Ich hole den Thread aus der Versenkung, da ich das gleiche Problem habe wie
@Hausmeister .
Ein paar Lampenklassiker, oder ältere Lämpchen eben, möchten gern ausschließlich mit 3V oder 6V gefüttert werden. Darunter fallen bei mir auch einige Surefires oder meine Fenix T1. Normalerweise nutze ich die Lampen als reine Backuplampen. Daher war bislang der Einsatz von CR123A Batterien kein Problem. Der Vorteil der langen Lagerfähigkeit bei nahezu jeder Temperaturbedingung, ob im Auto, Haus, Rucksack oder wo auch immer, waren einfach prima. Da ich die Lampen eben nur als Backups genutzt habe, war der Kosten/Nutzenfaktor völlig in Ordnung für mich.
Keeppower 3,0V 860mAh
Nun möchte ich aber mal wieder meine alten Schätzchen intensiver nutzen und in die EDC Rotation aufnehmen. Dazu erreichte mich vor ein paar Tagen noch eine Surefire E1B, die auch nur mit 3V zurecht kommt. Da kam es mir sehr gelegen, dass ich beim Stöbern auf
Akkuteile.de 3,0V Akkus von Keeppower entdeckt habe. Die Werbung verspricht einen Ersatz als CR123A Batterie. Prima! Genau das, was ich suche. Also gleich mal 5 Stück bestellt.
Es handelt sich bei den 3,0V Akkus um einen herkömmlichen 3,6V Lithium-Ionen-Akku im 16340 Format. Dieser hat noch eine kleine Elektronik bekommen, welche die Ausgangsspannung auf 3,0V herunterregelt. Das Ganze habe ich bei 1,5V Akkus schon gesehen. Für 3,0V bislang nicht. Die „Aufsatzelektronik“ wirkt zudem als Schutzschaltung, lässt Ströme bis 1,5A zu und besitzt einen Micro-USB-Port, über den der Akku geladen werden kann. Laut Handbuch kann man die Keeppower auch in einem herkömmlichen Standard LiIon Lader laden. Laut Artikelbeschreibung bei Akkuteile solle man aber genau das nicht tun. Nach einem freundlichen Telefonat, welche Angabe nun korrekt wäre, versicherte man mir, dass man die Sachlage noch einmal prüfen werden. Ich lade also erst einmal nur über USB.
Das Päckchen kam an und die erste Überraschung ließ nicht lange auf sich warten. Statt 5 3,0V Akkus kamen nur 4. Dafür aber noch ein 3,6V Akku im 16340 Format von Keeppower. Die Erklärung war einfach – die Akkus werden nur paarweise verkauft. Nach Rücksprache mit Akkuteile möchte man künftig darauf hinweisen, dass die Akkus nur paarweise abgegeben werden können. Das Pärchen kommt in einem schlichten Pappkarton zusammen mit einem Doppel-USB-Ladekabel und einem kleinen Handuch.
Die zweite Überraschung war, dass einer der verbliebenen 4 Akkus offensichtlich dead on arrival war. Beim Entladen im MC3000 brach die Spannung sofort ein. Ebenso hat er sich scheinbar nach ein paar Tagen komplett selbst entladen. Das ist zwar nicht schön, aber der Service von Akkuteile ist vorbildlich und so ist man sich schnell einig geworden.
Die dritte Überraschung kam dann leider auch noch. Die Akkus sind zu lang. Konkret gekauft habe ich die Keeppower für meine Surefire E1B Backup, Surefire 6P, Surefire L4 Digital Lumamax und der Fenix T1. Lediglich in die Surefire 6P passen die Keeppower hinein. Für alle anderen sind sie leider zu lang.
Hätte ich die Artikelbeschreibung bei Akkuteile besser gelesen, hätte ich mir diese Überraschung ersparen können. Die Akkus sind mit 36mm auch 2mm länger als die Standard CR123A Batterien.
Nextorch 3,0V 720mAh
Der Ehrgeiz war geweckt, etwas Passendes für die Lampen zu finden. 1,5V Akkus mit demselben Wirkprinzip findet man wie Sand am Meer. Für 3,0V 16340er trifft das leider nicht zu, oder ich habe an den falschen Stellen gesucht. Die einzige Alternative waren die Akkus von
Nextorch. Diesmal habe ich auf die Länge geachtet. Mit 22€ für das Paar sind sie kein Schnapper, aber könnten mit den angegebenen 34,6mm passen. Das Pärchen kommt im Blister mit einem einfachen Micro-USB-Ladekabel.
