazit an.

Die Nichia 219C kenne ich sonst eher als etwas kälter...
Womit du auch Recht hast. Das Beamshot machen muss ich leider noch etwas üben. Ich habe die Bilder im Review ausgetauscht mit realistischerem Weißabgleich. Ich hoffe, dass sie jetzt eher dem entsprechen, was du von Nichia 219C gewohnt bist. Zumindest nach meinem Empfinden kommen sie der Realität jetzt sehr nahe.
 
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