Dann will ich auch mal mein Feedback zu den beiden PA-Lampen Fenix FD45 und Fenix FD65 geben.
Aber erst mal vielen Dank an Herrn Auler vom Flashlightshop, dass er die beiden Lampen für den Passaround zur Verfügung gestellt hat, an das TLF, welches mir ermöglicht an dem PA teilzunehmen und an amaretto, der wie immer den PA organisiert
Ich sollte vorweg sagen, dass ich bisher kein Fan von Zoomtaschenlampen bin. Ich hatte diverse Modelle in meinem Bestand und noch mehr bei diversen Treffen ausprobiert, aber so wirklich überzeugt hat mich noch kein Zoomie.
Aber die Anküdigug von Fenix für eine Zoomlampe mit neutralweisser LED und einem neuen Schalterkonzept mit zwei Tastern, die ein Hoch- und Runterschalten ermöglichen hat mich neugierig gemacht.
Da es zu diesen beiden Lampen schon schöne Reviews mit Fotos von den Lampen und Beamshots gibt, will ich in diesem Bericht zum ersten mal über meine Versuche zum „Beamprofiling“ berichten und im Anschluss mein persönliches subjektives Fazit zu diesen Lampen abgeben.
Gerne hätte ich die beiden Fenixe in meine Kugel gehalten, aber derzeit erreichen mich die PA-Lampen immer unter der Woche an meinem Zweitwohnsitz, wo ich nicht auf meine Ulbrichtkugel zu Hause zugreifen kann. Ich wollte eigentlich auch Outdoor-Beamshots machen, aber Dauernieselregen hat dies leider unmöglich gemacht. Dennoch habe ich bei meinem Waldspaziergang mit den beiden Lampen wieder die Erfahrung gemacht, die ich schon von anderen Zoomtaschenlampen kenne, dass man bei den mittleren Zoomstellungen das Gefühl hat, durch einen hellen Ring in einen dunklen Tunnel zu laufen. Dieser Effekt war bei beiden Lampen, weniger ausgeprägt, als ich dies von anderen Zoomlampen in Erinnerung hatte, aber doch sichtbar. Da ich aber sicher stellen wollte, dass ich mir das nicht nur einbilde, habe ich wieder zu Hause eine Whitewallbeamshotserie mit den beiden Lampen in verschiedenen Zommstellungen gemacht. Die Kameraeinstellungen habe ich natürlich während der Serie konstant belassen. Weiße Wände gibt es an meinem Zweitwohnsitz nicht, deshalb musste ich mir mit einer unaufgehellten Tapete an der Rückseite eines Einbauschrankes behelfen
Das mit dem Bleistift aufgemalte Kreuz dient der Ausrichtung der Lampe und dem fokussieren der Kamera.
Ich fange diesmal mit den Gifs an, um einen ersten Eindruck zu vermitteln.
Zuerst die Fenix FD45:
Die Bilder zeigen deutlich bei den mittleren Zoomstellungen einen dunkleren Bereich im Zentrum des Beamshots. Manchmal wird in diesem Zusammenhang vom „Donathole“ gesprochen. Hier nochmal ein paar Standbilder zur Verdeutlichung:
Ab dieser Zoomstellug fällt ein leichter Stern im Lichtbild auf:
der hier deutlicher wird:
Dieser Stern entwickelt sich beim weiteren Rauszoomen zum Donathole:
das größer wird:
Beim weiter Rauszoomen, verliert sich das Licht immer mehr in der Fläche (teilweise außerhalb des Fotos):
bis man auf dem Foto fast nichts mehr erkennt. Es fällt natürlich auf, dass in den extremen Floodstellungen, im Vergleich zur „Throwstellung“ nur noch sehr wenig Licht pro Flächeneinheit ankommt. Dafür wird natürlich eine deutlich größere Fläche ausgeleuchtet. Auch Fenix kann hier die Physik nicht überlisten, wen man 1000 Lm nicht auf einen kleinen Punkt fokussiert, sondern auf eine große Fläche verteilt, wirkt das Ganze deutlich dunkler.
