Es heißt ja immer, Hydraulikbremsen könne man besser dosieren.
Bremsflüssigkeit ist inkompressibel - insofern folgt der Bremszylinder
unmittelbar der Handkraft beim Ziehen wie beim Lösen.
Wenn gut gemacht, ist eine hydraulische Bremse selbst als Felgenbremse schön steif gebaut, z.B. mit Brake Booster. Wenn schlecht gemacht, dann geht ein Gutteil der Bremskraft ins Auseinanderdrücken von Gabel oder Vorbau.
"Rennbremsen" hatten gerne schon mal etwas nachgiebigere Bremsarme (je länger, um so weicher), sodass man teils reichlich am Hebel reißen musste. Es gab und gibt zwar recht wirksame Ausführungen mit hinreichend steifen Bremsarmen, aber der Trend am Rennrad geht inzwischen ebenfalls zur Scheibenbremse, weil sie präzisere Bremsungen erlaubt.
Mechanisch betätigte Scheibenbremsen haben i.d.R. nur einen Bremskolben. Bei hydraulischer Betätigung wird die Scheibe von z.B. zwei Bremskolben symmetrisch in die Zange genommen.
Ein Seilzug hat aber immer etwas Reibung in seiner Hülle. Insbesondere bei Verlegung um etliche Ecken und bei mangelnder Pflege verringert sich die Kraft an den Bremsklötzen erst einmal gar nicht beim Verringern der Handkraft, und dann mit einem mehr oder weniger kleinen Ruck. Soviel zur prinzipiell schlechteren Dosierbarkeit.
Der Service unterwegs ist eine andere Baustelle. Wer nicht gerade ständig an den Grenzen der Haftreibung herumfahren möchte, kann auch mit mechanisch betätigten Bremsen gut zurechtkommen.