Und passen sie? Jain!
In der Surefire E1B Backup gehen sie gerade so rein. In der Lumamax und der Fenix passen sie wieder nicht. Die Akkus sind einfach etwas zu lang für die Lampen.
Auf den nachfolgenden Bilder sieht man die unterschiedlichen Längen der Akkus/Batterien in den Lampen.
Surefire E1B Backup
Fenix T1 (Ich habe beim Erstellen der Bilder unbeabsichtigt die Fenix in TK1 umbenannt. Richtig ist natürlich T1)
Größenvergleich mit einem 17670 Akku von Ultrafire
Ich habe die Akkus mit dem Messschieber nachgemessen. Die Angabe der Hersteller passen bei meinen Exemplaren genau.
| Länge [mm] | 2x in Reihe [mm] | Durchmesser [mm] | Kapazität [mAh] |
Nextorch | 34,6 | 69,4 | 16,6 | 720 |
Keeppower | 36,0 | 72 | 16,6 | 860 |
Surefire | 34,0 | 67,6 | 16,5 | 1600 |
Ultrafire | 65,5 | | 17 | |
Ebenso stimmte die angegebene Kapazität. Ich habe die Akkus im SkyRC MC3000 mit 1A Entladen. Entladeschluss war bei 2,5V. Tiefer kann ich das Gerät nicht einstellen. Der Tiefentladeschutz der Akkus soll bei dem Wert auch anspringen. Bis auf den einen defekten Keeppower haben alle Akkus sich mit 1A problemlos entladen lassen. Bei den Nextorch habe ich eine Kapazität von 720mAh bzw. 740mAh ermittelt. Die Keeppower lagen bei etwa 850mAh. Der Spannungsverlauf ist bei allen schnurgerade, bis die Elektronik abriegelt.
Keeppower: Entladestrom 1A
Nextorch: Entladestrom 1A
Die schnurgerade Asgangsspannung macht sich auch im Lichtbild der Lampen bemerkbar. Der Output der E1B wurde
hier von
@Hausmeister schon dokumentiert. Das Abklingen der Helligkeit wie bei Primärzellen gibt es mit den Akkus nicht. Die Lampe geht eben nahezu sofort aus. Sie hält aber auf der 110 Lumen Stufe mit dem Nextorch Akku tapfer etwa 1 Stunde und 10 Minuten durch, bevor es dunkel wird.
Die 6P habe ich mit dem 6V P60 Glühobstbrenner betrieben. Damit lockt man zwar niemanden hinter dem Ofen vor, aber die Lichtfarbe ist wirklich toll. Ich habe bei meinen Tests mehrere Brenner verbraucht und jeder hatte eine etwas andere Laufzeit. Die Meisten haben mit den beiden Keeppower etwa 40 Minuten geleuchtet, danach glimmte die Lampe noch für etwa 3 Minuten weiter. In meiner Aufzeichnung hält die Lampe nur etwa 36 Minuten durch.
Fazit
Nette Spielerei, die die Marketingaussagen nicht ganz erfüllen. Die Akkus werden als Ersatz für die CR123A Primärzellen beworben. Da ich kein Gerät, außer Taschenlampen, benutze, welches auf dieses Format angewiesen ist, kann ich nicht bestätigen, ob die Akkus dort passen würden. In meinen Lampen passen sie leider nur bedingt. Ich würde die Akkus nicht als Fehlkauf bezeichnen, aber der Einsatzbereich ist bei mir leider stark eingeschränkt. Ich kann die Akkus lediglich in der 6P und der E1B benutzen. Das ist für mich ok, weil ich es einfach mal testen wollte. Aber wer mit dem Gedanken spielt, sich ebenfalls solche 3,0V Akkus zuzulegen, sollte vorher genau nachmessen, ob sie passen. Für uns Lampenfreunde betrifft das nur ältere Modelle. Hier können die 3,0Volter durchaus Sinn ergeben. Modernere Lampen kommen in aller Regel mit herkömmlichen 3,6V Akkus zurecht.
Würde ich die Akkus nochmal kaufen? Nein. Zum Spielen reichen mir die, die ich habe. Für die Lampen, wo sie nicht passen, werde ich weiterhin CR123A Primärzellen verwenden.
Danke fürs Lesen