Und die Fenix FD65 im Gif:
Es fällt auf, dass die FD65 deutlich kühler, als die FD45 ist. Den maximalen Throw hat man bei der FD65 nicht ganz am einen Anschlag, sondern ein kleines Stück Richtung mehr Flood. Aber auch bei der FD65 gibt es wieder ein ausgeprägtes Donathole in den mittleren Zoomeistellugen.
Auch hierzu nochmal ein paar Standbilder:
Auch hier bildet sich beim Rauszoomen die schon von der FD45 bekannte Sternstruktur und das Donathole:
Dieses Bild entspricht meinem Gefühl im Wald durch einen hellen Ring in ein dunkles Loch zu laufen:
bis schließlich fast kein Licht pro Fläche mehr (im Vergleich zur Throwstellung) ankommt:
Seit ich mich seit 2012 wieder intensiver mit Taschenlampen beschäftige, verfolgt mich als Naturwissenschaftler die Frage, wie man das Abstrahlverhalten von Lampen darstellen kann. Es soll ja eine Wahrheit jenseits von Lux und Lumen geben
Die schönste Möglichkeit sind natürlich Beamshotserien und ich bin ein großer Fan von diesen
Manchmal wäre es aber auch hilfreich, ein Beamprofil in Zahlen oder Grafiken anzugeben. Ich habe mir zu meiner Zeit in Südafrika hierzu mal ein einfaches Taschenlampen-Goniometer gebaut. Hier wird ein Luxmeter im festen Abstand von der Lampe im Halbkreis um die Lampe geführt und dabei der Luxwert in Abhängigkeit vom Winkel zur Strahlrichtung gemessen. Ich hab das damals in mühsamer Kleinarbeit für einige Lampen ausprobiert, es aber bald wieder aufgegeben. Der Aufwand war mir einfach zu hoch, zumal meine Frau irgendwann keine Lust mehr verspürte, den von mir bei jeder Gradstellung abgelesenen Luxwert in einen entsprechende Exceltabelle einzutragen;-)
Aber falls mir irgendwann mal langweilig wird, werde ich hier mal einen Thread mit meinen Versuchen zu „Frank‘s Beamprofiler“ vorstellen.
Durch mein anderes Hobby, der Fotografie, bin ich auf eine andere Möglichkeit gekommen, das Beamprofil einer Taschenlampe in Zahlen und Grafiken wiederzugeben. Ich nutze hierzu eine Software (Rawdigger), welche die Farb- und Helligkeitsverteilung auf einem Foto (im Raw-Format) auswerten kann. Hierzu nutze ich Whitewallbeamshots, wie die diesen:
und teile dieses Bild in ein Raster mit 99x99 Bildbereichen auf, hier in diesem Bild durch die roten Kästchen dargestellt:
Die Software ermöglicht es nun, zu jedem dieser 9801 Bildbereiche, eine Auswertung der minimalen, maximalen und durchschnittlichen Helligkeitswerte zu jedem Farbkanal der Kamera auszulesen.
Diese Datenmatrix kann dann in ein Programm zur Tabellenkalkulation und Visualisierung exportiert werden.
Ich verwende hierzu csv als Datenformat in Excel. In Excel kann nun die Farb- und Helligkeitsverteilung ausgewertet und visualisiert werden. Ich habe mich bisher nur auf die Durchschnittshelligkeit aus den drei Farbkanälen beschränkt. Theoretisch könnte man auch die Farbverteilung innerhalb des Beams damit analysieren.
Wie schon gesagt, wenn ich mal etwas mehr Zeit habe, werde ich einen Thread zu Frank‘s Beamprofiler Versuchen erstellen.
Hier in dem PA-Bericht heute nur ein paar Grafiken, die ich mit der Software aus den oben gesehenen Beamshots erstellt habe.
