Tritt die Gefährlichkeit nur auf bei Tiefentladung?
Die eindeutigste "Gefahr" ist, dass man sich den Akku durch Tiefentladung kaputt macht. Beispiel: die Lampe schaltet sich (am Holster, in der Tasche, im Rucksack) unbemerkt ein, und juckelt den Akku leer, bis dieser tiefentladen und damit kaputt ist. Explodieren tut in dem Fall nichts; der Akku ist dann einfach nur kaputt. Bei geschützten Akkus schützt die Schutzschaltung vor Tiefentladung (die Schutzschaltung schaltet den Akku dann einfach ab, bevor dieser Schaden nimmt).
Von explodierenden ungeschützten Akkus hört man immer wieder etwas, aber auch da sollte man relativ sicher sein, wenn man hochwertige Markenzellen verwendet. Gute Markenzellen, auch ungeschützte, gehen bei mechanischer Beschädigung (Nagel reinrammen) oder Kurzschluss (z.B. durch mechanischen Defekt in der Lampe) nicht gleich in Flammen auf.
Oftmals ist es so, dass in den Fällen, in denen etwas passiert (Explosion), die betroffenen Leute aus Kostengründen zu ungeschützten Akkus gegriffen haben (ungeschützte sind billiger als geschützte), und dann auch keine ungeschützten Markenakkus kauften, sondern irgend einen Billigschrott (10 Akkus für 3 Euro 99). Und diese dann in Konstruktionen oder Lampen verwenden, wo die Akkus seriell (also hintereinander) betrieben werden, und dann aus irgendwelchen Gründen entweder Kurzschlussströme entstehen, oder einzelne Akkus werden von den anderen Akkus umgepolt, weil diese Schrottakkus unterschiedliche Kapazitäten haben, und einer der Akkus in Serie ist dann deutlich früher leer als die anderen (und wird dann von den anderen dann eben in der Polarität umgekehrt).
Ich hantiere auch viel mit ungeschützten Akkus. Mir ist in meinem Leben nur einer mal "hochgegangen" (ausgegast mit Funkenflug). Das war auch ein Noname-Akku, und den hatte ich in der Hand und wollte die Länge messen. Habe dazu eine Schieblehre aus Metall angesetzt. Hatte in dem Moment nicht dran gedacht, dass die Backen der Schieblehre ja aus Metall sind, und so einen Kurzschluss verursachen. Der Akku wurde zuerst richtig heiß in den Fingern. Ich bin damit noch schnell zum Balkon gerannt, und habe ihn durch die offene Balkontüre raus auf den Balkon geworfen, und dort ist er dann auf den Fliesen wohl blöd aufgekommen und hat dann dort Feuerwerkskörper gespielt. Passiert ist mir dabei nichts.
Ein geschützter Akku hätte beim Messen mit der Metall-Schieblehre die Schutzschaltung ausgelöst, und es wäre gar nichts passiert.
Manchmal passieren einem solche blöden Sachen, und hinterher denkt man sich, selbst schuld, wie bescheuert kannst du denn auch sein. Eine Schutzschaltung bewahrt einem vor Schlimmeren, wenn man sich mal aus Versehen doof anstellt.
Ungeschützte Markenakkus sind, wenn man sorgsam damit umgeht, nicht wirklich lebensgefährlich. Wenn man größere Lampen betreibt, die mehrere Akkus benötigen, sollte man halt immer darauf achten, dass die Akkus von der Kapazität her (z.B. durch unterschiedliche Alterung) mit der Zeit nicht auseinanderdriften, und dann in der Benutzung ein Akku irgendwann früher leer ist als die anderen. Hier empfiehlt es sich, immer mit einem Multimeter zu messen; und zwar nicht nur nach dem Aufladen im Ladegerät, sondern auch direkt nach der Entnahme aus der Lampe, nach deren Benutzung. Im Idealfall sollten nach einer Benutzung alle Akkus gleich 'runter sein in der Spannung. Wenn da einer aus der Reihe tanzt, tausche ich den sofort aus.
Langer Rede kurzer Sinn: die größte Gefahr geht von "Schrott-Akkus" aus, die nicht die gleiche (aufgedruckte) Kapazität haben, und die dann zusammen im Verbund betrieben werden.
Davon abgesehen, immer schön mitdenken und aufmerksam sein, wenn man mit den Akkus hantiert (Beispiel Schieblehre), und nichts so nebenbei machen, während man gerade mit anderen Leuten quatscht. Ruck-zuck ist ein Akku mal aus Versehen falsch herum ins Ladegerät oder in die Lampe eingesetzt. Ist mir ebenfalls schon passiert (gerade ungeschützte Rohzellen haben ja keine Aufkleber drauf, und wenn es dann auch noch ein Flat Top AKku ist, sehen die von vorne aus wie von hinten), und dann war die Lampe kaputt (hatte keinen mechanischen Verpolungsschutz). Geschützte Akkus schützen bei temporärer Idiotie.
Viele Grüße,
Markus