Auch hier erst mal wieder die Gifs. Bitte berücksichtigt, dass ich ich bei der Auswertung den Maßstab innerhalb der Gifs anpassen musste, damit man auch bei den flutigeren Zoomeinstellugen noch etwas erkennen kann.
Auch hier erst mal wieder die FD45:
Auch hier einige Standbilder:
Nach dem Maßstabswechsel sieht man de beginnenden Donathole:
Und nach weiterem Rauszoome und einem weiteren Maßstabswechsel:
wird es langsam flach, aber immerhin ohne Donathole:
Und das Gif zur FD65, diesmal in einem anderen Design:
Auch hier einige Standbilder:
nach einem Maßstabswechsel das beginnende Donathole:
Und nach einem weiterern Maßstabswechsel, wird zum Ende der Zoomeistellung, wie bei der FD45 das Donathole geringer:
Witzig finde ich, dass man in den 3D-Grafen das mit Bleistift gezogene Kreuz auf der Beamshottapete erkennen kann
Ich hoffe ich habe Euch mit meinen Beamprofilingversuchen nicht gelangweilt und komme nun zu meinem rein subjektiven Fazit zu den beiden Lampen:
Zur Fenix FD45:
Für Personen, die sich nicht mit der Lithiumakkutechnologie herumschalgen wollen, aber gerne eine hochwertige Zoomlampe suchen, ist die Fenix FD45 eine tolles Angebot. Ich finde es gut, dass der Zoomring nicht zu leichtgängig geht, auch wenn damit der einhändige Gebrauch etwas mühsam ist. Schade finde ich, dass die FD45 nicht das gute Schalterkonzept der FD65 spendiert bekommen hat. Ich mag nicht gerne Lampen, die zum Ein- und Ausschalten eine Gedenksekunde brauchen;-) Wenn ich Licht haben will, dann sofort und nicht nach einer halben Sekunde. Auch das Einschalten auf der zuletzt genutzten Helligkeit, ohne Direktzugriff auf die niedrigste und die hellste Stufe entspricht nicht meiner Vorliebe, aber viele Taschenlampennutzer kommen damit gut klar. Die FD45 hat in den mittleren Zommstellugen ein Donathole, aber ich habe bisher keine Zoomlampe gesehen, die das nicht hatte. Die Lichtfarbe ist schon recht warm, aber ich fand sie draußen im Wald sehr agenehm.
Zur Fenix FD65:
Für mich ist das die innovativste Fenixlampe seit langem
Leider gab es bisher nicht viele Taschenlampen von Fenix mit neutralweissen LEDs, die Lichtfarbe der FD65 empfand ich als sehr angenehm. Das neue Userinterface mit zwei Tastern zum Hoch- und Runterschalten ist meiner Meinung nach eine gute Entwicklung, weg von Schalterkonzepten, bei denen ein Taster für die Leuchtstufen und der andere Taster nur für die Sondermodi „verschwendet“ wurden
Aber auch hier bemängele ich die Gedenksekunde beim Ein-und Ausschalten. Ich hätte es auch bevorzugt, direkt in die niedrigste und höchste Stufe zu schalten, anstelle der zweitniedrigsten und zweithöchsten.
Was mir noch negativ aufgefallen ist, als ich die Lampe für die Beamshots auf einem Stativ montieren wollte, ist folgendes:
Wenn man eine Stativplatte benutzt, wie sie heute bei den meisten hochwertigeren Stativen üblich ist, kann man den Fokussierring nicht mehr bewegen. Ich mussste mir mit einem Gummiabstandshalter behelfen:
Auch hat die FD65, wie die FD45 in den mittleren Zommstellugen ein Donathole.
Aber das ist alles Jammern auf hohem Niveau
Insgesamt macht die Lampe Spaß und wenn sie mir mal im Marktplatz über de Weg läuft, könnte ich schwach werden.
Viele Grüße
Frank